zu den Themen:
Wie messe ich Blutdruck richtig?
Was kann ich gegen meine trockene Haut tun?
Quellenangabe der Berichte 12/2002
© 2001 Wort & Bild Verlag Konradshöhe GmbH & Co. KG
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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf
Wie messe ich Blutdruck richtig?
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Bei der diesjährigen Kontrolluntersuchung wurde bei mir (52, Typ-2-Diabetiker) erstmals ein erhöhter Blutdruck festgestellt. Soll ich jetzt den Blutdruck regelmäßig selbst kontrollieren, und kann ich dabei Fehler machen?
RICHARD M., GÖTTINGEN
Der Experte Professor Dr. Wolfram Delius
ist Chefarzt der 1. Medizinischen Klinik im Krankenhaus München-Bogenhausen |
wenn bei Ihnen erstmals ein erhöhter Blutdruck gemessen wurde, ist es am besten, wenn Sie die Werte noch ein- bis zweimal in der Arztpraxis kontrollieren lassen. Denn es gibt viele Gründe, dass der Blutdruck kurzfristig steigt. Manche Patienten reagieren schon auf die Untersuchungssituation in der Praxis mit Aufregung. Und die lässt den Druck dann in die Höhe schnellen. Über die Hälfte der Typ-2-Diabetiker hat bereits zum Zeitpunkt der Diabetesdiagnose einen zu hohen Blutdruck (Hypertonie), und viele wussten bis dahin nichts davon! Da der Bluthochdruck jedoch ein großer Risikofaktor für weitere Begleit- und Folgekrankheiten des Diabetes ist, muss er so früh wie möglich erkannt und behandelt werden. Neben Herz und Gehirn leiden insbesondere auch die feinen Gefäße der Nieren und der Augen unter dem hohen Druck.
Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft(DDG) empfiehlt in ihren Leitlinien, den Blutdruck auf unter 130/80 mmHg zu senken. Liegen bereits Nierenschäden vor, dann sollte der Blutdruck sogar noch niedriger sein. Diese Werte können nicht von heute auf morgen erreicht werden, sondern nur schrittweise, meist über Wochen hinweg. Je nachdem wie hoch Ihr Blutdruck ist, wird Ihr Arzt Ihnen einige Empfehlungen geben, wie Sie mit nicht-medikamentösen Maßnahmen wie Gewichtsabnahme, mehr Bewegung und salzarme Ernährung Ihren Blutdruck senken können. Reichen diese Veränderungen nicht aus, verschreibt er Ihnen gegebenenfalls ein entsprechendes Medikament.
Für die Blutdruckkontrolle zu Hause bietet Ihre Apotheke eine Reihe verschiedener Geräte zur Auswahl. Informieren Sie sich zunächst bei Ihrem Arzt, ob für Sie ein bestimmter Gerätetyp ungeeignet ist.
Denn Hör- oder Sehstörungen, Behinderungen an den Armen oder Händen sowie eine fehlende Übereinstimmung der Blutdruckwerte an Oberarm und am Handgelenk schränken die Auswahl ein.
Übersicht So messen Sie den Blutdruck
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Messen Sie morgens und abends immer zur gleichen Zeit
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Falls Sie Hochdruckmedikamente nehmen, messen Sie vorher
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Messen Sie zusätzlich, wenn Sie sich schwindelig fühlen
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Setzen oder legen Sie sich hin. Messen Sie immer am selben Arm und in gleicher Position
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Legen Sie die Manschette nicht über Ihre Kleidung an, diese darf den Arm auch nicht abschnüren
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Entspannen Sie sich zwei bis drei Minuten vor der Messung
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Lagern Sie den Arm locker und ruhig
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Halten Sie Handgelenkgeräte beim Messen auf Herzhöhe
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Legen Sie die luftleere Manschette gut zwei Zentimeter über der Ellenbeuge fest an
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Die Manschette soll sich beim Messen auf Herzhöhe befinden
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Wollen Sie ein weiteres Mal messen, warten Sie damit einige Minuten
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Beachten Sie genau die Angaben des Herstellers |
Für Menschen mit besonders dicken oder dünnen Handgelenken sind Geräte fürs Handgelenk nicht geeignet. Wählen Sie dann besser ein Oberarmmessgerät, denn es kann mit austauschbaren Manschetten an sehr kräftige und auch an sehr dünne Oberarme angepasst werden. Lassen Sie sich zur richtigen Manschettengröße von Ihrem Apotheker beraten. Damit Sie sicher sind, dass Sie sich auf Ihre Messungen zu Hause verlassen können, sollten Sie einen Vergleich mit Ihrem Gerät und dem Ihres Arztes durchführen.
