Diagnose Diabetes

Diabetes: Fußambulanz



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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf.

* Zuckerkrank *
Viele Betroffene können mit der Diagnose nichts anfangen und fühlen sich hilflos:
Typ-2-Diabetes, und jetzt?
Was ist das eigentlich?
Was kann ich dagegen tun?
Anfangs wusste ich gar nicht, was auf mich zukommt.
Leonhard Baur erinnert sich noch gut daran, als ihm sein Arzt sagte, er habe Diabetes.
"Das war's dann mit dem Zucker im Kaffee und dem Kuchen am Nachmittag", dachte der 66-jährige damals.
"Aber was sonst noch alles dranhängt am Diabetes, davon hatte ich keine Ahnung."

Blutzucker messen, HbA1c-Wert, Insulin, orale Antidiabetika, gesunde Ernährung, Folgeschäden - die Fachbegriffe flogen ihm nur so um die Ohren, aber der pensionierte Lehrer konnte damit erst mal nichts anfangen.
"Häufig sind die Patienten zunächst durch die Diagnosestellung frustriert und verunsichert", sagt Dr. Dorothea Engelmayer.
"Wir Diabetesärzte müssen deshalb aufpassen, dass wir sie am Anfang nicht überfordern", so die Diabetologin (DDG) aus München.

Andererseits, so die Erfahrung von Dr. Engelmayer, ist gerade kurz nach der Diagnose die Bereitschaft bei den Diabetikern am größten, etwas aktiv gegen die Krankheit zu tun.
"Wer seinen Diabetes selbst in die Hand nimmt", sagt Dr. Engelmayer, "hat gute Chancen, auf Dauer mit ihm klarzukommen."
Gemeinsam mit dem Diabetiker Ratgeber hat sie deshalb die wichtigsten Fragen für "neue" Typ-2-Diabetiker zusammengestellt und kompetent beantwortet.
Typ-2-Diabetes, was ist das?
Menschen mit Typ-2-Diabetes sind meist erblich vorbelastet, das heißt, ein enger Verwandter, in der Regel Mutter, Vater, Oma oder Opa, hat die Veranlagung zu der Krankheit weitergegeben.
Fachleute sprechen dann von einer genetisch bedingten Insulinresistenz, also einer angeborenen Unempfindlichkeit gegenüber.
Das bedeutet aber noch nicht, dass die Nachkommen zwangsläufig an Diabetes erkranken müssen.

Erst wenn andere Faktoren hinzukommen, entsteht ein Typ-2-Diabetes.
Bei den meisten Menschen ist ihr Übergewicht schuld am Ausbruch.
Denn für die große Körpermasse reicht das Insulin nicht mehr, das der Körper selbst herstellt.
Zwar versucht der Organismus, durch eine Mehrproduktion von Insulin den Bedarf zu decken, aber das gelingt häufig nur relativ kurze Zeit.
Das beste Rezept gegen Typ-2-Diabetes ist daher Abnehmen und Bewegen, denn schon der Verlust von wenigen Kilogramm Körpergewicht verbessert die Zuckerwerte im Blut.

Was bringt eine Diabetes-Schulung?
Das A und O jeder Therapie ist die Diabetesschulung.
Sie lernen dort die wichtigsten Fakten, zum Beispiel, was gesunde Ernährung heißt, wie Sie richtig Blutzucker messen, was Sie beim Spritzen von Insulin beachten müssen, welche regelmäßigen Untersuchungen für Sie wichtig sind, wie Sie Folgeschäden verhindern und vieles mehr.
Bestehen Sie bei Ihrem behandelnden Arzt darauf, dass Sie an einer solchen Schulung teilnehmen möchten.
Die Kosten übernimmt die Krankenkasse.

Was heißt diabetesgerechte Ernährung?
Die richtige Ernährung für Menschen mit Diabetes unterscheidet sich kaum von der für Stoffwechselgesunde.
Ein Glas Wein, ein Glas Bier, selbst ein Riegel Schokolade ist für Diabetiker nicht verboten, solange sich der Genuss in Grenzen hält.
Faustregel:
nicht mehr als einmal pro Tag.

