Rund ums Baby 1
Thema Geburt

Rund ums Baby 2
Thema Geburt

GESCHLECHT
Frühbestimmung schon nach
14 Tagen möglich?
Israelische Wissenschaftler wollen die Geschlechtsbestimmung bereits in der zweiten bis dritten Schwangerschaftswoche möglich machen.
Das soll mit Hilfe eines Hormons geschehen.


Wird es ein Mädchen oder Junge?
Israelische Wissenschaftler behaupten jetzt, dass die Konzentration des Hormons Choriongonadotropin (HCG) im Blut oder Urin der Schwangeren bereits zwei bis drei Wochen nach der Befruchtung einen ersten Hinweis auf das Geschlecht des Kindes gibt.
Yuval Yaron vom Tel Aviv Medical Center schränkt allerdings ein, dass dieser Hormonwert alleine nicht ausreicht, um eine hundertprozentige Bestimmung des Geschlechts zu gewährleisten.

Mehr Anhaltspunkte notwendig
"Mit dem HCG-Wert alleine wird es nicht möglich sein, einen Test zur Geschlechtsbestimmung zu entwickeln", sagte Kevin Spencer vom Harold Wood Hospital in Essex (England) der BBC.
Für eine exakte Bestimmung des Babygeschlechts müssten mehr geschlechtsbestimmende Merkmale identifiziert werden.
HCG ist ein sehr frühes Schwangerschaftshormon, auf dessen Nachweis auch Schwangerschaftstests beruhen.

Bewährte Methoden zur Geschlechtsbestimmung
Derzeit kann das Geschlecht mittels Ultraschall erst ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft mit 75- bis 80-prozentiger Genauigkeit festgestellt werden.
Auch bei einer Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) lässt sich neben der Bestimmung von Erbkrankheiten das Geschlecht ermitteln.


Fruchtwasser untersuchen
ja oder nein?
Bei einer Fruchtwasser-untersuchung (Amniozentese) entnimmt der Arzt um die 14. bis 16. Schwangerschaftswoche Fruchtwasser aus der Fruchtblase.

Mit dieser Methode kann nach zahlreichen Erbkrankheiten wie zum Beispiel der Trisomie 21 (die Kinder wurden früher "mongoloid" genannt) gefahndet werden.

Für wen kommt eine Fruchtwasser-untersuchung in Frage?
Generell wird sie von Ärzten empfohlen für:
Frauen, die das 35. Lebensjahr vollendet haben

Eltern, die zusammen älter als 70 Jahre sind

Eltern, die bereits ein geistig oder körperlich behindertes Kind haben oder in deren Familie Erbkrankheiten und Fehlbildungen vorgekommen sind

Trifft einer oder mehrere dieser Faktoren in Ihrem Fall zu, so lassen Sie sich vor dem Eingriff ausführlich beraten bei:
genetischen Beratungsstellen,
Berufsverband Deutscher
Humangenetiker e.V.
Geschäftsstelle
Inselkammerstr. 4
82008 München-Unterhaching
Tel. 0049-89- 55 02 78 55
Fax 0049-89- 55 02 78 56
E-Mail:
BV@medgenetik.de

Internet: www.bvmedgen.de/welcome.html

oder bei niedergelassenen Ärzten mit der Zusatzausbildung für "Medizinische Genetik".

Das Fehlgeburtenrisiko ist mit circa einem Prozent relativ gering, hoch genug allerdings, um vorher gewissenhaft abzuklären, ob die Untersuchung vorgenommen werden sollte.

Was passiert bei der Amniozentese?
Die Fruchtwasseruntersuchung wird in Spezialpraxen oder Kliniken ambulant durchgeführt.
Per Ultraschall wird die Lage des Kindes genau kontrolliert, um eine Verletzung beim Einstich der Nadel zu verhindern.
Der Arzt dringt - gegebenenfalls nach einer örtlichen Betäubung - mit einer Hohlnadel durch die Bauchdecke in die Gebärmutter vor und saugt circa 20 Milliliter Fruchtwasser ab.
Die werdende Mutter empfindet dabei kaum größere Schmerzen als bei einer "normalen" Spritze.
Nach etwa zehn Minuten ist die Entnahme überstanden.

Dann müssen Sie Geduld aufbringen:
Zwei bis drei Wochen kann es dauern, bis der Befund vorliegt.

Was geschieht im Labor?
Das Baby hat Fruchtwasser geschluckt und durch Mund und Nase wieder ausgeschieden.
Daher enthält das Fruchtwasser Zellen des Ungeborenen.
Im Labor werden Kulturen angelegt - die Analyse gibt Aufschluss, ob das Baby an Chromosomenschäden, offenen Fehlbildungen (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) oder Abnormitäten des zentralen Nervensystems leidet.
Auch das Geschlecht wird bestimmt.

