Forum zu den wichtigsten Fragen der Endoprothetik
Reizthema Prostata: ECT - Alternative Operation ?


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Quellenangabe Berichte 1 und 2:



Fachzeitschrift Orthopress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln
Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen verzichten.
Hier kommen Sie zur Homepage von ORTHOpress

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf.


Forum zu den wichtigsten Fragen der Endoprothetik




Wenn man zehn Ärzte um eine Auskunft bittet - erhält man elf Meinungen.
So jedenfalls lautet die landläufige Ansicht.
Wenn sich dies tatsächlich so verhält:
Wir zumindest finden nichts Verkehrtes daran.
Denn jede Thematik, vor allem ein Fachgebiet wie die Endoprothetik hat nun einmal verschiedene Gesichtspunkte und läßt sich nicht "ein-stimmig" abarbeiten.
Das heißt natürlich nicht, daß sich die Aussagen widersprechen, sondern als unterschiedliche Facetten ergänzen.


Dr. med. Gernot Felmet

In einem Punkt jedenfalls kann man sich einig sein:
Meinungsvielfalt steht immer auch im Dienst, insgesamt einen höheren Wissensstand zu erreichen.
Solange die Diskussion anhält, kommt dies sicher auch den Patienten zugute.
Orthopress hat deshalb den Versuch unternommen, einige Orthopäden und andere Experten auf dem Gebiet der Endoprothetik aus ganz Deutschland quasi an einem Tisch zusammenzuführen.
Natürlich soll diese ausgewählte Runde nicht einen "Rat der Weisen" repräsentieren.
Repräsentativ aber sollen die Stimmen, die hier zu Wort kommen, hinsichlich der wichtigsten Probleme und Fragestellungen sein, die für unsere Leser von Interesse sein könnten.

Ab wann brauche ich eine Prothese?
Die Behandlungsmöglichkeiten der Verschleißerkrankungen am Kniegelenk sind vielfältig.
Im Frühstadium ist es auf arthroskopischem Wege möglich, den defekten Knorpel zu glätten, den eingerissenen Meniskus sowie die entzündliche Schleimhaut abzutragen.
Auch Knorpel-Knochenzylinder-Transplantationen oder Knorpelzell- Transplantationen sind - vor allem bei jüngeren Patienten - manchmal angezeigt.

Bei älteren Patienten läßt sich durch Stimulation des Knochens mit oberflächlichem Anfräsen oder mit kleinen Bohrungen (Pridiebohrung/Microfracturing) eine Faserknorpel-Ersatzschicht bilden.
Bei zunehmendem Knorpelabbau kommen zum einen zur Beschwerdelinderung und zum anderen, um den Verschleiß zu verzögern, schmerz- und entzündungshemmende Medikamente sowie begleitend Magnetfeldtherapie und Injektionen von Knorpelschutzsubstanzen zum Einsatz.

Bei aufgebrauchtem Knorpel, aus dem sich meist eine Fehlstellung als O- oder X-Bein ergibt und nächtlicher Ruheschmerz hinzukommt, ist eine Operation oft nicht mehr zu umgehen.
Sofern der Knorpelbelag auf dem Operation oft nicht mehr zu umgehen.
Sofern der Knorpelbelag auf dem Gegenabschnitt noch gut ist, kann das Bein mit einer Korrektur der Beinachse (sog. UmsteIlungsosteotomie) wieder gerade gestellt werden.
Als Alternative zu dieser Lösung "auf Zeit" bietet sich ein künstlicher Gelenkflächenersatz nur des aufgebrauchten Gelenkabschnitts an:
wie beim Zahnersatz entweder als "Krone" auf die Gelenkrolle oder als "Inlay" auf das Unterschenkel-Plateau.

Der Eingriff ist über einen kleinen Hautschnitt in der Methode nach Repicci möglich und erfordert deshalb nur eine kurze Nachbehandlung.
Im Spätstadium kann das Kniegelenk komplett mit künstlichen Gelenkflächen wieder aufgebaut werden.
Wo die eigenen Bänder die Führung nicht mehr übernehmen können, wird dies durch eine protheseneigene Führung unterstützt.
Trotz drohender Lockerung und Verschleiß zeigt die moderne Knie-Prothesenversorgung Haltbarkeiten von 15 Jahren und mehr.

