Meine Füße und ich

Die Schmerzen auf Eis gelegt

Quellenangabe Berichte 1 und 2:
von Arne Wondracek


Fachzeitschrift Orthopress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln

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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf.


"Am Morgen geht es auf vier Füßen, am Mittag auf zwei, und am Abend auf dreien.
Doch gerade wenn es die meisten benutzt, verfügt es über die geringste Kraft und Schnelligkeit.
Welche Kreatur ist das?"
Ödipus gelangte durch die Lösung dieses Rätsels auf den Thron und erlöste Theben:
"Es ist der Mensch, der als Säugling auf allen Vieren krabbelt und als Greis einen Gehstock verwendet."


Die Definition des Menschen über die Füße ist nicht neu, verlangt jedoch immer wieder neue Beachtung, solange wir die Schwerkraft als Haftung auf dem Erdboden zur Verfügung haben.
Die Entfernung der Füße vom leuchtenden Kopf und Bewusstsein ist so groß, dass sie ihre Achtung oft erst im Schmerzfall erhalten.

"Dabei sind sie die Bedingung für unseren aufrechten Stand und Gang, für Gangrichtung, Sprung und Gleichgewicht.
Sie liefern Informationen über den Untergrund und sind Grundlage für die äußere und innere Haltung.
Der gegenwärtig kaum barfüßig gehende Mensch will den Schutz für seine Füße in Form von "guten" Schuhen, Polstersohlen und glatten Böden kaum missen.
Die Angst vieler Eltern vorverletzten Kinderfüßen ist größer als die Einsicht in die Notwendigkeit des Barfußgangs", stellt Dr. Ulrich Piontkowski, Orthopäde aus Bietigheim-Bissingen, fest.

Sein Kollege Dr. Gregor Pfaff aus München ergänzt:
"Unsere empfindlichen Füße entwickeln frühzeitig oft Fehlstellungen und Muskelschwächen infolge ausbleibender Reize.
Ausdrücke wie Knick-Senk-Plattfuß oder funktioneller Plattfuß beschreiben dies.
Die Folgen- und Reaktionskette ist erheblich und führt Patienten u. a. zum HNO-Spezialisten wegen Schwindel, Ohrgeräuschen und Kopfschmerzen, lässt Kieferorthopäden und Zahnärzte arbeiten wegen Kiefergelenksbeschwerden und Zähneknirschen, lässt einige Kollegen einen Beckenschiefstand mit einseitiger Sohlenerhöhung oder festen Einlagen ausgleichen."

Die Untersuchung von Ursachen-Folge-Ketten, z. B. mittels osteopathischer und manualtherapeutischer Techniken, zeigt oft Symptomzusammenhänge wie schwache Füße, Beinachsenfehler und Knorpelschmerz hinter der Kniescheibe-Innenmeniskusschmerz - Beckenverwringung mit einseitiger Beinverkürzung - Dysbalance in der Brustwirbelsäule mit verstärktem Rundrücken - Ermüdungsschmerz im Nacken -Entstehung eines einseitigen Fehlbisses mit Kopfschmerzen.

Der sogenannte "Muskelsinn" ist der lebensnotwendige sechste Sinn des Körpers, wodurch sich der Körper selbst erkennt.
Man kann sagen, dass man seinen Körper, zumindest die beweglichen Glieder, infolge eines konstanten Informationsflusses, der während des gesamten Lebens, unabhängig von den Gelenken, Bändern und Muskeln, zum Gehirn strömt, "besitzt".

Dieser Tiefensinn, zum Beispiel unserer Fußsohlen, wird durch spezielle Einlagen wiedererweckt, die durch Aktivierung von definierten Regionen Muskelketten ansprechen.
Jede Einlage wirkt auf den Tiefensinn der Fußmuskulatur.
Die Frage ist nur, wie?
Seit Jahren werden neben stützenden und korrigierenden Einlagen auch so genannte sensomotorische oder propriozeptive Einlagen angeboten, die nicht die Fußfehlform, sondern die Muskelfunktion der Füße unterstützen!

