Rund ums Baby 1

Rund ums Baby 2

Quellenangabe der Berichte:


© 2001 Wort & Bild Verlag Konradshöhe
GmbH & Co. KG

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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf
DAS ERSTE BAD
Neun goldene Regeln
Auch wenn es in den ersten Monaten überhaupt kein Muss ist - irgendwann entscheiden sich alle Eltern dafür, ihr Baby das erste Mal zu baden.
Neun goldene Regeln geben Sicherheit

Ein winziges Neugeborenes braucht natürlich kein tägliches Bad.
Das wäre Stress für alle Beteiligten.
Außerdem macht sich ja noch kein Baby richtig schmutzig, nicht einmal am Po.
In der Regel reicht in der ersten Zeit eine "Katzenwäsche" mit Schwamm oder Waschlappen und warmem Wasser.
Ein Bad nach ein paar Wochen oder Monaten ist also kein Muss, sondern ein kleines Vergnügen und eine spannende Erfahrung für den neuen Erdenbürger.
Mit unseren neun goldenen Regeln wird das erste Plantschbad ein voller Erfolg.

Baden soll Spaß machen!
Baden Sie Ihr Baby NIE, wenn es hungrig oder müde ist oder wenn Sie selbst in Eile sind.

Die beste Zeit fürs Baden?
Das werden Sie allmählich herausfinden.
Wird Ihr Baby im Wasser munter, baden Sie es am Morgen.
Wird es schläfrig, planen Sie ein Bad am Abend ein.

Legen Sie alles, was Sie brauchen, griffbereit:
frische Windel, Strampler, zwei warme Handtücher (eines für das nasse Baby, das zweite fürs trockene), Lotion, Öl usw.

Der Raum, in dem Sie das Kleine baden, muss wärmer sein als die übrige Wohnung.
26 bis 28 Grad sind ideal, weil das nackte Baby sonst zu viel Wärme verliert.

Das Wasser sollte zwischen 35 und 37 Grad warm sein.
Gehen Sie auf Nummer Sicher und messen Sie die Temperatur immer mit einem Thermometer.
Schon Babys sind sehr individuell:
Manche mögen es ein bisschen wärmer, andere ein bisschen kühler.
Sie werden schnell herausfinden, bei welcher Temperatur Ihr Sprössling das Bad genießt.

Das Baby erst ausziehen, wenn alles vorbereitet ist.
Lassen Sie es mit den Füßen voraus ins Wasser gleiten.
Greifen sie mit Ihrem Arm um die Schulter des Kindes und stützen Sie sein gegenüberliegendes Ärmchen.

Lassen Sie das Baby nie unbeaufsichtigt, nicht auf dem Wickeltisch beim Ausziehen und schon gar nicht in der Wanne oder im Becken.

Den Winzling nicht einseifen.
Ein Schuss rückfettender Badezusatz im Wasser genügt.

Kein Wasser über den Kopf des Babys schütten.
Das Geräusch, das dabei entsteht, kann ein Baby irritieren.
Außerdem kann Wasser in die Augen kommen.

Fürs Baden brauchen Sie noch keine große Wanne, darin kommt sich das Baby sowieso verloren vor.
Praktisch sind stabile Badewannen-Aufsätze oder Wickelkommoden mit integrierter Wanne.
Manche Eltern schwören auf spezielle Wascheimer, in denen das Baby in Hockstellung sitzt und sein Köpfchen nicht unter Wasser tauchen kann.
Auch in Kinderbadewannen können Sie das verhindern:
mit speziellen Einsätzen, die Sie in jedem gut sortierten Fachgeschäft erhalten.

Familien mit
höherer Bildung

Kinder seltener geimpft
Nanu?
Gerade von gebildeten Eltern ist eigentlich zu erwarten, dass sie ihre Kinder vorsorglich gegen Infektionskrankheiten impfen lassen.
Aber Pustekuchen, ausgerechnet diese Elterngruppe lässt den Impfschutz schleifen


Eltern mit höherer Bildung verzichten bei ihren Kindern besonders oft auf Impfungen.
Normalerweise gehen Mediziner und mündige Patienten davon aus, dass mit steigender Bildung das Gesundheitsverhalten besser wird - beim Impfen aber verhalte es sich genau umgekehrt, teilt das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin unter Berufung auf eine Studie in München mit 464 Eltern mit.
Durch höhere Bildung verringere sich die soziale Distanz gegenüber dem Arzt, seine Vorschläge würden nicht kritiklos übernommen, begründet das Institut das Forschungsergebnis.

