Harnwegsinfektionen
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zu den Themen:


1. Was sind Harnwegsinfektionen


2. Was fördert die Entstehung von Harnwegsinfektionen?




1. Was sind Harnwegsinfektionen? Harnwegsinfektionen sind durch Bakterien, Pilze oder Viren hervorgerufene entzündliche Erkrankungen, die das gesamte Harnsystem betreffen können.

Nach den Entzündungen der Atemwege (z.B. Bronchitis) gehören sie zu den häufigsten bakteriellen Erkrankungen.
Betroffen sind Männer und Frauen aller Alterstufen.
In jüngerem Alter sind jedoch Frauen mit einem Verhältnis von 50 zu 1 deutlich häufiger betroffen als Männer.

Harnwegsinfektionen sind dadurch gekennzeichnet, dass im normalerweise sterilen Urin Keime vorhanden sind, die die verschiedenen an der Harnproduktion und Harnableitung beteiligten Organe schädigen können.

Aufbau des Harnsystems Viele behelfen sich bei Blasenschwäche mit Damenbinden, Zellstoff oder Papiertaschentüchern.
Was spricht dagegen?
Zunächst einmal zeigt das Verhalten, dass der Betroffene seine Inkontinenz zu verbergen sucht.
Genau das gelingt aber mit diesen provisorischen Hilfen nicht:
Die Nässe dringt nach außen, weil zum Beispiel das Fassungsvermögen einer Damenbinde zu gering ist.
Oder es kommt zu Geruchsbildung oder lokalen Hautreizungen.
Schon um unbesorgt am sozialen Leben teilnehmen zu können, sollten Patienten mit Blasenschwäche auf professionelle Hilfsmittel zurückgreifen.

Das im Körper zirkulierende Blut wird mehrmals täglich in den Nieren gereinigt.
Die durch die Nieren fließende Blutmenge beträgt 1 Liter pro Minute, täglich also etwa 1500 Liter.
Hiervon werden nur 1 1/2 Liter Urin gebildet und über den Harnleiter in die Harnblase geleitet.

In der Harnblase wird der Urin gesammelt.
Insgesamt besitzt die Blase ein Fassungsvermögen von bis zu einem Liter.
Bei einer Füllung von 200 ml empfindet man Harndrang.
Das Ablaufen des Urins wird durch einen inneren und äußeren Schließmuskel kontrolliert.
Der äußere untersteht unserem Willen.
Bei Entspannung dieses Schließmuskels fließt der Urin schließlich über die Harnröhre nach außen.

Die Anatomie der Harnröhre des Mannes und der Frau sind unterschiedlich. Die Harnöhre des Mannes ist etwa 24 cm lang und dient außer der Urinausscheidung gleichzeitig auch als Samenweg.
Die weibliche Harnröhre hingegen ist nur 2,5-5 cm lang.

Infektionswege Der häufigste Weg, auf dem die Auslöser der Infektion in das Harnwegssystem gelangen, ist durch die Harnröhre.
Sie können in die Harnblase, eventuell in die Harnleiter oder sogar bis zu den Nieren weiterwandern.
Dieser Infektionsweg wird als "aufsteigende" Infektion bezeichnet und Frauen sind aufgrund einer kürzeren Harnröhre hiervon häufiger betroffen als Männer.
Im Rahmen anderer Entzündungen können die Erreger auch über das Blut oder das Lymphsystem in die Harnwege gelangen.

In den meisten Fällen wird eine Blasenentzündung durch Bakterien aus dem Darm, z.B. den sogenannten Coli-Bakterien, hervorgerufen.
Diese Bakterien sind im Darm nützlich und nicht krankhaft, führen aber an anderen Stellen, z.B. in der Blase, schnell zu Entzündungen.
Aber auch andere Faktoren, wie Abflusshindernisse oder eine allgemeine Abwehrschwäche, können das Auftreten einer Infektion begünstigen.