Die Muskelbäuche der Fußsohle bleiben frei, nur Sehnenzüge und Sehnenscheiden werden durch Druckpolster stimuliert.
Durch Aktivierung von Streck- und Beugesehnenmuskelketten werden Haltungsprobleme, vermeintliche Beckenschiefstände, beginnende Achsabweichungen im Kniegelenk positiv beeinflusst.
Bissstörungen, Kiefergelenksbeschwerden und Migräne können vermindert werden, Schmerzfreiheit oft erreicht werden.

Dr. Pfaff:
"Über eine umfassende Statuserhebung einschließlich neurologischer Tests, Gleichgewichtsdiagnostik, Zahn-Kiefer-Diagnostik und Haltungsdiagnostik gewinnen wir Informationen über Ursache-Folge-Ketten.
Die orthopädische Diagnostik der Füße und Becken-Darmbeinfugen, der Wirbel- und Kiefergelenke komplettieren die Untersuchung".
Die Fußsohlenabdrücke oder Podogramme lassen den physiologischen Abdruck von abgeschwächten Fußformen und hypertonen Fußformen (Hohlfüßen) unterscheiden.

Die propriozeptiven Einlagen werden bei beiden Polen der mechanischen Fußbogenverschlechterung angewandt, denn die Muskelbeschaffenheit, der Aufbau der Muskelketten und die Bandverflechtungen der Muskelansätze aktivieren immer alle Muskel- und Sehnenkomponenten.
Die kinesiologische Testung von Kernmuskelgruppen erlaubt die Aussage über die Funktion der Regelkreise.
"Seit einigen Jahren gelingt es, mit der für alle Patienten geeigneten dreidimensionalen Wirbelsäulenvermessung diagnostische Parameter über die Haltung zu objektivieren", erklärt Dr. Piontkowski.
"Bei dieser strahlenfreien Methode werden neue Informationen über Muskelrelief, Wirbelsäulenverkrümmung und Kreuzbein-Beckenverhältnis dargestellt.

Ein Therapieeffekt kann nach Behandlung mit den Spezialeinlagen nach Frau Prof. Fusco abgelesen werden.
Die Wirbelsäulenaufrichtung wird, je nach Tragedauer der Einlagen und Begleittherapie, im Verlauf der Behandlung als Grafik dokumentiert und den Interessenten mitgegeben."

Eine mögliche Wirbelsäulenaufrichtung, verbessertes Körpergefühl, ausbleibende Migräne sind der Verdienst unserer Füße selbst und der Spezialeinlagen.
Bei Kindern kann durch das Tragen von sensornotorischen Einlagen die Fußstellung und die Körperwahrnehmung verbessen, die Aufmerksamkeitsspanne verlängert werden.
Besonders als Begleitung von ergotherapeutischen und logotherapeutischen Sitzungen haben sich sensornotorische bzw. propriozeptive Einlagen als positiv erwiesen.

Durch die fachübergreifende Diagnostik und Therapiekontrollen hat sich die Arbeit mit den Spezialeinlagen als positiver Mittler zwischen den Fachgebieten erwiesen.
Workshops und Therapiegespräche zwischen Orthopäden, Kieferorthopäden, Zahnärzten, Kinderärzten, Augen- und HNO-Ärzten sowie Orthopädieschuhtechnikern und Physiotherapeuten sind zur regelmäßigen Einrichtung geworden.

Die Kontaktadresse von
Dr. Ulrich Piontkowski:

Dr. Ulrich Piontkowski
Steinheimer Str. 9
D-74321 Bietigheim-Bissingen
Tel: 07142- 99 38 48 0
Fax: 07142- 99 38 48 99

MBT-Masai-Barfuß-Technologie

Neuartiger Trainingsschuh kräftigt Fußmuskulatur und beugt Rücken- und Gelenkproblemen vor

Dass Naturvölker viele unserer Zivilisationskrankheiten nicht kennen, ist eine Binsenweisheit.
Insbesondere Haltungsschäden finden sich nur selten.
Forscher führen das auf das intensive Barfussgehen zurück:
Anders als in unseren modischen Schuhen erfolgt die Abrollbewegung auf eine physiologisch überlegene Art und Weise.