"Prothese als einziger Ausweg bei schwerer Kniearthrose"?
Endoprothetik versus Abrasionsarthoplastik
Dr. med. Jürgen Toft
Alpha Klinik München
Auf den Gebieten Materialentwicklung, Formverbesserung, Verbesserung der Verankerung im Knochen und auch in der Operationstechnik selbst sind große Fortschritte gemacht worden.
Allerdings gibt es bei der Entscheidung für oder gegen eine Endoprothese noch einiges mehr zu bedenken.
Gegen den Lösungsweg "Endoprothese" sprechen z.B. ein Lebensalter unter 60 Jahren (Prothese muß zu lange halten) sowie auch hohe sportliche Belastungsansprüche Prothese dafür nicht konstruiert).
Für diese Altersgruppe, der gemeinhin geraten wird, die Zeitspanne bis zum Einbau einer Endoprothese (das können auch 30 Jahre sein!) mit Medikamenten und Krankengymnastik zu überbrücken, steht in Form der Abrasionsarthroplastik und der damit kombinierten Zusatzoperation eine hervorragende Alternative zur Verfügung.

Bei diesem von dem amerikanischen Arzt Dr. Lanny Johnson entwickelten Verfahren werden die kahlen Knochenflächen aufgefräst mit dem Ziel der Neubildung eines Ersatzknorpels.
Bei Vorliegen von x- oder O- Beinen muß dieses Verfahren oft mit einer Umstellungsosteotomie kombiniert werden, und bei zusätzlich bestehenden Bandinstabilitäten, z.B. der Kreuzbänder, müssen auch diese auf minimalinvasivem Wege beseitigt werden.
In der Kombination kann man auf diese Weise auch schwer zerstörte Gelenke so weit wieder herstellen, daß sogar sportliche Belastungen toleriert werden.

Leider wissen nicht nur die Patienten über diese Möglichkeiten zu wenig, auch viele Ärzte haben von der Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens kaum Kenntnis.
Die meisten Orthopäden und Chirurgen wagen sich an das Verfahren mangels Erfahrung und Routine kaum heran.
Und dies aus gutem Grund:
Bei zu tiefem Fräsen verliert der Knochen nämlich seinen Halt, und der Patient hat nach dem Eingriff mehr Schmerzen als vorher;
bei zu flachem Fräsen erhält man einen ungenügenden Bewuchs und damit auch eine unzureichende Pufferung.

Um den Patienten eine maßgeschneiderte Lösung anbieten zu können und dabei auszuschließen, daß entweder die endoprothetische oder die arthroskopische Lösung verabsolutiert wird, wäre es sicher sinnvoll, ein Fachgebiet Kniechirurgie zu schaffen, damit der Patient von einem Spezialisten versorgt werden kann, der das gesamte Spektrum, angefangen von der arthroskopischen Meniskusoperation bis hin zur Endoprothese, beherrscht.


Dr. Björn Birkenhauer

Welche Prothese ist die richtige ?

Bei der Entwicklung von Prothesen werden - grob unterteilt - neben den materialtechnischen Möglichkeiten vor allem biomechanische und operationstechnische Kriterien berücksichtigt.
Die sich daraus ergebenden Anforderungen an ein Implantat sind demnach gute Gewebeverträglichkeit, möglichst exakte Nachahmung der natürlichen Gelenkfunktion und einfaches, standardisiertes operationstechnisches Vorgehen.
Die definitive Prothese stellt damit also immer einen Kompromiß dar, bei dem versucht wird, alle notwendigen Eigenschaften optimiert zu vereinigen.

Betrachtet man das reichhaltige Angebot endoprothetischer Implantate nur unter dem Aspekt der Prothesenwerkstoffe, so ist diese unüberschaubare Vielfalt nicht zu rechtfertigen.
Die Werkstoffauswahl leistet hierzu sicherlich den kleinsten Beitrag.
Bei den verwendeten Werkstoffen greift man zudem gerne auf Bewährtes zurück und setzt vor allem bei den Metall-Komponenten bevorzugt Legierungen ein, die schon über Jahre im klinischen Alltag erfolgreich Verwendung gefunden haben.

