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* Divertikelkrankheit *
* Dickdarmdivertikel *



erstellt im Oktober 2008

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Hinweis
Informationen können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen.
Eine Diagnose und die individuell richtige Behandlung kann nur im persönlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient festgelegt werden.
Diese Informationen können Ihnen aber helfen, sich auf das Gespräch mit dem Arzt vorzubereiten und Ihm ergänzende Hinweise liefern



Einleitung
Divertikel können im gesamten Verdauungstrakt (Speiseröhre -Magen -Dünn- und Dickdarm) vorkommen.
Dabei wird zwischen angeborenen und im Verlauf des Lebens erworbenen Divertikeln unterschieden.
In Ländern mit hohem Lebensstandard sind Divertikel des Dickdarms besonders häufig.
Sie gehören zu den sogenannten Zivilisationskrankheiten.
Bei den Divertikeln des Dickdarms handelt es sich in der Regel um erworbene Ausstülpungen der Darmschleimhaut durch Lücken in der Darmwandmuskulatur.
Von einer Divertikulose wird gesprochen, wenn zahlreiche entzündungsfreie Divertikel im Darm vorliegen.
Die Divertikulitis ist eine Entzündung von einem oder mehreren Divertikeln.
Der Entzündungsherd kann dabei auf die unmittelbare Umgebung des Divertikels begrenzt sein oder auf benachbarte Strukturen und Organe übergreifen.
Der Begriff Divertikelkrankheit wird verwendet, wenn es beim Vorliegen von Divertikeln zu Beschwerden, Entzündungen oder Komplikationen kommt.


Häufigkeit und Lokalisation
von Divertikeln
Die Divertikelkrankheit ist in ihrer Bedeutung erst seit den dreißiger Jahren bekannt.
Seitdem gilt die Divertikulose mit ihren möglichen Komplikationen als die häufigste Darmerkrankung in der westlichen Welt.
Das Auftreten von Divertikeln zeigt einen deutlichen Anstieg mit zunehmendem Lebensalter.
Bei den 30-40-Jährigen findet sich eine Divertikulose in weniger als 10% der Fälle.
Bei den 50-60-Jährigen liegt die Häufigkeit bei 20- 35% und steigt auf über 40% jenseits des 70. Lebensjahres an.
Mit zunehmendem Alter der Patienten nehmen auch Anzahl und Größe der Divertikel zu, wobei Männer und Frauen etwa gleich häufig betroffen sind.
Der Dickdarm besteht aus dem Blinddarm (Coecum) mit Wurmfortsatz (Appendix), dem aufsteigenden Teil (Colon ascendens), dem querverlaufenden Teil (Colon transversum), dem absteigenden Teil (Colon descendens), dem S-förmigen Teil (Sigma) und dem Enddarm (Rektum).
Der S-förmige Dickdarmteil (Sigma) ist mit 80 - 95% der bevorzugte Darmabschnitt für das Auftreten von Divertikeln.
Am zweithäufigsten ist der absteigende Dickdarmanteil betroffen, gefolgt von den übrigen Dickdarmabschnitten.
Obwohl eine große Zahl von Menschen in ihrem Leben Dickdarmdivertikel entwickelt, bleiben dennoch über 80% von ihnen zeitlebens beschwerdefrei.

Ursache und Entstehung
von Divertikeln
Wenngleich die genauen Ursachen nicht bekannt sind, so gilt es heute doch als sehr wahrscheinlich, dass die Divertikulose in erster Linie aus segmentalen Bewegungsstörungen des Dickdarms resultiert, wobei Kontraktionen in einzelnen Darmabschnitten zu hohen Drucken innerhalb des Darms führen.
Als weitere Faktoren gelten eine erworbene Darmwandschwäche im Bereich von Gefäß- und Muskellücken sowie veränderte Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.
Insbesondere die Reduktion faserreicher Nahrungsbestandteile durch ballaststoffarme Kost scheint eine wichtige Rolle bei der Divertikelentstehung zu spielen.
In Ländern mit hohem Anteil an Ballaststoffen in der Nahrung (z.B. Südostasien und Afrika) werden Divertikel nur sehr selten beobachtet.