2. Was fördert die Entstehung von Harnwegsinfektionen?

Abwehrschwäche
Jeder Mensch mit einer Schwächung der Abwehrkräfte ist für Entzündungen empfänglicher.

Daneben können eine Reihe von Faktoren die Entstehung von Harnwegsinfektionen fördern:

Zuckerkrankheit Bei Zuckerkranken liegt im Vergleich zum Gesunden meist mehr Zucker im Urin vor, den Bakterien als Energiequelle nutzen können.
Diabetiker sollten auch aus diesem Grund auf eine gute Einstellung des Blutzuckers achten.

Geschlecht Frauen sind bei Blasenentzündungen deutlich häufiger betroffen als Männer, weil durch die kürzere Harnröhre ein schnelleres Aufsteigen von Erregern, z.B. Bakterien, in das Harnwegssystem begünstigt wird.
Eine Blasenentzündung kann bei Frauen auch gehäuft nach dem Geschlechtsverkehr auftreten, weswegen man die so ausgelöste Form auch als "Flitterwochenzystitis" bezeichnet.

Einen ungünstigen Einfluss können auch hormonelle Faktoren haben.
So ist die Infektionsneigung bei Frauen in den Wechseljahren durch einen Östrogenmangel erhöht.

Abflusshindernisse Alle Harnabflussbehinderungen, wie Nierengrieß und -steine, eine vergrößerte Prostata oder andere Einengungen der Harnröhre, fördern die Entstehung von Blasen- und Nierenentzündungen.
Durch einen Fremdkörper in der Harnröhre oder der Blase (Dauerkatheter, Ureterschiene o.ä.) wird zusätzlich die Abwehrlage der Blase herabgesetzt und eine weitere Möglichkeit des Eintritts von Infektionserregern geschaffen.

Komplikationen und ihre Risikofaktoren Eine nicht ausgeheilte oder chronische Blasenentzündung kann durch Aufsteigen der Bakterien über den Harnleiter zu einer Nierenbeckenentzündung führen.

Auch für die Nierenbeckenentzündung sind Faktoren bekannt, die das Entstehen begünstigen.
Neben der bereits genannten Zuckerkrankheit, die für das gesamte Harnsystem ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellt, sind dies vor allem Nierensteine.
Diese üben auf die Nieren einen ständigen Reiz aus, so dass die Oberfläche verletzt wird und Bakterien hier leichter angreifen können.

Weiterhin wird das Erkrankungsrisiko durch Vorschädigungen der Niere begünstigt.
Auch eine Harnabflussbehinderung kann dazu führen, dass eventuell vorhandene Bakterien schlechter ausgespült werden und sich soweit vermehren, dass sie schließlich eine Entzündung provozieren.
Solch eine Abflussbehinderung kann z.B. durch eine Verengung der Harnröhre bei einer gutartigen Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata) oder durch Druck des wachsenden Kindes während der Schwangerschaft hervorgerufen werden.

Heilt ein Harnwegsinfekt trotz entsprechender Therapie nicht aus oder tritt er mehrmals hintereinander auf, so wird der Arzt durch zusätzliche, gezielte Untersuchungen abklären, ob einer der beschriebenen Risikofaktoren vorliegt und versuchen, die Ursache gezielt zu behandeln.



3. Wie machen sich Harnwegsinfektionen bemerkbar?
Je nach Art und Lokalisation der Harnwegsinfektion können verschiedene Beschwerden auftreten.
Die Ursachen sollten Sie von Ihrem Arzt abklären lassen.
Eine genaue Schilderung Ihrer Beschwerden ist für den Arzt wichtig, da sich hieraus bereits wichtige Anhaltspunkte für die endgültige Diagnose ergeben können.

Urethritis
Die Entzündung der Harnröhre macht sich vor allem durch ein beständiges Jucken und Brennen in der Harnröhre, einen brennenden Schmerz während des Wasserlassens und oft durch einen Ausfluss aus der Harnröhre bemerkbar.

