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* Angst essen Seele auf *
* Auch Tiere haben Ängste *

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Angst essen Seele auf
Wer keine Angst hat, hat keine Fantasie.
Sagt Erich Kästner.
Angst gehört zum Leben.
Doch wenn sie krankhaft wird, kann sie das Leben zur Hölle machen.
Seine Angst sitzt im Magen.
Schwarz, schwer und dumpf.
Ein Furcht einflößend beharrliches Gefühl, das ihn begleitet vom Morgen bis zum Abend.
Ein Tier im Bauch, das schon beim Aufwachen drückt und den ganzen Tag darauf lauert, bis es sich zur Attacke aufbäumen kann.
Diffus und schwer zu packen.
Und doch alles beherrschend, unberechenbar, lähmend.

"Diese Angst im Magen", sagt Ulrich S., "ist das Monster in mir."
Dieses Monster kennt der 53-Jährige seit er denken kann.
Schon im Kindergarten hatte er Angst zu versagen.
Den Text eines Liedes zu vergessen.
Die Regeln eines Spiels nicht mehr zu kennen.
Den Ansprüchen der gestrengen Nonnen nicht zu genügen.
Schon in jungen Jahren lernte er diese Panikattacken fürchten, die ihn plötzlich und grundlos überfielen.

Die Schweißausbrüche, den rasenden Puls, die Übelkeit bis zum Erbrechen, das Zittern.
Sein Körper war auf der Flucht, und er wusste nicht, warum.
Es war der völlige Kontrollverlust, und es hat sein Leben zur Hölle gemacht.
Und doch hat keiner davon gewusst.
Seine Frau nicht, die Kollegen auch nicht und schon gar nicht die Nachbarn.
Es dauerte mehr als 40 Jahre, bis Ulrich S. sich traute, seinem Monster einen Namen zu geben.
"Ich habe Angst vor dem Manöver", sagte der scheinbar so harte Offizier eines Tages zu der erstaunten Bundeswehrärztin.
Es war die schiere Verzweiflung, die aus ihm herausbrach.
Und es war der erste Schritt, das Monster zu bekämpfen.

Angst hat viele Namen und noch mehr Gesichter.
In ihrer elementaren Form ist sie überlebensnotwendig.
Eine hilfreiche Emotion, die den Menschen davon abhält, waghalsig auf einem Brückengeländer zu balancieren.
Oder auf der Autobahn spazieren zu gehen.
Oder Haus- und Autotüren offen zu lassen.
"Ein Mensch, der keine Angst hat, ist ein Psychopath", sagt Hans-Ulrich Wittchen.
Doch der Psychologe und Therapeut weiß auch:
Wenn die Angst zum Selbstläufer wird, wenn sie pathologisch wird, kann sie Menschen in den Tod treiben.
Hans-Ulrich Wittchen ist Chef der klinischen Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden, eines der renommiertesten Angstforschungszentren Deutschlands.

Der 56-Jährige kennt unzählige Fälle wie den von Ulrich S.
Und er kennt die Zahlen.
Jeder zehnte Deutsche leidet unter krankhaften Ängsten.
Depression und Angst zählen in den westlichen Industrienationen zu den vierthäufigsten Todesursachen.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden sie im Jahr 2020 nach den kardiovaskulären Ursachen zur zweithäufigsten Todesursache aufsteigen.
Eine Angst erregende Karriere.
Drehen wir langsam durch, Herr Wittchen?"Nein", sagt der Experte, "Phobien laufen nur dramatischer ab, weil es keine Nischen mehr gibt, in die sich die Menschen zurückziehen können."

Das Leben in den westlichen Industrienationen ist schneller, stressreicher und komplexer geworden.
Es gibt kein Entkommen mehr für Menschen mit Angst.
Keine Nischen, in die sie sich flüchten könnten, keine schlichten Lebensentwürfe.
Der Bauernjunge, der in sich gekehrt auf dem Hof seiner Eltern lebt, der von den Eltern verheiratet wird, der selbstverständlich auch Bauer wird - diese Reglementierung, die für viele eine Hilfe war, existiert nicht mehr.
Job, Liebe und soziale Verankerung müssen die Menschen alleine regeln.
Das Leben ist individualisierter, aber auch einsamer geworden.