So funktioniert die Messung
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Welches Messgerät (automatisch oder manuell) Sie auch verwenden, das Prinzip bleibt gleich: Nachdem die Manschette etwas über den zu erwartenden Druck aufgeblasen wurde, kann kein Blut mehr durch die Arterien fließen. Sie sind durch den Druck in der Manschette vollständig zusammengepresst. Wenn jetzt langsam Luft aus der Manschette abgelassen wird, verringert sich auch der Druck auf die Gefäße. Sobald der Manschettendruck einen Wert erreicht hat, der minimal unter Ihrem Blutdruck liegt, beginnt das Blut wieder durch die Armschlagader zu fließen. Dies ist der Zeitpunkt, zu dem über das Stethoskop oder den Sensor der erste Pulston registriert wird. Er stellt, den systolischen Wert des Blutdrucks dar. Je weiter nun der Druck in der Manschette sinkt, desto schwächer wird dieser Ton. Der Druck, bei dem der letzte Ton gerade noch zu hören ist, markiert den diastolischen Wert des Blutdrucks. Er zeigt an, welcher Druck in den Gefäßen zwischen zwei Herzschlägen herrscht.
Ein Buchtipp
Alle wichtigen Informationen zum Thema Bluthochdruck bietet der Ärztliche Ratgeber "Bluthochdruck -Erfolgreich behandeln, Risiken senken" von Prof. Dr. med. Erwin König. Hier erfahren Sie, warum eine möglichst frühe Diagnose und Behandlung dieser "schleichenden" Krankheit so wichtig ist und welche möglichen Folgeschäden dadurch verhindert werden können.
Erhältlich für 17,80€ nur in Ihrer Apotheke oder per
Tel. (089/ 74 43 32 70),
Fax (0 89/ 74 43 32 08),
über das Internet http://www.DiabetesPro.de,
sowie per Post Postfach 702069,
81320 München beim Wort&Bild Verlag. Das Inhaltsverzeichnis und Leseproben finden Sie im Internet!
Adresse Weitere Information
Deutsche Hypertonie-Gesellschaft
Berliner Straße 46
69120 Heidelberg
Tel.: 06221/ 41 17 74
Fax: 06221/ 40 22 74
E-Mail: Hochdruckliga@t-online.de
Internet: www.hochdruckliga.info
Herz-Kreislauf-Telefon:
06221/ 47 48 00
Mo.-Fr. von 9°° bis 17°° Uhr
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Was kann ich für meine trockene Haut tun? |
Meine Haut ist immer sehr trocken. Im Winter schuppt sie sich sogar manchmal. Wie kommt das, und wie kann ich (47, Typ-7-Diabetikerin) meine Haut pflegen, damit sie die kalte Jahreszeit besser übersteht?
MARION H., ANSBACH
Der Experte Dr. Martin Allwang arbeitet als Apotheker in der Gesundheitsaufklärung |
Während der kalten Jahreszeit ist unsere Haut besonders belastet. Je weiter die Temperaturen sinken, desto enger stellen sich die Blutgefäße und desto schlechter wird die Haut durchblutet. Da mit dem Blutstrom jedoch Nährstoffe, Sauerstoff und auch die Zellen der Immunabwehr transportiert werden, ist die kalte Haut unterversorgt und anfälliger für Austrocknung, Reizungen und Infektionen.
Andererseits halbiert sich bereits bei acht Grad die Produktion in den Schweiß- und Talgdrüsen. Darunter leidet der natürliche Schutzmantel der Haut. Bei diesem Hautzustand verliert die Oberhaut, vor allem aber die Hornschicht vermehrt Feuchtigkeit durch überheizte Räume und trockene Heizungsluft. Menschen mit Diabetes leiden meist nicht nur im Winter unter trockener Haut. Sie verlieren bei schlechter Stoffwechseleinstellung viel Flüssigkeit über die Niere.