Impfschutz mit Lücken
In der Gruppe derjenigen Eltern, die ihre Kinder nicht gegen Masern, Mumps oder Röteln impfen ließen, hält auch die Mehrheit (60 Prozent), "naturheilkundliche Verfahren in vielen Fällen für besser" als die Methoden der Schulmedizin.
Von den Impfbefürwortern ist nur etwa jeder Dritte dieser Auffassung.
Insgesamt sind in den alten Bundesländern 89,7 Prozent der Kinder bei der Einschulung gegen Masern geimpft, 89,3 Prozent gegen Mumps und 82,1 Prozent gegen Röteln.
In München und in Bayern insgesamt seien die Raten etwas niedriger, so das Institut.

LÄSTIGER SCHLUCKAUF

Die Hickser sind Evolutionsmüll
Welchen Sinn hat Schluckauf?
Keinen, schreiben Forscher im "New Scientist".
Er sei ein Nebenprodukt der Evolution.
Der Reflex helfe eigentlich Babys beim Saugen.
Tröstlich: Eine einfache Maßnahme stellt das Hicksen ab


Die Sequenz der Bewegungen beim Schluckauf ähnele der beim Stillen, argumentiert der französische Forscher Christian Straus.
Dabei schließe sich die Stimmritze des Babys, damit keine Milch in die Lungen gelangt.
Schluckauf könnte als Nebenprodukt der Preis für solch ein nützliches System sein, meint Straus.
Selbst Ungeborene im Mutterleib haben Schluckauf, lange bevor eine Atembewegung einsetzt.
Früheren Theorien zufolge bereiten Schluckaufbewegungen des Ungeborenen die Atemmuskulatur auf das spätere Atmen vor.
Nach einer anderen Erklärung verhindert der Schluckauf, dass Fruchtwasser in die Lungen des Fötus gelangt.

Schluckauf kontrolliert unsere "Kiemen"
Die Schluckaufbewegung habe viele Ähnlichkeiten mit der Kiemenbelüftung von Kaulquappen, sagt Straus.
Primitive Lungenatmer wie Lungenfische oder auch Amphibien spritzen Wasser über ihre Kiemen, indem sie ihre Mundhöhle zusammenpressen.
Dabei schließen sie ihre Stimmritze, damit kein Wasser in die Lunge gelangt.
Straus zufolge hat sich diejenige Gehirnfunktion, die Bewegungen der Kiemenatmung bei Tieren und die Stimmritze beim Menschen kontrolliert, über die Evolution hinweg erhalten.

Was das Hicksen abstellt
Beim Schluckauf tut der Körper so, als wolle er einatmen.
Die Atemmuskulatur zieht sich zusammen.
Doch kurz nachdem sich die Muskeln in Bewegung gesetzt haben, schließt sich plötzlich die Stimmritze im Kehlkopf und produziert damit den typischen Hickslaut.
Schluckauf ist in der Regel harmlos und vorübergehend.
Seltener ist er Zeichen einer inneren oder einer Hirnerkrankung.
Die einzige wissenschaftlich gesicherte Methode gegen Schluckauf ist laut "New Scientist", den Kohlendioxidgehalt im Blut zu erhöhen.
Also einfach tief einatmen und Luft anhalten!