Divertikulose mit Beschwerden
Entzündungsfreie Divertikel machen für sich allein keine Beschwerden und der überwiegende Teil der Divertikelträger bleibt zeitlebens beschwerdefrei.
Kommt es aber zu schmerzhaften Empfindungen im Unterbauch, ist dieses in der Regel nicht Folge der Divertikel, sondern Folge eines gleichzeitig bestehenden spastischen Darms.
Die Patienten klagen über ziehende oder krampf- artige Bauchbeschwerden, wobei diese zumeist im linken Unterbauch angegeben werden.
Die Schmerzereignisse, hervorgerufen durch eine krampfartige Bewegungsstörung des Darms, können einige Stunden, aber auch mehrere Tage andauern.
Unter Nahrungsaufnahme kann es, bedingt durch die zunehmende Bewegung des Darms (Motorik), zu einer Zunahme der Beschwerden kommen.

Stuhlentleerung und Windabgang führen meist zu einer Linderung oder Beseitigung der Symptome.
Die Begleiterscheinungen Blähungen, Bauchkrämpfe, vermehrter Windabgang und Stuhlunregelmäßigkeiten weisen dabei auf den Zusammenhang oder das gleichzeitige Vorliegen eines sogenannten Reizdarms (Colon spasticum) hin.
Die körperliche Untersuchung durch den Arzt während einer solchen Schmerzepisode kann völlig unauffällig sein.
Häufig ist aber ein druck- schmerzhafter Dickdarm, ein geblähter Bauch oder eine schmerzhafte " Walze" im linken Unterbauch zu tasten.
Blutuntersuchungen zeigen völlig unauffällige Werte.

Symptome
  • Bauchkrämpfe
  • Stuhlunregelmäßigkeiten
  • Völlegefühl
  • Wechselnde Lokalisation und Intensität der Beschwerden mit beschwerdefreien Intervallen

  • Befunde
  • Geblähter Bauch
  • Tastbare " Walze" im Unterbauch
  • Druckschmerzhafter Darm
  • Unauffällige Laborwerte



  • Divertikelkrankheit
    Divertikulitis
    Die häufigste Komplikation einer Divertikulose ist die Entzündung (Divertikulitis), deren Häufigkeit bei etwa 20% liegt.
    Auslöser der Entzündung sind Stuhlpartikel (Kotsteine), die in den Divertikeln liegen bleiben und durch ständigen Druck zu kleinsten Geschwüren im Divertikelbereich führen.
    Greift der Entzündungsprozess auf die gesamte Darmwand und benachbarte Organe über, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen mit Abszessbildung, Bauchfellentzündung und Fistelbildungen zu Nachbarorganen (Darm, Blase, Scheide) kommen.
    Wiederholte Entzündungen von Divertikeln können zur Narbenbildung mit zunehmender Verdickung der Darmwand und daraus resultierender Verengung des Darms (Stenose) führen.

    Letztendlich kann sich dadurch ein operationsbedürftiger Darmverschluss entwickeln.
    Die Entzündung eines oder mehrerer Divertikel kündigt sich durch akute, meist krampfartige Schmerzen und bevorzugt im mittleren bis linken Unterbauch an.
    Zusätzlich können Fieber, Stuhlunregelmäßigkeiten (Verstopfung, selten Durchfall), Übelkeit, Erbrechen und eine Verschlechterung des Allgemeinbefindens auftreten.
    Ist die Blasenregion mit in den Entzündungsprozess einbezogen, kann es zu Blasenentleerungsstörungen oder häufigem Harndrang kommen.
    Gelegentlich kann sogar sichtbares Blut im Urin auftreten.
    Die körperliche Untersuchung durch den Arzt zeigt bei der akuten Entzündung (Divertikulitis) einen geblähten und druckschmerzhaften Bauch.

