Diabetes:
Blutzuckerschwankungen vor der Regel -
was hilft?

Diabetes:
Verhütung bei Diabetes



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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf


Etwa eine Woche vor Einsetzen meiner Menstruation steigt mein Blutzucker regelmäßig so stark, dass ich (28 Jahre, seit 14 Jahren Typ-1-Diabetes, intensivierte Insulintherapie) in kaum in den Griff bekomme.
Sobald die Regel eintritt, ist der Blutzuckerspiegel wieder wie immer.
Ist das normal?
Und was kann ich gegen den Anstieg tun?

* Expertenrat *
Dr. med. Bettina Zietz ist Diabetologin an der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität Regensburg
Vielleicht tröstet es Sie ein wenig, dass viele Diabetikerinnen ähnliche Beschwerden haben wie Sie.
Ungefähr eine Woche vor dem Einsetzen der Regel sind die Werte auch bei sonst gut eingestellten Frauen kaum stabil zu halten.
Manche reagieren - wie Sie - mit Blutzuckeranstieg, bei anderen ist der Blutzucker niedriger als sonst.
Leider sind die Ursachen erst wenig erforscht.
Man vermutet aber, dass die Gründe für die Blutzuckerschwankungen im Hormonhaushalt liegen.
Verschiedene Sexualhormone regeln den komplizierten Vorgang der Menstruation im weiblichen Körper.
Nach dem Eisprung wird der Eierstock angeregt, Östrogen und Progesteron zu produzieren.

Etwa eine Woche vor der Regel erreicht die Progesteronausschüttung ihr Maximum, und auch die Produktion von Östrogen steigt noch einmal an.
Offensichtlich gerät deshalb der Blutzuckerspiegel durcheinander.
Östrogen macht die Zellen empfänglicher für Insulin.
Wenn der Östrogenspiegel im Blut ansteigt, kann der Blutzuckerspiegel sinken.
Progesteron macht dagegen die Zellen resistenter für Insulin.
Ein hoher Progesteronspiegel kann deshalb zu einem Blutzuckeranstieg führen.

An diesen unterschiedlichen Wirkungen der beiden Hormone dürfte es liegen, dass manche Frauen mit einem höheren und andere mit einem niedrigeren Blutzuckerspiegel reagieren.
Sie sollten sich aber zunächst Klarheit darüber verschaffen, ob Ihre Schwankungen tatsächlich mit der Menstruation zusammenhängen.
Mithilfe Ihres Blutzucker-Tagebuchs können Sie das überprüfen:
Markieren Sie den Tag, an dem die Regel einsetzte, und vergleichen Sie diese Blutzuckerwerte mit denen in der Woche vorher und hinterher.
Suchen Sie Ihren Arzt auf, falls sich die Werte unabhängig von der Menstruation verändern.

Besonders anfällig für Blutzuckerschwankungen scheinen Diabetikerinnen zu sein, die unter dem prämenstruellen Syndrom leiden.
Klären Sie ab, ob dieser Zusammenhang auch bei Ihnen besteht.
Ich rate Ihnen, zusammen mit den Blutzuckerwerten auch die eventuell auftretenden Symptome aufzuschreiben.
Wenn Sie sieben Tage vor Ihrer Regel deutlich häufiger als sonst unter Ängstlichkeit, Reizbarkeit etc. leiden, hängen Ihre Blutzuckerschwankungen vermutlich mit dem PMS zusammen.
Dann können Ihnen folgende Ratschläge helfen:

Halten Sie sich möglichst genau an Ihre Essenspläne, und gehen Sie sparsam mit Salz um, weil es zu Wassereinlagerungen führen kann.

Essen Sie in regelmäßigen Abständen, um starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden.

Bewegen Sie sich regelmäßig.
Dadurch können Sie Stimmungsschwankungen verringern.
Unabhängig davon, ob Sie unter dem PMS leiden oder nicht, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, Ihre Insulindosis vor der Menstruation geringfügig zu erhöhen.
Sobald Ihre Regel einsetzt, können Sie wieder zur normalen Insulindosis zurückkehren.