Zystitis
Die akute Harnblasenentzündung tritt meist plötzlich und ohne besondere Vorzeichen auf.
Die Patienten leiden unter häufigem Harndrang (alle 10-20 Minuten), tropfenweise unwillkürlichem Harnabgang und schmerzhaftem Brennen während und nach dem Wasserlassen.
Der Arzt stellt die Diagnose mittels einer mikroskopischen Untersuchung des Urins.
Die mit dem Harn ausgeschwemmten Erythrozyten (roten Blutkörperchen) können aber auch zu einer mit bloßem Auge deutlich sichtbaren Rotfärbung des Harns führen.

Bei der sogenannten Reizblase bestehen ähnliche Beschwerden wie bei der Blasenentzündung, ohne dass krankhafte Veränderungen, insbesondere keine bakteriellen Infektionen, festzustellen sind.

Pyelonephritis
Die akute Entzündung des Nierenbeckens ist die häufigste Nierenerkrankung.
Oft ohne erkennbare Ursache kommt es nach einem anfänglichen Schüttelfrost zu einem dumpfen Spannungsgefühl in der Niere mit hohem Fieber, manchmal auch mit Nierenkoliken.
Häufig gehen leichtere Blasenbeschwerden voraus oder bestehen gleichzeitig.
Zusätzlich können Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen vorhanden sein.

Eine chronische Pyelonephritis kann jahrelang symptomlos verlaufen und erst im Rahmen einer Routine-Untersuchung bei Ihrem Hausarzt wegen unklarer Allgemeinbeschwerden, wie Ermüdbarkeit, Kopfschmerzen und Bluthochdruck auffallen.

Urologische Leitsymptome
Es lässt sich leider nicht immer ganz vermeiden, dass ein Arzt in die medizinischen Fachsprache verfällt.

Deshalb hier die "Übersetzung" der wichtigsten Begriffe:

medizinische Fachsprache Übersetzung
Algurie Schmerzen beim Wasserlassen
Anurie keine Harnausscheidung (unter 100 ml/Tag)
Bakteriurie mehr als 100 000 Keime/ml Harn
Dysurie Schmerzen, Brennen und andere Beschwerden beim Wasserlassen
Enuresis Einnässen
Hämaturie Blut im Harn
Inkontinenz unkontrollierbarer Harnabgang
Imperativer Harndrang Wasserlassen nicht unterdrückbar
Harnverhalt trotz voller Blase kein Wasserlassen möglich
Nykturie gehäuftes nächtliches Wasserlassen
Oligurie Harnausscheidung unter 500 ml/Tag
Pollakisurie häufiges Wasserlassen
Polyurie Harnausscheidung über 2000 ml/Tag
Restharn Harnrest in der Blase nach dem Wasserlassen
Strangurie krampfartige Schmerzen beim Wasserlassen
Urge-Inkontinenz Harndrang nicht unterdrückbar




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4. Untersuchungen, die der Arzt bei Harnwegsinfektionen vornimmt



6. Was können Sie sonst noch tun?


4. Untersuchungen, die der Arzt bei Harnwegsinfektionen vornimmt
Befragung

Der Arzt wird Sie vorerst genauestens befragen, um Informationen zu ihrer Krankengeschichte zu erhalten und um mögliche Risikofaktoren zu erkennen.

Körperliche Untersuchung
Bei der körperlichen Untersuchung wird zunächst die Druck- und Klopfempfindlichkeit der Nierenlager überprüft, die bei einer Nierenbeckenentzündung sehr ausgeprägt sein kann.
Weiterhin kann der Arzt die Blasenregion abtasten und erfährt durch Beklopfen dieser Region etwas über den Füllungszustand der Harnblase.

Urinuntersuchung
Die wichtigste Untersuchung zur Entscheidung, ob wirklich ein Harnwegsinfekt vorliegt oder nicht, ist die Urinuntersuchung.
Durch die mehrmalige Untersuchung des Urins kann eine Aussage darüber getroffen werden, ob eine Therapie erfolgreich ist.