    Der entzündete Darmabschnitt (am häufigsten das Sigma, welches im linken Unterbauch liegt), ist als druckschmerzhafte "Walze" zu tasten.
    Je nach Ausdehnung des Entzündungsprozesses kann eine umschriebene Bauchfellentzündung mit entsprechender Abwehrspannung vorliegen.
    Die Blutuntersuchungen ergeben eine mäßige bis deutliche Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG).
    Blutung
    Blutungen aus dem After können ebenfalls ihre Ursache in Divertikeln haben.
    Stärkere Blutungen werden dabei eher aus nicht entzündeten Divertikeln des aufsteigenden Dickdarms, leichtere Blutungen aus entzündlich veränderten Divertikeln beobachtet.
    Dauer und Intensität solcher Blutungen sind sehr unterschiedlich.
    In über 80% der Fälle kommt die Blutung ohne therapeutische Maßnahmen zum Stillstand.
    Bei einem Viertel der Patienten kann es aber zu einem späteren Zeitpunkt zu einer erneuten Blutung kommen.

    Fisteln
    Eine weitere Komplikation der Divertikulitis ist die Fistelbildung.
    Hierbei handelt es sich um unvollständige oder vollständige neu entstehende Gangsysteme zwischen divertikeltragenden Darmabschnitten und anderen Darmsegmenten.
    Es können sich aber auch Fisteln zur Harnblase und zur Scheide hin ausbilden.
    Diese Patienten berichten dann über Luft- und Stuhlabgänge aus der Harnröhre bzw. der Scheide.
    Perforation
    Gelegentlich kann es im Rahmen einer Divertikulitis zum Platzen eines Divertikels (Perforation) kommen.
    In den meisten Fällen führt dies aber nicht zu einer akuten Bauchfellentzündung, da sich andere Darmschlingen über den Defekt legen und diesen somit abdichten.
    Ein solches Ereignis kann mit umschriebenen Bauchschmerzen einhergehen oder zunächst für den Patienten unbemerkt ablaufen.
    Die Entleerung von Darminhalt aus einem geplatzten Divertikel in die freie Bauchhöhle ist ein seltenes Ereignis, welches aber mit einem akuten und dramatischen Beschwerdebild einhergeht.
    In diesen Fällen kommt es zur schweren Komplikation einer Bauchfellentzündung (Peritonitis).

    Stenose
    Die Entzündung von Divertikeln kann mit einer Engstellung des Darms in diesem Bereich verbunden sein.
    Ist der Entzündungsprozess ausgedehnt oder kommt es zu wiederholten Entzündungsereignissen, so führt dieses zur Narbenbildung mit zunehmender Verdickung der Darmwand und daraus resultierender Verengung des Darms (Stenose).
    Da sich eine solche Verengung nicht zurückbildet, kann letztendlich daraus ein vollständiger Verschluss des Darms entstehen, der operativ beseitigt werden muss.

    Diagnostik
    Häufig werden Divertikel als Zufallsbefunde im Rahmen einer Röntgenuntersuchung oder bei einer Dickdarmspiegelung (Koloskopie) gefunden.
    Kommt es zu Schmerzen im Unterbauch, verbunden mit Fieber und einem Anstieg der weißen Blutkörperchen, muss u.a. an eine akute Divertikulitis gedacht werden.
    In diesen Fällen ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.
    Art und Ausmaß der notwendigen Untersuchungen sind von den Beschwerden abhängig.
    Dabei gilt es, mögliche andere Erkrankungen zu beachten und differentialdiagnostisch auszuschließen.
    Röntgenuntersuchungen
    Zum Nachweis bzw. Ausschluss einer Divertikulose ist die Röntgendarstellung des Dickdarms in Doppelkontrasttechnik in den Hintergrund getreten.
    Divertikel werden im Röntgen als umschriebene mit Kontrastmittel gefüllte Ausstülpungen sichtbar.Auch nach der Untersuchung bleiben sie als rundliche oder ovaläre Gebilde von Linsen- bis Haselnussgröße manchmal noch tagelang mit Kontrastmittel gefüllt.
    Veränderungen der Schleimhautoberfläche, Einengungen des Darms und fehlende Beweglichkeit eines divertikeltragenden Darmsegments können Zeichen einer akuten oder chronischen Divertikulitis sein.

