vor etwa 20 Mio. Jahren
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Tektonische Verschiebungen verursachen den Ausbruch mehrerer Vulkane und die Hebung von Sedimentplatten auf dem Meeresgrund: Fuerteventura entsteht dadurch als eine der ersten Kanarischen Inseln.
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3000 v. Chr.
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Vermutlich begann zu jener Zeit von Nordafrika aus die Besiedlung der Kanarischen Inseln in mehreren Wellen, geschichtliche oder archäologische Belege fehlen jedoch bisher.
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ab 1100 v. Chr.
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Phönizische Seefahrer gelangten, wie Funde beweisen, bei ihrer Suche nach Handelsmöglichkeiten auch auf die Kanarischen Inseln.
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500-200 v. Chr.
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Eine neue Welle von Einwanderern aus Nordafrika erreichte die Inseln, fand hier aber bereits die Königreiche der Altkanarier vor.
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1. Jh. n. Chr.
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Der Geschichtsschreiber Plinius d. Ä. (23-79) erwähnt in seiner "Naturalis historia" eine gescheiterte Expedition des mauretanischen Königs Juba II. auf die Kanarischen Inseln, die der Erforschung und Ausbeutung des Archipels dienen sollte. Auch Ovid (43 v. Chr.-17 n. Chr.) rühmt in seinen "Metamorphosen" den ewigen Frühling, der dort herrschen sollte, und auf der Weltkarte von Ptolemäus (100-160) sind "El Hierro" und "Canaria" (für Gran Canaria) eingetragen. Dennoch geraten die Inseln lange Zeit in Vergessenheit, denn die Römer sind nach ihrer Zerstörung Karthagos ganz mit der Erhaltung ihrer Macht im Mittelmeerraum beschäftigt.
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13.-15. Jh.
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Auf Fuerteventura bestehen zwei Königreiche: das größere, Maxorata, im Norden und das kleinere, Jandía, im Süden. An der sog. Wespentaille, dem Istmo de la Pared (6 km breit), soll eine Mauer die beiden Reiche voneinander getrennt haben.
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1312
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Der Genueser Seefahrer Lancelotto Malocello landet auf der Nachbarinsel Lanzarote und bleibt dort bis 1330. In dieser Zeit verbreitet sich erneut die Kunde von der Existenz der vergessenen Inseln.
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1344
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Papst Clemens VI. erklärt sich zum Herrscher aller unentdeckten Länder und ernennt den spanischen Edelmann Luís de la Cerda zum König der Kanaren. Dieser setzt allerdings niemals einen Fuß in sein Reich und gibt die Inseln dem Papst zurück, da ihm ein zu hoher Tribut dafür abverlangt wird. Anschließend fällt der Kanarische Archipel durch eine Erbschaft an Heinrich III. von Kastilien.
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1402
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Der Normanne Jean de Béthencourt erhält von Heinrich III. den Auftrag, die Inseln zu erobern. Zunächst landet er auf Lanzarote und schließt mit dem dortigen Guanchen-Herrscher Guardafía einen Friedenspakt.
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1405
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Jean de Béthencourt erobert Fuerteventura, gründet am Ausgang eines im Landesinneren gelegenen, fruchtbaren Tals den Ort Betancuria und ernennt ihn zur Inselhauptstadt.
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1406
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Nachdem er auch El Hierro und La Gomera unterworfen hat, wird Jean de Béthencourt zum König der Kanaren gekrönt. Er verlässt die Inseln jedoch, und Nachfolger wird sein Neffe Maciot de Béthencourt, der sich mit Prinzessin Teguise, der Tochter des Guanchen-Königs von Lanzarote, vermählt. Andererseits verkauft er aber auch seine Untertanen als Sklaven und wird dafür nach Madeira ins Exil geschickt.
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1425
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Jean de Béthencourt stirbt in Frankreich.
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1430
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Der spanische Adelige Juan de las Casas erwirbt die Insel Fuerteventura.
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1456
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Diego García de Herrera, ein Erbe von Juan de las Casas und Marschall von Kastilien, nimmt nach EI Hierro und La Gomera auch Lanzarote und Fuerteventura als Lehen an.
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ab Mitte des 15, Jh.
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Fuerteventura entwickelt sich zur Kornkammer der Kanaren. Von wirtschaftlicher Bedeutung sind außerdem der Anbau von Hülsenfrüchten und die Ziegenzucht für den Export von Fleisch. Auch die bereits von den Altkanariern genutzte Orchilla-Flechte - in Europa zum Färben von Textilien hoch begehrt - ist ein wahrer Exportschlager. Von Fuerteventura aus geht der Lehnsherr Herrera im benachbarten Nordafrika auf Sklavenfang. Der Sklavenhandel blüht, denn auf den Zuckerrohrplantagen und Getreidefeldern der östlichen Inseln werden billige Arbeitskräfte benötigt.
