Knorpelschwund frühzeitig bekämpfen

Achillessehnenriss und seine Folgen

Quellenangabe der Berichte:
* 5/2005 *
Fachzeitschrift Orthopress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln

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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf

Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen weitgehendst verzichten.

Urlaub für das Kniegelenk
Den Knorpelschwund frühzeitig bekämpfen
Wer an "Urlaub" im Zusammenhang mit seiner Gesundheit denkt, der hat in den seltensten Fällen die Kniegelenke im Sinn.
Aber nicht nur Herz und Kreislauf danken die richtige Behandlung:
Ob unsere Knie nur einen Kurzurlaub benötigen oder eine längere Auszeit, entscheiden viele Faktoren.

Nur wenige Menschen bekommen im Laufe ihres Lebens niemals Probleme mit ihren Gelenken:
Entweder weil sie die Auswirkungen des natürlichen Verschleißes nicht mehr erleben oder aufgrund einer besonders guten Konstitution, gepaart mit einer gesunden Lebensweise.

Häufig ist aber auch diese kein Garant für eine lebenslang störungsfreie Funktion.
Zum anderen üben wir zunehmend Tätigkeiten aus, die unsere Gelenke oder zumindest Teile davon einseitig belasten.
Auch werden Hochleistungs- und Extremsportarten immer beliebter.
Es ist ein Zusammenspiel von vielen Faktoren, von denen wir vielleicht noch nicht einmal alle kennen.
Aber welcher Teil der Gelenke ist es, der dem größten Verschleiß unterworfen ist?

Hohes Lebensalter und einseitige Belastung
Besonders anfällig für Beschädigungen ist der Gelenkknorpel.
Im günstigsten Fall ist er prall und elastisch - dann kann er seine Aufgaben am besten erfüllen.
Er ist nicht nur Stoßdämpfer des Gelenks, sondern sorgt mit seiner glatten, porenlosen Oberfläche auch dafür, dass die Gelenkbewegung praktisch völlig reibungslos verläuft.
Durch verschiedene Umstände kann es jedoch zu einem Rückgang oder gar stellenweise zu einem völligen Fehlen des Gelenkknorpels kommen.
Dann ist die natürliche Funktion nicht mehr gewährleistet.
Im Endstadium der Arthrose reibt schließlich Knochen auf Knochen.
Das Gelenk lässt sich dann nicht mehr schmerzfrei bewegen, und oft lassen auch in Ruhe die Beschwerden nicht nach.

Künstliche Gelenkschmiere kann helfen
Die Schmerzen haben gleich mehrere Ursachen:
Zum einen ist die Gelenkoberfläche nicht mehr glatt.
Jede weitere Bewegung reißt unweigerlich weitere mikroskopische Knorpelteilchen aus der Oberfläche heraus, welche dann im Gelenk frei herumwandern.
Die Folge ist eine immer schlechtere Versorgung des Gelenkknorpels mit Nährstoffen, weil die Gelenkinnenhaut durch den entstehenden Entzündungsprozess häufig nicht mehr in der Lage ist, die wichtige Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere) in ausreichender Menge und Qualität zu produzieren.

Glücklicherweise kann man diesem Zustand heute durch moderne Hyaluronsäurepräparate entgegenwirken.
Diese können direkt in das Kniegelenk injiziert werden und sind der menschlichen Synovialflüssigkeit nachempfunden.
Sie verbessern aktiv die Ernährungssituation im Gelenk, insbesondere aber die Gleitfähigkeit.
So lässt sich auch ein bereits stark arthrotisches Gelenk häufig wieder schmerzfrei bewegen.
Die Wirkung einer Behandlungsserie (meist drei Injektionen im Abstand von drei bis vier Wochen) hält oft über einen längeren Zeitaum hinweg an und kann bei Bedarf wiederholt werden.

Auch die Arthroskopie bringt Linderung
Manchmal sind die Schmerzen bereits sehr stark, obwohl im Röntgenbild oder auch bei der Kernspintomographie (MRT) noch gar keine besonders großen Schäden sichtbar werden.
Dann kann eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) mit gleichzeitiger Gelenkspülung sinnvoll sein, um die feinen Ansammlungen von Knorpelpartikeln und Entzündungsmediatoren auszuschwemmen.
Oft wird aber gerade während einer Arthroskopie erst das richtige Ausmaß der Schäden sichtbar.

Häufig sind eine raue Oberfläche bzw. Einklemmungen durch größere abgelöste Knorpel-, häufig auch Meniskusteile für die Schmerzen verantwortlich.
Dann kann während der gleichen Sitzung mit einem so genannten Shaver eine Knorpelglättung bzw. eine Trimmung vorstehender Meniskusteile vorgenommen werden.

Tipps für den Alltag: Ohne Eigeninitiative geht es nicht
Gerade wenn Sie unter Knieproblemen leiden, sollten Sie nicht auf sportliche Aktivitäten verzichten.
Denn es gibt durchaus auch "kniefreundliche" Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen, die sich dadurch auszeichnen, dass sich das Gewicht des Körpers nicht auf die Knie auswirkt.
Wichtig ist vor allem, die Beinmuskulatur zu trainieren.
Zu diesem Zweck sind gezielte Übungen zu empfehlen, die sich am besten bei einem Krankengymnasten erlernen lassen.