    Mitunter ist es aber nicht möglich, anhand der Röntgenuntersuchung sicher zu unterscheiden, ob es sich bei einer Einengung des Dickdarms (Stenose) und gleichzeitigem Vorliegen von Divertikeln um eine entzündliche Stenose oder um eine tumorbedingte Stenose handelt.
    In diesen Fällen muss eine Darmspiegelung mit Entnahme von Gewebeproben zur weiteren Abklärung erfolgen.
    Fistelbildungen als Komplikationen einer Divertikulitis, können ebenfalls röntgenologisch gut nachgewiesen werden.

    Bei Divertikelblutungen ist die Röntgendarstellung des Dickdarms wenig hilfreich.
    In diesen Fällen erfolgt eine Gefäßdarstellung mit einem Kontrastmittel (Angiografie), welches über eine Arterie injiziert wird.
    Ist die Blutung ausreichend stark, kann die Blutungsquelle als Kontrastmittelaustritt in den Darm identifiziert werden.
    Dickdarmspiegelung (Koloskopie)
    Divertikel sind endoskopisch gut zu erkennen.
    In der Regel wird im akuten Stadium einer Divertikulitis die Koloskopie nicht durchgeführt, da das Risiko, den Darm zu verletzen, bei der akuten Entzündung zu groß ist.
    Manchmal sind entzündete Divertikel endoskopisch nicht zu sehen.
    Nicht selten beobachtet man jedoch eine Schleimhautschwellung und Rötung des Divertikelhalses als Hinweis auf eine Entzündung.
    Auch Darmpolypen werden in divertikeltragenden Darmabschnitten endoskopisch sicherer erkannt als durch eine Röntgenuntersuchung.

    Bei ausreichendem Abstand zu einer Divertikelöffnung ist eine endoskopische Abtragung des Polypen jedoch gefahrlos möglich.
    Ein weiterer Vorteil der Endoskopie ist die Erkennung und die Lokalisation von Divertikelblutungen.
    Hierbei kann es sich entweder um leichte Sickerblutungen aus entzündlich veränderten Divertikeln oder um massive Blutungen aus nicht entzündeten Divertikeln handeln.
    Neben der Identifizierung einer Blutungsquelle ist es in Einzelfällen gleichzeitig möglich, z.B. durch Unterspritzung, die Blutung zum Stillstand zu bringen.
    Ultraschall und Computertomografie
    Früher kamen Ultraschall und Computertomografie nur zum Einsatz, um schwerwiegende Komplikationen der Divertikulitis nachzuweisen oder auszuschließen.
    Hierzu gehören zum Beispiel Abszesse und miteinander verbackene Darmschlingen.
    Mit zunehmender Erfahrung der Untersucher und besseren Ultraschallgeräten sind inzwischen auch Aussagen über die Darmwanddicke, das Vorhandensein von Divertikeln, den Nachweis einer Divertikulitis und über weitere Komplikationen im Rahmen einer Divertikulitis möglich.
    Der Ultraschall gehört deshalb, neben der körperlichen Untersuchung und der Labordiagnostik, zu den initialen Untersuchungsverfahren bei Verdacht auf eine Divertikulitis.
    Zusätzlich bieten Ultraschall und Computertomografie die Möglichkeit einer gezielten Punktion zur Diagnosesicherung bei Verdacht auf Abszedierung sowie zur Abpunktion von Eiter oder Einlage von Drainagen als anschließende Therapiemaßnahme.
    Somit können operative Maßnahmen vermieden oder mehrfache operative Eingriffe umgangen werden.
    Gleichzeitig ist es mittels Ultraschall möglich, den Verlauf einer Divertikulitis regelmäßig zu kontrollieren, ohne den Patienten dabei zu sehr zu belasten.

