* Ist Wein gesund *

* Senioren und Sex *

Quellenangabe dieses Berichtes

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Alkohol.

Menschen, die regelmäßig geringe Mengen Alkohol trinken, scheinen ihrem Herz und ihren Gefäßen etwas Gutes zu tun.
Insbesondere Wein hat das Interesse der Mediziner geweckt.


Trinken Sie täglich ein Glas Wein, und Sie leben länger.
Wenn es nach der Boulevardpresse geht, würden alle Deutschen über hundert Jahre alt.
Nur allzu gerne ködern die Zeitungen mit den großen Buchstaben Leser mit lebensverlängernden Patentrezepten auf den Titelseiten.

"Bier ist gesund", "Schnaps macht schlau", "Wein schützt vor Herzinfarkt", so oder ähnlich lauten ihre Schlagzeilen.
Alles Unsinn?
Oder ist etwas dran an solchen Behauptungen?
Und falls ja, profitieren Menschen mit Diabetes mit ihrem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dann besonders vom Alkohol?

Tatsache ist:
Wein wird immer beliebter.
Vergangenes Jahr gaben die Deutschen für den Rebensaft mehr Geld aus als für Bier.
Auf 24 Liter, das entspricht 192 Weingläsern mit 0,125 Litern Inhalt, schätzt das Deutsche Weininstitut, ist der Pro-Kopf-Konsum hierzulande im Jahr gestiegen.
Mit fast 50 Prozent Anteil steht Rotwein vor Weißwein (42 Prozent) und Rosé besonders hoch im Kurs.
Mancher Weintrinker fühlt sich dabei von wissenschaftlichen Untersuchungen in seinem Genuss bestärkt.
So fanden Forscher heraus, dass in Ländern, in denen weite Teile der Bevölkerung regelmäßig Wein trinken, zum Beispiel in Frankreich, deutlich weniger Menschen an einem Herzinfarkt sterben.
In Ländern dagegen, in denen Weinkonsum nur eine geringe Rolle spielt, wie in Finnland, ist die Herzinfarktrate deutlich höher.

Andere Studien kommen ebenfalls zu dem Ergebnis, dass moderater, regelmäßiger Alkoholkonsum positive Wirkungen auf die Gesundheit haben kann.
So hat ein japanisches Forscherteam herausgefunden, dass bei Typ-2-Diabetikern ohne Folgeschäden, die regelmäßig kleine Mengen Alkohol trinken, weniger Arterienverkalkung vorkommt.

Für und wider von Alkohol
Größere Mengen Alkohol - darunter verstehen Experten mehr als 40 Gramm für Männer und 20 Gramm für Frauen am Tag - machen die positiven Effekte allerdings schnell wieder zunichte.
So leiden starke Trinker vermehrt an einer alkoholbedingten Herzmuskelschwäche.
Bei vorgeschädigtem Herzen, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt oder einer Herzmuskelentzündung, sollten Sie Alkohol nur nach Rücksprache mit dem Arzt trinken.
"Es scheint", sagt der Münchner Kardiologe Professor Dr. med. Wolfram Delius, "dass geringe Mengen Alkohol günstige Effekte auf den Prozess der Arterienverkalkung haben."

Der Herzspezialist erklärt das mit vier verschiedenen Wirkmechanismen:
Rotwein enthält antioxidative Stoffe.
Diese können freie Sauerstoffradikale unschädlich machen.
Sauerstoffradikale fördern die Verkalkung der Arterien.
"Besonders Rotwein, der in Eichenfässern gereift ist, enthält diese antioxidativen Substanzen", sagt Professor Delius.
(Siehe auch den Stichwortkasten)
<Alkohol erhöht das
"gute" HDL-Cholesterin.
HDL-Cholesterin fördert den Abbau des "schlechten" LDL-Cholesterins in der Leber.
"Für diesen Effekt ist es egal, ob Sie geringe Mengen Wein, Bier oder eine andere Sorte Alkohol trinken", so Delius.
Denn nicht die Begleitstoffe bewirken die Erhöhung des HDL-Cholesterins, sondern der Alkohol selbst.
Rotwein und anderer Alkohol haben gewisse antithrombotische Effekte.
Professor Delius erklärt das so:
"Alkohol und auch bestimmte pflanzliche Inhaltsstoffe im Rotwein hemmen die Blutplättchen, miteinander zu verkleben."
Ähnlich wie bei der Gabe von Acetylsalicylsäure bleibt das Blut dadurch "flüssiger".
Rotwein erweitert die Gefäße.
In Versuchen an Tieren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Inhaltsstoffe im Rotwein an den Innenwänden der Blutgefäße
(Fachbegriff: Endothel) eine gefäßerweiternde Substanz freisetzen.
Das verbessert vermutlich die Sauerstoffversorgung, zum Beispiel des Herzens.