Auch das reglementierte Leben bei der Bundeswehr konnte das Monster von Ulrich S. nicht zähmen.
Nach dem Arztbesuch bekam es einen Namen: generalisierte Angst und soziale Phobie.
Dahinter lauerte, wie oft bei Angsterkrankungen, die Depression.
"Ich war nie ein Feigling", sagt der Mann, der gleich nach dem Abitur zur Bundeswehr ging.
Er hat sich nicht in die Depression geflüchtet, er hat gekämpft.
Gegen die Angst, in der Schule aufgerufen zu werden und nichts zu wissen.
Gegen die Versagensangst, wenn er vor 80 Soldaten Unterricht halten sollte.

Meist hat er alles gewusst, nie hat er den katastrophalen Unterricht gehalten, den er immer befürchtete.
Nie so versagt, wie er es sich in seinen schlimmsten Stunden rabenschwarz ausmalte.
Nie.
Doch dieses Wissen half nicht gegen das Monster, das ihn immer wieder ansprang.
"Man kann aus seiner Angst nicht aussteigen wie aus einem Aufzug", sagt Ulrich S.
Und man spürt das Bedauern in seinen Worten.
Es fällt dem Mann mit den buschigen Augenbrauen nicht leicht, über seine Krankheit zu reden.
Darüber, wie Frau und Freunde erstaunt waren, dass ausgerechnet er von Ängsten geschüttelt war, dieser Bär von einem Mann, der scheinbar wie ein Fels in der Brandung stand.
Dabei war er nur versteinert.
Ulrich S. knetet die Hände, zupft an den Fingern, fährt sich durch die kurzen Stoppelhaare, dass es knistert.

Wer von klein auf der starke Mann sein musste, wer sich nie fürchten durfte und nie weinen, der tut sich schwer zu reden.
Über die Therapien, die nach dem Gespräch mit der Bundeswehrärztin folgten: "In der ersten Stunde habe ich nur geschwiegen."
Über seine Alkoholsucht, die ihm manchmal Angstfreiheit bescherte: "Ich hab' diesem Glückszustand hinterher gesoffen."
Über seine Frühpensionierung.
Und darüber, wie schwer es ihm auch nach vielen Jahren Therapie noch immer fällt, sich nicht als Versager zu fühlen und sich selbst etwas Gutes zu gönnen.
Jeder akzeptiert, dass sein Körper etwa einmal im Jahr streikt.
Grippe. Erkältung. Beinbruch.


"Warum soll ausgerechnet der Kopf,
dieses komplexe Gebilde,
nicht auch mal krank werden?"

fragt der Psychiater Wittchen.
Es ist inzwischen schick, über Depressionen zu reden oder über "German Angst".
Als Krankheit gesellschaftlich akzeptiert werden diese psychischen Leiden noch lange nicht.
"Deshalb brauchen Patienten auch fünf bis sechs Jahre, bis sie Hilfe suchen", sagt Wittchen.
Allein in seine Klinik nach Dresden flüchten sich 1.500 Patienten im Jahr.
Übrigens sind Ängste kein deutsches Phänomen.
Auch wenn der Begriff "German Angst", dieses den Deutschen zugeschriebene Phänomen, zaudernd und zagend in die Zukunft zu blicken, dies so suggeriert.

"In allen Kulturen gibt es denselben Anteil an Angsterkrankungen", sagt Wittchen, der interkulturell geforscht hat.
Etwa in Papua-Neuguinea und bei den Inuit.
Die Ängste haben dort nur ein anderes Gesicht.
Bei den Inuit gibt es etwa die Kajakangst, die Furcht, beim Fischfang mitsamt dem Boot von einem Strudel ins Meer gezogen zu werden.

Seit einigen Jahren ist der renommierte Angstforscher auch Berater der chinesischen Regierung.
Seit in China die Wirtschaft boomt, die Städte wachsen, seit sich das Leben dramatisch ändert und die Nischen wegfallen, werden auch dort die Angststörungen offensichtlich.
Hans-Ulrich Wittchen kann helfen.
In seinen Therapien werden die Patienten behutsam mit den Situationen konfrontiert, die sie in ihrer Angst gemieden haben.
Sie müssen so oft Aufzug fahren, bis sie merken, dass sie dabei nicht sterben.
Sie müssen so lange über einen Platz laufen, bis sie mit ihrer Platzangst leben können.

Und weil er überzeugt ist, dass das nicht im therapeutischen Stundenrhythmus zu schaffen ist, bietet Wittchen in seiner Klinik Kompaktwochenende an.
"Wir wissen, dass wir die Menschen nicht von ihrer Angst heilen können", sagt er, "aber wir können ihnen helfen, damit zu leben."
Auch Ulrich S. hat gelernt, mit ihr zu leben.
Er kennt ein paar Tricks, um das Monster in seinem Magen ruhig zu halten.
Das gibt ihm Selbstvertrauen.