Diese Erkenntnisse hat sich nun der Schweizer Karl Müller zu Nutze gemacht und entwarf den MBT-Trainingsschuh.
Durch das Fehlen eines Absatzes im Fersenbereich wird automatisch eine natürliche Bewegung unterstützt, die die Belastung in den Mittelfußbereich verlagert.
Diese Umstellung von der Fersen- auf die Sohlenbelastung kommt der gesamten Fuß- und Beinmuskulatur zugute.
Besonders interessant für Bandscheibenpatienten:
Durch die veränderte Beckenstellung beim Gehen verringert sich die häufig anzutreffende "hyperlordotische" Einstellung der Lendenwirbelsäule - das hilft, die ständige Belastung der Bandscheiben in diesem Bereich zu verringern.

Auch bei nahezu allen Gelenkproblemen der unteren Gliedmaßen kann der Einsatz des MBT-Schuhs hilfreich sein.
Der Schuh eignet sich aber nicht nur als Trainingsgerät, sondern auch für den Alltag.
Dabei muss der neue Bewegungsablauf allerdings richtiggehend erlernt werden:
Zunächst ist das Gehen mit dem MBT-Schuh ungewohnt und führt zu rascher Ermüdung der Muskulatur.
Das zeigt jedoch nur, wie untrainiert diese durch unsere "schlechten Angewohnheiten" ist:
Bereits nach kurzer Zeit wird das Gehen im MBT-Schuh von den meisten Menschen als angenehm empfunden, wenn das aktive Haltungsmuster in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Wer kann diesen Schuh tragen?
Die Frage ist leicht beantwortet:
Alle, deren Fußgelenke beweglich genug sind.
Einschränkend sind daher lediglich Versteifungen oder erst kurz zurückliegende Fußoperationen.
Selbst Schlaganfallpatienten oder Patienten mit Gangstörungen nach Einsetzen einer Hüft oder Kniegelenksprothese profitieren von dem geänderten Bewegungsablauf.
Inzwischen sind mehrere Modelle erhältlich - mit ca. 160,- Euro ist der MBT-Trainingsschuh dabei nicht teurer als ein hochwertiger Schuh herkömmlicher Bauart, der nicht denselben Trainingseffekt besitzt.







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Moderne Wirbelsäulentherapie mittels Kryoanalgesie

Rückenschmerzen sind heute mit großem Abstand Volksleiden Nummer Eins:
Bei fast jedem Menschen treten sie im Laufe seines Lebens auf und bei nicht wenigen führen sie zu dauernden Beschwerden, Arbeitsunfähigkeit und einer drastischen Einbuße an Lebensqualität.

Aber nicht alle Schmerzen an der Wirbelsäule haben die gleiche Ursache und nicht alle werden auf die gleiche Art und Weise behandelt.


Generell unterscheidet man dabei zwischen mehreren Indikationen.
Beim so genannten "Facettensyndrom" liegen Verschleißerscheinungen der kleinen Wirbelgelenke vor.
Diese sind meist durch die Höhenminderung des Zwischenwirbelraums als Folge von Bandscheibenschäden oder auch nach einer bereits erfolgten Bandscheibenoperation bedingt.
Dabei drängen die Gelenkflächen der Wirbelbogengelenke (Facetten) schmerzhaft ineinander und führen so zur Reizung einzelner Nervenfasern.
Im Gegensatz zu einer Reizung der Nervenwurzel handelt es sich hier meist nicht um einen ausstrahlenden Schmerz, sondern im Allgemeinen um eng begrenzte, regional auftretende Beschwerden.

"Beim Facettensyndrom hat sich daher die Behandlung der einzelnen Nervenfaser mittels einer etwa -60 C kalten Sonde bewährt, welche direkt und ohne Beeinträchtigung anderer Nerven unter Röntgenkontrolle an die schmerzende Stelle herangeführt werden kann", erläutert der Orthopäde Dr. Werner Steinleitner aus dem pfälzischen Kandel, der zusammen mit seinem Kollegen Dr. Blecher eine schmerztherapeutische Praxis betreibt.