"Es gibt andere wirksame Methoden, das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen"

"Die guten und erwünschten Effekte", sagt Professor Delius vorsichtig, "haben aber nur dann positiven Einfluss auf Ihre Gesundheit, wenn die täglich getrunkene Alkoholmenge moderat ist."
Denn eines haben die Studien und Versuche auch zu Tage gefördert:
Schon wenig mehr Alkohol als moderater Konsum kann die erwünschten Effekte schnell ins Gegenteil kehren.
Unter moderat verstehen Experten ein Glas (0,125 Liter) für Frauen und zwei Gläser (insgesamt 0,25 Liter) Rotwein für Männer pro Tag.

TABELLE
Das steckt in alkoholischen Getränken
Getränk Alkohol
in Vol.%
Port.
größe
Alk.
in Gr.
Kal.
Bier (Pils) 5,0 0,33l 13 140
Light-Bier 2,7 0,33l 9 90
Diät-Bier 5,0 0,33l 13 110
Sherry (Dry) 15,5 0,10l 15 120
Sekt (Dry) 10,0 0,10l 10 80
Weiß- oder Rotwein (leicht) 10-12 0,125l 11 80
Weinbrand 38 0,02l 6 50

"Wein allein verhindert noch keinen Herzinfarkt.
Insbesondere nicht beim Diabetiker", sagt der Diabetologe Professor Dr. med. Karl Dietrich Hepp.
Viel wichtiger ist es zunächst einmal, langfristig mit einer guten Blutzuckereinstellung für normnahe Werte zu sorgen, ist sich Hepp mit anderen Diabetologen einig.
Normnah bedeutet:
Blutzucker nüchtern 80 bis 110 mg/dl (4,4 bis 6,1 mmol/l) und nach dem Essen 80 bis 144 mg/dl (4,4 bis 8,0 mmol/l).
Allein dadurch können Sie das erhöhte Risiko schon wesentlich verringern.

"Bevor Diabetiker zur Weinflasche greifen, sollten sie sich darüber im Klaren sein, dass es noch andere wirksamere Methoden gibt, das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen", sagt Professor Hepp.
Überflüssige Pfunde loswerden, regelmäßige ausdauernde Bewegung und eine gesunde Ernährung sind laut Hepp erprobte Methoden, die jeder risikolos anwenden kann.
Außerdem profitiert davon der gesamte Körper - anders als beim Alkohol.
Dieser kann bei Vorschäden schon in geringen Mengen negative Folgen haben.
"Wer zum Beispiel unter diabetesbedingten Nervenschäden, der Fachbegriff lautet Neuropathie, leidet, sollte Alkohol meiden.
Denn Alkohol, egal in welcher Form, ist Gift für die Nerven", sagt Hepp.

Ähnlich kritisch sieht er den Alkoholkonsum bei Menschen, die Probleme mit dem Verdauungstrakt haben.
Denn schon kleine Mengen Alkohol können die Magenschleimhaut irritieren.
"Auch der Einfluss auf die Blutfettwerte", warnt Hepp, "ist nicht durchweg positiv."
Zwar erhöht Alkohol das "gute" HDL-Cholesterin, aber gleichzeitig steigen auch die Triglyceridwerte, die für die Entstehung von Arterienverkalkung mitverantwortlich sind.
Bei Typ-2-Diabetes sieht Hepp außerdem das Problem des hohen Kaloriengehalts von Alkohol.