Alternative zur Amniozentese:
Chorionzottenbiopsie
Das zottige Choriongewebe ist die Vorstufe des Mutterkuchens und enthält kindliche Zellen.
Ab der 8. Schwangerschaftswoche kann Choriongewebe aus der Gebärmutter entnommen werden:
mit einer Hohlnadel durch die Bauchdecke der Schwangeren hindurch oder indem ein Katheter von der Scheide her durch den Muttermund eingeführt wird.
Die so gewonnenen kindlichen Zellen bzw. ihre Erbanlagen können innerhalb kurzer Zeit auf verschiedene Störungen hin untersucht werden.
Eine so frühe Diagnose wäre vielen Frauen lieb.
Bis heute ist aber ungeklärt, ob das Fehlgeburtsrisiko nach der Chorionbiopsie höher ist als bei der Fruchtwasseruntersuchung.


FRUCHTWASSER-UNTERSUCHUNG
Eventuelle Konsequenzen gründlich überdenken
Meist erhalten die werdenden Eltern einen für sie positiven Bescheid, das heißt, viele Krankheiten und Fehlbildungen konnten bei ihrem Kind ausgeschlossen werden.

Allerdings kann das Ergebnis auch eine schlechte Nachricht bringen.
Daher ist es wichtig, sich bereits vor der Untersuchung mit dem Gedanken eines ungünstigen Ergebnisses zu beschäftigen und die möglichen Konsequenzen zu erörtern:
Kommt ein Schwangerschaftsabbruch in Frage?

Oder nimmt man das Kind an, wie es ist - mit Krankheiten oder Fehlbildungen, die sein eigenes Leben und das Leben der ganzen Familie prägen können?

Amniozentese kein Garant für gesundes Leben
Auch ein "unauffälliges" Amniozentese-Ergebnis schließt nicht grundsätzlich alle Krankheiten und Behinderungen beim Kind aus.
Ein Risiko in der Größe von ungefähr drei Prozent bleibt - auch ohne genetische Belastung in der Familie.
Endgültige Gewissheit gibt es also nicht.
Aber doch die berechtigte Hoffnung und Zuversicht, dass das im Mutterleib heranwachsende Baby zu der großen Mehrheit der ganz gesunden Kinder gehört.


TRANCE IM KREIßSAAL
Leichtere Geburt durch Hypnose?
Sonderbar eigentlich, dass die Idee nicht schon viel früher "geboren" wurde:
Unter Hypnose ein Baby zur Welt bringen.
Ein Saarländer Krankenhaus will nun künftig Schwangeren durch "die Reise nach innen" die Geburt erleichtern.


Psychologen haben den Kreißsaal als Einsatzgebiet für Hypnose entdeckt.
An einem Krankenhaus im Saarland will die Milton Erickson Gesellschaft für klinische Hypnose (MEG) Schwangeren auf diese Weise die Geburt erleichtern.
"Die Frauen haben die Schmerzen dann besser im Griff", sagte Liz Lorenz-Wallacher, die Leiterin des MEG-Instituts in Saarbrücken.
Sie habe einigen schwangeren Frauen bereits Selbst-Hypnose beigebracht, berichtete sie bei einem Kongress der Milton-Erickson-Gesellschaft (München) im hessischen Bad Orb.
Größere Versuche oder aktuelle Studien darüber gebe es jedoch noch nicht.

Die Bewusstseinsveränderung in Trance gilt in der Psychotherapie als anerkanntes Verfahren und wird eingesetzt, um etwa Menschen mit Depressionen und Persönlichkeitsstörungen zu helfen.
In zahlreichen Studien sei nachgewiesen worden, dass auch die Schmerzverarbeitung mit Hilfe der Hypnose verbessert werden könne, berichtete Professor Walter Bongartz von der Universität Konstanz bei der MEG-Tagung.
Dort diskutierten bis zum Sonntag rund 700 Ärzte, Psychologen und Studenten über die Anwendungsgebiete der Hypnose für therapeutische Zwecke.

Die Psychologin Liz Lorenz-Wallacher ist der Ansicht, dass Hypnose für Geburten bislang viel zu wenig genutzt werde.
Die MEG will nun in einem gemeinsamen Projekt mit der Knappschafts-Klinik in Püttlingen zusammenarbeiten.
Dort sollen in wenigen Monaten Frauen unter Einsatz von Selbsthypnose ihre Kinder bekommen.
Die Frauen, die solche entspannenden Methoden gelernt haben, machten dabei gleichsam "eine Reise nach innen", bei der positive Vorstellungen und Bilder in den Vordergrund rückten.
"Mit der Hypnose kann auch die Dauer der Geburt vor allem bei Erstgebärenden verkürzt werden", sagte Lorenz-Wallacher.
Der Kontakt der Frauen zum Arzt und zur Hebamme gingen dabei nicht verloren.

Solange die Hypnose dazu dient, dem Patienten zu helfen, treten der MEG zu Folge kaum negative Folgen auf.
Als anerkanntes Verfahren bei Psychotherapien erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten einer Hypnose, wie der AOK- Bundesverband in Bonn mitteilte.
Ausgeschlossen sei hierbei eine Zahnarzt-Behandlung.