Durch dieses als "Kryoanalgesie" bezeichnete Verfahren kann der schmerzende Nerv buchstäblich "kaltgestellt" werden, und zwar ohne ihn - wie bei anderen Verfahren - für immer auszuschalten.

"Dieses Verfahren gilt heute als wesentlich schonender als die Nervverödung durch Laserstrahlen oder Strom", erläutert Dr. Steinleitner.

Während es bei der Koagulation einzelner Nervenfasern durch Hitzeeinwirkung im Einzelfall zu schmerzhaften und unkontrollierbaren Nervenaussprossungen kommen kann, besteht diese Möglichkeit bei der Kältesonde nicht.
Überdies gilt der Einsatz der Kryoanalgesie als besonders sicher:
Beim Einführen der Sonde soll der Patient in etwa den Schmerz erleben, der mit dieser Behandlungsmethode therapiert werden soll.

Der Eingriff wird daher auch nicht in Vollnarkose durchgeführt, denn diese Rückmeldungen des Patienten sind während der Behandlung für den Arzt sehr wichtig - er muss genau wissen, ob er sich mit der Kältesonde an der richtigen Stelle befindet.

Ist die Ursache der Schmerzen allerdings in einer der direkt vom Rückenmark abgehenden Nervenwurzeln begründet (z.B. bei einem Bandscheibenvorfall, aber auch durch Vernarbungen innerhalb des Epiduralraums, wie sie z.B. nach einer Bandscheibenoperation auftreten können), dann kann die Kältetherapie aus verständlichen Gründen nicht eingesetzt werden.

Dr. Steinleitner:
"Wenn es um die Desensibilisierung einzelner Nervenfasern geht, dann ist die Kryoonalgesie sicherlich das Mittel der Wahl.
Bei fortgeleiteten Schmerzen setzt man sie jedoch nicht ein, denn man will ja nicht die gesamte Nervenwurzel ausschalten."

Bei einer solchen Reizung der Nervenwurzel tritt zumeist ja auch noch eine mehr oder weniger starke mechanische Nervenkompression hinzu, wie z.B. beim akuten Bandscheibenvorfall, wenn der vorgefallene Faserring der Bandscheibe direkt auf den Nerv drückt:
Hier kommt in vielen Fällen eine Behandlung mit dem sog. Epiduralen Katheterverfahren noch Prof. Racz in Betracht.
Dabei wird ein Katheter in den Epiduralraum gelegt, über den im Abstand von 24 Stunden eine Kombination aus einem Kortison-Präparat, Enzymen und einer Kochsalzlösung eingespült wird.
Dadurch erfolgt nicht nur eine Beruhigung des bedrängten Nervs, sondern es wird durch die Kochsalzlösung auch eine Schrumpfung des Bandscheibengewebes bewirkt, wodurch eine mechanische Druckentlastung eintritt.

Auch erlaubt die Spitze des flexiblen Katheters in gewissem Umfang Verwachsungen und Vernarbungen im Bereich der schmerzenden Wirbelsäulenetage mechanisch zu lösen.
Die Folge ist eine weit gehende Schmerzfreiheit des Patienten bereits nach der ersten Einspülung, ohne den Wundschmerz der so genannten "offenen" Operation.
Auch ist im Gegensatz zu einer Operation nach dem Katheterverfahren keine gesonderte Reha-Behandlung erforderlich;
es sollte auch für etwa drei Wochen auf Massagen oder Wärmebehandlungen verzichtet werden.

Danach kann dann zur Sicherung des Therapieerfolgs mit einer gezielten krankengymnastischen Beübung begonnen werden.
In den meisten Fällen könne heute so glücklicherweise auf eine Operation verzichtet werden, erläutert Dr. Blecher.
Dies sei insbesondere im Hinblick auf die schnelle Wiedereingliederung des Patienten in den Arbeitsprozess von entscheidender Bedeutung.

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