Er weiß heute, dass Rituale helfen.
Nach dem Aufstehen eine Stunde Qigong.
Dann eine Stunde mit Boxerhündin Dodo in den Wald.
Und danach einen Kaffee trinken im Stehcafe in seinem kleinen bayerischen Dorf, eine Reminiszenz an den Freund, den er bis zu seinem Tod dort getroffen hat.
Er genießt es, sich an den Freund zu erinnern und an ihre Gespräche.
Aber nach 20 Minuten wird er unruhig.
Mehr an gutem Gefühl gönnt er sich nicht.
"Eine halbe Stunde wäre ja schon Hedonismus", sagt er, und in die Augen unter den buschigen Brauen stiehlt sich eine Brise Ironie.
Es fällt Ulrich S. immer noch schwer, Dinge zu tun, die ihm gut tun.


* © AutorInnen unbekannt *
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Auch Tiere
haben Ängste
Tipps für stressfreien Tierarztbesuch
Frühzeitiges Trainung -
Abstand vom Behandlungstisch


Der Blick wird panisch und am liebsten würden sie Reißaus nehmen.
Viele Haustiere bekommen Angst, sobald sie wittern, dass sie wieder zum Tierarzt müssen.
Dabei muss dieser Nervenkrieg für Halter und ihre Tiere eigentlich gar nicht sein.

Mit der richtigen Erziehung und einigen Tricks lassen sich die Anspannungen für alle Beteiligten durchaus umgehen.

Hundwelpen sollten sich so früh wie möglich an die Praxisräume und ihren künftigen Arzt gewöhnen.
"Am besten ist es, schon die jungen Tiere mit dahin zu nehmen, ohne dass etwas passiert", sagt Tiertrainerin Daniela Hofer aus Meschede (Nordrhein -Westfalen).
"Anders, als wenn man ihnen gleich beim ersten Besuch eine Spritze gibt, machen sie so erst eine positive Erfahrung."

Katzen reagieren meist schon panisch, wenn die Transportbox hervorgeholt wird.
Deshalb ist es gut, die Kiste zum festen Bestandteil der Wohnung zu machen.
So kann die Katze hin und wieder in der Box gefüttert oder nach draußen tragen werden.

Auch in der Praxis selbst sollten Katzen oder Kleintiere nicht schon im Wartezimmer zum Streicheln aus ihrem Transportbehälter herausgeholt werden.
Denn darin fühlen sie sich geschützt.

Bei der Untersuchung raten Experten den Besitzern, Abstand vom Behandlungstisch zu halten und das Tier nicht zu berühren.
So sehen die Patienten nicht die möglicherweise angespannte Mimik des Herrchens oder Frauchens - und werden nicht weiter verunsichert.

Quellen:


wie schon erwähnt, sind die
© AutorInnen leider unbekannt




An dieser Stelle möchte ich mich trotz Quellenunbekannterweise herzlich bedanken, dass ich diese sehr guten Berichte zugesendet bekam und bitte die Autoren um Verzeihung




Thema: © COPYRIGHT

Kranker für Kranke bekommt sehr oft von Stammbesuchern Texte zugemailt, wo oft aber der/die AutorIN nicht benannt wurde und man davon ausgeht daß es Gedankengut des Zusenders ist.

Sollte ich in irgendeiner Weise gegen das COPYRIGHT Gesetz verstoßen haben, bitte ich Sie das zu entschuldigen und um Benachrichtigung per Mail, ich werde dann das Gif, Bild oder den Artikel umgehend löschen.
Dabei möchte ich aber zu Bedenken geben, dass ich als Schwerbehinderter ohne jegliche finanzielle Unterstützung meine Homepage betreibe, um anderen kranken Menschen Informationen, Poesie und auch Lustiges zukommen lassen.

Man mir wie schon erwähnt auch oft Texte zusendet, um mir hinsichtlich meiner Handicaps etwas Erleichterung zu verschaffen.
Den hier zugrunde gelegten Anforderungen gute Infos an Kranke weiter zu geben, erfordern oft trotz vieler Schmerzen Disziplin!!

Dies möge Ihre Toleranz anregen.

Wenn Sie dennoch auf eine Löschung bestehen schicken Sie mir Ihre Mail.
Pocht einfach auf den Briefkasten
    

Ihr
Hubert "Charly" Wissler










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