Bei dieser Untersuchung ist zum einen die Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten) von Interesse, zum anderen das Erfassen der die Entzündung verursachenden Infektionserreger.
Ist die Zahl weißer Blutkörperchen im Urin erhöht, so spricht dies für das Vorliegen eines Harnwegsinfektes.

Zur Bestimmung der Erregerart, die den Harnwegsinfekt hervorgerufen hat, ist eine spezielle Form der Uringewinnung notwendig, die Gewinnung von Mittelstrahlurin:
Sie werden gebeten, zunächst etwas Urin ablaufen zu lassen, um die in der Harnröhre geIegenen Erreger (die nicht unbedingt Auslöser der Entzündung sind) wegzuschwemmen.
Erst danach geben Sie etwas Urin in den Sammelbehälter.

Exaktere aber selten angewendete Möglichkeiten, den Erreger zu isolieren, der für den Harnwegsinfekt verantwortlich ist, sind die Einmalkatheterisierung oder die Blasenpunktion.

Urinkultur
Von dem gesammelten Urin wird eine kleine Menge auf einem speziellen Nährboden ausgestrichen, d.h. es wird eine Kultur angelegt.
Nach einer von Erreger zu Erreger variierenden Zeit wird die Kultur abgelesen und geprüft, ob und welche Erreger herangewachsen sind.

Ultraschall
Ein sehr wichtiges und häufig angewandtes Untersuchungsverfahren in der Urologie ist die Ultraschalluntersuchung.
Der Vorteil dieser Untersuchung ist, dass sie weder schmerzhaft noch schädlich ist.
Daher kann sie ohne Bedenken zur Verlaufskontrolle beliebig oft wiederholt werden.

Harnblase und Nieren sind durch dieses Verfahren gut darstellbar.
Der Arzt kann die Größe und Lage der Nieren und die Nierenkelche beurteilen.
Weiterhin sind Zysten und teilweise sogar Nierentumore durch die Ultraschalluntersuchung sichtbar.
Eine Abflussbehinderung und Nierensteine kann der Arzt ebenfalls durch diese Untersuchung entdecken.

Bei der Ultraschalluntersuchung der Blase sind die Dicke und Struktur der Blasenwand und Blasensteine erkennbar.
Weiterhin bietet dieses Verfahren die Möglichkeit, die Urinmenge, die nach dem Wasserlassen noch in der Blase ist, zu bestimmen;
man spricht von einer Restharnbestimmung.

Röntgen
Die gängigsten Röntgenuntersuchungen der Nieren sind die Nierenübersichtsaufnahme und die Ausscheidungsurographie.
Die Nierenübersichtsaufnahme gibt Aufschluss über die Nierengröße, -form und Lage der Nieren.
Weiterhin werden kalkdichte Nierensteine sichtbar.
Wesentlich aufschlussreicher für den behandelnden Arzt ist die Ausscheidungsurographie.
Durch diese Untersuchung können die Ausscheidungsfunktion der Niere und die Abflussverhältnisse des Urins beurteilt werden.
Der Patient bekommt zur besseren Darstellung kurz vor der Röntgenaufnahme ein Kontrastmittel in die Vene gespritzt.

Weniger häufige Untersuchungen bei Harnwegsinfekten, die der Vollständigkeit halber genannt werden sollen, sind die Computertomographie, das Kernspintomogramm, die Urethrozystoskopie und die Ureterorenoskopie.
Diese Untersuchungen sollten Sie sich im Einzelfall von Ihrem Arzt erklären lassen.



