Die moderne Hüftendoprothetik

Zerrung, Prellung, Sehnenscheiden-entzündung



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Quellenangabe der Berichte


Fachzeitschrift Orthopress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln

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von ORTHOpress

Auf grafische Bild-Darstellungen aus dem Bericht von Orthopress muss ich aus urheberrechtlichen Gründen verzichten.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf.

Bei bestimmten Prothesen muss heute der Oberschenkelknochen nicht mehr operativ geöffnet werden.

Die Prothetik - insbesondere aber die Hüftendoprothetik - ist uns heute so vertraut wie nur wenige Bereiche der operativen Medizin, zumindest scheint es so:
"Ich bekomme ein neues Hüftgelenk" ist ein Satz, den man heute vielerorts zu hören bekommt.
WeIch großartige medizinische Leistung darin steckt, wird den meisten von uns gar nicht mehr bewusst.

Dabei wird leicht vergessen, dass diese Errungenschaft noch gar nicht so alt ist:
Erst 1959 erreichte die Medizintechnik mit der von dem Engländer John Charnley entwickelten künstlichen Hüftpfanne jenen Stand, er es erlaubte, tatsächlich von einer befriedigenden Dauerlösung für Patienten mit schwerer Hüftarthrose zu sprechen.


Seitdem ist die Forschung auf diesem Gebiet mit Riesenschritten vorangeeilt.
Doch so einfach, wie manch einer sich die Implantation eines Hüftgelenkes vorstellt, ist sie dennoch nicht, erläutert der Frankfurter Orthopäde Dr. Martin Frömel:
"Die Wahl der Operationsmethode und der richtigen Prothese ist wesentlich für eine erfolgreiche Operation."
Eine herausragende Rolle spielt auch das Alter des Patienten, denn die Patienten werden immer jünger - die immer populärer werdenden Leistungsungs- und Extremsportarten bleiben nicht folgenlos.
Bereits bei 5 Prozent aller 55-Jährigen zeigt sich heute eine manifeste Hüftarthrose.
Für solche Patienten gilt:
Die Lösung muss nicht nur für ein paar verbleibende Lebensjahre Schmerzfreiheit und Beweglichkeit garantieren, sondern im Idealfall eine jahrzehntelange prothetische Versorgung gewährleisten.
Dr. Frömel:
"Wer deutlich vor dem 60. Lebensjahr ein neues Hüftgelenk benötigt, der möchte ja nicht schon nach fünf oder sechs Jahren zur Revisionsoperation antreten müssen."

OP-Roboter nicht das Ei des Kolumbus
Vielfach wird daher heute versucht, durch eine möglichst genaue Operation das Langzeitergebnis zu verbessern, so etwa durch den Einsatz von Operationsrobotern, welche millimetergenau die Öffnung fräsen sollen, in welche der Prothesenschaft eingepasst wird.
In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass die bessere Passgenauigkeit mit einem höheren Risiko erkauft werden muss:
"Viel wichtiger ist, dass die notwendige Operation vom Arzt oft ausgeführt wird und jeder Handgriff sitzt", weiß Frömel aus seiner Erfahrung als Operateur.
"Natürlich klingt es für den Patienten Vertrauen erweckend, wenn er weiß, dass die Öffnung für sein neues Hüftgelenk computergenau in den Knochen gefräst wird.
Aber man sollte ihm gleichzeitig auch sagen, dass diese Methode der Operation wenigstens zurzeit noch sehr viel länger dauert als der herkömmliche Eingriff und für den operierenden Arzt ungleich komplizierter ist."