So enthält ein achtel Liter (0,125 Liter) leichten Rotweins zirka 80 Kilokalorien, ein Glas Bier (0,33 Liter) 140 Kilokalorien (siehe auch Tabelle).
"Die meisten Typ-2-Diabetiker haben Probleme mit Übergewicht", sagt Professor Hepp, "deshalb sollten sie auf Extrakalorien durch regelmäßigen Alkoholkonsum möglichst verzichten.
Auf jeden Fall müssen sie sie aber berechnen."
Alkohol steigert bei Diabetikern, die mit Insulin, Sulfonylharnstoff, Biguaniden oder Gliniden behandelt werden, das Risiko einer Unterzuckerung.

Hepp rät deshalb:
"Wenn Sie trinken, dann genießen Sie den Wein möglichst zum Essen, um keinen Unterzucker zu riskieren."
Professor Hepp möchte aber nicht so weit gehen, Diabetikern Wein generell zu verbieten.
"Der gelegentliche Genuss von einem Glas Wein bedeutet für viele Menschen ein Stück Lebensqualität und somit auch Zufriedenheit", sagt Hepp.
Alle paar Tage mal ein oder zwei Gläser zu trinken, dagegen hat der Arzt aus München nichts.
"Aber als tägliche Medizin ist er für Diabetiker nicht geeignet."

Ähnlich sieht das auch der Herzspezialist Professor Delius:
"In Tier-Experimenten kann man Wein zwar mit vielen positiven Effekten in Verbindung bringen, aber in großen Studien mit Menschen sind sie noch nicht nachhaltig bewiesen worden."
Delius rät deshalb:
"Sprechen Sie mit Ihrem Arzt ab, wie oft und wie viel Alkohol Sie trinken dürfen."

Vorsicht, Unterzucker:
Alkohol blockiert in der Leber die Bildung von Traubenzucker
Achten Sie bei der Auswahl Ihres Weins darauf, dass er Ihren Blutzucker nicht allzu sehr belastet, das heißt, keine größeren Mengen Kohlenhydrate enthält.
Eine erste Orientierung bietet das Deutsche Weinsiegel in den Farben Gelb, Grün oder Rot.
Gelb steht dabei für trockene Weine mit einem Zuckergehalt von maximal neun Gramm pro Liter.
Grüne Siegel erhalten halbtrockene Weine, die nicht mehr als 18 Gramm Zucker pro Liter enthalten dürfen.
Liebliche Weine mit mehr als 18 Gramm tragen ein rotes Siegel.
Die Teilnahme an der Siegelprüfung ist für die Winzer freiwillig und ist auf deutsche Weine beschränkt.

Das heißt, nicht alle Weine tragen das Weinsiegel.
Genauere Auskunft über die Zusammensetzung des Weins erhalten Sie, wenn der Wein das Etikett trägt "Für Diabetiker geeignet".
Diese Weine dürfen nicht mehr als 20 Gramm Gesamtzucker, zum Beispiel Fruchtzucker und Zuckeralkohole, mit maximal vier Gramm Traubenzucker enthalten.
Auch bei solchen Weinen müssen Menschen mit Diabetes, die mit Insulin, Sulfonylhamstoff, Biguaniden oder Gliniden behandelt werden, in den Stunden nach dem Genuss mit einem erhöhten Unterzuckerrisiko rechnen.
Denn Alkohol blockiert in der Leber die Neubildung von Traubenzucker.

Stichwort
Sekundäre Pflanzenstoffe

Mehrere zehntausend - zum großen Teil noch unerforschte - Substanzen, die in Pflanzen zum Beispiel als Geschmacks- oder Farbstoff vorkommen, werden unter dem Begriff sekundäre Pflanzenstoffe zusammengefasst.
Darunter befinden sich auch Polyphenole und Flavonoide in Rotweinen, bei denen Wissenschaftler eine Reihe von wertvollen Eigenschaften für die Gesundheit gefunden haben.
Alle pflanzlichen Lebensmittel enthalten sekundäre Pflanzenstoffe.
Besonders reichhaltig sind die Randschichten von Obst und Gemüse.
Aber auch grüner und schwarzer Tee, sowie Gemüsesäfte enthalten Substanzen, bei denen man positive Effekte auf die Gesundheit vermutet.