Letztendlich kann man in der Endoprothetik auch erst dann von einem einem erfolgreichen Material sprechen, wenn es sich in einigen Langzeitstudien bewährt hat.
Erfolgversprechende Neuerungen gab es hier aber trotzdem.
Im Bereich der Tribologie hat sich der Trend zur Hart-Hart-Paarung (Metall-Metall und Keramik-Keramik)durchgesetzt, der echte Erfolge im klinischen Alltag verzeichnen kann.

Die oft geäußerte Skepsis gerade gegenüber der Metall-Metall-Paarung aufgrund der schlechten Erfahrungen aus den Anfängen der Endoprothetik läßt sich heute nicht mehr begründen.
Besonders aber das neue ultrahochvernetzte, physikalisch gehärtete Polyethylen könnte den Bereich der Prothesenwerkstoffe revolutionieren.
Sollten sich die vielversprechenden Testergebnisse klinisch bestätigen, wäre es gelungen, die häufigste Ursache der Prothesenlockerungen, den Polyethylenabrieb, endgültig zu unterbinden.
Die Zukunft wird zeigen, inwieweit das neue Polyethylen in der Lage ist, die anderen Gleitpaarungen definitiv abzulösen.

"Warum heute noch zementieren ?"

Verankerung von Totalendoprothesen im Hüftgelenk
Prof. Dr. med. E. Hertel, Eduardus- Krankenhaus Köln-Deutz:

Im voraus muß ich sagen, daß ich seit ca. 30 Jahren von der Qualität zementierter Hüftendoprothesen überzeugt bin, und das aus verschiedenen Gründen.
Während ständig nach neuen Konzepten für ein zementfreies Hüftgelenk gesucht wird - für mich ein Hinweis darauf, daß der "Stein des Weisen" hier offenbar noch nicht gefunden worden ist -, gibt es einzementierte Hüftgelenke nunmehr seit nahezu 40 Jahren, ohne daß eine Änderung oder Qualitätsverbesserung des verwendeten Knochenzementes notwendig gewesen wäre.

Lediglich ein Antibiotikazusatz ist vor vielen Jahren hinzugekommen, wodurch hier einer Infektion als zentralem Komplikationsrisiko entgegengewirkt werden kann.
Die Vollbelastung des operierten Hüftgelenkes ist sofort erlaubt, damit vermeidet man eine mögliche Belastung des Gegengelenkes - bei doppelseitigem Krankheitsbefall ein wichtiges Argument.
Die rasche Mobilisierung und frühe Vollbelastung reduziert die Hauptkomplikation bei Hüftendoprothesen, nämlich die postoperative Thrombosegefahr.

Die große Anzahl von Hüftendoprothesen-Modellen erlaubt es heute, die für den einzelnen Patienten ermittelte Idealform nach Design und Größe auszusuchen.
Wegen der sehr genauen Paßform von Hüftpfanne und -stiel ist auch die Knochenzementschicht sehr dünn.
Bei Nach-Operationen findet man extrem selten eine Zerrüttung des Zementes.
Die Hauptursache einer Wechsel-Operation ist dageben die Resorption (Schwund) des Knochens gegen das Kunstprodukt.
Bei unzementierten Hüftgelenken besteht übrigens in gleicher Weise wie bei den zementierten die Gefahr einer Lockerung an der Grenze der künstlichen Substanz zum lebenden Knochen, und die heute angenommene durchschnittliche Haltbarkeit eines künstlichen Hüftgelenkes bei zementfreien Hüften, mit denen man zudem eine wesentlich kürzere Erfahrung hat, ist auch nicht größer als bei den zementierten.

Meine Erfahrung als langjähriger Operateur geht dahin, daß aus bestimmten Gründen eine Wechsel-Operation bei zementierten Hüftgelenken einfacher durchzuführen ist als in vielen Fällen bei zementierten.
Zudem steht hier heute eine technische Möglichkeit zur Verfügung, durch Ultraschalleinfluß den Knochenzement wieder weich zu machen und damit Reste aus dem Oberschenkelschaft - ohne Verlust von Knochensubstanz - leichter entfernen zu können.

"Muß ich eine Wechsel-OP befürchten ?"