Für unseriös und gefährlich halten Psychologen die Show-Hypnosen.
Die MEG sprach sich deshalb für ein Verbot dieser Veranstaltungen aus, die enormen Zulauf hätten.
Wie Marionetten führten Freiwillige bei Bühnen-Hypnosen in Discotheken Befehle zur Belustigung des Publikums aus.
"Ich rate jedem ab, da mitzumachen", sagte MEG-Vorsitzender Trenkle.
Die Hypnotisierten könnten traumatische Situationen durchleben und danach psychische Probleme bekommen.
"Bühnen-Hypnose ist grober Unfug", kritisierte ein Psychologe der Milton Erickson Gesellschaft.


AKUPUNKTUR
Nadelstiche verkürzen die Geburt
Vor allem beim ersten Kind ist eher mit einem längeren Geburtsverlauf zu rechnen.
Durch Akupunktur in den letzten vier Schwangerschafts-wochen lässt sich die Entbindung um etwa zwei Stunden verkürzen.
Das zeigte bereits 1999 eine Untersuchung an fast 1.000 Schwangeren, die an der Frauenklinik Mannheim entbunden haben.


Die Ärzte um Dr. Ansgar Römer akupunktierten dabei Frauen ab der 36. Schwangerschaftswoche nur einmal wöchentlich für etwa 20 Minuten.
Entweder an speziellen, nach der chinesischen Lehre geburtserleichternden Punkten (Gruppe 1) oder an Punkten, die lediglich als entspannend gelten (Gruppe 2).
Die Ärzte verglichen den Geburtsverlauf und die Reifung des Gebärmutterhalses (Zervix) dieser beiden Gruppen mit einer dritten Gruppe von Frauen, die an derselben Klinik ohne Akupunktur Kinder zur Welt gebracht hatten.
Ergebnis:
Die Geburten dauerten bei den speziell akupunktierten Frauen (Gruppe 1) nur knapp sechs Stunden, in der "entspannend" akupunktierten Gruppe eine Stunde länger, und bei den unbehandelten Frauen deutlich länger, nämlich insgesamt acht Stunden.

Verkürzt war durch die gezielten Nadelstiche die Eröffnungsphase der Geburt, nicht die Austreibungsphase.
Wahrscheinlich besteht ein Zusammenhang mit der Reifung des Gebärmutterhalses, die bei den Frauen der Gruppe 1 weiter fortgeschritten war als bei den anderen.
Auf die Dauer der Schwangerschaft hatten die Nadeln keinen Einfluss.
Abraten von der Akupunktur würden die Mannheimer Ärzte lediglich Frauen mit Neigung zu einer Frühgeburt oder vorzeitiger Wehentätigkeit.

Gegenwärtig bieten etwa ein Viertel der rund 1.600 geburtshilflichen Kliniken in Deutschland Akupunktur in der Geburtsvorbereitung an.
Akupunktur gehört zu den alternativen Behandlungsmethoden, deren Erstattung je nach Kasse und Indikation unterschiedlich gehandhabt wird.
Kosten werden von den gesetzlichen Kassen übernommen, wenn es sich um eine Schmerztherapie handelt.
Von den meisten privaten Versicherungen wird Akupunktur bezahlt.


DIE LETZTEN TAGE VOR DEM TERMIN
Jetzt gehts los!
Wann beginnt eigentlich die Geburt?
Das lässt sich ziemlich eindeutig beantworten.
Sechs Fakten über diesen Kraftakt des Körpers


Was ist eine Wehe?
Die längs und quer angeordneten Muskeln der Gebärmutter ziehen sich zusammen.
So entwickelt sich die nötige Schubkraft, um das Baby nach unten hinauszupressen.
In den Wochen vor der Geburt haben viele Frauen leichte Vorwehen.
Der Bauch wird hart, es zieht im Rücken und im Unterleib - die Gebärmutter übt für ihren großen Tag.

Woran erkenne ich eine echte Wehe?
Warmes Wasser bringt es ans Licht", sagt Ute Renköwitz vom Bund Deutscher Hebammen."
Legen Sie sich in die Badewanne.
Bleiben die Kontraktionen oder verstärken sie sich, nachdem Sie aus dem Wasser steigen, macht sich das Baby auf den Weg.
Hören die Wehen im Wasser auf, war es falscher Alarm.

Wie merke ich, dass es losgeht?
Nicht immer kündigen Wehen das Baby an.
Bei einem Viertel der Schwangeren zeigt sich der Geburtsbeginn durch eine leichte, schleimartige Blutung.
Der Muttermund öffnet sich.
Dadurch löst sich der Schleimpfropf, der die Pforte verschlossen hat.
Bis zur Geburt können jetzt noch drei bis vier Tage vergehen.
Eindeutiger Vorbote einer Geburt ist der Blasensprung.
Die Fruchtblase platzt, das Fruchtwasser geht schwallartig oder tröpfchenweise ab.
Jetzt ist es Zeit, in die Klinik zu fahren.
Haben Frauen um den errechneten Termin leichten Durchfall, ist das meist keine Darmgrippe.
Der Körper entsorgt Ballast und bereitet sich vor.