PLÖTZLICHER KINDSTOD

Besser nur neue Matratzen verwenden
Die Zahlen der Kindstod-Opfer gehen Gott sei Dank zurück.
Aber jedes Baby, das stirbt, ist eines zuviel.
Wissenschaftler suchen fieberhaft nach Gründen für den unheimlichen Atemstillstand.
Britische Forscher haben nun gebrauchte Matratzen im Visier


Gebrauchte Matratzen, schreibt der Mediziner David Tappin im "British Medical Journal", sind möglicherweise mitverantwortlich für den plötzlichen Kindstod.
Mit seinem Team vom Königlichen Kinderkrankenhaus in Glasgow untersuchte Tappin die Lebensumstände von über 400 Kleinkindern.
Kinder, die am plötzlichen Kindstod verstorben waren, hatten überdurchschnittlich häufig auf gebrauchten Matatzen geschlafen.
Besonders deutlich zeigte sich der Zusammenhang, wenn die Matratzen nicht innerhalb der eigenen Familie "vererbt" worden waren, sondern von anderen Familien weitergegeben wurden.

Warum gebrauchte Matratzen von außerhalb so gefährlich für die Kinder sind, können die Wissenschaftler noch nicht genau sagen.
Im Verdacht stehen Bakterien, die in gebrauchten Matratzen in hohen Konzentrationen vorkommen.

Ein Beweis für die gebrauchte Matratze als Grund für den Kindstod stehe jedoch bislang noch aus, betonen die Forscher und halten sich deshalb mit Verhaltenstipps noch zurück.
Aber schon der Verdacht könnte Eltern ja veranlassen, ihre Babys lieber auf neue Matratzen zu betten, findet BabyundEltern.de.
Schaden wird eine solche Vorsichtsmaßnahme sicherlich nicht.

Vorbeugemaßnahmen
Wenn die Kleinen nachts wimmern, schnaufen oder unregelmäßig atmen, denken manche Eltern gleich an das Schlimmste - den plötzlichen Kindstod.
Er trifft hauptsächlich Kinder im ersten Lebensjahr, besonders häufig um den dritten Monat herum.
Die unglücklichen Eltern finden ihr anscheinend völlig gesundes Baby, dem beim Einschlafen noch nichts fehlte, tot im Bett.
Und das ist die Tragik:
Es gibt wenige Vorboten oder Anzeichen, die umsichtige Eltern darauf hinweisen können, dass ihr Baby gefährdet ist.
Denn es sind nicht nur die Frühgeborenen, die Babys mit Atemwegsinfekten oder Herzfehlern, die an SIDS (sudden infant death syndrome) sterben.
Bis heute kennt die Medizin keine erwiesenen Ursachen für dieses Phänomen.
Aber: Angst vor SIDS bei komischen Geräuschen der Kleinen in der Nacht ist unbegründet!

Weltweite Forschungen haben jedoch einige gesicherte Faktoren ermittelt, die als allgemeine Vorbeugemaßnahmen gelten können:

Babys sollten möglichst nicht in Bauch- oder Seitenlage, sondern in Rückenlage schlafen.
Es sei denn, der Kinderarzt hat die Bauchlage aus medizinischen Gründen empfohlen.

Die Räume sollten nicht überheizt und Ihr Kind auch nicht zu warm angezogen sein.

Die Eltern sollten am besten gar nicht rauchen.
Grundsätzlich sollte der Glimmstängel in den Schlafräumen der Kleinen tabu sein.

Stillen Sie Ihr Kind so lange wie möglich.

Der Tod meines Sohnes Nicolas
Ein Vater berichtet, wie der Alptraum aller Eltern für ihn real wurde:
Sein Kind hörte plötzlich und unerwartet auf zu atmen.
Dieses Schicksal ist in Deutschland alles andere als ein Einzelfall.
Mehr als 600 Kinder sterben jedes Jahr den Plötzlichen Kindstod.


Als ich am 9. Januar ins Fitness-Studio fuhr, war mein Leben völlig normal, als meine Frau mich jedoch nach dem Sport anrief und schrie, dass unser Sohn nicht mehr atmet, erstarrte ich vor Schreck.
Ich fuhr nach Hause, versuchte Wiederbelebungsmaßnahmen, alles umsonst, mein 22 Monate alter Sohn Nicolas ist in seinem Bettchen gestorben.
Es kamen natürlich Notarzt, später auch Kripo, dann wurde er abgeholt.
Alle Menschen waren den Umständen entsprechend sehr freundlich, mitfühlend.