Prof. Dr. med. H.O. Dustmann

Künstliche Gelenke sind als Langzeitimplantate konzipiert, um destruierte Gelenke zu ersetzen.
Im letzten Jahrzehnt ist es gelungen, durch Verbesserung der Implantate hinsichtlich Material und Design und nicht zuletzt durch eine hohe Präzision der Operationstechnik mit optimalem Instrumentarium eine lange Standzeit (Lebensdauer) der künstlichen Gelenke zu erzielen, so daß Revisionseingriffe im Laufe der Zeit immer seltener werden dürften.

Neben den verschiedenen Materialeigenschaften (derzeit am gebräuchlichsten sind Titan, Keramik, Metallegierungen wie Eisen, Chrom, Kobalt-Molybdän, Nickel, Manadium sowie Polyäthylen) haben auch die Prothesengeometrie, die Oberflächenbeschaffenheit, die Biokompatibilität und die Tribologie (Reibung, Verschleiß und Schmierung) sowie die Korrosionsbeständigkeit der einzelnen Prothesenkomponenten Einfluß auf die Standzeit der Prothesen; ebenso die Verbesserung der Gleitflächenpaarung von Kopf und Pfanne (bei der Hüfte) mit unterschiedlichen Reibungskoeffizienten.

Günstige Reibungseigenschaften haben hier Keramik-Keramik, Metall- Metall, die den Metall-Polyäthylenpaarungen vorzuziehen sind.
Auch bei der Implantationstechnik wurden große Fortschritteerzielt.
So haben in den letzten Jahren beim Zementieren die Vakuumtechnik sowie das Zentrifugieren und das Einbringen des Knochenzementes unter Verwendung eines Unterdrucksystems Einzug in die Operationstechnik gehalten, so daß sich auch ältere Patienten mit zementierten Prothesen kaum noch Revisionseingriffen unterziehen müssen.

In jüngster Zeit sind sog. Navigationssysteme entwickelt worden, die computergesteuertdie Operateure bei der Implantation der Prothesen unterstützen.
Inwieweit sich diese in der Praxis bewähren und zu einer Reduzierung der Revisionseingriffe führen, bleibt allerdings abzuwarten.





"Wie kommt man als TEP-Träger wieder auf die Beine ?"
Postoperative Maßnahmen zur Mobilisation von Patienten mit Hüftendoprothesen
Christian Pieck, Physiotherapeut, Köln

Konzepte zur Rehabilitation von Hüftendoprothesenträgern gibt es ebensoviele wie Einrichtungen, welche die Implantation dieses Kunstgelenkes anbieten.
Einen einheitlichen Standard gibt es bislang nicht, die Konzepte weichen z.T. erheblich voneinander ab.
In welchem Maße ein gutes Ergebnis erzielt und wie niedrig die Komplikationsrate gehalten werden kann, bleibt abhängig vom optimalen Ineinandergreifen aller Faktoren (OP- Planung, OP-Durchführung, Pflege und physiotherapeutischen Nachbehandlung).

Ziel der physiotherapeutischen Nachbehandlung ist die Wiederherstellung der Beweglichkeit und Belastbarkeit des operierten Gelenkes und zugleich die vollständige Wiedereingliederung des Patienten in den gewohnten Alltag mit Hilfe einer umfassenden Therapie aus ausgewogen aktiven und passiven Maßnahmen:
Mobilisation der Gelenke von LWS, Becken und unterer Extremität, Stabilisation und Kräftigung der betroffenen Muskulatur, Schulung der Körperwahrnehmung (Haltung und Bewegung) und Training funktioneller, ergonomischer Bewegungsabläufe - zielgerichtet auf die individuellen Lebensanforderungen des Patienten.

Prinzipiell kommen dafür alle probaten manuellen, funktionellen und neurophysiologischen Methoden der Physiotherapie in Frage;
die Anwendung der entsprechenden Techniken ergibt sich aus dem Krankheitsbild, dem implantierten Material, den gegenwärtigen körperlichen Möglichkeiten des Patienten und seinem Gesamtbefinden.

Für den Therapieerfolg unumgänglich ist gleichermaßen das strikte Einhalten festgelegter Belastungsparameter hinsichtlich Steigerung der Belastung und zeitbedingter Verhaltensvorgaben, z.B.:
Gehen an zwei Unterarmstützen während der ersten drei Monate, Beginn mit Schwimmen, Radfahren und Wanderungen nach frühestens 12 Wochen, kein Sport auf Leistung in den ersten sechs Monaten etc.
Grundsätzlich gilt es Überlastungen und Schmerzen in jeder Phase der Behandlung ebenso zu vermeiden wie zu geringe Anforderungen.