Wann ist es Zeit, in die Klinik oder ins Geburtshaus zu fahren?
Kommen die Wehen unregelmäßig und ist der Muttermund erst ein bis zwei Zentimeter geöffnet, können Frauen noch ganz entspannt zu Hause auf dem Sofa liegen.
Erst wenn die Wehen zwei Stunden andauern und regelmäßig alle fünf Minuten kommen, sollten Sie in die Klinik.
Ebenfalls ein Grund:
Wenn Sie sich Sorgen machen.
Die Hälfte aller Gebärenden fährt allerdings zu früh los.
Die Folge:
Mit jeder überflüssigen Stunde im Krankenhaus steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Wehen fördernde Mittel oder Schmerzhemmer eingesetzt werden oder sogar ein Kaiserschnitt gemacht wird.

Fühlen sich Wehen für alle Frauen gleich an?
Nein!
Frauen spüren Wehen an unterschiedlichen Stellen:
im Unterbauch, in den Leisten, tief unten in der Scheide, in den Beinen oder sogar im Rücken.
Während der Geburt verändern die Wehen ihre Stärke, auch der Schmerz kann sich verlagern.
Viele Mütter würden die Kontraktionen am ehesten mit starken Periodenschmerzen vergleichen.
Aber auch die sind von Frau zu Frau verschieden.
Bei intensiven Wehen schüttet unser Körper Glückshormone (Endorphine) aus, die das Schmerzempfinden dämpfen.
Dies erklärt auch, warum viele Frauen die Schmerzen bald wieder vergessen, nachdem sie ihr Baby im Arm halten.

Warum hören Wehen manchmal zwischendurch wieder auf?
Viele Frauen kennen das Phänomen.
Sie sind in der Klinik, und plötzlich scheint Schluss mit den Wehen zu sein.
"Das kann daran liegen, dass die Schwangere nicht richtig entspannt und sich gestresst fühlt", glaubt Hebamme Renköwitz.
"Oder es waren noch keine richtigen Geburtswehen."
Manchmal werden die Wehen aber auch unter der Geburt schwächer.
Vielleicht ist die Gebärmuttermuskulatur erschöpft, oder das Baby braucht eine kleine Pause.
Es kann auch sein, dass der Blutzuckerspiegel der Mutter abgesunken ist.
Dann liefern ein Müsliriegel oder eine Banane neue Energie.
Aber bitte immer erst den Arzt um Erlaubnis fragen.
Steht nämlich ein Kaiserschnitt an, dürfen Sie vorher nichts essen.



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GEHT ES DER MUTTER GUT, FREUT SICH
DAS BABY
Was Sie dem Ungeborenen auf den Weg geben
Programmierung im Mutterleib:
Kann ein Gläschen Alkohol schaden?
Was spürt mein Kind, wenn ich gestresst bin Ihrem Kind zuliebe:
Verzichten Sie auf das eine kleine Gläschen Wein.


"Auf Alkohol müssen Frauen in der Schwangerschaft ganz verzichten", warnt Renate Bergmann.
"Schon ein einmaliger exzessiver Missbrauch oder moderates Trinken kann zu dauerhaften Schäden führen."
Die Kinder können später unter Umständen an Gedächtnis- und Lernstörungen leiden oder hyperaktiv werden.
Sogar ihr Intelligenzquotient kann vermindert sein.


Jede Zigarette schadet!
Rauchen schädigt Mutter und Baby ebenfalls.
"Es führt zu einer Verengung der Gefäße in der Plazenta und beim Kind", erklärt Renate Bergmann.
"Durch den verringerten Blutfluss wird der Fötus nicht ausreichend mit Nähr- und Sauerstoff versorgt.
Dadurch bleibt er in seinem Wachstum zurück."
David Barker, ein Arzt aus England, fand heraus, dass untergewichtige Babys später häufiger an Herzinfarkt oder Schlaganfall sterben.

"Heute wissen wir", berichtet Plagemann, "dass Neugeborene mit einem zu niedrigen Geburtsgewicht, die nach der Geburt überernährt werden, eine dauerhaft erhöhte Veranlagung zu Fettsucht, Diabetes und Herz-Kreislauf- Erkrankungen haben."
Weil durch schnelles Aufholwachstum und die Anlage von Fettpolstern die Insulinproduktion angekurbelt wird, kommt es zu einer lebenslangen Fehlprogrammierung im Gehirn.

Ihr Psychischer Stress prägt
Auch psychische Belastungen vor der Geburt können sich negativ auf das Baby auswirken.
"Die Effekte, die Stress auf den Organismus hat, sind gut erforscht", erklärt der Neurobiologe und Hirnforscher Professor Gerald Hüther von der Universität Göttingen.
In belastenden Situationen wie Prüfungen, privaten oder beruflichen Schwierigkeiten könne die Mutter mit einer erhöhten Produktion des Stresshormons Kortisol, mit Blutdruckschwankungen, erhöhtem Puls, ansteigenden oder abfallenden Hormonspiegeln reagieren.

Über die Kreislaufversorgung gelangen diese Signale zum Gehirn und zu den Nervenzellen des Kindes.
Stress scheint die Reifung wichtiger neuronaler Netzwerke im Gehirn zu stören.
Es kommt zu einer dauerhaften Prägung.
Betroffene Kinder sind oft unruhig und haben später Schwierigkeiten, mit Belastungen umzugehen.
Bei Stress schüttet ihr Körper das Hormon Kortisol aus.
"Innere Ruhe und Ausgeglichenheit der Mutter fördern dagegen die Reifung dieser Netzwerke", so Hüther.