Es wurde durch die Staatsanwaltschaft eine Obduktion angeordnet, wir hätten sowieso zugestimmt, weil wir wissen wollten, was passiert ist.
Ergebnis: kein Befund.
Wir vermuten, er starb an Rückatmung, einer Senkung der Schwelle der natürlichen Aufwachreaktion in Verbindung mit einer leichten Infektion und Überwärmung.

Jetzt, drei Monate später, ist mir klar, dass er nicht hätte sterben müssen, wenn wir aufgeklärt gewesen wären, wenn wir alles richtig gemacht hätten, wenn wir alles gewußt hätten.
Zu spät.
Ich mache mir keine Vorwürfe.
Ich habe immer alle Informationsquellen genutzt, die uns zur Verfügung standen.
Versagt haben nicht die Eltern, versagt hat die Erwachsenenbildung und Aufklärung.
Die breite Bevölkerung ist noch immer nicht umfassend und nachhaltig über die möglichen Risikofaktoren des Kindstodes informiert.
Kindstod ist eben nicht - wie oftmals behauptet - ausschließlich ein Risiko der ersten 6 oder 12 Monate, sondern das Risiko geht vereinzelt bis zu drei bis vier Jahren.

Für mich ist die mangelnde Aufklärung nicht nachvollziehbar, wo doch Kindstod (SID) die häufigste Todesursache von Neugeborenen jenseits der Geburt ist, und wir in Nachbarländern sehen, dass die Sterberate durch Aufklärung sehr viel niedriger sein könnte.

Mein Sohn Nicolas - ein süßer kleiner Engel - Was liebten wir ihn, und noch immer tragen wir ihn in unserem Herzen, keiner kann uns das nehmen.
Wir hoffen und glauben, dass es ihm gut geht, da wo er jetzt ist.
Er war unser Traumkind.
Und ist jetzt ein Traum.
Wie geht man damit um ,wenn man sein einziges geliebtes Kind verliert ?
Ich weiss es nicht.
Es gibt wohl keine Patentlösung.
Manche Eltern nutzen psychologische Betreuung.
Wir haben uns entschieden, diese nicht in Anspruch zu nehmen, weil wir wissen, dass wirkeine "Probleme" haben, nur Schmerz in uns tragen.
Wir versuchen gemeinsam, jeden Tag ein kleines bißchen mehr loszulassen.
Es ist schwer, aber es gelingt.
"Der kleine Prinz" hat uns etwas geholfen, traurig aber schön.
Ich frage mich immer wieder, was das für ein Mensch gewesen sein muss, der fähig war, ein so empfindsames Buch zu schreiben.

Andere Eltern gehen zu Selbsthilfegruppen, tauschen sich aus mit anderen, die Ihr Kind ebenfalls verloren haben.
Können wir nicht.
Noch mehr Leid, das würde uns zu sehr runterreißen.
Was kann man tun?
Es ist schwierig.
Einerseits wollen wir den Schmerz nicht verdrängen, unseren Sohn niemals vergessen.
Andererseits geht es weiter, unaufhaltsam, stetig, die Zeit bleibt nicht stehen.

Es ist diese Gleichgültigkeit, auch gegenüber dem Tod, die mir manchmal Angst macht.
Die Lebensfreude, sie ist nicht mehr da.
Aber in uns wächst wieder ein wenig Hoffnung.
Wir lachen viel zusammen, auch wenn wir traurig sind.
Meine Frau und ich sind uns nahe wie nie zuvor.
Wir wollen es gemeinsam durchstehen.

Irgendwann, so hoffen wir, werden wir so beschäftigt sein mit unseren vielen Kindern, die wir hoffen zu haben, dass uns keine Zeit mehr bleibt, traurig zu sein.
Aber jetzt sind wir weit davon entfernt.
Ein langer, schwerer Weg, der da vor uns liegt.
Der Glaube, er hilft ein wenig, er tröstet auch, aber eben nur manchmal.

Unsere Freunde sind sehr wichtig geworden.
Wir haben jetzt erst gemerkt, wie viele wirkliche Freunde wir haben, auch das ist Reichtum.
Wir vermissen ihn, so einfach ist das.
Und nichts anderes kann uns helfen als die Zeit und wir selbst.