Optimale Wiederherstellung der Funktion ist das Ziel
Wichtig ist für den Patienten nach dem Eingriff aber nicht nur die Schmerzfreiheit, sondern auch die funktionelle Wiederherstellung der Hüftgelenksfunktion.
Eine normale Gelenkfunktion ist gekennzeichnet durch:
1. schmerzfreie Beweglichkeit über den gesamten erforderlichen Bewegungsumfang;
2. die störungsfreie Kraft- und Belastungsübertragung über alle Gelenkstrukturen und
3. die Gewährleistung von Stabilität während des Gebrauchs.
Laut Dr. Frömel kann dies am besten erreicht werden, wenn die Prothese selbst individuell angepasst wird:
Hinzwischen gibt es HersteIler, welche keine "Hüftprothese von der Stange", sondern ein für jeden Einzelfall maßgeschneidertes Prothesensystem anbieten."

Der große Vorteil eines solchen auf den Patienten zugeschnittenen Hüftgelenks ist, dass nicht nur das Gelenk an sich ersetzt wird, sondern auch vorhandene Fehlstellungen ausgeglichen werden können, wodurch die Belastung durch den Eingriffweiter absinkt und zudem einige der Faktoren, welche zu der Arthrose geführt haben, für die Zukunft beseitigt werden können.
Durch die Berücksichtigung und den Ausgleich von Beinlängendifferenzen zum Beispiel wird eine hohe Primärstabilität und ein sehr genauer Passsitz erreicht.
Auch die notwendige Zeit zur Rehabilitation kann so gegenüber einer herkömmlichen Prothese signifikant verringert werden.

Wie lange hält ein "künstliches Hüftgelenk"
Kardinalfrage ist und bleibt aber die Frage nach der Lebensdauer eines Gelenkersatzes.
Dr. Frömel:
"Heute eingesetzte Prothesen verfügen im Allgemeinen über eine sehr lange Lebensdauer.
Aber auch Hi-Tech-Werkstoffe wie Keramik und Titan können den menschlichen Knochen nicht zu 100 Prozent ersetzen.
Je nach dem Alter des Patienten kann es deshalb immer noch vorkommen, dass dieser nach Jahren noch einmal operiert werden muss."

Dennoch spielt die so genannte "Gleitpaarung" eine entscheidende Rolle, da die Abnutzung der künstlichen Gelenkflächen ein wesentlicher Faktor ist.
Zwar sagt sie nichts über eine mögliche Auslockerung der Prothese aus - als Faustregel gilt jedoch:
Je geringer die Abnutzung im Gelenk, umso höher die Lebensdauer des Implantates.
"Es spielen jedoch generell immer noch zu viele individuelle Faktoren eine Rolle, als dass man pauschal eine Haltbarkeit von x Jahren angeben könnte", resümiert Dr. Frömel.

"20 bis 25 Jahre sind technisch mittlerweile sicherlich möglich, aber noch nicht als Regel anzusehen.
Unabhängig davon kann man jedoch mit der Verwendung neuer Prothesengenerationen und modernster Operationstechniken dafür Sorge tragen, dass ein später notwendiger Revisionseingriff problemlos möglich ist.
Eine lebenslange und komplikationslose prothetische Versorgung ist damit für die meisten heutigen Prothesenempfänger keine Utopie mehr."
Dr. Martin Frömel:
"Die Wahl der Operationsmethode und der richtigen Prothese ist wesentlich für eine erfolgreiche Operation."

Bericht von Arne Wondracek




Was tun bei Quetschungen und blauen Flecken?

Herr Dr. Kentsch,
welche Fortschritte hat die Behandlung degenerativer Erkrankungen des Kniegelenks in den letzten Jahren gemacht?

Die Tücken unseres Alltags können manchmal zu äußerst schmerzhaften Konsequenzen führen.
Man sitzt am Kaffeetisch und will aufspringen, weil das Telefon läutet - schon hat man sich das Knie an der Tischkante gestoßen.
Oder man möchte kurz vor der Sportschau schnell noch einmal in den Keller laufen, um sich eine gut gekühlte Flasche Bier zu holen.
Dabei gerät man auf der letzten Treppenstufe ins Straucheln und knickt mit dem Fuß um.
Oft kommt man dabei mit ein paar blauen Flecken und Schwellungen davon.
Und auch die Schmerzen lassen meistens bald von selbst wieder nach.