Häufig ist infolge einer Schädigung der Hautnerven die Funktion der Schweißdrüsen zusätzlich eingeschränkt. Dadurch kann die Haut überhitzen und so schneller austrocknen. Natürliche Feuchthaltefaktoren, wie etwa Harnstoff, werden mit dem Schweiß zur Hautoberfläche transportiert. Wird wenig Schweiß produziert und mangelt es an peripherer Durchblutung, dann fehlen der Haut feuchtigkeitsbindende Stoffe und Lipide. Auch Gefäßschäden können den Transport von Nährstoffen behindern. Das beeinflusst den Hydrolipidfilm auf der Oberhaut ebenso. Sie juckt und schuppt, und es können sich chronische, zum Teil krankhafte Hautveränderungen bilden. Kratzen schädigt die empfindliche Oberfläche zusätzlich. Sind erst offene Stellen entstanden, können Krankheitserreger leicht eindringen und langwierige Infektionen verursachen.
Um die Haut auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, kann die Pflege nicht früh genug beginnen. Verwenden Sie schon bei der Reinigung rückfettende Waschsubstanzen. Feuchtigkeitsverluste vermeiden Sie, indem Sie lauwarm duschen statt heiß baden. Wenn Sie ein rückfettendes Ölbad genommen haben, tupfen Sie Ihre Haut vorsichtig trocken. Zur anschließenden Pflege verwenden Sie am besten Emulsionen (siehe Kasten unten). Auch Cremeschäume sind ideal, da sie schnell einziehen und wasserbindenden Harnstoff in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten.
Für die Pflege trockener Gesichtshaut genügt im Allgemeinen ein Zusatz von fünf Prozent Harnstoff. Bei Ihrer sehr trockenen Haut empfehle ich Ihnen vor allem für Füße und Beine eine Konzentration von zehn Prozent. Auch Glyzerin, Hyaluronsäure und Extrakte aus Algen oder Aloe gleichen den Feuchtigkeitsgehalt der Haut aus. Weitere Inhaltsstoffe, wie Allantoin, Dexpanthenol oder Vitamine, fördern die Regeneration veränderter Haut. Falls Sie Wintersport treiben oder lange Spaziergänge im Schnee mögen, empfehle ich Ihnen eine Extraschicht Fettcreme für das Gesicht. Sie sollte 30 Minuten bevor Sie ins Freie gehen, aufgetragen werden und schützt die Gesichtshaut vor Wärme- und Feuchtigkeitsverlust.
Wichtig ist, dass Sie die Fettschicht entfernen, wenn Sie wieder in die Wärme kommen. Denn bei wärmeren Temperaturen öffnen sich die Poren, die Haut kann nicht mehr atmen. Das Fett wirkt wie eine Isolierschicht. Die Haut quillt auf. Wenden Sie anschließend Pflegepräparate für den Tag beziehungsweise für die Nacht an. Der Fettanteil sollte nicht so hoch sein. Er soll verhindern, dass die in der Haut vorhandene Feuchtigkeit verloren geht und die Hornzellen austrocknen. Ihr Apotheker hilft Ihnen gerne, die passenden Pflegeprodukte zu finden.
Info Pflege mit Emulsionen
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Öl-in-Wasser-Emulsion Sie besteht zu ca. 60 Prozent aus Wasser. Das bewirkt, dass die obere Hornschicht der Haut Wasser aufnimmt und sich glättet. Fältchen werden weniger sichtbar. Diese Emulsion ist für fettige Haut oder als Tagescreme geeignet. Sie dringt schnell, aber nur oberflächlich ein und erzeugt keinen Fettfilm.
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Wasser-in-Öl-Emulsion Sie entspricht einer Fett- oder Nachtcreme. Trockene Haut und Mischhaut werden vor weiterer Austrocknung geschützt. Bei höherem Fettanteil entsteht nach dem Auftragen eine luft- und wärmedurchlässige Schutzschicht. Der Wasseranteil bei dieser Emulsion beträgt 10 bis 30 Prozent. |
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Stichwort: Neuropathie Diabetische Nervenstörung
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Langfristig überhöhter Blutzucker beeinträchtigt über unterschiedliche Mechanismen Stoffwechsel, Struktur und Funktionsweise der Nerven. Die längsten Nervenfasern sind zuerst betroffen. Typischerweise beginnen Gefühlsstöhrungen als Kribbeln in den Füßen oder Schmerzen in Ruhe und bei geringster Berührung in den Zehen.
Sie sind häufig und manchmal extrem lästig: durch den Diabetes ausgelöste Nervenschäden. Welche Formen gibt es, und wie sieht die Behandlung aus?