Diabetikerinnen mit einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel empfehle ich, die Insulindosis im Zeitraum vor der Menstruation zu reduzieren.
Neben der Regulierung der Insulindosis hilft manchen Frauen die Einnahme von Isoflavonen.
Das sind pflanzliche Hormone, die eine ausgleichende Wirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt haben.

Isoflavone sind vor allem in Rotklee- und Sojaprodukten enthalten.
Sie bekommen diese Präparate in Ihrer Apotheke.

Diabetikerinnen mit ausgeprägten Blutzuckerschwankungen und unregelmäßigen "Tagen" können den Eisprung mit dem Thermometer ermitteln und in eine Tabelle eintragen.
Die Körpertemperatur steigt zu diesem Zeitpunkt um 0,5 Grad an.
Dann wissen Sie, wann mit der Blutung zu rechnen ist, und können Ihre Insulindosis darauf abstimmen.
Wenn Sie trotz der beschriebenen Maßnahmen immer noch große Probleme mit Blutzuckerschwankungen haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob Ihnen die Umstellung auf eine Insulinpumpe weiterhelfen könnte.

INFO
Was ist PMS?
Unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS) versteht man Beschwerden, die etwa eine Woche vor dem Einsetzen der Regel auftreten und verschwinden, sobald die Blutung eintritt.
Welche Symptome haben die Frauen?
Das PMS kann sich zum Beispiel in Ängstlichkeit, depressiver Verstimmung, Reizbarkeit, Heißhungerattacken, Völlegefühl, Verstopfung, Übelkeit und Kopfschmerzen äußern.
Was sind die Ursachen?
Das PMS ist noch nicht vollständig erforscht.
Möglicherweise lösen Schwankungen der Hormone Östrogen und Progesteron die Beschwerden aus.
Auch ein Mangel an Gamma-Linolensäure wird als Ursache diskutiert.
Was hilft?
Extrakte aus Mönchspfeffer und Wanzenkrautwurzel wirken sanft regulierend auf den Hormonhaushalt.
Bei Mangel an Gamma-Linolensäure helfen Präparate mit Samenölen aus Borretsch oder Nachtkerze.
Depressive Verstimmung kann Johanniskraut lindern.
Wenn ein Magnesiummangel vorliegt, hilft Magnesium.
Auch Vitamin-B6-Gaben können, zyklisch eingenommen, Beschwerden lindern.

Lassen Sie sich über die Dosierung von Ihrem Apotheker beraten.


Soll Sie nachdenklich machen! "DURCH DEN WIND"
"Lebenstraum mit Handicap"

Dies ist ein sehr empfehlenswertes Werk einer selbst an Diabetes erkrankten Stammbesucherin meiner Homepage.

Um es in Ihren
Worten weiterzugeben

Der Grundsatz:
"Wo ein Wille ist, da schwimmt auch ein Boot" gilt nicht nur für das Fahrten-Segeln mit einem Langzeitdiabetes.
Das Buch will ermutigen, lang und innig gehegte Träume auch unter scheinbar widrigen Umständen umzusetzen:
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(ISBN 3-7688-1345-2).



Empfängnisverhütung
Seit einem halben Jahr lebe ich (27 Jahre, Typ-1-Diabetes) in einer festen Partnerschaft.
Bislang verhüten wir mit Kondomen.
Ich würde mich aber mit einer zuverlässigeren Methode wohler fühlen.
Wozu raten Sie?

1 Expertenrat

Dr. med. Jost Hilgenberg ist niedergelassener Internist und Diabetologe (DDG)
in Rehburg-Loccum
um es vorwegzunehmen:
Eine absolut sichere Schwangerschaftsverhütung ist nur durch sexuelle Enthaltsamkeit möglich.
Denn jedes Verhütungsmittel kann versagen, wenn es unsachgemäß angewandt wird, das Material defekt ist oder durch Einwirkung gleichzeitig verwendeter Substanzen (zum Beispiel Gleitmittel bei Kondomen) beschädigt wird.