Wenn die Verletzung jedoch so schwerwiegend ist, dass dabei Blutgefäße oder sogar Fasern von Gelenkkapseln reißen, dann hat man sich eine richtige Zerrung zugezogen.
In diesem Fall muss der entsprechende Körperteil behandelt und geschont werden.
Das gilt auch für Prellungen, die unter Umständen genauso wehtun können wie ein Knochenbruch.

Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen werden auch als stumpfe Verletzungen bezeichnet.
Von einer Prellung (Kontusion) spricht man, wenn ein Körperteil einer direkten Gewalteinwirkung durch Stoß, Schlag oder Fall ausgesetzt wird.
Ist ein Gelenk betroffen, so ist eine Beschädigung nicht nur der Haut und des Unterhautgewebes, sondern auch der Gelenkkapsel und des Knorpels möglich.
Dabei können die Läsionen ein recht unterschiedliches Ausmaß annehmen.

Wenn man Glück hat, hat es sein Bewenden mit einem Bluterguss (Hämatom), im allerschlimmsten Fall droht eine Gewebsnekrose (Absterben von Zellen).
Je nach der Schwere des Traumas hält sich oft noch längere Zeit ein Druckschmerz an der Stelle der Gewalteinwirkung.
Bei einer Knorpelprellung kann das mit der Aussprengung von Teilen der Gelenkfläche verbunden sein, was sich im Röntgenbild zunächst meistens nicht nachweisen lässt.
Dadurch kann aber unter Umständen die spätere Entwicklung einer posttraumatischen Arthrose begünstigt werden.

Typisch bei einer Zerrung sind eine starke Schwellung und ein Hämatom
Eine Verstauchung oder Zerrung (Distorsion) liegt vor, wenn ein Gelenk über seine physiologischen Bewegungsgrenzen hinaus plötzlich und gewaltsam überdehnt wird.
Besonders häufig davon betroffen ist das obere Sprunggelenk des Fußes.
In schlimmeren Fällen kann eine Zerrung auch mit einer Zerreißung von Kapselfasern und Bändern oder mit einer Knochenaussprengung an den Kapsel- und Bandansätzen einhergehen.
Typisch für eine Distorsion ist eine starke Schwellung und ein Hämatom.
Hinzu kommt ein Druck- und Zerrungsschmerz.

Was ist bei einer Verletzung zu beachten?
Zunächst sollte der betroffene Körperteil so schnell wie möglich ruhig gestellt und mit Eiswürfeln oder Kältekompressen gekühlt werden.
Denn die rasche Kühlung trägt dazu bei, dass der Schmerz "betäubt", Blutergüsse und Entzündungen gehemmt werden und Schwellungen zurückgehen.
Hilfreich kann auch eine schmerzlindernde, abschwellungsfördernde Salbe sein.
Um das Gelenk ruhig zu stellen, sollten ein elastischer Verband oder ein stützender Tape-Verband (klebende Binde) angelegt werden.
Dadurch wird das verletzte Gewebe zusammengedrückt und die Ausbreitung von Blutungen und Schwellungen verhindert.

Am ersten Tag nach der Verletzung sollte weiter gekühlt werden.
Man kann zu diesem Zweck auch Eiswürfelbeutel oder Kältekompressen um den Verband legen.
Nach dem zweiten Tag setzen in der Regel die Resorptionsvorgänge ein, d. h. das Wundsekret wird in die Blut- und Lymphbahn zurückgeholt.
Jetzt kann man, um die Durchblutung zu fördern, mit Wärme behandeln.
Auch einfache Bewegungsübungen oder leichte Massagen können in diesem Stadium sinnvoll sein.
Auf jeden Fall sollten Sie das geschädigte Gelenk in den ersten Tagen möglichst nicht belasten.