Bezugsquellen
für Diabetiker-Weine

Bei der Deutschen Weinsiegel GmbH erfahren Sie, wo Sie Weine mit dem Etikett "Für Diabetiker geeignet" erhalten.

Deutsche Weinsiegel GmbH
Thomas Burkhardt

Eschborner Landstr. 122
60489 Frankfurt
Tel. 069/ 24 78 83 56
Fax 069/ 24 78 81 15
E-Mail: T.Burkhardt@dlg-frankfurt.de
Internet: http://www.wein.de


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Lust statt Frust
Ist körperliche Liebe eine Frage des Alters?
Jeder Zweite über 60 wünscht sich Intimität, mehr als 600.000 Senioren haben sogar jüngere Geliebte.
Was die Deutschen über Erotik im Alter denken und wie sich jeder dafür fit halten kann, lesen Sie auf den nächsten Seiten


Das Vorurteil:
Es gibt kein Triebleben nach dem Rentenbescheid.
Die Wahrheit:
Auch ältere und alte Menschen sehnen sich nach intimer Nähe.
Ganz eindeutig:
Die Generation der über 6O-Jährigen möchte auf Sex keineswegs verzichten.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage der GfK-Marktforschung im Auftrag der Apotheken Umschau bei 2.604 Bundesbürgern ab 14 Jahre (728 über 60-Jährige).
Danach sagen 61,2 Prozent der Befragten ab 60 Jahre:
"Ich bin mit meinem Liebesleben voll und ganz zufrieden."
Und 3,5 Millionen aus dieser Gruppe - knapp jeder Fünfte - tun etwas für ihre Fitness in Sachen Liebe:
Sie treiben regelmäßig Sport, besuchen Solarien oder gönnen sich Wellness-Wochenenden auf einer Schönheitsfarm, um fürs andere Geschlecht (und sich selbst) attraktiv zu bleiben.
Allerdings beklagt auch mehr als jeder zweite Befragte über 60:
"Leider spielt mein Körper bei sexuellen Aktivitäten nicht mehr so gut mit."

Doch dagegen kann jeder etwas tun.
Das Wichtigste vorweg:
Übung macht den Meister.
Auch in puncto Sex.
So haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass Männer deutlich länger potent bleiben, wenn sie regelmäßig Sex haben.
Längere Abstinenz dagegen führt früher oder später fast zwangsläufig zur Impotenz.
Ähnliches gilt auch für Frauen:
Wer nach den Wechseljahren sexuell aktiv ist, erhält sich ein geschmeidiges Genitalgewebe.

Knackig muss nicht (mehr) sein

Ein gut geformter Körper ist für folgende Altersgruppen bei der Erotik wichtig:
<
von wann bis wann
in Prozent
14-29 Jahre
62,2
30-39 Jahre
53,7
40-49 Jahre
41,0
50-59 Jahre
38,7
60-69 Jahre
28,4
über 70 Jahre
23,4
Basis: 2.604 Befragte ab 14 Jahren

Hormonumstellung im Alter macht weniger Appetit auf Sex
Das ist deshalb besonders wichtig, weil viele Frauen nach dem Klimakterium aufgrund mangelnder Befeuchtung des vaginalen Gewebes über Schmerzen beim Geschlechtsverkehr klagen.
Mit mangelnder Lust, ein weit verbreiteter Irrtum vergangener Tage, hat das übrigens nicht unbedingt etwas zu tun.
Eher mit der verringerten Produktion von Östrogenen.
Eine Hormonersatztherapie kann in schweren Fällen für Abhilfe sorgen.
Östrogenzusätze gibt es als Pillen, Pflaster, Creme und Nasenspray.