Was jede Schwangere beachten sollte:
Folsäure, Jod, Eisen und Omega-3-Fettsäuren
Viel frisches Gemüse und Obst sowie Vollkorn- und Milchprodukte sind ideal.
Der Bedarf an dem Vitamin Folsäure steigt in der Schwangerschaft etwa um das Doppelte an.
Deswegen sollten werdende Mütter viel Nahrung zu sich nehmen, die Folsäure enthält:
Das sindzum Beispiel Weizenkeime oder Blattgemüse, Obst und Vollkornprodukte.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt den Frauen zusätzlich, mit dem Arzt über ein Ergänzungspräparat zu sprechen.

Folsäure spielt eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung und Zellbildung und ist für die Ausbildung des zentralen Nervensystems und des Gehirns notwendig.
Ein Mangel kann zu schweren Fehlbildungen führen.
Gegen Ende der Schwangerschaft tritt öfter Eisenmangel auf.
Der Mineralstoff ist für die geistige und körperliche Entwicklung nötig.
Damit sich Skelett- und Nervensystem ausbilden und kein Kropf entsteht, braucht das Ungeborene außerdem genügend Jod.

In Ländern mit hohem Fischkonsum, diese Beobachtung machten Mediziner, sind Frühgeburten seltener, und die Frauen leiden nach der Geburt weniger an Depressionen.
Seefische wie Lachs, Kabeljau und Hering enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren, auch Fischöl genannt.
Diese Fettsäuren spielen auch bei der Hirnentwicklung eine Rolle.
Schwangere sollten zweimal in der Woche Seefisch essen.
Wer keinen Fisch mag, kann Fischölkapseln aus der Apotheke einnehmen.

Muttermilch mit Schutzfaktor
Muttermilch enthält natürliche Schutzfaktoren, die eine Überfütterung verhindern.
Deshalb sollten Mütter Neugeborene stillen.
Mit zunehmender Stilldauer sinkt das Risiko für Übergewicht und Fettsucht im Schulalter.

SORGEN SIE VOR -
Mit Herz und Verstand
So schaffen Sie ideale Voraussetzungen für die Entwicklung Ihres Kindes:

Essen Sie ausgewogen, und nehmen Sie bei Bedarf nach Absprache mit dem Arzt Präparate zur Nahrungsergänzung.
Achten Sie auf genügend Bewegung (Spaziergänge, Walking, Schwimmen, Radfahren).
Fünfmal 30 Minuten in der Woche reichen aus.
Nehmen Sie bei Übergewicht vor einer geplanten Schwangerschaft einige Kilo ab.
Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit Folsäure, am besten schon vor einem Kinderwunsch.
Gehen Sie regelmäßig zur Schwangerschaftsvorsorge, um Risiken aus zuschließen.
Lassen Sie bei Ihrem Frauenarzt zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche nach Trinken einer Traubenzuckerlösung einen Blutzuckertest machen (ca. 20 €).
Verzichten Sie auf Alkohol.
Rauchen Sie nicht.
Meiden Sie Stress, und gönnen Sie sich genügend Schlaf und Ruhepausen am Tag


PROGRAMMIERUNG
IM MUTTERLEIB
Falsche Ernährung und Diabetes
Ungeborene erwerben schon im Bauch der Mutter bestimmte Verhaltensmuster.
Eine gesunde Lebensweise der Frau ist die beste Voraussetzung dafür, dass sich das Kind gut entwickelt


Als Luisa zur Welt kam, wog sie
4.500 Gramm.
Ihre Mutter, Monika Baumüller, war nicht regelmäßig zur Schwangerenvorsorge gegangen.
Der Frauenarzt hatte bei einer Vorsorgeuntersuchung auf dem Ultraschall deshalb zu spät ein übermäßiges Wachstum diagnostiziert.
Er entschied, das Kind zwei Wochen vor dem Geburtstermin per Kaiserschnitt zu entbinden.
Heute ist Luisa 22 Jahre alt.
Sie ist stark übergewichtig und leidet anDiabetes Typ II.

Bereits im Mutterleib ist das Ungeborene unzähligen Einflüssen ausgesetzt.
Sein Organismus ist eng mit dem der Mutter verbunden.
So gelangen über die Plazenta und die Nabelschnur Hormone, Stoffwechselprodukte, Nährstoffe und Spurenelemente in den Kreislauf des Kindes.
Mediziner wissen heute:
Die Entwicklung des Babys hängt ganz entscheidend von den Bedingungen im Bauch der Mutter ab.
Wissenschaftler sprechen von fetaler Programmierung oder vorgeburtlicher Prägung.