Es ist weit nach Mitternacht, als Maria Hecker endlich den Fernseher ausschaltet. Sie ist müde, eigentlich hätte sie schon längst im Bett liegen sollen, doch gerade davor hat sie Angst. Denn schon seit Wochen quälen sie Schmerzen in den Füßen, die nachts noch zunehmen. Und wenn die Bettdecke die Zehen berührt, wird das Stechen und Brennen unerträglich.
Frau Hecker ist 64, verwitwet und seit kurzem in Rente. Vor zwölf Jahren wurde ein Typ-2-Diabetes festgestellt. An die vom Arzt empfohlene Ernährung hat sie sich aber nicht sehr konsequent gehalten. Auch mit Metformin-Tabletten und später zusätzlich einem Sulfonylharnstoff schaffte sie es nicht, den Blutzucker auch nur annähernd zu normalisieren. Die HbAlc-Werte lagen meist um acht Prozent (Normbereich des Labors bis 6,1) und damit viel zu hoch. Doch zu der vom Arzt mehrmals vorgeschlagenen Behandlung mit Insulin konnte Frau Hecker sich bisher nicht durchringen.
Seit etwa einem Jahr spürt sie immer häufiger ein Taubheitsgefühl in den Zehen. Manchmal ist da auch ein Kribbeln, so als würden Hunderte Ameisen über die Füße laufen. Oder sie hat den Eindruck, als ginge sie auf Watte. Maria Hecker führt dies auf Durchblutungsstörungen zurück, sagt ihrem Arzt aber nichts davon. Auch kommt es in letzter Zeit immer häufiger vor, dass sie über die eigenen Füße stolpert - in der Wohnung, im Garten oder beim Einkaufen. Sie erklärt sich das mit Unebenheiten des Bodens und denkt nicht weiter darüber nach. Die dann immer häufiger auftretenden, sich nachts noch verstärkenden Schmerzen in den Füßen bekämpft sie ohne viel Erfolg mit Schmerztabletten aus der Hausapotheke.
Nach einer weiteren sehr unruhigen Nacht, in der das Brennen und Stechen in den Füßen sie nicht zur Ruhe kommen ließ, geht Maria Hecker doch zu ihrem Hausarzt und erzählt ihm von den vermeintlichen Durchblutungsstörungen in den Füßen und von ihren Schmerzen. Der Hausarzt untersucht die Beingefäße seiner Patientin mit Ultraschall, kann aber keine wesentliche Einschränkung der Durchblutung feststellen. Doch dafür fallen ihm bei der Überprüfung des Nervensystems deutliche Störungen auf: Der Test mit der Stimmgabel lässt einen Ausfall des Vibrationsempfindens an den Füßen erkennen. Der Schlag mit dem Reflexhammer auf die Achillessehne löst trotz mehrerer Versuche keine Muskelzuckung aus. Und bei der Überprüfung des Ganges sieht der Arzt, wie Frau Hecker die Zehen schleifen lässt und dabei fast über ihre eigenen Füße stolpert.
Nun steht für ihn die Diagnose fest:
Maria Hecker hat eine fortgeschrittene diabetische Polyneuropathie, eine durch hohe Blutzuckerwerte ausgelöste Störung der Nerven. Er erklärt seiner Patientin, dass die Beschwerden sich nur bessern werden, wenn es gelingt, den Blutzucker möglichst normal einzustellen. Und er schreibt eine Überweisung zu einer diabetologischen Schwerpunktpraxis. Hier sollen die Umstellung auf Insulin einschließlich der erforderlichen Schulung erfolgen und eine Schmerztherapie begonnen werden.
So verändert Diabetes die Nerventätigkeit
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Empfindungsnerven
Taubheitsgefühl
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Kribbeln, Ameisenlaufen
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Berührungsempfindlichkeit in Ruhe; nachts zunehmendes Brennen und Stechen
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eingeschränkte/fehlende Wahrnehmung von Vibration, Kälte, Wärme und Berührung
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Bewegungsnerven
abgeschwächte/fehlende Muskelreflexe
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Krallenstellung der Zehen; Nachschleifen der Füße
mit Stolpern
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Schielstellung der Augenmuskeln
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Lähmung einzelner Muskeln an Becken oder Oberschenkeln
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Muskelzuckungen und -krämpfe
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Nervenversorgung innerer Organe
zu schneller Puls in Ruhe, starker
Blutdruckabfall beim Aufstehen
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verzögerte Magenentleerung
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Durchfall, besonders nachts auch im Wechsel mit Verstopfun
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Inkontinenz durch Störung der
Blasenentleerung
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Impotenz des Mannes; trockene Scheide der Frau
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verringerte/fehlende Schweißbildung
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Jeder zweite Diabetiker entwickelt im Verlauf seiner Krankheit die als diabetische Polyneuropathie bezeichnete Nervenstörung. Diese von Erkrankungsdauer und Stoffwechselsituation abhängige Nervenschädigung kann sich durch Missempfindungen, Funktionseinschränkungen, Behinderungen und starke Schmerzen äußern.
