Die menschliche Hand

OXINIUM

Quellenangabe beider Berichte:
05/2003
Fachzeitschrift Orthopress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln

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von ORTHOpress

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf

Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen
weitgehendst verzichten.


Werkzeug und Sinnesorgan
Schaut man sich die Werkzeuge an, die der Mensch ersonnen hat, so fällt auf, dass sie meist einem bestimmten, eng umrissenen Zweck dienen.
So ist etwa ein Schraubenschlüssel ungeeignet zum Öffnen einer Sektflasche, und auch ein Fleischklopfer ist nur bedingt zum Einschlagen eines Nagels in die Wand einsetzbar, obwohl er sich in Aussehen und Bedienung unwesentlich von einem Hammer unterscheidet.


Selbst im heute hoch technisierten Automobilbau ist es undenkbar, dass ein und dieselbe Maschine eine Radkappe montiert und ein paar Augenblicke später die Fußmatten passgenau in den Innenraum legt.
Das macht ja auch keinen Sinn, mag man da denken.
Aber warum eigentlich nicht?
Die Antwort liegt im wahrsten Sinne des Wortes "auf der Hand":
Konstruktion und Wartung eines vollautomatischen Werkzeugs, welches bei ähnlicher Produktivität auch nur ein Zehntel der Bewegungen der menschlichen Hand so souverän und präzise ausführen würde wie diese, wären mithin unbezahlbar und damit nicht wirtschaftlich einzusetzen.

Wartungsfreies Präzisionsinstrument
Das macht deutlich, was für ein Wunderwerk unsere Hand ist:
Gleichzeitig Werkzeug und Tastorgan, ermöglichen ihre 27 Knochen und 40 Muskeln neben der Rotation um mehr als 180° eine Vielzahl von feinmotorischen Bewegungen.
15 Fingergelenke sorgen dafür, dass wir beinahe beliebig mit einzelnen Fingern oder der ganzen Hand zugreifen und so Lasten dreidimensional im Raum bewegen können.
Fast alle Beuge-, Kipp- und Drehvorgänge können dabei einzeln oder auch simultan ausgeführt werden.
Doch damit nicht genug:
Auch die aufgewendete Kraft können wir stufenlos von etwa 0,4 bis 1.500 Newton regulieren.
Das Beste daran ist aber die weitgehende Wartungsfreiheit:
Kleinere Verletzungen wie Schnitte, Verstauchungen und selbst Brüche heilen meist schnell und unkompliziert, so dass die volle Funktionsfähigkeit bereits nach kurzer Zeit wieder vollständig hergestellt ist.
So bleibt unser Universalwerkzeug im Idealfall ein Leben lang einsatzbereit.

Allerdings gibt es auch Erkrankungen, welche die Beweglichkeit der Hand auf Dauer schmerzhaft einschränken oder gar unmöglich machen können.
Dazu zählen Nervenkompressionssyndrome, aber auch degenerative Prozesse oder Autoimmunerkrankungen.
Nicht immer können diese auf konservative Art und Weise behandelt werden.

Morbus Dupuytren
Die Dupuytrensche Kontraktur ist eine Erkrankung, bei der die Finger durch Verdickung des Bindegewebes der Innenhand in eine unnatürliche Beugestellung gebracht werden, so dass eine vollständige Streckung nicht mehr oder nur noch unter Schmerzen möglich ist.
Da die Ursache bis heute nicht vollständig geklärt ist, gibt es hier keine kausale Therapie.
Nur durch eine Operation kann hier Abhilfe geschaffen und eine natürlich entspannte Haltung der Finger wiederhergestellt werden.
Wichtig ist hier, dass eine rechtzeitige operative Behandlung erfolgt:
Bei längerem Bestehen der Erkrankung kann auch durch einen Eingriff möglicherweise keine vollständige Streckfähigkeit der Finger mehr herbeigeführt werden.

Karpaltunnelsyndrom
Beim Karpaltunnelsyndrom kommt es aufgrund einer chronischen Verdickung des Bandes über dem Karpaltunnel an der Handwurzel zu einer Kompression des darin verlaufenden Medianusnervs.
Im frühen Stadium kann möglicherweise durch Ruhigstellung und konservative Therapie eine Besserung erreicht werden - später ist der auftretende Schmerz so groß, dass Betroffene kaum noch eine Tasse zum Mund führen können.
Bei der operativen Dekompression, die entweder offen oder arthroskopisch durchgeführt werden kann, wird das verdickte Band durchtrennt und so der Nerv entlastet.
Auch hier gilt:
Nicht zu lange mit der Operation warten, denn sonst droht eine irreversible Rückbildung der Daumenballenmuskulatur.