Ausgewogene Ernährung im Überblick:
Fünf bis sechs kleine Mahlzeiten sind besser als drei große, weil Sie für kleine Portionen weniger Insulin benötigen als für große.
Essen Sie jeden Tag eine große Portion Gemüse, eine Portion Salat und drei Portionen Obst.
Verwenden Sie fettarme Milchprodukte, zum Beispiel Mager- statt Sahnequark.

Meiden Sie Lebensmittel, die sichtbares Fett enthalten, wie fette Wurst.
Ersetzen Sie sie durch mageren Aufschnitt.
Bevorzugen Sie hochwertige Fette, zum Beispiel Diät-Pflanzenmargarine statt Butterschmalz.
Halten Sie sich bei Lebensmitteln mit versteckten Fetten wie etwa Kartoffelchips zurück.
Wählen Sie, wann immer es geht, Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis.
Trinken Sie reichlich
(mindestens 1,5 Liter täglich)
kalorienfreie Getränke, die kein Koffein enthalten, wie Mineralwasser oder mit Süßstoff gesüßte Getränke.
Kaffee, schwarzer und grüner Tee sind harntreibend.
Sie eignen sich nicht, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Essen Sie zweimal die Woche Seefisch.
Er enthält wertvolle Fette.
Planen Sie regelmäßig
(mindestens einmal die Woche) Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) in Ihre Ernährung ein.

Denken Sie bei den Hauptgerichten an folgende einfache Regel:
Fleisch und Soßen sind nur die Beilagen, den größten Teil auf dem Teller sollten Gemüse und Kartoffeln einnehmen.
Wichtig für Übergewichtige:
Jedes Kilo, das Sie abnehmen, verbessert die Einstellung Ihres Diabetes.

Deshalb braucht der Mensch Insulin
Die wichtigste Energiequelle für Menschen ist Traubenzucker.
Den gewinnt er aus Kohlenhydraten, zum Beispiel Kartoffeln, Reis, Nudeln und Obst.
Um den Traubenzucker verwerten zu können, braucht der Organismus Insulin.
Dieses Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und sorgt dafür, dass der Traubenzucker in die Zellen des Körpers geschleust wird.
Steht nicht genug Insulin zur Verfügung oder sind die Zellen des Körpers unempfindlich gegen Insulin geworden, steigt der Blutzuckerspiegel.
Zu hohe Blutzuckerwerte können auf Dauer ernste Schäden anrichten.

Wieso soll ich mich bewegen?
Bewegung ist für Typ-2-Diabetiker neben dem Abbau von Übergewicht die zweite große Chance, aktiv etwas gegen den Diabetes zu tun.
Regelmäßige ausdauernde Bewegung, zum Beispiel viermal die Woche ein ausgedehnter
(mindestens 45 Minuten) und zügiger Spaziergang, macht die Zellen im Körper empfindlicher für das Insulin, das ihm zur Verfügung steht.

Effekt:
Viele Menschen brauchen dank regelmäßiger Bewegung weniger Tabletten beziehungsweise gespritztes Insulin.
Außerdem ist Bewegung die ideale Ergänzung zu einem Abnehmprogramm.
Einige bekommen mit Bewegung und gesunder Ernährung ihren Diabetes sogar so gut in den Griff, dass sie ganz auf Medikamente verzichten können.

Wie verhindere ich Folgeschäden?
Folgeschäden entstehen, wenn Ihr Blutzucker über längere Zeit schlecht eingestellt ist.
Sorgen Sie für bessere Blutzuckerwerte, indem Sie sich regelmäßig bewegen und abnehmen.
Halten Sie sich an die Therapieanweisungen Ihres Arztes.
Wer bereits Folgeschäden hat, kann durch eine verbesserte Blutzuckereinstellung das Fortschreiten der Schäden aufhalten beziehungsweise deutlich verlangsamen.