Bestimmte Medikamente, die eingenommen werden, Durchfall oder Erbrechen der Frau können selbst die Wirkung der verhältnismäßig sicheren Antibabypille herabsetzen oder aufheben.
Doch abgesehen von diesen "dummen" Zufällen, die bei allen Verhütungsmethoden eintreten können, gehören Kondome gewiss nicht zu den sichersten Mitteln, um eine Schwangerschaft zu verhindern.
Achten Sie unbedingt auf eine gute Qualität der Kondome (Apotheke)!
Unbestritten bleibt der Verdienst der Kondome, vor Geschlechtskrankheiten und besonders AIDS zu schützen.
Doch in einer festen Partnerschaft spielt dieser Faktor kaum eine Rolle.

Da alle Verhütungsmethoden keine 1OO-prozentige Sicherheit bieten, kann trotz richtiger Anwendung eine ungewollte Schwangerschaft eintreten.
Diese kann auch bei einem bestehenden Diabetes ohne Probleme verlaufen.
Das Risiko für die Mutter beziehungsweise das Kind ist jedoch sehr stark von der Stoffwechseleinstellung abhängig.
Meine grundsätzliche Empfehlung lautet deshalb:
Streben Sie einen HbA1c-Wert im normalen Bereich (in der Regel unter sechs Prozent) an.

Welche Verhütungsmethode ist die geeignetste?
Zunächst spielen hier die Fragen nach der Sicherheit und der Praktikabilität eine Rolle.
Die Zuverlässigkeit der Verhütung wird nach dem so genannten Pearl-Index beurteilt, der das prozentuale Risiko einer ungewollten Schwangerschaft angibt.
Nachfolgend finden Sie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verhütungsmethoden.
Ich rate Ihnen aber in jedem Fall, das Vorgehen auch mit Ihrem Frauenarzt abzusprechen.


Mikro- und Minipille
Immer noch der sicherste Schutz vor ungewollter Empfängnis (Pearl-Index 0,03 bis 0,5) sind Mikro- und Minipille.
Die Mikropille enthält neben dem Hormon Gestagen nur noch sehr geringe Mengen Östrogen.
Dieses wird für eine erhöhte Thrombosegefährdung verantwortlich gemacht.
Deshalb ist die Einnahme für Raucherinnen nicht passenden empfehlenswert oder wenn eine familiäre Veranlagung für Thrombose vorliegt.
Die Minipille enthält nur noch ein Gestagen-Hormon, wodurch die Risiken bezüglich der Thromboseneigung vermindert sind.
Allerdings muss sie immer zur gleichen Tageszeit eingenommen werden und ist etwas weniger zuverlässig (Pearl-Index I bis 4).
Sie braucht außerdem eine Anlaufzeit von zwei Wochen, bis sie wirkt.


Dreimonatsspritze und Implantat
Wegen des enormen Hormonschubs mit schlechterer Verträglichkeit ist die Dreimonatsspritze weniger zu empfehlen.
Nach dem Absetzen kann es bis zu einem Jahr dauern, bis wieder ein normaler Zyklus einsetzt.
Ein spontaner Kinderwunsch ist so unter Umständen schwer zu realisieren.
Einen schwer steuerbaren Eingriff in das Hormonsystem bedeutet auch die Implantation eines dünnen Hormonstäbchens, das an der Innenseite des Oberarms direkt unter die Haut eingepflanzt wird.
Auch wenn es kein Östrogen enthält und über fünf Jahre zuverlässig wirkt, kann ich es bei Diabetes nicht generell empfehlen.


Spirale
Frauen, für die eine Einnahme der Pille nicht in Frage kommt, können sicher mit der Spirale verhüten (Pearl-Index 1 bis 2), und zwar über mehrere Jahre.
Die Spirale, in der Fachsprache Intrauterinpessar genannt, besteht aus einem kleinen Kunststoffkern, der mit einer Kupfer-Silber-Legierung umwickelt ist.
In die Gebärmutter eingesetzt, verhindert sie zuverlässig die Einnistung eines befruchteten Eies und damit die Schwangerschaft.
Einen zusätzlichen Schutz bieten Hormonspiralen, die kontinuierlich kleine Mengen Gestagen abgeben.
Manchmal wird Diabetikerinnen mit dem Hinweis auf ein erhöhtes Infektionsrisiko von der Spirale abgeraten.
Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass diese Gefahr weitgehend überschätzt worden ist.