Doch auch fehlende Lust kann hormonelle Ursachen haben.
Etwa einen verringerten Testosteronspiegel, ein Sexualhormon, das Frauen und Männer in der Nebenniere produzieren.
Hier können Hormonersatztherapien ebenfalls helfen.
Davor steht jedoch eine gründliche ärztliche Analyse.
Für beide Geschlechter gilt:
Sport hält länger fit - auch für die Liebe - Schon dreimal die Woche eine Dreiviertelstunde zügiges Spazierengehen pumpt ausreichend Sauerstoff in den Körper und stärkt das Herz-Kreislauf-System.
Bei übergewichtigen Männern kann übrigens ein moderates Abspecken wahre Wunder in Sachen Potenzverbesserung bewirken.

Apropos Herz:
Vor allem ältere Männer schrecken vor Sex zurück, weil sie glauben, dass dabei das Herz zu stark beansprucht wird.
Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass der Herzmuskel beim Beischlaf gerade mal so stark beansprucht wird wie beim Erklimmen zweier Wohnblocktreppen in mäßigem Tempo.
Um Gelenke und Rücken geschmeidig zu halten, empfehlen sich überdies leichte Gymnastikübungen.
Auch wer über chronische Schmerzen (etwa Arthrose) klagt oder schon Probleme mit dem Herzen hatte, braucht auf körperliche Liebe nicht zu verzichten.

Jeder Zehnte über 60 wünscht sich mehr Sex
Das Problem:
in Prozent
Mein Körper spielt leider nicht mehr so mit
55,8
Ich habe keinen Partner für meine erotischen Bedürfnisse
30,5
Erotik ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens
16,3
Ich wünsche mir einen sexuell aktiveren Partner
12,2
Ich bin sexuell noch genauso aktiv wie früher
10,7
Basis: 728 Befragte ab 60 Jahren

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat einige Tipps parat:
Lassen Sie nach einer großen Mahlzeit mindestens ein bis drei Stunden verstreichen, ehe Sie mit Ihrem Partner intim werden.
Denn für die Verdauung benötigt der Körper viel Blut, das vom Herzen "abgezogen" wird.
Außerdem sollten sich ältere Menschen für das Ausleben ihrer Lust Zeit nehmen und sich ausgedehnte Entspannungsphasen vor und nach dem Sex gönnen.

Menschen mit chronischen Gelenkschmerzen sollten Sex in Ruhe planen und auf Zeiten legen, zu denen sie erfahrungsgemäß wenig Schmerzen haben.
Außerdem ist ein warmes Entspannungsbad hilfreich, um etwaige Schmerzen zu lindern.
Sind Schmerzmittel unumgänglich, nehmen Sie sie so ein, dass die Wirkung während der sexuellen Aktivität eintritt.

Potenzmittel sind für ältere Menschen eher die Ausnahme
Und was ist mit Viagra, der "Wunderpille", die frische Lust bringt?
Gerade ältere Männer sollten deren "Einsatz" sorgfaltig mit ihrem Arzt besprechen, weil sie sich sonst möglicherweise Probleme damit einhandeln.
So sollte Viagra nicht in Kombination mit nitrathaltigen Medikamenten wie beispielsweise dem Herzmittel Nitroglycerin eingenommen werden, weil das Zusammentreffen beider Wirkstoffe ein plötzliches, gefährliches Absinken des Blutdrucks auslösen kann.
Außerdem mahnt der Hersteller zur Vorsicht bei
einem bereits erlittenen Herzinfarkt oder Schlaganfall
Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)
labiler Herzkranzgefäß-Verengung (instabile Angina pectoris)
zu niedrigem Blutdruck
und Retinitis pigmentosa, einer Erkrankung des Auges, die eine Ablösung der Netzhaut hervorruft.
Häufiger Lustkiller bei beiden Geschlechtern:
Alkohol und Nikotin.
Wer auch im Alter ein erfülltes Sexualleben genießen möchte, sollte auf Zigaretten möglichst ganz verzichten und Alkohol nur mäßig trinken.
Zu viel Alkohol kann dem Herzen schaden, Rauchen fördert die "Arterienverkalkung", der Genitalbereich wird nicht mehr so gut durchblutet.