"Wie mit dem künstlichen Gelenk leben ?"
Dr. med J. Apel

Mit der Operation kann nur der Grundstein für eine optimale Belastbarkeit und Funktionalität gelegt werden.
Der Nachbehandlung nach Implantation eines künstlichen Gelenkes in Form einer speziellen Endoprothesenschule kommt daher ein hoher Stellenwert zu.
Ziel ist es, den Patienten zum Zeitpunkt der Entlassung in die Lage zu versetzen, alle Anforderungen des täglichen Lebens selbständig zu bewältigen.
Das klar definierte Behandlungskonzept umfaßt Maßnahmen der Krankengymnastik, physikalische Therapien und Sporttherapie.

Schwerpunkt dafür ist die Kräftigung und Stabilisierung der Muskulatur des betroffenen Gelenkes.
Durch ein gezieltes Herz-Kreislauftraining soll auch die allgemeine Belastbarkeit verbessert werden.
Zur Endoprothesenschule gehören zudem Einzelgespräche mit dem Arzt über den weiteren Verlauf der Heilbehandlung, die erreichbaren Möglichkeiten und das weitere Leben mit dem künstlichen Gelenk - einschließlich Sportausübung, Beratungen zu sozialen und Ernährungsproblemen, psychologische Betreuung, um das Selbstwertgefühl und Selbstbewußtsein wiederzuerlangen.

Die Endoprothesenschule setzt deshalb ein funktionierendes Team von Ärzten, Krankengymnasten, Sporttherapeuten, Psychologen, Diätassistentinnen und Ergotherapeuten voraus.
Ein weiterer Baustein für den Gesamterfolg sind Kontakte und Rücksprachen mit dem Operateur.
Wichtig ist es vor allem auch, die gestellten Ziele jeweils mit den Patienten abzustimmen.
Denn schließlich ist oberster Leitgedanke der Endoprothesenschule, den Betroffenen wieder zu einem vollwertigen und nahezu nicht behinderten Mitglied unserer Gesellschaft zu machen.


"Wie lange hält das künstliche Gelenk ?"
Entwicklung von Endoprothesensystemen in der Forschung
Dr. Dr. sc. Franz Copf, Orthopädisch-Chirurgische Gemeinschaftspraxis Stuttgart:

Trotz großer Fortschritte in der Haltbarkeit und Körperverträglichkeit ist die Langzeitstabilität von Endoprothesen immer noch ein zentrales Problem:
Nach fünf - bis zehnjähriger Nutzungsdauer liegt auch heute noch der Anteil gelockerter Endoprothesen infolge Knochenrückbildung bei mehr als 30%.
Bei den herkömmlichen Endoprothesen-Konstruktionen wird der Spongiosaraum, das Gewebe der tragenden, gelenknahen Knochenstruktur, nahezu vollständig entfernt.
Dabei kommt dem Spongiosaraum für die Stabilität des Gelenkes, ob natürlich oder künstlich, eine überragende Bedeutung zu, wie ich in jahrzehntelanger Forschungsarbeit, u.a. unterstützt durch meinen Fachkollegen Ulrich Holz, herausgefunden habe.

Hier finden sich schwingungsfähige Membranen, sog. Tensulae, deren Anzahl je nach Körpergewicht und regelmäßiger Belastungsanforderung variiert.
Die Tensulae bilden im Spongiosa-Fachwerk kleine, mit viskoser Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die für eine gleichmäßige Lastverteilung und eine äußerst wirkungsvolle Stoßabsorption sorgen.
Außerdem findet sich dort ein kommunizierendes, rährenfärmiges Membransystem (in der calcifizierten Zone des Knorpels und unterhalb der Platte sowie um die Säulen der Prothese herum), welches den internen Flüssigkeitstransport wirksam verzögert und so wie ein zusätzliches, viskoelastisches Stoßdämpfungsglied wirkt.

Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse galt es ein neues, trabekulär orientiertes Endoprothesensystem zu entwickeln, eine sich am physiologischen Aufbau des Knochensystems orientierende Verbindungsmethode, die sog. Copf/Holz-Endoprothese.
Die fein verstrebte, fachwerkartige Prothese, die bei der Implantation mit der ausgeräumten Spongiosa gefüllt wird, sorgt
- unter Ausnutzung der natürlichen Regenerations - und Adaptionsfähigkeit - für den Aufbau einer neu orientierten Spongiosastruktur, d.h. für ein schnelles Verwachsen mit dem verbliebenen Knochen.

Ihre Tragplatte bewirkt eine physiologische Krafteinleitung und homogene Spannungsverteilung im Knochen.
Seit nunmehr 10 Jahren wird sie mit einer bisherigen Lockerungsrate von weniger als 1% implantiert.
Neuerdings wird die Prothese aus geschmiedetem Titan hergestellt, um die Knochenverträglichkeit weiter zu verbessern.



Thema 2:
Reizthema Prostata:
ECT - Alternative Operation

Die Behandlung von Prostataleiden ist in Deutschland immer noch ein Thema mit Aufklärungsbedarf.
Anders als z.B. in den USA ist die Diskussion leider vielfach noch nicht aus der Intimität des Einzelschicksals herausgetreten.
Während der CNN-Moderator LarryKing in seiner Sendung Diskussionsrunden mit an Prostatakrebs leidenden Politikern und Schauspielern in großer Offenheit führt, besteht bei uns vielfach immer noch eine große Ungewissheit über Funktion der Prostata und die Beeinträchtigungen durch eine Operation.


Wo genau liegt die Prostata und warum muss ihre Größe ab einem gewissen Alter vom Arzt kontrolliert werden?
Die Prostata ist unterhalb der Harnblase gelegen, umschließt die Harnröhre und grenzt im hinteren Teil an den Darm.
Etwa ab dem 45. Lebensjahr fängt die Prostata nochmals an zu wachsen.
Meist ist dieses Wachstum so gering, dass es nicht bemerkt wird - bei einem Teil der Männer vergrößert sie sich jedoch so stark, dass dadurch Beschwerden auftreten.
Diese Vergrößerung der Prostata muss, auch wenn die Beschwerden nicht übermäßig groß sind, jedoch im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung durch den Arzt kontrolliert werden - schuld an der Vergrößerung kann schließlich auch eine bösartige Geschwulst sein.

Das Prostatakarzinom
Wird eine bösartige Veränderung an der Prostata festgestellt, so raten Ärzte auch heute noch meist zur Totaloperation, um die Gefahr eines erneuten Auftretens zu vermeiden und soweit wie möglich die Verbreitung von Tochtergeschwulsten (Metastasen) zu verhindern.
Die Erfolge einer Prostataresektomie sind allgemein sehr gut - Prostatakrebs gilt heute als eine der wenigen Krebsarten mit guten Heilungschancen, wenn die Erkrankung im Frühstadium erkannt wird.

Nebenwirkungen der Operation
Die operative Entfernung der gesamten Vorsteherdrüse gehört also zu den erfolgreichen Maßnahmen, ist aber unzweifelhaft ein radikaler Eingriff in die körperliche Integrität des Patienten.
Dazu der Kölner Heilpraktiker Hans-Peter Weber,
Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Organo-Biotherapie (DGOB):
"Die Totaloperation ist heute auf Grund der vielen Nebenwirkungen, welche auftreten können, nicht unumstritten".
Sie sind es auch, die das Thema "Prostata" selten aus einer reinen Herrenrunde heraustreten lassen.

Besonders gefürchtet sind nicht nur die durch die teilweise notwendige Resektion der umgebenden Muskulatur auftretende Harninkontinenz, sondern insbesondere dauerhaft anhaltende Impotenz und die so genannte "retrograde Ejakulation", bei welcher der Samenerguss nicht mehr nach vorn durch die Harnröhre, sondern nach hinten in die Blase erfolgt.

Patienten fürchten also den Verlust der eigenen Sexualität und damit die gravierende Störung ihrer menschlichen Grundbedürfnisse.