Was bewirken Medikamente?
Wenn der Verlust überflüssiger Pfunde und vermehrte Bewegung nicht reichen, Ihre Blutzuckerwerte deutlich zu senken, verschreibt Ihnen Ihr Arzt ein, manchmal auch zwei Präparate.
Welches Medikament der Arzt einsetzt, ist von vielen individuellen Faktoren beim Patienten abhängig.
Nur in seltenen Fällen ist es nötig, dass Menschen mit Typ 2 von Anfang an Insulin spritzen müssen.

Was habe ich von der Selbsthilfe?
Hier bleiben Sie mit Ihrem Diabetes nicht alleine.
In Diabetes-Selbsthilfegruppen treffen Sie Menschen, die mit Diabetes ähnliche Erfahrungen wie Sie gemacht haben.
Sie erhalten wertvolle Tipps und Anregungen oder die Adresse eines erfahrenen Diabetologen, Augenarztes oder Fußpflegers.
Profitieren Sie von Erfahrungen anderer.
Fast alle Selbsthilfegruppen veranstalten regelmäßige Informationsabende.
Apotheker, Ärzte und andere Fachleute halten wichtige Vorträge zu Themen rund um den Diabetes.
Sie bekommen Antworten auf offene Fragen.

Wozu soll ich Blutzucker messen?
Hohe Blutzuckerwerte spürt man nicht.
Es fällt vielen Betroffenen daher schwer, ein Verhältnis zu "ihrem" Diabetes aufzubauen.
Mit modernen Blutzuckermessgeräten können Sie mehrmals am Tag diesen Wert kontrollieren.
Sie bekommen so einen guten Überblick dafür, wie Ihr Blutzucker reagiert.
Zum Blutzuckermessen brauchen Sie eine Stechhilfe
(der Einstich ist kaum zu spüren), ein Messgerät und Teststreifen.
Ob Sie ein Gerät und Streifen verschrieben bekommen, hängt von Ihrer Therapie, der Einschätzung Ihres Arztes und den Vereinbarungen zwischen den Krankenkassen und der für Ihre Region zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung ab.
Für Diabetiker, die mit Insulin behandelt werden, ist die Blutzuckerkontrolle selbstverständlich, um die richtige Insulindosis zu bestimmen beziehungsweise zu kontrollieren.

Woher weiß ich, dass ich gut versorgt werde?
Im Gesundheits-Pass Diabetes stehen alle wichtigen Untersuchungen, die bei Diabetikern regelmäßig gemacht werden sollten.
Der behandelnde Arzt kann alle drei Monate die wichtigsten Ergebnisse und Zielwerte eintragen, so dass er, seine Kollegen, aber auch Sie selbst einen guten Überblick über die Entwicklung Ihrer Werte bekommen.
Der Pass hat Platz für die Werte von fünf Jahren und kostet nur 2,60 Euro.

Sie erhalten ihn über den Buchhandel, Schwerpunktpraxen oder auch bei manchen Krankenkassen.

Richtig umgehen mit Diabetes und dadurch ein gutes Stück Lebensqualität zurückgewinnen - wie das geht, erfahren Sie in dem neuen Ärztlichen Ratgeber
"Diabetes -Bescheid wissen, besser leben"
von Dr. med. Bernd Ruhland.

Dieser Leitfaden hilft Ihnen dabei, mit einer optimalen "Einstellung" trotz Diabetes ein (fast) normales Leben zu führen.

Erhältlich für 17,80 Euro nur in Ihrer Apotheke oder per
Telefon (089/ 74 43 32 70)
Fax (089/ 74 43 32 08),
über das Internet
www.GesundheitPro.de
sowie per Post
Postfach 702069
81320 München
beim Wort & Bild Verlag.




Hier werden Füße
gut versorgt
Wenn der Diabetes die Fußnerven angreift, droht Gefahr.
Nun brauchen Sie die kompetente Betreuung durch das Team einer Diabetes-Fußambulanz.