5. Wie kann man eine Harnwegsinfektion behandeln?
Die Entzündung der Harnwege kann - je nach betroffenen Organen - eine leichte, von selbst ausheilende Erkrankung sein, in anderen Fällen aber auch ein schwerer Krankheitsprozess.
Deshalb sollten Sie bei Auftreten der Warnzeichen unbedingt Ihren Arzt aufsuchen, um den Schweregrad der Erkrankung feststellen und diese behandeln zu lassen.
Je früher Sie den Arzt aufsuchen und je früher die Erkrankung erkannt und entsprechend behandelt wird, desto rascher und zuverlässiger wird sie ohne Komplikationen ausheilen.

Allgemeinbehandlung
Jede akute Infektion ist gleichzeitig eine örtliche und eine Allgemeinerkrankung, die den gesamten Körper beteiligt.
Ruhe, Entspannung, leichte Kost und reichliche Flüssigkeitszufuhr können den Heilprozess unterstützen.

Flüssigkeitszufuhr
Während der Entzündung sollten Sie viel trinken, mindestens drei Liter pro Tag.
Trinken Sie das, was Ihnen schmeckt:
Wasser, Obstsäfte, Tees, Milch, Kaffee oder kohlensäurearme Mineralwasser.
Durch das starke Trinken wird gleichzeitig eine Durchspülung der Harnwege mit einer vermehrten Ausschwemmung von Bakterien und weißen Blutkörperchen erreicht.

Damit nutzen Sie die Selbstreinigungskräfte der Harnwege.
Mittels der Durchspülungstherapie wird die Verweildauer der Erreger in der Blase verkürzt, so dass diese keine Gelegenheit mehr haben, die Blasenschleimhaut anzugreifen.

Durchspülungstherapie
Sehr hilfreich ist die zusätzliche Einnahme von pflanzlichen Arzneimitteln.
Die Wasserausscheidung wird z.B. durch Birkenblätterextrakte unterstützt und verbessert.
Hierdurch kann die aufgenommene Flüssigkeitsmenge schneller ausgeschieden werden, ohne eine zusätzliche Ausscheidung von Salzen zu bewirken.
Dadurch ist mit einer schnelleren Abnahme der Beschwerden zu rechnen.

Birkenblätterextrakt ist als Tablette, Tee oder einfach handbare Brausetablette in der Apotheke erhältlich.
Bei wiederholten Harnwegsinfektionen stellen Birkenblätterextrakte eine wirkungsvolle Vorbeugung gegen die Entstehung von erneuten Infekten dar, weil die Durchspülung das Entstehen neuer Infektionen verhindern kann.

Liegt ein nur geringgradiger Infekt vor, kann bereits die alleinige Förderung der Urinausscheidung genügen, um die Keime auszuschwemmen und die Infektion zu heilen.
Auch kann Birkenblätterextrakt bedenkenlos über längere Zeit eingenommen werden, da es sich um ein gut verträgliches pflanzliches Arzneimittel handelt.

Mein Arzt verschreibt mir ein pflanzliches Arzneimittel
Pflanzliche Arzneimittel werden auch als Phytopharmaka bezeichnet.
Dieser Begriff stammt aus dem Griechischen: "Phyton" bedeutet Pflanze;
"Pharmakon" bedeutet Arzneimittel.

Pflanzliche Arzneimittel enthalten als Wirkstoff eine Zubereitung aus Pflanzen oder Pflanzenteilen.
Meist handelt es sich dabei um sogenannte Extrakte (Auszüge).
In Abhängigkeit vom verwendeten Herstellungsverfahren enthalten Extrakte unterschiedliche Inhaltsstoffe.

Das Arzneimittelgesetz fordert für pflanzliche Arzneimittel ebenso wie für chemisch-synthetische Arzneimittel neben dem Nachweis der pharmazeutischen Qualität auch den Nachweis von Wirksamkeit und Verträglichkeit.
Jeder Hersteller muss diese Nachweise für sein spezielles Arzneimittel erbringen.