Beispiel Diabetes:
Angeboren, aber
nicht vererbt
Luisas Mutter hatte einen unerkannten Schwangerschaftsdiabetes.
Mindestens vier Prozent - nach einer Untersuchung sogar mehr als zehn Prozent - der Schwangeren leiden daran.
Durch die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft ist die Insulinwirkung eingeschränkt, der Blutzucker steigt.
"Der erhöhte Blutzucker der Mutter gelangt über die Nabelschnur zum Kind", erklärt der Diabetologe Dr. Helmut Kleinwechter, "das Insulin jedoch nicht.
Das Kind muss selbst mehr Insulin ausschütten, um seine eigenen Blutzuckerwerte zu normalisieren."
Dies bewirkt eine lebenslange Fehlprogrammierung wichtiger Regelzentren im Gehirn.
"Das Kind erlernt im Mutterleib die Überproduktion von Insulin und behält sie lebenslang bei, ebenso wie einen gesteigerten Appetit", erklärte Professor Andreas Plagemann, Geburtsmediziner am Berliner Universitätsklinikum Charité, auf einem Symposium des Danone- Instituts für Ernährung.
Später isst das Kind mehr, als ihm gut tut, weil sich keine Sättigungsgefühle melden.
Dauerhaft erhöhte Insulinspiegel steigern das Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herz- Kreislauf-Erkrankungen.

Über Generationen weitergegeben
Neben Genen, die für den Typ-II-Diabetes verantwortlich sind, können also auch Einflüsse während der Schwangerschaft das Erkrankungsrisiko erhöhen.
Diese Weichenstellungen können ebenfalls von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Wenn Luisa ein Kind bekommt, ist das Gehirn des Fötus wieder auf eine Überproduktion von Insulin fehlprogrammiert.
Bei einem Überangebot an Kalorien wachsen die Ungeborenen im Mutterleib häufig übermäßig;
manche Organe jedoch, zum Beispiel die Lunge, sind bei der Geburt oft noch nicht ausgereift.

Wichtig:
Diabetes rechtzeitig erkennen
"Die im Mutterleib erworbene Veranlagung zu Diabetes kann aber verhindertwerden", sagt Kleinwechter.
Dazu muss der Schwangerschaftsdiabetes rechtzeitig durch einen speziellen Blutzuckertest diagnostiziert werden.
"Leider ist dieser Test in der Mutterschaftsvorsorge in Deutschland nicht vorgeschrieben", bedauert der Diabetologe.
"Mehr als 90 Prozent der Fälle werden nicht erkannt, da die Stoffwechselentgleisung völlig symptomlos verläuft."
"Wird der Schwangerschafts diabetes erkannt, lässt er sich mit einer Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung gut in den Griff bekommen", berichtet Kleinwechter.
"Nur wenige Frauen müssen mit Insulin therapiert werden", sagt der Diabetologe.
Kinder von Müttern, deren Stoffwechsel während der Schwangerschaft optimal eingestellt ist, haben kein erhöhtes Risiko für spätere chronische Erkrankungen.

Übergewichtige Mütter- dicke Kinder
Babys von übergewichtigen Müttern, die in der Schwangerschaft noch kräftig zunehmen, werden auf Überernährung programmiert.
Auch hier ist das Risiko groß, dass das Kind dick wird und Diabetes entwickelt.
In Deutschland bringt jedes fünfte Kind zu viele Pfunde auf die Waage.
Etwa jedes zehnte davon leidet an einer Störung der Glukosetoleranz - einer Vorstufe des Typ-II-Diabetes.
Etwa zwei Prozent der übergewichtigen Kinder bekommen schon "Altersdiabetes" im Kindes alter.
Stillen schützt vor späterem Übergewicht.

Kinderwunsch?
Besser vorher Übergewicht abbauen
"Spätestens dann, wenn sich die Frau ein Kind wünscht, sollte sie bei Übergewicht abspecken", sagt Professor Dr. Renate Bergmann von der Klinik für Geburtsmedizin an der Berliner Charité.
In der Schwangerschaft ist eine strikte Abmagerungsdiät jedoch tabu.
Auch kräftige Frauen sollten in dieser Zeit etwa sieben Kilo zunehmen.
Wichtig ist aber, dass sie ihre Ernährung umstellen.
Eine ausgewogene Kost mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist Voraussetzung für eine optimale Entwicklung des Kindes im Mutterleib.


VORZEIGE-SCHWANGER
Der Zwang zum Schönsein
Prominente wie Claudia Schiffer leben es uns vor: Mutter werden ist schick.
Doch ihr glamouröses Vorbild setzt Schwangere auch unter Druck, findet Autorin Sophia Feldmer


Ein blassblauer Strich in einem viereckigen Fenster veränderte das Verhältnis zu meinem Körper auf einen Schlag.
Schwanger, signalisierte der Test wie ein winziges Verkehrszeichen für Eingeweihte - und plötzlich fühlte sich alles neu an.
Hatte ich meinen Körper bislang stets mit einer gewissen Strenge beobachtet, spürte ich ihm gegenüber auf einmal unendliche Großmut.
Schließlich sollte er ja von jetzt an Unglaubliches leisten.
Einige Zeit spazierte ich mit stolz- und hormongeschwellter Brust durchs Leben, hieß jeden neuen Zentimeter an mir freudig willkommen.
Bis mein Bauch einen ernsthaften Konkurrenten bekam - den von Claudia Schiffer.