Mechanische Verhütungsmethoden und Kombi-Methoden
Hierzu zählen Kondom, Portiokappe, Diaphragma und Silikon-Tampon, die zum Teil auch in Kombination mit Gelen oder Cremes, die eine zusätzliche chemische Barriere für die Spermien darstellen, verwendet werden.
Kondome sind zwar nebenwirkungsarm und haben zudem den Vorteil, vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen, leider sind sie sehr unzuverlässig (Pearl-Index 5 bis 14, ähnliche Werte für das Diaphragma).

Schwieriger in der Anwendung ist die Portiokappe, die vor dem Geschlechtsverkehr über den Muttermund gestülpt wird und sich dort festsaugt.
Sie muss also genauestens passen, um die Spermien am Eindringen zu hindern.
Unkomplizierter in der Anwendung ist das Prinzip einer hauchdünnen zweiten Haut aus Kunststoff, mit der die Scheide vor dem Geschlechtsverkehr ausgekleidet wird.
Materialfehler dürfen jedoch auch beim "Kondom für die Frau" nicht auftreten.

Eine weitere Möglichkeit der Verhütung ist eine Art Silikon-Tampon, der so weit wie möglich in die Scheide eingeführt wird und sich am Muttermund festsaugt.
Es sitzt sicher, darf aber erst acht Stunden nach dem Sex wieder entfernt werden.
Auch dieses Verhütungsmittel braucht nicht eigens angepasst zu werden und ist in Apotheken frei verkäuflich.


Natürliche Methoden
Temperaturkurven und Ähnliches sind meistens wenig zuverlässig und kommen eher in Frage, um die fruchtbaren Tage herauszufiltern.
Zur Berechnung der "ungefährlichen" Tage können sie höchstens dann herangezogen werden, wenn ein sehr regelmäßiger Zyklus besteht und gewissenhaft die Temperatur gemessen und aufgezeichnet wird.
Aber selbst dann liegt die Sicherheit eher niedrig (Pearl-Index 15 bis 47).


Elektronische Verhütung
Selbst der Computer ist mittlerweile für die Verhütung im Einsatz.
Das Programm teilt der Frau mit, an welchem Tag sie einen Urintest durchführen muss, um "sicher" zu sein.
Per spezieller Teststreifen werden die Werte der Hormone bestimmt, die bei regelmäßigem Zyklus kurz vor dem Eisprung in besonders hohen Konzentrationen ausgeschieden werden.
Diese "natürliche", wenn auch computergestützte Verhütungsmethode funktioniert allerdings nur bei sehr regelmäßigem Zyklus.
Es bleibt, ebenso wie bei der Beurteilung des Schleims, der den Muttermund verschließt, ein relativ hoher Unsicherheitsfaktor.

Zweifellos ist ein "elektronisches Verhüterli" für Frauen, die weder Pille noch chemische oder mechanische Verhütungsmittel vertragen oder verwenden wollen, sinnvoll.
Wenn Sie aber ganz "sicher" sein möchten, würde ich Ihnen den Computer nur als zusätzlichen Schutz empfehlen, um zum Beispiel das Kondom sicherer zu machen.


Buchtipp
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Als schnelle und praktische Orientierungshilfe stellt dieses Buch alle Verhütungsverfahren vor und nennt ihre Vor- und Nachteile.
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oder per Telefon (089/ 74 43 32 70),
Fax (0 89/ 74 43 32 08),
über das Internet http://www.DiabetesPro.de,
sowie per Post
(Postfach 702069, 81320 München)
beim Wort&Bild Verlag.
Das Inhaltsverzeichnis und Leseproben finden Sie im Internet!




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