Herr Schmid legt Ihnen zwei wichtige Links zur Aufklärung über den Plötzlichen Kindstod dringend ans Herz:
http://www.schlaud.de/geps/
akademie.pdf


http://www.schlafumgebung.de

Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod e.V.
(GEPS)Internet-Adresse http://www.schlaud.de/geps/
Zentrale Adresse für Erstkontakte:
GEPS Deutschland e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Rheinstr.26
30519 Hannover
Tel.: 0511/838 62 02
Fax.: 0511/838 62 02
E-Mail:
STEINERTA@aol.com
Ansprechpartnerin:
Simone Beardi






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PLÖTZLICHER KINDSTOD
Wie weit ist die Forschung?
Sind Viren schuld an der Tragödie im Kinderbettchen?
In gut 20 Prozent von 60 unerwartet verstorbenen Säuglingen konnten Wissenschaftler am Institut für Rechtsmedizin in Bonn in Herzgewebeproben Viren-Erbgut nachweisen - Anzeichen einer Infektion im Frühstadium.

Mit neuen empfindlicheren Methoden ließen sich erstmals auch beginnende Herzmuskelentzündungen - ebenso wie auch die Viren selbst - nachweisen.
Da die virale Herzmuskelentzündung nach herkömmlicher Diagnostik erst zwei bis drei Tage nach der Infektion sichtbare Spuren im Gewebe hinterlässt, die Säuglinge aber offenbar schon im Frühstadium der Entzündung sterben, ergaben mikroskopische Gewebeuntersuchungen des Herzmuskels bislang in der Regel keinen krankhaften Befund.

Der Bonner Pathologe und Rechtsmediziner Dr. Reinhard Dettmeyer untersuchte Herzgewebeproben von 60 unerwartet verstorbenen Säuglingen mit verschiedenen Methoden.
Die Proben enthielten in unterschiedlicher Menge verschiedene Entzündungszellen und Entzündungs-Eiweiße.
In 14 von 60 Fällen konnte Dettmeyer Enteroviren nachweisen:
In einigen Proben fanden sich sowohl Erbgut als auch umhüllende Eiweiße sogenannter Coxsackie-Viren, in acht weiteren Proben das Erbgut des Parvovirus B19.
Von Enteroviren der Coxsackie-Gruppe weiß man, dass sie Herzmuskelentzündungen und schwerste - mitunter tödliche - Herzrhythmusstörungen hervorrufen können.

In einem nächsten Schritt möchte Dettmeyer nun sowohl nach weiteren Virustypen fahnden als auch die Sequenz der übrigen gefundenen Erbsubstanz bestimmen.
So ließe sich beispielsweise feststellen, ob alle Entzündungen durch den gleichen Erreger hervorgerufen wurden.
In diesem Fall könnte vielleicht eine Impfung das Risiko des plötzlichen Kindstods senken.
Ein Rätsel bleibt allerdings bestehen:
Experten nehmen an, dass fast alle Kinder in den ersten Lebensjahren einmal Kontakt mit derartigen Viren haben.
"Warum einige daran sterben, andere aber kaum Symptome zeigen, ist noch unbekannt", so Dettmeyer.
"Möglicherweise gibt es dafür aber genetische Gründe."



SÄUGLINGSNAHRUNG
Babys brauchen keinen Joghurt
"Was gebe ich meinem Baby zu essen?" fragen sich viele Eltern und haben vor den reichlich gefüllten Supermarkts- und Discounterregalen die Qual der Wahl.
Bloß nichts Überflüssiges wie Joghurt oder Pudding, raten Experten


Besonders Milch und Milchprodukte für Säuglinge haben Kinderärzte und Ernährungswissenschaftler im Visier.
Diese Produkte böten mehr Nachteile als Vorteile, würden aber in zunehmender Vielfalt im Handel angeboten.
Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin in Berlin warnt jetzt offiziell in einer Stellungnahme zu "Beikostprodukten auf Milchbasis" vor den gesundheitlichen Nachteilen des neuen Trends.