Denn Claudia - so konnte ich in jeder Zeitschrift beim Frauenarzt lesen - war mir in vieler Hinsicht voraus.
Nicht nur, dass der Schiffer'sche Vorbau stets mit feinstem maßgeschneiderten Tuch optimal zur Geltung gebracht wurde.
Auch von morgendlichen Stopps über der Schüssel und abendlich geschwollenen Elefantenfüßen war bei ihr nie die Rede.
Und kurze Zeit nach der Geburt, als ich von oben immer noch nicht meine Zehen sehen konnte, posierte Claudia schon wieder im 1A-Sanduhr-Format.

Einmal sensibilisiert, sah ich bald alle möglichen Top-Promis mit Top-Rundungen durch die Gazetten paradieren.
Und nicht nur ich:
Meine Freundinnen, die Verkäuferin am Kiosk, der halbe Kollegenkreis - alle redeten plötzlich über das große Schaulaufen der Promi-Bäuche, die von ihren Trägerinnen wie besonders schicke Fashion-Accessoires in die Kameras gehalten wurden.
Schwanger sein ist hip, diese Medien-Lektion lernten ich und meine Mitstreiterinnen aus dem Geburtsvorbereitungskurs schnell.
Genauso wie den Umkehrschluss:
Wer schwanger ist, muss schick sein.
Strahlend, stylish, schlank trotz Bauch - das verführerisch glänzende Bild der wunderhübschen Schwangeren ward geboren.

Doch Schönheitsideale, das wissen Psychologen längst, transportieren nicht nur Träume.
Sie können auch gehörig unter Druck setzen.
Im schlimmsten Fall machen sie sogar krank.
Keine Frage, niemand will, dass werdende Mütter ihre Rundungen wieder schamhaft in Zwei-Mann-Zelten verstecken müssen.
Dr. Heinz Michael Mörlein, Gynäkologe und stellvertretender Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte in Bayern, betont:
"Dass Schwangerschaft mittlerweile als ästhetischer Zustand des Körpers wahrgenommen wird, ist auf jeden Fall positiv."

Weil die Gesellschaft werdende Mütter im Gegensatz zu früher nicht mehr als Kranke ansieht, können Frauen ihr neues Körpergefühl heute genießen - und ihren Bauch zeigen.
Das ist sicher zu einem kleinen Teil dem Medien-Hype um schwangere Promis zu verdanken.
Doch Diplom-Psychologin Regine Hungerbühler, die sich seit Jahren mit dem Thema Körperwahrnehmung beschäftigt, sieht auch die Kehrseite der Medaille.
Sie glaubt, dass nicht alle Schwangeren die Bilderflut der schönen Bäuche mit einem Schmunzeln und einem Schulterzucken abtun können:
"Manche Frauen gehen sehr selbstbewusst mit ihrem Bauch um.
Vielen machen die Veränderungen ihres Körpers aber auch Angst - und die Botschaften der Hochglanzwelt schüren ihre Unsicherheit noch", erklärt sie.

Ein kleiner Ausflug ins Internet bestätigt diese Annahme:
Schickt man die Stichworte "Schwangerschaft" und "zugenommen" hinaus ins Google-Netz, landet man schnell in einem dieser Foren, in denen sich Frauen teilweise seitenlang darüber aus tauschen, in welchem Monat sich wie viele Kilo an welchem Körperteil breit gemacht haben.
"Ich bin im vierten Monat und habe angefangen, ganz schön zuzulegen", schreibt eine Teilnehmerin besorgt.
Und sie spricht sicherlich vielen aus der Seele, wenn sie fortfährt:
"Ich würde das mit dem Gewicht sehr gerne etwas gelassener sehen können."


DER ZWANG ZUM SCHÖNSEIN
Vorsicht:
Bei sensiblen Naturen drohen Ess-Störungen
Dass das Verhältnis vieler Frauen zu ihrem Körper bereits im nicht-schwangeren Zustand von Verunsicherung geprägt ist, demonstrieren besorgniserregende Zahlen schon länger.

So ergab etwa eine bundesweite Studie des Instituts für Medizinische Psychologie der Universität Jena im Jahr 2002:
Rund 29 Prozent der befragen Frauen zwischen 12 und 32 Jahren wiesen Frühformen von Essstörungen auf, unter den Schülerinnen waren es sogar 35 Prozent.
Oft heißt das: Mit Hilfe von Diäten und anderen Selbstkasteiungs-Programmen wird krampfhaft versucht, die eigenen, individuellen Formen in bestimmte Normen zu quetschen.
Was Claudia Schiffer und Co. damit zu tun haben?
Einiges, sagt Diplom-Sozialpädagogin Marlene Höffner, Leiterin der Caritas-Fachambulanz für Essstörungen in München:
"Medial vermittelte Idealbilder haben eine enorme Vorbildfunktion, nicht nur für Heranwachsende."
Ganz klar: Eigentlich wissen wir, dass Promis ganze Armeen von Yoga-Meistern, Diätmixern und Image-Bastlern beschäftigen, damit sie eine gute Figur machen.