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1496
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Teneriffa wird als letzte der Kanarischen Inseln von Spanien eingenommen, und die Besiedlung der Inseln durch Soldaten sowie durch Zuwanderer aus Portugal und Spanien setzt ein.
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1514
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Die Bewohner der Kanaren erhalten spanisches Bürgerrecht.
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1593
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Seeräuber aus Nordafrika dringen ins Landesinnere bis nach Betancuria vor, zerstören die Stadt und verschleppen viele der Inselbewohner als Sklaven.
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17. Jh.
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Durch die ständigen Piratenüberfälle verlieren die Einwohner den Mut, ihr Land zu bestellen. Als dann auch noch durch regenarme Jahre Dürre und Hungersnöte ausgelöst werden, setzt eine massenhafte Auswanderung ein: Von den etwa 3.000 Bewohnern bleiben weniger als 1.000 zurück. Die Bauern leiden unter der hohen Besteuerung ihrer Getreideexporte (20 % ) durch die Lehnsherren, und auch die rücksichtslose Abholzung macht sich inzwischen in der Austrocknung und Erosion des Landes bemerkbar.
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1675
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Die Lehnsherren verlieren das Interesse an Fuerteventura und siedeln nach Teneriffa über; die Insel überlassen sie einem Verwalter.
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1708
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Nach der Stationierung einer Miliz-Regierung mit Sitz in La Oliva gelingt es Oberst Cabrera Béthencourt, auch die zivile Hoheit über die Insel an sich zu reißen. Das Amt des Obersten wird durch Erbfolge weitergegeben, und der Familienbesitz umfasst bald ein Drittel der Insel; Pächter und Leibeigene bewirtschaften die Güter.
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1720/21
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Während einer neuen katastrophalen Dürreperiode wird der Export von Getreide beschränkt, die Bewohner erhalten ein Vorkaufsrecht, um Vorräte anlegen zu können.
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1740
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Britische Korsaren überfallen die Insel, sie können jedoch bei Tuineje, südlich der alten Hauptstadt Betancuria, zurückgeschlagen werden. Zur Überwachung der Küsten werden die Festungstürme von El Cotillo und Caleta de Fustes errichtet.
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1772
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Die Situation auf der Insel beruhigt sich wieder; durch Rückwanderer und Einwanderer von der Iberischen Halbinsel steigt die Bevölkerung erneut auf fast 4.000 an. Der Handel mit der wild wachsenden Sodapflanze (Mesembryanthemum crystallinum) erreicht seine Hochblüte, und auch gebrannter Kalk wird zu einer wichtigen Einnahmequelle.
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1808
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Großbauern und Händler versuchen erfolglos, sich von der Feudalherrschaft zu befreien. Der wie ein Feudalherr regierende Oberst in La Oliva kann die Wirren sogar für sich nutzen, um seine wirtschaftliche Macht noch stärker auszubauen.
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1834
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Antigua wird nach Betancuria neue Hauptstadt Fuerteventuras.
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1835
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Aufgrund des regen Schiffsverkehrs in die Neue Welt wächst die Bedeutung der kanarischen Hafenstädte als Zwischenstation stetig. Fuerteventuras Hafen Puerto de Cabras, heute Puerto del Rosario, avanciert zum Verwaltungssitz der Inselregierung.
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1836
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Die Feudalherrschaft wird abgeschafft.
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Mitte des 19. Jh.
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Blühender Handel mit dem roten Koschenille-Farbstoff, der sich aus der auf Opuntien gezüchteten Schildlaus-Larve gewinnen lässt.
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1852
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Königin Isabella II. von Spanien erklärt die Kanarischen Inseln zur Freihandelszone, um die dortige Wirtschaft zu beleben.
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1859
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Isabella II. verfügt die Auflösung des Miliz-Regiments von La Oliva und entmachtet den amtierenden Oberst.
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1860
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Puerto de Cabras, heute Puerto del Rosario, wird endgültig zur Inselhauptstadt ernannt.
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1880
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Durch die Erfindung der Anilinfarben verliert der Koschenille-Farbstoff, der den Insulanern lange Zeit ein sicheres Auskommen bot, seine Bedeutung; viele Inselbewohner wandern daraufhin nach Lateinamerika aus.
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um 1900
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Zur Bewässerung der Felder werden die ersten Windräder zum Hochpumpen des Grundwassers errichtet.