Morbus Sudeck
Der oft an der Hand auftretende Morbus Sudeck ist eine Erkrankung der Gliedmaßen, die häufig als Folge einer leichten Verletzung oder eines operativen Eingriffs auftritt.
Neben einer Hautveränderung zeigen sich auch Schwellungen und Bewegungsstörungen, die schließlich zur völligen Funktionseinbuße führen.
Die Ursachen hierfür sind noch weitgehend unklar, jedoch vermutet man, dass eine Störung der Reizweiterleitung auslösend für die Beschwerden ist.
Eine kausale Therapie gibt es hier nicht, wohl aber vermag die moderne Medizin Betroffenen die Schmerzen zu nehmen und die Beweglichkeit zu verbessern.
Nicht selten kommt es unter geeigneter medikamentöser Therapie zu einer Ausheilung, diese ist aber umso unwahrscheinlicher, je weiter die Krankheit fortgeschritten ist.

Chronische Polyarthritis/Synovitis
Viele Rheumapatienten kennen die berüchtigten "Rheumaknoten", die an den Fingern entstehen und jede Bewegung zur Qual werden lassen.
Dies liegt an der krankhaften Wucherung der Gelenkinnenhaut (Synovia), welche so viel Raum fordert, dass gesunde Strukturen davon verdrängt werden und eine schmerzhafte Schwellung hervorgerufen wird.
Linderung kann hier in der Regel nur ein Abtragen der entzündlich veränderten Synovia schaffen.
Dies kann sowohl mechanisch durch einen kleinen chirurgischen Eingriff erfolgen, als auch durch eine Bestrahlung des Gewebes, die so genannte Radiosynoviorthese, welche die vermehrte Zellteilung verhindert und zum Absterben des kranken Gewebes führt.

Einige der häufigsten Verletzungen der Hand:
Der Sehnenabriss:
eine häufige Verletzung bei Ballsportarten, besonders Volleyball.
Ein Sehnenabriss kann entstehen, wenn die Finger ruckartig über das normale Maß hinaus nach hinten gebeugt werden.
Je nach Art und Schwere des Abrisses wird entweder konservativ behandelt (Schiene, Ruhigstellung) oder aber die beiden Sehnenenden werden in einem kleinen Eingriff wieder miteinander vernäht.

Die Mittelhandfraktur:
Auch dies ist eine typische Sportverletzung, die häufig bei solchen Sportarten auftritt, bei denen der Ausübende auf die Hand fallen kann.
Dazu zählen insbesondere Inline-Skaten und Hockey, aber auch Hand- und Baseball.
Während eine offene Fraktur fast immer operativ versorgt werden muss, wird dies bei einer geschlossenen Fraktur kontrovers diskutiert.

Die Kahnbeinfraktur:
Das Kahnbein liegt an der Daumenseite der Handwurzel.
Wie auch bei der Mittelhandfraktur ist die Wahrscheinlichkeit eines Bruches besonders dann hoch, wenn man versucht, einen drohenden Sturz mit der Hand abzufangen.
Da kaum charakteristische Schmerzen auftreten, wird eine Kahnbeinfraktur oft übersehen und ist selbst per Röntgenbild nicht immer einfach zu diagnostizieren.
(Arne Wondracek)




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OXINIUM
Hightech-Werkstoff lässt Prothesen länger leben
Wenn bei schwerer Kniearthrose die Schmerzen unerträglich werden, ist es irgendwann Zeit für einen Gelenkersatz.
Dessen Lebensdauer aber ist auch in unserer heutigen Zeit immer noch nicht unbeschränkt.
Diese Tatsache ist den meisten Patienten nach umfassender ärztlicher Aufklärung auch bekannt.
Dennoch machen sich die wenigsten Gedanken darum, welche Prothese der Arzt bei ihnen einzusetzen gedenkt - dabei gibt es mittlerweile zig verschiedene Modelle, die überall auf der Welt Verwendung finden.
Eine Neuerung, welche die Haltbarkeit der Prothese in bisher unbekannte Größenordnungen vorstoßen lassen könnte, ist die Verwendung des Werkstoffs OXINIUM.

ORTHOpress sprach in Frankfurt mit dem Orthopäden
Dr. Manfred Krieger
Herr Dr. Krieger, welche Faktoren beeinflussen die Lebensdauer eines Gelenkersatzes?
Dr. Krieger:
Wesentlich für die Haltbarkeit einer Endoprothese ist neben einer exakten Implantation ein möglichst geringer Verschleiß der Oberflächen.
Man bemüht sich daher seit vielen Jahren, bei künstlichen Kniegelenken die so genannte "Gleitpaarung" so zu wählen, dass eine optimale Kombination aus Beweglichkeit und Abrieb gegeben ist.