Wärmen Sie sich auf, bevor Sie Sport treiben!
Muskelzerrungen gehören für Sportler fast schon zum Alltag.
Auslöser ist wie bei der Gelenkzerrung eine überhastete und gewaltsame Dehnung, die über das normale physiologische Maß hinausgeht.
Anfangs sind die Schmerzen zwar meistens recht stark, aber unter Ruhe, bei entspannender Lagerung und feuchtwarmen Kompressen, klingen sie nach einigen Tagen fast immer wieder ab.

Allerdings kann sich die Heilung verzögern, wenn sich auf Grund von Gefäßverletzungen Hämatome bilden.
Um Muskelzerrungen und -risse zu vermeiden, sollten Sie sich vor dem Sport durch Lockerungs- und Dehnübungen erwärmen.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, die sportliche Tätigkeit nicht abrupt zu beenden, sondern langsam zu verringern, bis ihr Herz wieder mit normaler Geschwindigkeit schlägt.

Stellen Sie den geschädigten Muskel ruhig!
Wenn Muskelgewebe gewaltsam auf Knochen gedrückt oder zwischen harten Gegenständen eingeklemmt wird, kommt es zu einer Muskelquetschung.
Meistens werden dabei auch Gefäße verletzt, so dass Hämatome entstehen.
Es besteht die Gefahr, dass die geschädigten Muskelfasern nekrotisch werden oder degenerieren.
In diesem Fall erfolgt die Ausheilung unter tiefer Narbenbildung, wobei die betroffenen Muskeln oft zu Kontraktionen (Zusammenziehen) neigen und in ihrem Aktionsradius eingeschränkt bleiben.

Bei schweren Muskelquetschungen in Folge von Verschüttungen spricht man vom so genannten "Crush-Syndrom".
Dabei kann es auf Grund von arteriellen Verschlüssen zu einer Mangeldurchblutung in bestimmten Körperregionen kommen.
Zur Behandlung einer Muskelquetschung oder -zerrung empfehlen sich Ruhigstellung, feuchte Verbände und Kompressionsverbände.
Größere Hämatome werden punktiert.
Darüber hinaus können entzündungssenkende und abschwellungsfördernde Mittel sinnvoll sein.

Was ist eine Sehnenscheidenentzündung?
Eine Sehnenscheidenentzündung ist eine Folge akut überlasteter Muskeln, Sehnen und Bänder.
Sehnenscheiden sind röhrenförmige Hüllen aus Bindegewebe, die die Sehnen dort, wo sie besonders großen Reibungskräften ausgesetzt sind, wie ein Tunnel umgeben.
Durch andauernde Überlastung wird das Innere der Sehnenscheide überreizt.
Daneben kann die Entzündung in selteneren Fällen auch durch eine Infektion ausgelöst werden.
Ein typisches Merkmal der Erkrankung sind die starken, immer wiederkehrenden ziehenden Schmerzen im Verlauf der Sehne.

Wenn die Sehnenscheide darüber hinaus mit der Sehne verklebt, wird deren Funktionsfähigkeit eingeschränkt.
Am häufigsten betroffen sind die Sehnen des Handgelenks.
Die Beschwerden können jedoch auch an jeder anderen Sehne auftreten, die in einer Sehnenscheide verläuft.
Anfangs treten sie vor allem bei Bewegung, später auch im Ruhezustand auf.
Manchmal ist auch eine lokale Überwärmung, Schwellung oder Rötung erkennbar.

Um eine Verschlimmerung der Symptome zu vermeiden, sollte man das befallene Gelenk auf jeden Fall schonen und mit Hilfe einer Schiene ruhig stellen.
Darüber hinaus lässt sich durch Kühlung eine deutliche Linderung erzielen.
Außerdem können entzündungshemmende Medikamente den Genesungsprozess unterstützen.
Sobald die Entzündung abklingt, kann man damit beginnen, das Gelenk wieder zu bewegen.


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