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1912
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Mit der Einrichtung eines Inselrates, des Cabildo lnsulal; erhält Fuerteventura erste Selbstverwaltungsrechte.
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1927
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Die Kanaren werden in eine Ost- und eine Westprovinz aufgeteilt. Lanzarote und Fuerteventura bilden zusammen mit Gran Canaria die Ostprovinz gleichen Namens; Provinzhauptstadt ist Las Palmas de Gran Canaria.
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um 1930
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Der Anbau von Tomaten in großem Stil setzt sich durch.
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1936-39
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Spanischer Bürgerkrieg. Auf Fuerteventura übernehmen Franco-Anhänger, ohne auf Widerstand der Bevölkerung zu treffen, die Kontrolle über die Insel, die dadurch in Folge von militärischen Auseinandersetzungen verschont bleibt.
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1940
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Fördermaßnahmen sollen Fuerteventuras Landwirtschaft wieder auf die Beine helfen; Wasserversorgung durch Talsperren, Anbau von Sisal-Agaven zur Herstellung von Garn und Gewebe, Verbesserung des Trockenfeldbaus. Doch der Stausee bei Vega de Rio Palmas ist verlandet, Tamarisken haben das Wasser salzig und damit für die Landwirtschaft unbrauchbar gemacht.
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1956
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Offizielle Umbenennung von Puerto de Cabras ("Ziegenhafen") in Puerto del Rosario.
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1966
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Eröffnung des ersten Ferienhotels "Casa Atlántica" am großen Sandstrand der im Süden gelegenen Halbinsel Jandía.
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1975
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Trotz Protesten aus der Bevölkerung wird eine Einheit der Fremdenlegion aus der Kolonie Spanisch-Sahara nach Fuerteventura verlegt.
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1977
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Die Legionäre führen ein Schreckensregiment; Ermordung des Inselpräsidenten und eines Bürgermeisters.
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1982
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Die Kanarischen Inseln erhalten einen weitgehenden Autonomie-Status. Der Naturpark von Corralejo wird eingerichtet.
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1986
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Beitritt Spaniens zur Europäischen Gemeinschaft; die Kanarischen Inseln verweigern zunächst ihren Anschluss, da sie wirtschaftliche Nachteile befürchten.
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1990
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Der Tourismus avanciert zum wichtigsten Wirtschaftszweig; Höhepunkt der Bautätigkeit.
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1992
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Die Kanaren treten der EU als Vollmitglied bei, bleiben jedoch Freihandelszone (keine Mehrwertsteuer auf ihre Produkte). Es gelten auch weiterhin die Zollbestimmungen für Nicht-EU-Länder.
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1993
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Baubeginn des Museumsdorfes bei Tefír, ein Projekt, das sich in Folge immer wieder verzögert.
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1995
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Alle Strände in den touristischen Zonen werden mit der Blauen Europa- Flagge für Sauberkeit und gute Infrastruktur ausgezeichnet.
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1996
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Mehr als 900.000 Touristen besuchen Fuerteventura (60% Deutsche).
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1996/97
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Verlegung der spanischen Fremdenlegion von Puerto del Rosario auf das spanische Festland.
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1998
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Mit der Einweihung des Mirador de Morro Velosa bei Betancuria wird einer der schönsten Aussichtspunkte der Insel geschaffen.
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1999/2000
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Ausbau und Verschönerung der Meerespromenade von Puerto del Rosario; gleichzeitig erfolgt eine Sanierung der alten Fischerhäuser. Restaurierung der Salinen südlich von Caleta de Fustes an der Ostküste, wo ein Freilichtmuseum entstehen soll.
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2001
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Furcht vor Trinkwasserknappheit und überfüllten Stränden veranlasst die Kanarische Regierung ein Gesetz zur Reglementierung des Tourismus vorzubereiten. Im Januar wird ein vorübergehender Baustopp für Hotels erlassen.
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2002
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Die Zahl der Touristen überschreitet die 1-Mio.-Grenze, mehr als 50% kommen aus Deutschland.
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2003
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Bei Tefír wird das "Ecomuseo de la Alcogida" eröffnet.
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2004
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Das Bistum der Provinz Gran Canaria feiert sein 600-jähriges Bestehen.
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Sept. 2006
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Charly und Traudel besuchen diese Insel. Sie fanden nie so richtig den Bezug zu dieser Insel, weil sie doch zu karg war und zuwenig Grün zeigte. Das tat Traudels grünem Daumen sehr weh. Trotzdem konnten sie sich in ihrem Urlaub gut erholen.
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