Schleichend mehr Pudding im Regal

Bekommen kleine Kinder neben der Muttermilch und der empfohlenen Säuglingsnahrung zusätzlich Milch und Milchprodukte wie Quark und Joghurt, besteht die Gefahr, dass sie zu viel Eiweiß zu sich nehmen.
Der Ernährungskommission zufolge wird der Bedarf von gut einem Gramm pro Kilogramm Körpergewicht schon jetzt mehr als gedeckt.
"Zu viel Eiweiß belastet jedoch den Stoffwechsel und die Nieren", warnt Professor Berthold Koletzko, der am Haunerschen Kinderspital der Universität München tätig und zugleich Vorsitzender der Ernährungskommission ist.
"Eiweißreiche Beikost wie Pudding oder Fruchtjoghurt ist für Säuglinge unerwünscht" wettert er weiter.
Dass gerade solche Produkte immer häufiger in den Regalen stehen, war Anlass für die warnende Stellungnahme der Wissenschaftler:
"Das ist eine schleichende Entwicklung, die absolut in die falsche Richtung geht", so Koletzko.
"Es gibt inzwischen solche Produkte von allen möglichen Herstellern. Aber die Säuglinge brauchen das nicht."

Alles Quark!
Verzichten Sie auf eiweißreiche Mahlzeiten

"Kinder sollten in den ersten vier Monaten ausschließlich Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung bekommen", rät Koletzko.
Einen Monat später sollte laut "Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr" des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) in Dortmund einen Vollmilch-Getreide-Brei und danach noch ein milchfreierGetreide-Obst-Brei hinzukommen.
"Das ist bereits ausgewogen", sagt Mathilde Kersting vom FKE.
"Auf zusätzlichen Quark und Jogurt kann getrost verzichtet werden."

Auch noch haufenweise Zucker

Etliche der neuen Produkte bereiten auch Andrea Schauff, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Hessen in Frankfurt, Sorgen:
"Wenn man sich die Zutatenliste anguckt, kann man zum Teil nur mit dem Kopf schütteln."
Puddings enthielten oft Zucker, Zusatzstoffe wie Johannesbrotkernmehl oder modifizierte, also chemisch veränderte Stärke, manchmal auch Aromastoffe.
"Für Säuglinge ist das ungeeignet", warnt Andrea Schauff.
"Je länger die Zutatenliste, desto höher ist außerdem das Risiko für Allergien."
Selbst Schokoladenpulver sei in Produkten für Säuglinge ab dem 8. Monat zu finden:
"Bei so etwas stehen einem die Haare zu Berge."

Zurückhaltend sollten Eltern von Kleinkindern auch mit gewöhnlicher Kuhmilch (Trinkmilch) sein:
Für die ersten 10 bis 12 Lebensmonate sei deren Verwendung nicht zu empfehlen, so die Ernährungskommission.
"Kuhmilch hat einen sehr niedrigen Eisengehalt und hemmt auch die Aufnahme von Eisen aus anderen Lebensmitteln", so Professor Koletzko.
"Eisen ist jedoch wichtig unter anderem für die Blutbildung und auch für die geistige Entwicklung von kleinen Kindern."

Milupa:
"Wir achten auf wenig Eiweiß und Zucker"

Bekannte Babykosthersteller wie Milupa verwahren sich dagegen, mit den Puddingsündern in einem Atemzug genannt zu werden.
"Bei unseren Milchbreien entspricht der Eiweiß-Anteil dem Bedarf eines Säuglings," sagt Rainer Siewert, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit bei Milupa in Friedrichsdorf.
Das gelte generell für die Beikostprodukte der Säuglingsnahrungshersteller, sagt Norbert Pahne, Geschäftsführer des Diät-Verbandes in Bonn, der die Interessen der dort organisierten Unternehmen für Babykost vertritt:
"Auch bei Milch haltigen Zwischenmahlzeiten ist der Proteingehalt überwiegend um mehr als 50 Prozent gegenüber herkömmlichen Milchprodukten verringert."
Ebenso sei der Zuckergehalt niedriger als die 14 Prozent, die bei Produkten für ältere Kinder und Erwachsene üblich sind.
Die Zutaten seien außerdem "praktisch schadstofffrei sowie frei von künstlichen Aromastoffen".
Und die besondere Qualität für Babys werde gemäß Diätverordnung überwacht und geprüft.

