Etwas über die Geschichte der

Klosterkirche in Zwiefalten


Das Kloster "Zwiefalten" finden Sie im gleichnamigen Ort im südlichen Ausläufer der Schwäbischen Alb.

Kuno und Luitpold von Achalm, zwei kinderlose Grafen aus dem bis in die Karolingerzeit zurückgehenden Geschlecht der Unruochinger, stifteten im Jahr 1089 das ehemalige Benediktinerkloster Zwiefalten, dessen Kirche im Jahr 1109 geweiht wurde.

Unter Abt Wilhelm von Hirsau wird das Kloster im Sinne des Heiligen Benedikt belebt und wird somit ein wichtiger Träger der von Hirsau ausgehenden Reformbewegung des Klosterlebens.
Den Idealen der Gründungszeit blieb Zwiefalten über die Jahrhunderte hinweg treu.

Dem Kloster, das durch eine Goldschmiede und durch gelehrte Mönche große Auszeichnung zu Teil wurde, war bis ins 14. Jahrhundert ein Nonnenkonvent zugeordnet, das dann aber mit größter Wahrscheinlichkeit nach Mariaberg verlegt wurde.
Trotz der lutherischen württembergischen Herzöge Ulrich und Christoph durchlebt das Kloster die folgenden Jahrhunderte ohne stärkere Gefährdung und übersteht auch die Reformationszeit.
Durch Verkauf der Vogteirechte verhilft Herzog Karl Eugen dem Kloster im Jahr 1749 zur Reichsfreiheit.

Die ehemalige, 1109 geweihte, hochromanische Abteikirche Unserer Lieben Frau wurde 1738 abgerissen.
Nach den Plänen vom bayerischen Baumeister Johann Michael Fischer ließ Abt Augustin Stegmüller ab dem Jahr 1741 den heutigen Münsterbau errichten, der 1765 geweiht wurde.

Der Figurenschmuck von Joh. Jos. Christian aus Riedlingen, die Deckenmalereien von Franz Josef Spiegler aus Wangen und das Stuckwerk des Wessobrunners Joh. Mich. Feichtmayr verleiht dem Münster eine unverwechselbare, künstlerische Ausstattung.
In Aufbau, Dekoration und Ausstattung wirkt der gesamte Kirchenraum wie aus einem Guss, geschaffen von einer Gruppe hervorragender Meister, an dessen Spitze das Genie Johann Michael Fischer stand.

Das Klostergebäude, das neben dem Münster bescheiden zurücktritt, wurde 1668 nach den Plänen von Th. Comacio begonnen und durch Michael Thumb und Franz Beer zu Ende geführt.

Das Kloster Zwiefalten wurde 1802 als eines der ersten auf rigorose Art und Weise säkularisiert, d.h. verstaatlicht und aufgehoben.

Die Gesamtanlage wurde in den Jahren 1974 bis 1984 umfassend restauriert.
Im Klostergebäude ist heute eine psychiatrische Klinik untergebracht.


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