Hans-Peter Baron, 59, nahm die kleine Wunde am Fuß nicht ernst.
Eine Lappalie, dachte er.
Aber aus der geringfügigen Verletzung war eine großflächige infizierte Wunde geworden, als er endlich den Weg in die Fußambulanz von Dr. Willms fand.
Sein Apotheker hatte ihm den dringenden Rat gegeben.
Ihm verdankt er heute, dass er knapp an einer Amputation seines rechten Fußes vorbeischlitterte.
"Für den ehemaligen Möbelvertreter war es fünf Minuten vor zwölf, als er die Diabetespraxis betrat", erinnert sich
Dr. Gerhald Willms,
Internist und Diabetologe (DDG).
"Ein über längere Zeit entgleister Zuckerstoffwechsel, eine späte Diagnose des Diabetes mellitus und eine ungenügende Einstellung des Blutzuckerspiegels - das sind die sichersten Wegbereiter für diabetische Folgeerkrankungen der Nieren, Augen und Füße", erläutert der Diabetologe.


Gefahr durch Nervenschäden
Nachlässigkeit und Verdrängung der Gefahr, manchmal auch ungerechtfertigte Angst vor einer Insulintherapie lassen viele Diabetespatienten wie Hans-Peter Baron unnötigerweise eine Schädigung der Nerven (Neuropathie) erleiden und machen sie zu Menschen mit einem "diabetischen Fußsyndrom".
Baron hatte seinen Diabetes über einjahrzehnt lang auf die leichte Schulter genommen und auf Blutzuckerkontrolle und regelmäßige Untersuchungen wenig gegeben.
"Ich hatte keine Zeit, um die Krankheit zu beachten", gesteht er.
Bis eine Niere ihren Dienst versagte, die Netzhaut der Augen Schäden aufwies und die Fußinfektion nur noch operativ behandelt werden konnte.
Heute freut sich Baron:
"Ich bin noch einmal glimpflich davongekommen."

Jahr für Jahr haben bis zu 28.000 Menschen bei uns nicht so viel Glück und bezahlen die schlechte Diabeteseinstellung mit einer Amputation.
Ein unbehandelter hoher Blutzuckerspiegel schädigt nicht nur große und kleine Blutgefäße und bringt die Gewebeversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen ins Stocken, er lässt auch den Zuckergehalt in den Nervenzellen ansteigen.
Die Nerven verzuckern regelrecht und werden unempfindlich für Schmerz, Druck und Temperatur.
Für Füße kann dieser Zustand der Gefühllosigkeit besonders verhängnisvoll werden, denn sie spüren im wahrsten Sinne nicht mehr,
"wo sie der Schuh drückt",
verdeutlicht Dr. Willms die Problematik.

Auch die Schweißdrüsen leiden unter einer fortschreitenden Nervenschädigung.
Sie können die Haut nicht mehr feucht halten, ihre Funktion geht verloren.
So wird der diabetische Fuß "trockengelegt", seine Haut wird spröde, bildet verstärkt Schwielen und ist für kleine Risse und Verletzungen besonders anfällig.
Doch jede Verletzung - ein Stückchen eingerissene Nagelhaut, ein eingewachsener Zehennagel, eine kleine Blase - bedeuten Alarmstufe eins für den diabetischen Fuß, denn der hohe Blutzucker hat auch die natürlichen Abwehrkräfte des Organismus geschwächt.
Dadurch heilen Verletzungen nur schwer, und eindringende Keime haben ein leichtes Spiel.
Selbst eine Pilzinfektion, die beim gesunden Menschen relativeinfach zu behandeln ist, kann für diabetische Füße zur ernsten Bedrohung werden.

Durch Nervenschäden fällt häufig auch die Steuerung von Muskeln oder das Gefühl für falsche Gelenkstellungen und Fehlbelastungen aus.
Die in der Folge überforderten Fußknochen und Gelenke verformen sich.
Auch Brüche sind möglich, sogar ohne dass der Mensch etwas spürt.
Muskeln und schützende Fettschicht im Fußgewebe bilden sich zurück.
Durch die Fehlbelastung entwickeln sich dicke Hornhautplatten.
Am gefühllosen Fuß werden sie meist nicht bemerkt, doch der ständige Druck der Hornhaut auf das Gewebe lässt winzige Blutgefäße reißen.
Wenn dann durch die trockenrissige Haut Bakterien eindringen, entstehen ohne jeden Schmerz tiefe Geschwüre, die nur durch völlige Druckentlastung heilen können.