Aus Sicht der Ernährungskommission ist allerdings jedes zusätzliche Quark- oder Joghurtprodukt überflüssig.
Zu viel Eiweiß sei nicht nur belastend für die Nieren:
Studien zeigten außerdem, dass es zwischen hoher Eiweißzufuhr im Kleinkindalter und späterem Übergewicht einen Zusammenhang gebe.
"Säuglinge brauchen Milch, aber sie sollten Muttermilch oder eine Säuglingsmilchnahrung erhalten", ist deswegen Professor Koletzkos Fazit.
"Unveränderte Trinkmilch, Frischkäse, Joghurt und Desserts sind dagegen nichts für sie."

Informationen:
Das Forschungsinstitut für Kinderernährung gibt im Internet unter
http://www.fke-do.de
Informationen.

Die Broschüre "Gesunde Ernährung von Anfang an" ist für 5,11 Euro
plus 2 Euro Versandkosten erhältlich bei der Verbraucherzentrale Hessen
Große Friedberger Straße 13-17
60313 Frankfurt
(Telefon: 069/97 20 10 30,
Fax: 069/97 20 10 50,
E-Mail:
vzh@verbraucher.de



GEBRABBEL
Mehr als Lippen-Gymnastik
Wenn Babys sich im Brabbeln üben, ist das mehr als nur Training für Lippen und Zunge:
Das Kauderwelsch ist bereits der erste Versuch auf dem sprachlichen Parkett


Forscher in den USA und Kanada haben jetzt mit Hilfe von Videoaufnahmen nachgewiesen, dass beim Brabbeln bereits das Sprachzentrum im Gehirn aktiv ist.
Es geht den Babys demnach nicht, wie manche Experten bisher vermutet hatten, lediglich um das Training der Feinmotorik von Lippen und Zunge, das dem ersten "Mamma" leichter über die Lippen helfen soll.
Ihr Bildmaterial und ihre Analyse stellen die Forscher im amerikanischen Wissenschaftsjournal "Science" vor.

Bei der Untersuchung wurden zehn Babys im Alter von fünf bis zwölf Monaten beobachtet.
Fünf wuchsen bei Englisch sprechenden Eltern in den USA auf, die anderen bei Kanadiern in der überwiegend französisch orientierten Provinz Quebec.
Die Wissenschaftler studierten die Mimik von Babys in verschiedenen Konstellationen.
Wenn die Kleinen Laute wie "baba" oder "dudu" aus wiederholten Konsonanten und Vokalen brabbelten, offenbarten dieVideos in Zeitlupe, was mit dem bloßen Auge schwer ersichtlich war:
Beim Brabbeln öffnen Babys die rechte Mundseite weiter und bewegen sie stärker.
Das deute auf eine erhöhte Aktivität in der linken Gehirnhälfte hin, sagen die beiden Forscher.
Dort sitzt das Sprachzentrum.

"Dieser Fund demonstriert erstmals, dass sich Babys beim Brabbeln auf die linke Hirnseite spezialisieren, ebenso wie Erwachsene", hebt Forscherin Laura Ann Petitto hervor.
"Das heißt, dass sich die Sprachfunktionen im Hirn in einem bestimmten Bereich entwickeln."
Umgekehrt zeigten die Aufnahmen, dass die linke Mundseite beim Lächeln stärker in Aktion tritt.
Das komme daher, dass emotionale Zentren des Gehirns generell eher in der rechten Hirnhälfte lägen.



INFEKTIONEN
Windpocken
Wie andere Virus-Infektionen können auch Windpocken während einer Schwangerschaft zu Schädigungen des ungeborenen Kindes führen.

Besonders gefährlich ist es, wenn die Schwangere
zwischen der 8. und 20. Schwangerschaftswoche oder

zwischen dem 5. Tag vor bis zum 2. Tag nach der Geburt erkrankt.