    Therapie
    Während die Divertikulose ohne Beschwerden keiner medikamentösen oder chirurgischen Therapie bedarf, richtet sich die Therapie der Divertikelkrankheit nach den vom Patienten angegebenen Beschwerden und nach dem Ausmaß der Entzündung.

    Konservative Behandlung der Divertikulose
    Bei Patienten mit einer Divertikulose und funktionellen Beschwerden (Bauchkrämpfe, Blähungen, Stuhlunregelmäßigkeiten, Völlegefühl etc.) ohne Hinweise für eine Entzündung empfiehlt sich die Umstellung auf eine ballaststoffreiche Diät unter Zugabe von Weizenkleie.
    Ballaststoffe sind Substanzen, die aufgrund ihrer Fähigkeit Wasser zu binden aufquellen und im menschlichen Körper nicht verdaubar sind.
    Zu den Ballaststoffen zählen Zellulose, Hemizellulosen, Pektine, Lignin, unverdauliche Polysaccharide und Alginate.
    Die Eigenschaften dieser Substanzen sind sehr unterschiedlich.
    Allen ist aber gemeinsam, dass die Stuhlmasse erhöht, der Druck im Darm gesenkt und die Stuhlpassagezeit im Darm verkürzt wird.
    Neben Vollkornprodukten sind Gemüse, Kartoffeln, Salate, Früchte und Getreide als ballaststoffreiche Kost zu empfehlen.

    Zusätzlich können unter ausreichender Flüssigkeitszufuhr (1,5-2,5 Liter) täglich 10-25 g Weizenkleie genommen werden.
    Der Vergleich von Ballaststoffen aus unterschiedlichen Nahrungsmitteln hat ergeben, dass Weizenkleie das Stuhlgewicht am intensivsten erhöht.
    Der Effekt ist dabei am höchsten, wenn die Weizenkleie grob und nicht gemahlen ist.
    Unbehandelte Kleie zeigt ebenfalls einen größeren Effekt als gekochte Kleie.

    Besteht zugleich eine Neigung zu Verstopfung, so sind Allgemeinmaßnahmen immer indiziert und schmackhafte Müsli-Zubereitungen empfehlenswert.
    Anstelle von Weizenkleie werden mittlerweile von den pharmazeutischen Firmen zahlreiche gut wirkende Präparate als Quellmittel angeboten (z.B. Karaya-Gummi, Plantago ovata u.a.).
    Die tägliche Dosis, z.B. für Plantago ovata Samenschalen, liegt bei 5 -15 g pro Tag.
    Sowohl ballaststoffreiche Kost als auch Quellmittel führen aber erst nach Wochen bis Monaten und regelmäßiger Einnahme zu einer Besserung der Beschwerden.
    Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, täglich 1,5-2,5 Liter, ist dabei besonders zu beachten.
    Die Tätigkeit des Dickdarms wird aber auch durch die Getränkeart beeinflusst.
    Während Kaffee, Mineralwasser und Fruchtsäfte den Stuhlgang anregen, können schwarzer Tee, Kakao und Rotwein eine Verstopfung auslösen oder verstärken.
  • Vor dem Frühstück ein Glas kühles Wasser, darin ein gestrichener Kaffeelöffel Magnesiumsulfat (oder Karlsbader Salz) verrührt.
    Nach Eintretendes Erfolges allmählich weglassen.


  • Zum Frühstück 4 gehäufte Esslöffel rohe Haferflocken und 4 gehäufte Esslöffel Weizenkleie, dazu 1 Esslöffel Milchzucker, darüber kalte Milch.
    Das Ganze gut verrühren.


  • Zum Frühstück Vollkornbrot, eventuell mit Pflaumenmus und dazu Kräutertee (Pfefferminze, Hagebutten, Malve).
    Bei entsprechender geschmacklicher Neigung auch Bohnerkaffee vom Espressotyp.