Eigentlich sind wir uns mit Freundinnen darüber einig, wie hässlich wir Hunger-Hüftknochen oder Kunstbusen finden, wie angeberisch Prada-Protz-Bäuche.
Trotzdem nisten sich viele der Schöne-Welt-Botschaften in unserem Unterbewusstsein ein.
In der Schwangerschaft kommt dann häufig einiges zusammen:
ein möglicherweise schon angeknackstes Verhältnis zum Essen, ein immer schwerer werdender Körper - und die Dauerberieselung mit der Botschaft, dass es auch jetzt reine Willenssache sei, toll auszusehen.
Manche Frauen flüchten deshalb in ein scheinbar paradoxes Verhalten.
Sie essen tatsächlich mehr als nötig.
Marlene Höffner erklärt: "Die Schwangerschaft gibt die Erlaubnis zu essen.
Deshalb nehmen manche Frauen über das normale Schwangerschaftsgewicht hinaus zu und haben nach der Geburt Schwierigkeiten, das zu korrigieren.

Es besteht die Gefahr, über Diäten in eine Essstörung hineinzugeraten."
Wie sehr medial vermittelte Idealbilder den natürlichen Rhythmus einer Schwangerschaft beeinflussen können, merkt Frauenarzt Dr. Heinz Michael Mörlein in seiner täglichen Praxis an einem weiteren Beispiel:
"Immer häufiger kommen Fragen nach dem geplanten Kaiserschnitt.
Patientinnen haben erfahren, dass Prominente häufig auf diese Weise entbinden - und meinen nun, ebenfallsdie natürliche Geburt umgehen zu müssen."
Warum eifern wir fernen Lichtgestalten nach?
Warum möchten wir auch die letzte Unwägbarkeit der Natur unter Kontrolle bekommen?
Warum misslingt es uns immer häufiger, dem Körper einfach das zu geben, was er braucht - nicht mehr und nicht weniger?
Psychologin Regine Hungerbühler meint:
"Weil wir zunehmend verlernen, auf unsere innere Stimme zu hören.
Statt auf unseren Körper und seine Signale zu vertrauen, achten wir in übertriebenem Maße auf das, was wir sehen, hören und lesen."

Dabei ist gerade die Schwangerschaft eine Zeit, in der Frauen ganz bewusst in sich hineinhorchen wollen und sollen.
Eine Zeit also, die als Chance genutzt werden könnte, zu einem intensiveren und natürlicheren Körperbewusstsein zurückzufinden.
Marlene Höffner plädiert deshalb mit Nachdruck dafür, sich weniger an gängigen Idealen als an den eigenen Bedürfnissen zu orientieren und die ständige Jagd nach Perfektion endlich aus dem Kopf zu verbannen.
Nicht nur während, sondern auch nach der Schwangerschaft.

Übrigens: Mein Sohn ist jetzt zwei, die Schwangerschaftskilos sind längst weg, und meine damalige Aufregung erscheint mir heute ziemlich albern.
Nur Claudia Schiffer piesackt mich noch gelegentlich.
Denn aus der Vorzeige-Schwangeren ist - klar! - eine Vorzeige-Mutter geworden.
Ich glaube, es war kurz nachdem ich erfuhr, dass ich auch dieses Jahr leider nicht mit einem Platz in einer städtischen Kinderkrippe rechnen könnte, als ich las:
"Claudia strahlt, sieht blendend aus. (…) Die Power-Frau zeigt, wie sich Karriere und Familie wunderbar miteinander verbinden lassen."

DER ZWANG ZUM SCHÖNSEIN
Wie viel sollen Schwangere zunehmen?
Die Gewichtszunahme ist bei werdenden Müttern individuell sehr unterschiedlich und hängt entscheidend davon ab, wie viele Kilo sie vorher auf die Waage gebracht haben.
War das Gewicht im Normbereich, sind 11 bis 15 Kilogramm Zunahme empfehlenswert, bei untergewichtigen Frauen 12 bis 18, bei übergewichtigen 6 bis 11 Kilogramm.
Eine gleichmäßige Gewichtszunahme hat durchaus ihren Sinn:
Sie erleichtert es dem gesamten Organismus, sich auf den wachsenden Körperumfang einzustellen, und stellt sicher, dass das Ungeborene kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt wird.
Außerdem wandern die zusätzlichen Kilo nicht automatisch auf die Hüften.
Auch Gebärmutter, Plazenta, Fruchtwasser und Baby haben ein beträchtliches Eigengewicht.
Dazu kommt, dass die Brust wächst, die Blutmenge sich vermehrt und das Gewebe Wasserreserven einlagert.

"Mit Baby im Bauch muss man für zwei essen" - diese Weisheit gilt heute als völlig überholt.
Stattdessen wissen wir mittlerweile:
Qualität geht vor Quantität.
Denn während sich der Kalorienbedarf in der Schwangerschaft nur unwesentlich erhöht, steigt der Nährstoffbedarf deutlich.
Deshalb ist gerade dann eine ausgewogene, vollwertige Ernährung wichtig.
Absolut verboten während der Schwangerschaft sind Diäten.
Eine Unterversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen kann zu Entwicklungsstörungen und Wachstumsverzögerungen des Ungeborenen führen.
Durch typische Mangelerscheinungen steigt außerdem das Risiko von Früh- und Fehlgeburten.


 
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