Aufgrund neuer Studien ist auch davon auszugehen, dass diabetische Nervenstörungen die Lebenserwartung einschränken können. Der hohe Blutzucker kann jeden Teil des Nervensystems angreifen. Im Vordergrund stehen aber Empfindungsstörungen an den Beinen. Sie treten in der Regel symmetrisch auf, sie können äußerst schmerzhaft sein, zu Missempfindungen wie Ameisenlaufen oder weitgehendem Verlust des Empfindungsvermögens führen. Zusätzlich können die für die Steuerung der Muskulatur zuständigen Nerven betroffen sein. Dabei fallen die für die Hebung der Zehen und des Vorfußes zuständigen Nerven zuerst aus. Dies wirkt sich schließlich auf das Gehen aus: Zehen und Vorfuß werden nachgezogen, die Zehen sind in einer dauerhaften krallenähnlichen Beugestellung.
Es droht ein diabetischer Fuß
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Damit ist der übliche Abrollvorgang beim Gehen von der Ferse bis zu den Zehen gestört, der Druck konzentriert sich jetzt im Vorfußbereich. Die Hornhaut, die hier entsteht, kann mit
der Zeit aufbrechen oder das darunter liegende Gewebe schädigen. Wenn dann Krankheitserreger eindringen, entsteht ein Geschwür, das wegen der ausgefallenen Empfindungsnerven nicht bemerkt wird. Wird eine solche Wunde nicht rechtzeitig behandelt, kann im schlimmsten Fall die Amputation drohen. Nervenausfälle mit der Folge von Lähmungen können aber auch nur einzelne Muskeln betreffen. Diese Form der Störung tritt vor allem an den Augenmuskeln auf, so dass es - durch Fehlstellung der Augen zum Schielen kommt. Diese Art der Lähmung bildet sich im Allgemeinen mit der Zeit von alleine zurück.
Ein großes, erst ansatzweise erforschtes Gebiet sind Schäden am autonomen Nervensystem. Das sind Nerven, die die inneren Organe, aber auch die Schweißdrüsen steuern und nicht dem Willen unterworfen sind. Erst in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der Diabetes vor allem am autonomen Nervensystem zahllose Störungen anrichten kann, auch wenn diese nicht immer so ausgeprägt sind, dass sie den Betroffenen beeinträchtigen. Extrem lästig sind dagegen Beschwerden, die durch Störung der für Magen, Blasenentleerung und die Sexualfunktion des Mannes zuständigen Nerven verursacht werden. Lebensbedrohlich wird es, wenn durch Ausfall der Nervenversorgung des Herzens schwerste Rhythmusstörungen auftreten. Vieles über die Entstehung dieser Nervenstörungen ist noch unklar, und es gibt zahlreiche Theorien darüber, wie der hohe Blutzucker in Stoffwechsel, Funktion und sogar Struktur der Nerven eingreift. Unbestritten ist allerdings der Zusammenhang mit einem über lange Zeit schlecht eingestellten Diabetes.
Überschüssiger Zucker schädigt
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Nerven benötigen kein Insulin, um Traubenzucker aus dem Blut aufzunehmen. Dadurch kann aber bei hohen Blutzuckerwerten mehr Zucker als benötigt in die Nervenzelle gelangen. Das wiederum beeinträchtigt Stoffwechsel, Energiegewinnung, Wachstum und Struktur der Nerven. Sicherlich spielt auch eine Minderversorgung mit Blut eine Rolle, wenn sich Blutzucker an den Innenwänden der kleinsten Gefäße ablagert (Glykosilierung) und sie verengt. Genauso können auch
die Nerven selbst durch die Ablagerung von Zuckermolekülen beeinträchtigt werden. Bekannt ist, dass das Nervengewebe durch aggressive Sauerstoffverbindungen, die freien Radikale, angegriffen wird. Sie treten bei hohem Blutzucker vermehrt auf, finden sich aber auch im Tabakrauch. Menschen mit Diabetes müssen schon deshalb unbedingt auf Nikotin verzichten. Was ist zu tun, wenn der Arzt durch den Diabetes ausgelöste Nervenveränderungen festgestellt hat? Da alle schädigenden Einflüsse vom überhöhten Blutzucker ausgehen, ist eine bessere Diabeteseinstellung vorrangig.