  • Nach dem Frühstück in jedem Fall für 5 -10 Minuten die Toilette aufsuchen und versuchen Stuhlgang zu haben, entspannen, nicht übermäßig pressen.
    Geduldig sein. wenn die ersten Male nichterfolgreich sind.


  • Auch zu den Hauptmahlzeiten schlackenreiche Kost bevorzugen (z.B. Salate, Rettich, Gurken, Sauerkraut,Orangen, Äpfel, Nüsse oder gedörrte Aprikosen und Zwetschgen).


  • Unter den Eiweißträgern sind saure Milch, Kefir und Joghurt zu empfehlen, unter den alkoholischen Getränken Weißwein von der herben Sorte (Mosel, Franken), eventuell zusammen mit Magnesiumreichem Mineralwasser.


  • Körperliche Bewegung und bisweilen Massagen des Rückens und des Bauches.


  • Reichlich Flüssigkeit. besonders alte Menschen (1 ½ bis 2 ½ L / Tag).


  • 1-2 Beutel Macrogol (Laxofalk) * / Tag


  • 1-6 Esslöffel Milchzucker.


  • Verstopfung kann begünstigt werden durch schlackenarme Kost (wenig Obst und Salate, durch Weißbrot und Süßigkeiten), Schokolade, Rotwein, starken schwarzen Tee und codeinhaltige Arzneimittel (Schmerzmittel, Hustensäfte).


  • Müsli-Zubereitung zur
    Behandlung einer Verstopfung
    * Müsli -Rezept *
  • Eine halbe Tasse Vollwertmüsli


  • Eine Tasse Joghurt


  • Ein Kaffeelöffel Pinienkerne


  • Ein Kaffeelöffel geriebene Haselnüsse


  • Ein Kaffeelöffel Sonnenblumenkerne


  • Ein halber Kaffeelöffel Sesam


  • Ein halber Kaffeelöffel Haferflocken


  • Ein Kaffeelöffel RosinenEin Kaffeelöffel Rosinen


  • Zwei Kaffeelöffel geriebene Apfel

  • Ein Kaffeelöffel Honig


  • Saft einer halben Zitrone


  • Alle Zutaten vermengen und morgens zum Frühstückessen.



    Bei krampfartigen Beschwerden bringt feuchte Wärme auf dem Bauch (Wärmflasche mit feuchtem Tuch) oft gute Linderung.
    Vorübergehend können vom Arzt auch krampflösende Medikamente verordnet werden.
    Schmerzmittel dürfen nur kurzfristig und nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
    * Konservative Behandlung der Divertikulitis *
    Die unkomplizierte akute Divertikulitis kann in den allermeisten Fällen konservativ, d.h. ohne eine Operation behandelt werden.
    Es bleibt zu entscheiden, ob die Therapie im Krankenhaus oder ambulant durch einen erfahrenen Facharzt erfolgen kann.
    Bei Auftreten von Komplikationen wird in der Regel eine stationäre Aufnahme erforderlich sein.
    In der Anfangsphase besteht die Therapie in Bettruhe, absoluter Nahrungskarenz sowie vollständiger Ernährung und Flüssigkeitsgabe über einen venösen Zugang.

  • Nahrungskarenz


  • Ernährung durch Infusionen


  • Antibiotika


  • Schmerzmittel


  • Krampflösende Medikamente


  • Zusätzlich kann es erforderlich sein, kurzfristig krampflösende Medikamente oder Schmerzmittel zu geben.
    Generell wird eine antibiotische Therapie zur Behandlung der Entzündung über 7-10 Tage durchgeführt.
    Die überwiegende Zahl der Patienten wird unter dieser Therapie innerhalb weniger Tage beschwerdefrei.
    Regelmäßige Labor- und Ultraschallkontrollen sowie körperliche Untersuchungen sind erforderlich, um rechtzeitig Komplikationen (Blutungen, Abszessbildung, Darmdurchbruch, Fistelbildung etc.) zu erkennen.
    Bei milden Verläufen kann der Nahrungsaufbau frühzeitig mit Tee und Zwieback oder einer im oberen Dünndarm vollständig aufgenommenen flüssigen Kost (sog. Astronautenkost) begonnen werden.