Nebenwirkungen der Operation
Die operative Entfernung der gesamten Vorsteherdrüse gehört also zu den erfolgreichen Maßnahmen, ist aber unzweifelhaft ein radikaler Eingriff in die körperliche Integrität des Patienten.
Dazu der Kölner Heilpraktiker Hans-Peter Weber,
Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Organo-Biotherapie (DGOB):
"Die Totaloperation ist heute auf Grund der vielen Nebenwirkungen, welche auftreten können, nicht unumstritten".
Sie sind es auch, die das Thema "Prostata" selten aus einer reinen Herrenrunde heraustreten lassen.

Besonders gefürchtet sind nicht nur die durch die teilweise notwendige Resektion der umgebenden Muskulatur auftretende Harninkontinenz, sondern insbesondere dauerhaft anhaltende Impotenz und die so genannte "retrograde Ejakulation", bei welcher der Samenerguss nicht mehr nach vorn durch die Harnröhre, sondern nach hinten in die Blase erfolgt.

Patienten fürchten also den Verlust der eigenen Sexualität und damit die gravierende Störung ihrer menschlichen Grundbedürfnisse.

Neuer Therapieansatz: Die ECT (Electro Cancer Therapy)
Bei der ECT versucht man, die Tumorzellen nicht operativ, sondern nicht - invasiv mittels Gleichstrom abzutöten.
Stark vereinfacht ausgedrückt, funktioniert die Tumorbekämpfung per elektrischem Strom folgendermaßen:
Legt man an einen Tumor mittels zweier Nadelelektroden einen Strom an, so fließt dieser (nach dem Prinzip des geringsten Widerstands) eher durch die Tumorzellen als durch das gesunde Gewebe.
So wandern positiv geladene Ionen wie H+ und Na+ zur Kathode und negativ geladene Ionen wie CI - zur Anode.
Durch diese Depolarisation entsteht innerhalb der Krebszelle Salzsäure, welche die Zellmembran zerstört.
Werden Stromstärke und -spannung entsprechend hoch gewählt (maximal35V /75mA), so ergeben sich dadurch in den betroffenen Zellen PH-Werte, die weit außerhalb des physiologischen Bereichs liegen.

Das Resultat:
Das Tumorgewebe wird zerstört, ohne dass umliegende gesunde Körperzellen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Das solchermaßen steril abgestorbene Gewebe (man spricht hier, wie auch bei Hochspannungsverletzungen, von einer "asepti- schen Nekrose") löst sich in den folgenden Wochen langsam vom gesunden Gewebe ab und wird entweder abgestoßen (bei an der Oberfläche liegenden Tumoren) oder von körpereigenen Fresszellen (Phagozyten) verstoffwechselt.
Seit einiger Zeit nun verwendet man nicht nur Nadelelektroden, sondern zur Behandlung von inneren Organen auch Flachelektroden, die auf Bauch und Rücken aufgelegt werden können.

Eines der Anwendungsgebiete für die ECT ist daher inzwischen auch die Bekämpfung von Prostatakrebs, um dem Patienten die Operation zu ersparen.
"Besonders bei einem noch sehr kleinen Tumor, der nicht mit Beschwerden einhergeht, haben Patienten oft verständlicherweise Probleme sich für die große Operation zu entscheiden".
Die ECT kann hier auf schonende Art und Weise helfen, unnötig große Eingriffe zu vermeiden.

Kein Allheilmittel
Der Autor warnt jedoch auch vor Euphorie:
"Krebs ist eine ganzheitliche Erkrankung des Menschen".
Wer (wie in der Krebsbehandlung gang und gäbe) nur die Symptome einer Krankheit kuriert, muss mit dem Wort "Heilung" sehr vorsichtig umgehen.
Der Tumor ist lediglich das sichtbare Endprodukt einer sich schon über Jahre entwickelnden Autoimmunerkrankung.

Auch wenn Jahre nach einer erfolgreichen Tumorbehandlung noch nicht wieder Rezidive aufgetreten sind, ist das keine Garantie für eine vollständige Beseitigung der Erkrankung wie bei einer auskurierten Grippe.
In jedem Fall gehört zu einem ernst zu nehmenden Therapieansatz auch die Miteinbeziehung der gesamten Lebensumstände eines Menschen.
Psychische Faktoren spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Ernährung, Bewegung und Arbeitsbelastung.
Dies gilt in besonderer Weise für Krebserkrankungen.

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