Sport hält fit - auch für die Liebe
Was Senioren für Ihren Körper tun, um fürs andere Geschlecht attraktiv zu bleiben:
Aktionen:
in Prozent
Ich treibe regelmäßig Sport
14,3
Ich gehe ab und zu ins Solarium
7,7
Ich besuche ab und zu eine Schönheitsfarm
2,1
Ich habe mich einer Schönheitsoperation unterzogen
1,67
Basis: 728 Befragte ab 60 Jahren

Psychostress ist der größte Lustkiller
Und was ist mit der Psyche?
Die spielt eine große, vermutlich die größte Rolle, wenn es um den Austausch von Zärtlichkeiten geht.
US-amerikanische Untersuchungen haben ergeben, dass Harmonie in der Partnerschaft unabdingbar für die Lust im Alter ist.
Das sehen die Befragten unserer Umfrage genauso.

91,6 Prozent gaben an, dass ihnen Vertrauen besonders wichtig für erfüllende Erotik ist.
Es folgen Treue (91,5%), Liebe (89,9%) und Zärtlichkeit (87,6%).
Ein knackiger Körper und möglichst jugendliches Aussehen - wer würde sich das nicht gern möglichst lang erhalten?
Aber ist es auch wichtig für die Liebe?
Nein, sagen 74,1 Prozent der Befragten.
Diese Meinung vertreten auch Psychologen.
Wer zwanghaft versuche, sich künstlich jung zu halten, der bewirke oft das genaue Gegenteil.
Psychostress droht.
Und den haben Sexualforscher als absoluten Lustkiller ausgemacht - übrigens gilt das auch für Jüngere.

Dr. David Osborne, renommierter Psychologe an der Mayo Clinic in Scottsdale, Arizona:
"Der Grad unserer sexuellen Zufriedenheit hängt ab von unserem Gesundheitszustand, der Stressbelastung im Alltag und unserem emotionalen Wohlbefinden."
Und das leidet ab einer gewissen Grenze, nämlich kurz nach den Wechseljahren von Mann und Frau.
Ein magischer Zeitraum, in dem sich viele Paare noch trennen.
Warum ist das so?
Langeweile in der Partnerschaft?
Kommt durchaus vor.
Sinnkrise im Job oder weil die Kinder aus dem Haus sind?
Kann auch eine Rolle spielen.
Das wichtigste Kriterium aber ist laut Osborne:
"Die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre wirken sich nicht nur körperlich aus.
Sie beeinflussen direkt und indirekt unsere Psyche."

Männer fühlen sich häufig sexuell nicht mehr leistungsstark, Frauen nicht mehr begehrenswert.
Und begeben sich damit in einen Psycho-Teufelskreis.
Er zieht sich zurück.
Sie glaubt, er begehre sie nicht mehr - eine Spirale, die zwangsläufig zu Frust führt.
Am Ende werden nicht einmal mehr Zärtlichkeiten ausgetauscht.

Viele Missverständnisse in puncto Sex sind unnötig
Ein Missverständnis, das sich früher oder später so auswirken kann:
3,2 Prozent der verheirateten über 60- Jährigen - das sind immerhin mehr als 600.000 - leben laut GfK-Studie ihre sexuellen Bedürfnisse mit einer/einem deutlich jüngeren Geliebten aus.
Oder so:
33,0 Prozent der Verheirateten haben sich von der Erotik ganz verabschiedet, und 15,3 Prozent schieben den schwarzen Peter dem Partner zu, würden sich von ihm "mehr sexuelle Aktivität wünschen".

Der Hamburger Diplompsychologe und Paartherapeut Andreas Thiel:
"Beide Partner sollten sich nach den Wechseljahren neu definieren und miteinander über ihre Probleme reden."
Das Sexualverhalten ändere sich nun mal bei beiden Geschlechtern.
Was nicht bedeute, dass die Lust nachlässt.
Thiel:
"Sie ändert sich nur im Lauf der Jahre.
Das müssen Mann und Frau akzeptieren lernen.
Beide Seiten sollten sich dabei über ihre veränderten Bedürfnisse unterrichten, sonst kommt es zwangsläufig zu eigentlich unnötigen Missverständnissen, im schlimmsten Fall zu Entfremdung."


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