Es geht nicht ohne Fußkontrolle
Um all diese Schäden erst gar nicht aufkommen zu lassen ist es wichtig, dass alle Menschen mit Diabetes ihre Füße täglich ganz genau ansehen - von oben, von den Seiten und von unten, am besten mit Hilfe eines Spiegels.
Und außerdem sollte mindestens einmal im Quartal auch der Arzt die Füße kontrollieren und selbst bei unauffälligem Befund einmal jährlich gründlich untersuchen.

Die 84-jährige Luise Esser, auf deren Behandlungsplan heute so eine Untersuchung der Füße steht, kennt ihr Risiko.
Kribbeln und Taubheit im großen Zeh haben sie alarmiert.
"Lieber das Übel im Keim ersticken", sagt sie.
"So habe ich seit der Diagnose des Typ-2-Diabetes vor zehn Jahren schlimme Folgeleiden vermeiden können."
Und das soll so bleiben!

Dr. Willms bestärkt die Rentnerin in ihrer Vorsicht, während er mit dem "Monofilament", einem kurzen Nylonfaden, der auf die Haut gedrückt wird, das Gefühl der Patientin an verschiedenen Stellen der Füße testet.
Auf dem Rücken des großen Zehs spürt Frau Esser kaum etwas - deutlicher Hinweis auf eine beginnende Neuropathie.
Künftig müssen Frau Essers Zuckerwerte noch genauer kontrolliert werden, vermerkt Dr. Willms.
"Ist der Diabetes gut eingestellt und liegen weder Fehlstellungen der Fußgelenke noch Nervenschädigungen oder Durchblutungsstörungen vor, so sind die Füße des Diabetespatienten nicht mehr gefährdet als die eines völlig gesunden Menschen, so der Diabetologe.
Um aber Risiken frühzeitig zu erkennen, müssen zunächst durch verschiedene Tests Nervenschäden und Durchblutungsstörungen ausgeschlossen werden.
Deshalb protokolliert der Arzt den Zustand der Füße seiner Diabetespatienten sehr sorgfältig, um bei den ersten Zeichen einer Neuropathie rechtzeitig eingreifen zu können."


Wichtige Untersuchungen
Neben dem "Monofilament" ist die Stimmgabel ein wichtiges Testinstrument bei der Fußuntersuchung.
Mit ihr prüft der Arzt das Vibrationsempfinden.
Der "Tip-Therm" - ein kleines Gerät mit einem Metall - und einem Kunststoffende - zeigt ihm, ob Wärme- und Kältegefühl des Fußes noch funktionieren.
Häufig geht mit der Neuropathie auch eine Verengung der Beinarterien einher, die ebenfalls eine Folgeerkrankung des Diabetes sein kann.

Durch Tasten des Pulses am Knöchel kann der Arzt meist schon eine Durchblutungsstörung erkennen.
Abgesichert wird die Diagnose mit einer "Doppler-Sonographie", bei der Durchblutung und Blutdruck der Beinarterien gemessen werden.
"Liegt so eine arterielle Verschlusskrankheit (AVK) vor, dann heißt das für den Patienten absolutes Rauchverbot, mahnt Dr. Willms."
"Rauchen ist für jeden Menschen schädlich, für Diabetes- und AVK-Patienten aber ganz besonders", fügt er an.