In der hochsensiblen Phase der Organanlage während des ersten Schwangerschaftsdrittels besteht beim Ungeborenen die Gefahr von Missbildungen, besonders an Augen, Herz und Hirn.
Eine Windpocken-Infektion kurz vor der Geburt ist gefährlich, da dann das Neugeborene bereits krank zur Welt kommt oder wenige Tage nach der Geburt erkranken kann.
In dieser Situation ist ein schwerer Krankheitsverlauf mit Komplikationen wie Lungenentzündungen und Organerkrankungen zu befürchten.
Die Neugeborenen müssen in der Klinik überwacht und rechtzeitig behandelt werden.

Schutzmaßnahmen
Vor einer Schwangerschaft:

Wenn Sie schwanger werden wollen und sich nicht sicher erinnern können, ob Sie als Kind die Windpocken gehabt haben, sollten Sie ihr Blut untersuchen lassen.
Der Bluttest zeigt, ob genügend Antikörper gegen das Varizella-Zoster-Virus vorhanden sind.
Ist der Schutz nicht ausreichend, haben Sie die Möglichkeit, sich impfen zu lassen.

Während der Schwangerschaft:

Stellt sich erst während der Schwangerschaft heraus, dass kein Schutz besteht, sollten alle Kinder der Familie, die noch keine Windpocken hatten, geimpft werden, damit sie nicht zur Ansteckungsquelle für ihre schwangere Mutter werden.
Außerdem sollte der Kontakt mit anderen Kindern (mit windpockenkranken Kindern und Erwachsenen sowieso) vermieden werden.
Anlass zur Sorge, dass geimpfte Kleinkinder als Überträger für das Virus fungieren, besteht nicht.
Nur bei immungeschwächten Kindern, die nach Verabreichung des Lebendimpfstoffes (reduzierte Aktivität der Viren) so genannte "Impfwindpocken" durchmachen, wurden in extrem seltenen Fällen noch lebende Windpockenkeime in der einen oder anderen Hautpustel gefunden.

Schwangere Mütter selbst dürfen allerdings nicht geimpft werden.
Ein Bluttest gibt auch hier zunächst einmal Aufschluss darüber, ob Sie in Ihrem Blut genügend Antikörper gegen die Krankheit gebildet haben.

Sind Sie tatsächlich ungeschützt und hatten Sie Kontakt zu einem erkrankten Kind, so kann der Arzt versuchen, die Erkrankung zu verhindern, indem er Ihnen Immunglobulin - also Antikörper gegen das Virus - spritzt.
Das entspricht einer passiven Impfung.
Zusätzlich kann er dann Aciclovir einsetzen, ein Mittel, dass die Viren an der Vermehrung hindert.
Die gleiche Therapie soll auch bei immunschwachen Menschen und Neugeborenen helfen, die Krankheit zu stoppen.



BIOFEEDBACK
Computerspiel hilft hyperaktiven Kindern
Göttinger Mediziner haben ein Computerspiel entwickelt, das statt mit dem Joystick allein durch die Kraft der Gedanken gesteuert wird.
Gedacht ist es für kleine Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADHS).
Das berichtet die in Hamburg erscheinende Zeitschrift "National Geographic Deutschland" in ihrer Januarausgabe.


Die Aufgabe:
Mit Kraft der Gedanken soll die Zeichentrick-Maus aus der "Sendung mit der Maus" beim Stabhochsprung unterstützt werden.
Gesteuert wird das über Elektroden am Kopf.
Sie sind mit dem Computer verbunden und messen die Aktivität in bestimmten Gehirnzonen.
Sobald sich das Kind die Aufgabe des "Göttinger Feedback (Göfi)" getauften Computerspiels vorstellt, steigt in diesen Zonen die Hirnaktivität messbar an.
Je nach Konzentration des Spielers gelingt es der Maus dann, über ein Hindernis zu springen oder nicht.
Ein roter Stab zeigt dem Kind, dass es aufmerksam war, ein blauer signalisiert nachlassende Konzentration.

Durch dieses Neurofeedback lernen die 8- bis 13-jährigen hyperaktiven Kinder, ihre Gehirnströme bewusst zu verändern und sich auf diese Weise besser zu konzentrieren.
Diese Art der Therapie sei für viele junge Patienten eine willkommene Ergänzung zur traditionellen Behandlung, glauben die Entwickler.




 
© 2004 by Hubert Wissler created by Hubert Wissler, Ludwigsburg-Poppenweiler