Für Diabetiker, die mit blutzuckerwirksamen Tabletten behandelt werden, bedeutet dies meist den Beginn einer Insulintherapie. Manchmal gelingt es dadurch, noch nicht so weit entwickelte Funktionsstörungen zum Stillstand oder sogar zur Rückbildung zu bringen. Doch darüber hinaus gibt es keine allgemein anerkannte Therapie der diabetischen Nervenstörungen, wie die Deutsche Diabetes-Gesellschaft(DDG) in ihren Praxis-Leitlinien vom Mai 2002 feststellt. Es werden aber einige Medikamente zur Linderung der Neuropathiesymptome aufgelistet, auch wenn deren Wirkung erst durch kleinere Studien überprüft worden ist. Ihr Einsatz sollte abhängig gemacht werden von der persönlichen Erfahrung des Arztes mit dem jeweiligen Medikament und von der individuellen Situation des Patienten. Gefragt ist also ein Vorgehen unter Abwägung des erhofften Nutzens gegen mögliche Nachteile.
Eine schmerzlindernde Wirkung können - zumindest bei manchen Patienten - einige Substanzen entfalten, die sonst zur Therapie depressiver oder epileptischer Krankheiten eingesetzt werden. Gegen unerträgliche Schmerzen kann auch die Verschreibung sehr starker Schmerzmittel bis zu Opiaten unumgänglich sein. Andere Patienten finden Erleichterung durch Akupunktur oder TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation), kleine Geräte, die durch elektrische Impulse den Schmerzreiz überlagern.
Für die Therapie hartnäckiger Nervenschmerzen gibt es bisher noch kein Patentrezept
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Unter Diabetesexperten umstritten ist der Nutzen einer Therapie mit Thioctsäure, auch als Alpha-Liponsäure bezeichnet. Professor Dr. med. Hellmut Mehnert, Geschäftsführender Vorstand der Forschergruppe Diabetes e. V., München, setzt diese Substanz gerne ein. Nach seinen Erfahrungen verbessert Thioctsäure den Stoffwechsel der Nerven, bekämpft die bei hohem Blutzucker vermehrt auftretenden freien Radikale und nimmt die Schmerzen. Zwar spreche nicht jeder Patient auf die Behandlung an. Unter Bezug auf neue Studien, die den Therapieerfolg bestätigen sollen, hält Professor Mehnert einen Behandlungsversuch für gerechtfertigt, wenn die bessere Stoffwechseleinstellung allein nicht weiterhilft. Vor allem bei
starken Beschwerden solle die Behandlung aber als Infusion begonnen
und bei einsetzendem Erfolg mit Tabletten fortgeführt werden.
Andere Diabetologen sehen dagegen keine Notwendigkeit für eine Behandlung mit Thioctsäure. Sie bezweifeln einen anhaltenden Nutzeffekt der Thioctsäure und weisen darauf hin, dass Neuropathiebeschwerden häufig auch auf Placebo (Scheinmedikamente) ansprechen. Und wie ist es Maria Hecker ergangen? Durch die Insulintherapie hat sich ihr HbA1c-Wert dem Normbereich genähert. Ein Medikament, das sonst zur darauf hin, dass Neuropathiebeschwerden häufig auch auf Placebo (Scheinmedikamente) ansprechen.
Regelmäßige Krankengymnastik kräftigt die geschwächten Muskeln an den Füßen
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Und wie ist es Maria Hecker ergangen? Durch die Insulintherapie hat sich ihr HbA1c-Wert dem Normbereich genähert. Ein Medikament, das sonst zur Behandlung von Epilepsien verschrieben wird, hat die Nervenschmerzen so weit gebessert, dass Frau Hecker wieder gut schlafen kann. Rauchen und Alkohol, gleichfalls Nervengifte, hat sie völlig gestrichen. Und zweimal die Woche geht sie zur Krankengymnastik, um Übungen zur Stärkung der geschwächten Fußmuskeln zu erlernen, die sie dann täglich zu Hause durchführt. Gleichfalls täglich pflegt und kontrolliert sie ihre Füße auf unbemerkte Verletzungen. Denn der Diabetologe hat sie auf die Gefahr eines diabetischen Fußsyndroms hingewiesen. Doch das ist ein eigenes Thema.
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