Minimal invasive Knieendoprothetik

Implantate für jedes Gelenk


Suchen Sie Kontakt zu Menschen die ihrem Krankheitsbild entsprechen, um Erfahrungen und Informationen auszutauschen ??
Dann besuchen Sie doch mein neues
Gesundheits-Forum
Sie finden dort auch eine
"Plauderecke für Senioren", sowie etwas für poetische oder witzige Menschen.


Quellenangabe:
07/2004


Fachzeitschrift ORTHOpress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln


Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen verzichten.
Hier... kommen Sie zur
Homepage von ORTHOpress

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf.


Neue Technik für schnellere Rehabilitation und bessere Lebensqualität

Die Verschleißerkrankung des Kniegelenkes ist ein häufiges Problem in der orthopädischen Praxis.
Sie beginnt häufig mit Meniskusläsionen, später kommt der Verschleiß des Gelenkknorpels hinzu.
Die Münchener Orthopäden Prof. Dr. Jobst-Henner Kühne und Dr. Christian Carl verfügen übergroße Erfahrung bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen der Kniegelenke.
Sie sind leitende Ärzte an der renommierten orthopädisch-chirurgischen Fachklinik Sana-Klinik in München Solln und führen auch operative Eingriffe an der neuen Münchner Airport-Klinik durch.


"Wenn die Knorpeloberfläche immer rauer wird, treten belastungsabhängige Schmerzen auf, die zu einer immer stärkeren Einschränkung der Gehstrecke führen und auch die Beweglichkeit beeinträchtigen.
Häufig reichen dann konservative Behandlungen mit Spritzen, Schuhzurichtungen, Medikamenten nicht mehr aus, und es werden operative Maßnahmen erforderlich", erläutern die beiden Orthopäden.

Moderne Knieendoprothesen
"Während noch vor wenigen Jahren die Versorgung mit einer Knieprothese als gefährlich und risikoreicher als z. B. der Einbau einer Hüftprothese galt", so Prof. Kühne, "verfügen wir heute über modifizierte Operationstechniken und moderne Implantate, die eine zuverlässige und schonende Operation ermöglichen.
Besonders oft sehen wir die so genannte Varusgonarthrose, also den Verschleiß des Gelenkknorpels ausschließlich oder vornehmlich an der Innenseite des Knies."
Früher blieb in diesen Fällen nur die Möglichkeit, entweder eine Umstellungsosteotomie vorzunehmen oder über einen großen Hautschnitt, wie er auch für die Vollprothese erforderlich ist, eine Schlittenprothese einzusetzen.

Neue Schlittenprothese zur minimalinvasiven Implantation
Seit der Einführung der 3. Generation der Oxford-Schlittenprothese des Medizintechnik-HersteIlers Biomet-Merck sind bedeutende Vorteile in der operativen Behandlung realisierbar.
Durch ein ausgeklügeltes Präzisions-Instrumentarium gelingt es über einen kurzen Hautschnitt, der neben der Kniescheibe verläuft, die Prothesenkomponenten optimal und gleichzeitig schonend zu positionieren.
Dabei entfällt das früher erforderliche Wegklappen der Kniescheibe.
"Der gesamte Muskel-Sehnenapparat wird also nicht beeinträchtigt", betont Prof. Kühne.

Schnellere Rehabilitation
Entsprechend kürzer und einfacher ist die Rehabilitation.
Dr. Carl: "Der Vorteil der sofortigen Schmerzfreiheit, der auf der vollständigen Beseitigung des geschädigten Knorpels und dem Ersatz durch die Schlittenprothese beruht, wird hier kombiniert mit einer sofortigen Belastbarkeit.
So können viele Patienten bereits nach nur einer Woche ohne Gehstützen die Klinik verlassen."

Umstellungsosteotomie seltener notwendig
"Seit Einführung der neuen Oxford III Schlittenprothese führen wir auch erheblich weniger Umstellungsosteotomien durch, bei denen bewusst ein leichtes X-Bein hergestellt wurde.
Diese sind behaftet mit einer bedeutend längeren Heilungszeit, da der gesamte Unterschenkelknochen durchtrennt wird und wieder heilen muss.
Zum anderen tritt der gewünschte Effekt der Operation auch bei gutem Verlauf erst nach mehreren Monaten ein und man begünstigt einen vermehrten Verschleiß der Gelenkaußenseite, die für eine hohe Belastung eigentlich gar nicht vorgesehen ist", erläutert Prof. Kühne.

"Wenn dann dieser Gelenkteil auch "abgelaufen" ist und eine Vollprothese erforderlich wird, ist deren Einbau durch die zuvor veränderte Beinachse erschwert und die Langzeitergebnisse der Knieprothesen, die nach vorher durchgeführter Umstellung eingebaut wurden, sind vergleichsweise schlechter."