Antibiotikatherapie
Antibiotika können die Vermehrung von Keimen verhindern (bakteriostatische Wirkung) oder Bakterien ganz abtöten (bakterizide Wirkung).
Sie werden vom Arzt nach Art des Erregers ausgewählt und danach, ob nur im Harn oder auch im Blut hohe Medikamentenspiegel erreicht werden sollen.
Bei einer planlosen Anwendung von Antibiotika können die häufig vorkommenden Erreger in zunehmendem Maße resistent werden, d.h. sie können den "Angriffen" der Antibiotika widerstehen.
Deshalb sollten Sie das von Ihrem Arzt verordnete Antibiotikum auch über den gesamten Verordnungszeitraum einnehmen, und nicht nur solange, wie Sie Beschwerden haben.

Für einfache, nicht-komplizierte Harnwegsinfektionen wird zumeist eine Kurzzeitbehandlung durchgeführt.
Dabei heilen etwa 90% der Infektionen aus, bei denen die Entzündung auf die Harnblase begrenzt ist.

Diese Behandlung ist nicht nur für Sie einfacher und reduziert die Gefahr von Resistenzentwicklungen, sondern das Versagen dieser Therapie hilft bei der Identifizierung von Harnwegsinfektionen, die einer weiteren, genaueren diagnostischen Abklärung bedürfen.

Rezidive von Harnwegsinfektionen
Bei Rezidiven, dem wiederholten Auftreten von Entzündungen, kann es sich um echte neue Infektionen handeln, d.h. der Erreger unterscheidet sich von dem der vorausgegangenen Infektion.
Es kann jedoch auch zu einem Aufflackern der alten Infektion mit dem gleichen Erreger kommen.
Dies kann möglicherweise an einer ungenügenden Therapie liegen, kann aber auch durch andere Faktoren (s. Kapitel 2) bedingt sein.
In diesem Fall wird Ihr Arzt nicht nur die Harnwegsinfektion, sondern auch den auslösenden Faktor mitbehandeln.




6. Was können Sie sonst noch tun?
Um den Heilungsprozess zu unterstützen und erneuten Entzündungen vorzubeugen, können Sie selbst einiges tun.
Die Anordnungen Ihres Arztes sollten Sie auf jeden Fall befolgen, auch was die regelmäßige Medikamenteneinnahme betrifft.
Selbst wenn Sie keine Beschwerden mehr haben, sollten Sie z.B. Antibiotika solange einnehmen, wie Ihr Arzt das vorgeschlagen hat, damit auch wirklich alle Erreger "getroffen" werden.

Reichlich trinken
Wichtig ist, dass Sie täglich mindestens 3 Liter trinken, um Niere und Blase "durchzuspülen".

Kalte Füße vermeiden
Kalte Füße und jede andere Art der "Verkühlung" wirken der Ausheilung eines Harnwegsinfektes entgegen und begünstigen das Entstehen einer neuen Infektion.
Halten Sie deshalb Ihre Füße warm und sorgen Sie dafür, dass auch der Nieren- und Blasenbereich nicht unterkühlt werden.
Ziehen Sie nach dem Schwimmen immer sofort trockene Kleidung an.

Regelmäßig zur Toilette
Je länger Bakterien und andere Erreger in der Blase oder Harnröhre verbleiben können, um so eher können Sie zu Entzündungen führen.
Es ist deshalb wichtig, dass Sie bei Harndrang den Gang zur Toilette nicht unnötig hinausschieben.

Hygiene
arnwegsinfektionen werden meistens von Erregern aus dem Darm hervorgerufen.
Gerade für Frauen ist es deshalb wichtig, nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten zu reinigen.
Frauen, bei denen von einer Blaseninfektion durch Geschlechtsverkehr auszugehen ist, sollten in Zukunft darauf achten, dass sie nach jedem Geschlechtsverkehr Urin lassen.
Dadurch werden mögliche Infektionserreger wieder ausgeschwemmt.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, können Sie einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Harnwegsinfektionen nicht mehr - oder zumindest nicht mehr so häufig - auftreten.
So können Sie außerdem die Behandlung durch Ihren Arzt zusätzlich unterstützen.

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