Was Sie selbst für Ihre
Füße tun können

Kontrollieren Sie täglich Ihre Füße auf mögliche Verletzungen, Druckstellen, eingewachsene Fußnägel und Pilzinfektionen - wenn nötig, mit Hilfe eines Spiegels.
Zeigen Sie Ihre Füße einmal im Quartal ihrem Arzt.
Nehmen Sie eine medizinische Fußpflege in Anspruch, und lassen Sie dabei auch Hornhaut entfernen.
Wenn Sie Ihre Fußnägel selbst kürzen, nehmen Sie dazu eine Feile, nie eine Schere.
Prüfen Sie die Temperatur Ihres Fußbads immer mit dem Badethermometer
(maximal 37 Grad C)
Nie länger als 5 Minuten baden.
Pflegen Sie Ihre Füße täglich mit einer Creme, die vor allem feuchtigkeitsbindende Substanzen wie Harnstoff enthält.
Bewährt sind auch speziell für trockene Haut entwickelte Pflegeschäume.
Strümpfe dürfen nicht einschnüren.
Wechseln Sie die Strümpfe täglich.
Meiden Sie es, barfuß zu gehen.
Verletzungsgefahr!
Tragen Sie breite Schuhe aus weichem Leder ohne Nähte.
Meiden Sie Wärmflaschen oder Heizkissen.
Verbrennungsgefahr!
Gehen Sie auch bei kleinsten Verletzungen sofort zum Arzt.
Oft sitzt der Fehler im Schuh
Auch Hans-Peter Baron ist heute ein gewissenhafter Patient, der einmal im Quartal zum Arzt geht, um seine Füße genau untersuchen zu lassen.
Alle vier bis fünf Wochen werden außerdem seine Füße in der Ambulanz von der medizinischen Fußpflegerin Eva Wieczorek versorgt.
Das heißt, Frau Wieczorek kürzt ihm fachgerecht die Nägel, glättet sie und schleift mit einer rotierenden Diamantfeile Hornhaut ab.
"Selbst könnte ich das nicht", gesteht der 59-Jährige.
"Ich hätte mir schon öfter in den Zeh geschnitten, und gerade das soll ja vermieden werden."
Aber auch das richtige Schuhwerk spielt für den diabetischen Fuß eine sehr wichtige Rolle.
"30 bis 50 Prozent aller Fußverletzungen gehen bei Diabetespatienten auf das Konto von ungeeigneten Schuhen", bestätigt Dr. Willms.
Auch wenn die Füße noch heil sind, sollten Menschen mit einer Neuropathie oder mit arteriellen Durchblutungsstörungen besonders bequeme und breite Schuhe aus weichem, möglichst nahtlosem Leder und mit guter Fußbettung tragen.
"Das können industriell gefertigte Schuhe sein, die individuell für die Füße zugerichtet sind", erklärt der orthopädische Schuhmacher Detlev Hausmann, der heute im Beisein von Dr. Willms in der Fußambulanz Patientenschuhe anpasst.
"Für manche Füße sind aber auch Maßschuhe erforderlich", sagt er.

Um den Heilungsprozess für verletzte Füße zu erleichtern, werden vom Orthopädietechniker manchmal "Teilentlastungsschuhe" angefertigt.
Damit kein Druck auf eine Wunde am Fuß entsteht, ist die entsprechende Stelle im Schuh ausgespart, so dass sich der Patient beim Gehen ausschließlich auf den gesunden Teil des Fußes stützt.
Auch wenn er mit dieser "Entlastungsorthese" keine weiten Märsche zurücklegen kann, bleibt er mit ihr wenigstens im Haus mobil und muss für die Dauer des Heilungsprozesses nicht ständig das Bett hüten.


Die Beweglichkeit erhalten
Hans-Peter Baron schlüpft kurz aus seinen bequemen Spezialschuhen mit verstärkter Sohle, um die Orthese einmal probeweise überzuziehen.
Im gleichen Atemzug wünscht er sich aber:
"Hoffentlich benötige ich sie nie!"
Beweglichkeit geht dem ehemaligen Vertreter über alles, und daher möchte er auch mit allen Mitteln ein Fortschreiten des diabetischen Fußsyndroms verhindern.
"Schließlich will ich auch noch eine Weile Auto fahren", gesteht er.
"Wie aber sollte ich Gas geben oder bremsen, wenn ich im Fuß gar nichts mehr spüre?".


Diabetes-Fußambulanzen
in Ihrer Nähe
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