Untersuchungen belegen längere Haltbarkeit
Dabei gehen die Orthopäden davon aus, dass das Oxford Knee nicht nur die schnelle Wiedereingliederung des Patienten ins Alltagsleben erleichtert, sondern auch generell eine hohe Standzeit erreicht.
Dem Oxford Knee wird durch das weltweit umfangreichste Knieprothesen-Register, die so genannte Schwedenstudie, eine längere Haltbarkeit als jeder anderen Schlittenprothese bescheinigt.
Seine Lebensdauer reicht nachweislich beinahe an die einer Hüftgelenksprothese heran.

Gute Prognose für Patienten
Die Aussichten, mit dem Oxford Knee über einen verhältnismäßig langen Zeitraum problemlos zu leben, sind erfahrungsgemäß sehr günstig.
Auch wenn nach längerer Zeit die Arthrose in den übrigen Gelenkanteilen so weit fortschreitet, dass eine Vollprothese erforderlich wird, bestehen gute Voraussetzungen für einen entsprechenden Eingriff.
Dies hängt mit den besonderen Vorzügen der minimalinvasiven Operation zusammen, bei der sowohl der Knochen als auch der Muskel- und Bandapparat weitgehend intakt geblieben sind und nur in geringem Maße traumatisiert wurden.

von Arne Wondracek



Kontaktadresse:

Orthopädische
Gemeinschaftspraxis

Prof. Dr. Kühne &
Dr. Carl Gleichmannstr. 10
D-81241 München (Pasing)
Tel.: 089- 82 99 85-0
Fax: 089- 82 99 85-85
Internet:
www.orthopraxis-pasing.de



Quellenangabe:
07/2004



Fachzeitschrift ORTHOpress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln



Implantate für
jedes Gelenk
Ersatzteile aus dem "Baukasten"

Ob es sich um ein komplexes Gelenk wie die Schulter handelt oder "nur" um ein Fingergelenk - viele der über 100 Gelenke des menschlichen Körpers können heute bereits durch Implantate ersetzt werden, wenn das körpereigene Gelenk durch einen Unfall oder eine degenerative Erkrankung so in Mitleidenschaft gezogen worden ist, dass es seine Funktion nicht mehr oder nur noch unter großen Schmerzen erfüllen kann.

Dabei ist die Endoprothetik einer der jüngsten Bereiche der Medizin.
Zwar gab es schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts experimentelle Bestrebungen, verschlissene Gelenke zu ersetzen, die Erfolge blieben jedoch aus.
Nicht nur wegen der heute abenteuerlich anmutenden Werkstoffe, die zur Herstellung der Prothesen verwendet wurden, sondern hauptsächlich aufgrund der schweren Infektionen, welche bei den hygienischen Gegebenheiten und den für die Implantation notwendigen großen Wunden dafür sorgten, dass ein hoher Prozentsatz der Patienten den Einsatz einer Endoprothese nicht überlebte.

Erst nach 1945 kam die Endoprothetik so richtig "in Schwung" - möglich machten dies Fortschritte in der Materialforschung, aber auch der Anästhesie und die erst seit dem ersten Weltkrieg standardisierte und auf breiter Front betriebene Sicherstellung einer sterilen Umgebung während des Eingriffs.

Was führt zu einem Implantat?
Die Notwendigkeit für den Einsatz eines Implantats kann sich aus einer Vielzahl möglicher Gründe ergeben.
Am häufigsten ist jedoch die Funktionseinbuße des Gelenks durch Arthrose:
Dabei wird der Knorpelüberzug einzelner Gelenkoberflächen immer dünner, bis schließlich Knochen auf Knochen reibt.
Ist es einmal so weit gekommen, ist eine Bewegung nur noch unter großen Schmerzen möglich;
am Ende schmerzt das Gelenk sogar im Ruhezustand, weil durch den hohen Reibungswiderstand und die frei umherwandernden Knorpelpartikel eine Entzündung entsteht, die auch unter Schonung kaum noch abklingt.

Am häufigsten ersetzt:
Hüfte und Knie
Zumeist sind es Hüft- oder Kniegelenke, die dann ersetzt werden müssen, und das ist nicht verwunderlich - tragen sie doch die Last unseres Körpers durchs Leben.
Schulter-, Ellenbogen- und Wirbelgelenke sind dagegen sehr viel seltener betroffen.
Wenn sie ersetzt werden müssen, so steckt meist entweder eine Unfallfolge dahinter oder auch jahrelange Überbelastung durch bestimmte Tätigkeiten.
Dies hat dazu geführt, dass die Endoprothetik in diesem Bereich lange Zeit gegenüber dem viel zahlreicher durchgeführten Hüft- und Kniegelenksersatz eher ein Schattendasein führte.
Mittlerweile ist dies aber nicht mehr der Fall:
In den Katalogen der Medizintechnikhersteller finden sich heute auch ausgereifte und technisch anspruchsvolle Prothesen für diese - z.B. im Falle der Schulter - oftmals von ihrem Bewegungsablauf her viel komplizierteren Gelenke.