    Bei weiterem Beschwerderückgang sollte nach Abklingen der Entzündung eine ballaststoffreiche Diät unter Zugabe von Quellmitteln eingehalten werden.
    Eine leichte Darmblutung im Rahmen der akuten Divertikulitis bedarf in der Regel keiner chirurgischen Therapie, da sie überwiegend von allein zum Stillstand kommt.
    Bei jedem zweiten Patienten kommt es jedoch im weiteren Verlauf zu erneuten Entzündungsereignissen, die bei einem Teil der Patienten zu einem operativen Eingreifen führen.
    Bei wiederholten divertikulitischen Beschwerden, insbesondere bei älteren Menschen oder Patienten mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen, ist es alternativ zur Operation möglich, eine antibiotische Langzeitbehandlung durchzuführen.
    Durch die zusätzliche Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten konnte in Studien die Rate der entzündlichen Schübe gesenkt werden.

    * Chirurgische Behandlung der Divertikulitis *
    Bei Patienten mit einer Divertikulose ohne Beschwerden besteht lediglich bei der nicht beherrschbaren massiven Darmblutung infolge einer Divertikelblutung die Indikation zu einem chirurgischen Eingriff.
    Darmdurchbruch (Perforation), Abszessbildung und der Darmverschluss als Komplikationen einer Divertikulitis stellen zwingende Gründe für ein operatives Vorgehen dar.
    Des weiteren gelten Fisteln und ein differenzialdiagnostisch nicht sicher auszuschließender Darmtumor als absolute Operationsindikationen.
    Ein fehlendes Ansprechen der antibiotischen Therapie bei akuter Entzündung, wiederholte Divertikulitisereignisse und Blutungen sowie Beschwerden beim Wasserlassen können ebenfalls Anlass für einen chirurgischen Eingriff sein.

    Zwingende Gründe für eine Operation
  • Geplatztes Divertikel mit Bauchfellentzündung und/oder Abszess


  • Darmverschluss


  • Fisteln


  • Verdacht auf Dickdarmkrebs


  • Mögliche Gründe für eine Operation
  • Anhaltende Beschwerden trotz Behandlung


  • Wiederholte Entzündungen


  • Wiederholte Blutungen


  • Anhaltende Beschwerden beim Wasserlassen


  • Als Faustregel gilt, dass bei zwei Divertikulitisschüben innerhalb eines Jahres oder 3 Schüben innerhalb von 3 Jahren eine operative Entfernung des entzündeten Darmabschnittes erfolgen sollte.
    Bisweilen gelten mancherorts auch Empfehlungen, bereits nach dem ersten Schub zu operieren.
    In jedem Fall muss die Entscheidung zu einem operativen Eingriff individuell getroffen werden.
    Der Erfolg einer Operation ist dabei entscheidend vom optimalen Zeitpunkt abhängig.
    Dementsprechend gilt es, durch apparative und klinische Untersuchungen den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen, an dem das Risiko für den Patienten am geringsten ist.

    Gleichzeitig gehen die Bemühungen dahin, mehrmalige operative Eingriffe, wie sie früher oft üblich waren, dem Patienten zu ersparen.
    Gelegentlich ist es aber bei Notfalloperationen erforderlich, beim ersten Eingriff einen künstlichen Darmausgang anzulegen.
    Dieser kann dann fast immer beim zweiten Eingriff wenige Wochen später wieder zurückverlegt werden.
    Abszesse in der Bauchhöhle können heutzutage oft allein durch eine ultraschallgezielte Punktion oder durch Computertomografiegesteuerte Punktionen entlastet oder drainiert werden.
    Dadurch werden zunehmend Operationen vermieden.
    Größere Abszesse müssen aber weiterhin durch den Chirurgen behandelt werden.
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