Wie muss man sich den Abrieb innerhalb des Kniegelenkes vorstellen?
Wird die Lauffläche immer dünner, bis schließlich kein Oberflächenersatz mehr vorhanden ist?
Dr. Krieger:
Das wäre ja noch nicht einmal das Schlimmste.
Die Praxis sieht jedoch leider noch anders aus.
Die mikroskopischen Abriebpartikel führen im Gelenk zu einer entzündlichen Reaktion, welche die Auslockerung der Prothese begünstigt.
Der weitaus größte Teil aller Wechseloperationen muss vorgenommen werden, weil die Prothese auslockert, nicht etwa weil sie verschlissen ist.


Wie ist man dieser Tatsache in der Vergangenheit begegnet?
Dr. Krieger:
Seit Jahren experimentiert man in der Endoprothetik - egal, ob es sich dabei um Hüft- oder Knieprothesen handelt - mit keramischen Werkstoffen.
Diese haben eine ganze Reihe von Vorteilen, hauptsächlich sind sie aber sehr viel härter als die uns bekannten Metalllegierungen.
Leider hat man jedoch schnell festgestellt, dass Prothesen aus Keramik auch gravierende Nachteile haben:
Sie sind nicht annähernd so elastisch und bruchfest wie ihre metallenen Pendants.


Mit den Femurkomponenten aus OXINIUM soll das nun anders werden.
Was ist das Besondere daran?
Dr. Krieger:
Im Prinzip verbindet die OXINIUM-Oberfläche die besten Eigenschaften aus beiden Welten - Metall und Keramik.
Bei diesem neuartigen Werkstoff handelt es sich um eine metallische Zirkonium-Niob-Legierung, bei der die Oberflächen in einem Wärmebehandlungsprozess eine Umwandlung in eine Zirkoniumoxidkeramik erfahren.
Es handelt sich dabei weder um eine Beschichtung, mit dem Nachteil eines Härte- bzw. Elastizitätssprunges in der Grenzschicht, noch um eine spröde und damit bruchgefährdete Vollkeramik.


Mit dem Ergebnis, dass der Abrieb deutlich geringer ist als bei einer Metallprothese?
Dr. Krieger:
Die hoch glänzende schwarze OXINIUM-Oberfläche ist doppelt so hart wie beispielsweise eine vergleichbare Oberfläche aus Kobaltchrom (CoCr).
Simulationstests haben ergeben, dass der Abrieb unter gleichen Bedingungen um 85 Prozent geringer ist.
Man kann daher erwarten, dass auch in der Praxis eine signifikante Verringerung der Auslockerungsraten gegeben sein wird.


Damit sind die Vorteile aber noch nicht ausgeschöpft - der Hersteller Smith & Nephew weist auf die verringerte Gefahr allergischer Reaktionen hin.
Dr. Krieger:
Die Allergiegefahr liegt in dem Nickelanteil herkömmlicher Prothesen begründet - etwa drei bis acht Prozent aller Menschen haben eine mehr oder weniger schwer ausgeprägte Nickelallergie.
Wie man sich vorstellen kann, macht sich diese natürlich nicht nur bei Zahnfüllungen oder Schmuck bemerkbar:
Auch Endoprothesen können unter ungünstigen Umständen ähnliche Reaktionen hervorrufen.
Für den Patienten ist dies eine sehr unangenehme Nebenwirkung, denn er kann ja bei den ersten Anzeichen die Prothese nicht einfach wie einen Fingerring abstreifen.
Die Anzeichen für eine solche Allergie können Knochenschwund und Prothesenauslockerung, aber auch unbestimmte Schmerzen im Bereich des Implantats sein.
OXINIUM mit seinem Nickelgehalt unter der Nachweisgrenze kennt diese Problematik nicht und empfiehlt sich daher auch und besonders für Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Nickel.


Können nur Kniepatienten davon profitieren, oder sind die OXINIUM-Oberflächen auch für Hüft- oder andere Prothesen verfügbar?
Wie viele davon sind bis jetzt eingesetzt worden?
Dr. Krieger:
Die OXINIUM-Oberflächen sind inzwischen nicht nur als Femurkondylen für Knieprothesen, sondern für eine ganze Reihe von anderen Endoprothesen verfügbar, beispielsweise im Bereich der Hüftköpfe.
Weltweit sind seit 1997 etwa 12.000 Implantationen durchgeführt worden, bei denen bislang keine materialspezifischen Komplikationen aufgetreten sind.
Natürlich wird aber die Zeit zeigen müssen, ob die hohen Erwartungen an eine erheblich verbesserte Lebensdauer erfüllt werden können.


Kontaktadresse
Gemeinschaftspraxis für Orthopädie
Herren Holger Falk
Dr. Thomas Hardt
Dr. Manfred Krieger

Königsberger Ring 2-8
D-65239 Hochheim am Main
Tel.: 06146 - 6 08 80
Fax: 06146 - 6 08 81

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