Der prothetische Ersatz kleiner Gelenke
Immer mehr Beachtung wird auch der Prothetik an den so genannten "kleinen Gelenken" wie Finger- oder Zehengelenken geschenkt.
Patienten, die unter entzündlichem Rheuma leiden, wissen um die schleichende Zerstörung der Fingergelenke und die Bildung der so genannten Rheumaknoten.
Hier kann es notwendig werden, die völlig deformierten und ihrer Funktion beraubten Gelenke zu ersetzen, um ein Mindestmaß an Beweglichkeit und Schmerzfreiheit zu erhalten.
Die hier eingesetzten Kunstgelenke sind jedoch in der Regel keine wirklichen "Gelenke", sondern flexible Verbindungsstücke aus Silikon, welche die Anatomie des Fingers nicht verändern.
Alternativ dazu werden auch Implantate verwendet, welche einem maßstabsgetreu verkleinerten Kniegelenk ähneln.
Sie werden jedoch von der Einheilung her häufig als problematischer beurteilt;
zudem ist die ständige Belastung der Fingergelenke nicht so hoch, als dass der Zuwachs an Stabilität ein wesentliches Kriterium wäre.

Anders sieht es bei den Zehen aus
Besonders das Großzehengrundgelenk ist durch die starke Fehlbelastung häufig betroffen, wenn sich einmal ein schmerzhafter Großzehenballen (Hallux valgus) gebildet hat.
Die Folge kann eine Arthrose sein, welche nur noch eine Versteifung oder aber einen Ersatz des Gelenks zulässt.
Da über den großen Zeh das gesamte Körpergewicht abgerollt wird, ist hier bei einer Endoprothese besondere Stabilität gefordert.
Neuere Implantate aus Keramik tragen diesen Erfordernissen jedoch Rechnung und ermöglichen auch hier eine langzeitstabile und die Beweglichkeit wiederherstellende prothetische Versorgung.

Die verwendeten Materialien sind so unterschiedlich wie ihr Einsatzgebiet
Die ersten Hüftprothesen bestanden aus einem langen Stiel aus Plexiglas, auf den eine Kugel als Drehgelenk aufgesetzt war.
Schnell musste man jedoch erkennen, dass diese Kombination den Anforderungen an eine langlebige und belastbare Prothese nicht gerecht werden konnte.
Die bei Schritt und Tritt auftretenden Kräfte sind - zumindest beim prothetischen Ersatz der großen Gelenke - so hoch, dass heute praktisch nur noch Kombinationen aus verschiedenen Metallen und hochfesten Kunststoffen Verwendung finden.

Dabei gilt es, die geforderten stoßdämpfenden Eigenschaften mit einem möglichst geringen Reibungswiderstand einerseits und der größtmöglichen Langzeitstabilität andererseits zu verbinden.
Heute stehen je nach Einsatzgebiet sowohl Metall/Metall-Paarungen als auch Metall/Kunststoff-Verbindungen zur Verfügung, welche die Eigenschaften des ursprünglichen menschlichen Gelenks am besten nachbilden.

Auslockerung:
Wie lange hält eine Prothese?
Wesentliches Problem der Endoprothetik bei den großen Gelenken ist nach wie vor die Auslockerung:
Auch mit den modernsten Diagnoseverfahren ist es heute noch nicht möglich, vorherzusagen, ob sich ein Gelenk irgendwann einmal lockern wird oder nicht.
Für eine Lockerung werden im Wesentlichen zwei Umstände verantwortlich gemacht:
Zum einen eine von der physiologisch richtigen Ideallinie abweichende Krafteinleitung in das Kunstgelenk, und zum anderen eine durch Materialabrieb entstehende Entzündungsreaktion, welche zu einer Rückbildung des Knochensaumes führt, welcher die Prothese in ihrer Verankerung hält.

Dem ersten Problem versucht man heute zunehmend durch den Einsatz moderner Computertechnik zu begegnen:
Noch bevor der Arzt den ersten Schnitt setzt, kann im Vorfeld der Operation am Bildschirm die ideale Lage des Implantats und der beste Zugangsweg berechnet werden.
Trotzdem ist es noch verfrüht, von einem Siegeszug der computerassistierten Endoprothetik zu sprechen - zu dem notwendigen hohen finanziellen Aufwand gesellen sich eine oftmals erhöhte Operationsdauer und auch die nötige "Lernkurve" bei denjenigen Ärzten, welche diese Operationen ausführen.

Dem gegenüber nimmt die Minimierung des Materialabriebs der verschiedenen Prothesenmodelle heute einen vergleichsweise hohen Stellenwert ein.
Kaum ein halbes Jahr vergeht, ohne dass wieder eine Weiterentwicklung bei den Gelenkoberflächen von sich reden macht, und es ist auch tatsächlich - zumindest unter Laborbedingungen - gelungen, die Haltbarkeit der modernen Endoprothesen wesentlich zu erhöhen.
Einige Hightech-Modelle scheinen geradewegs aus der Raumfahrt entlehnt zu sein.
Die Zukunft scheint den hochglänzenden gehärteten Keramikoberflächen zu gehören, welche die Bruchfestigkeit von Stahl mit beinahe diamantener Härte verbinden.

von Arne Wondracek





 
© 2004 by Hubert Wissler created by Hubert Wissler, Ludwigsburg-Poppenweiler