Diese Übungen sollten zwar anstrengend sein, dürfen aber niemals Schmerzen auslösen.
Es kommt vor allem darauf an, dass Sie ein "richtiges" Körpergefühl dafür entwickeln, welches Ausmaß an Anstrengung Ihnen zuträglich ist.
Denn der Urlaub, den Ihr Knie verdient hat, sollte immer zugleich erholsam und aktiv sein.
Achten Sie bei bestimmten Bewegungsabläufen darauf, dass der Druck auf die Kniegelenke weitgehend abgefangen wird.

Das fängt beim Hinsetzen oder Aufstehen an.
Wenn Sie sich mit gebeugten Knien aufrichten oder niederlassen, werden Sie möglicherweise einen gewissen Belastungsschmerz verspüren.
Stützen Sie sich daher beim Aufstehen oder Setzen lieber mit den Armen ab.
Auch das Niederknien auf den Boden und das anschließende Wiederaufrichten können Sie sich deutlich erleichtern, indem Sie sich mit einer Hand auf dem gesunden Knie und mit der anderen Hand auf einem Gegenstand abstützen.

Vorsicht ist geboten vor einer zu starken Kniebeugung.
Denn je mehr das Kniegelenk gebeugt wird, desto höher ist der Druck an den Gelenkflächen von Kniescheibe und Oberschenkelrolle.
Man sollte daher nicht im Fersensitz knien oder in der Hocke sitzen.
Günstiger ist es, mit einem Bein zu hocken und mit dem anderen auf einem weichen Polster zu knien.







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Die Schwachstelle eines Unverwundbaren
Der Achillessehnenriss
und seine Folgen
Der Mythos von der verwundbaren Ferse des Achilles hat im Laufe der Zeit Eingang in die Alltagssprache gefunden.
Die Medizin hat die Bezeichnung aufgegriffen, abgewandelt und den Begriff der Achillessehne geprägt.
Damit bezeichnet man die Sehne, die das Fersenbein mit der Wadenmuskulatur verbindet.
Sie schafft beim Abrollen des Fußes die Voraussetzung dafür, dass sich die Ferse vom Boden abheben kann.


Häufig wird der Riss von einem lauten Knall begleitet.
Die Achillessehne ist normalerweise äußerst strapazierbar.
Immerhin liegt die maximale Belastungsgrenze bei etwa 400 Kp.

Wenn es dennoch zu einer Überbeanspruchung kommt - so gibt es in Deutschland jährlich über hunderttausend Achillessehnenrisse und -einrisse -, sind dafür häufig bestimmte Verschleiß- und Abnutzungsprozesse verantwortlich zu machen.
Diese tragen dazu bei, dass der gesamte Muskel- und Sehnenapparat deutlich an Elastizität einbüßt.
Sobald eine unerwartet hohe Kraftbelastung auftritt, wie sie besonders bei Sportlern, etwa nach einem Sprung, beim Skifahren oder Fußballspielen vorkommt, kann die Achillessehne reißen.
Ein solcher Riss (lateinisch: Ruptur) wird häufig von einem deutlich wahrnehmbaren Knall begleitet, der einem Peitschenhieb gleicht.

Betroffen ist gewöhnlich der Bereich der schmalsten Stelle der Sehne.
Gleichzeitig treten meistens heftige, stechende Schmerzen im Bereich der Ferse auf.
Eine weitere unangenehme Auswirkung:
Die Plantarflexion, also die aktive Streckung des Sprunggelenks, wie sie z. B. beim Zehenspitzenstand erforderlich ist, wird unmöglich.
Von außen sichtbar ist die Verletzung durch eine Schwellung an der Rückseite des Sprunggelenks.
Manchmal tritt auch ein Bluterguss auf.

Spezialschuhe können den Heilungsprozess beschleunigen
Was ist nach einem Achillessehnenriss zu tun?
Auch wenn die anfänglichen starken Schmerzen nach kurzer Zeit gewöhnlich vollständig verschwinden, ist eine erste Notversorgung unerlässlich.
Der betroffene Fuß muss sofort entlastet, ruhig gestellt und mit Eis gekühlt werden.
Anschließend empfiehlt es sich, so rasch wie möglich einen Arzt aufzusuchen.
Die Diagnose kann zunächst auf manuellem Wege erfolgen.

Ein wichtiger Hinweis auf eine Achillessehnenruptur liegt vor, wenn sich über der Ferse eine deutliche Delle ertasten lässt.
Zur genaueren Spezifizierung des Krankheitsbildes werden Röntgenbild und Ultraschall eingesetzt.
Die Ultraschalluntersuchung wird in Spitzfußstellung ausgeführt.
Wenn sich dabei herausstellt, dass sich die Rissenden beim Absenken des Fußes berühren, ist ein Zusammenheilen der Sehnenenden möglich, ohne dass ein operativer Eingriff erforderlich wäre.

Dieser Heilungsprozess lässt sich im Rahmen einer konservativen Therapie durch Spezialschuhe unterstützen, die den Fuß mit Hilfe einer Erhöhung im Fersenbereich in eine Spitzfußstellung heben.
Der Abstand zwischen den Sehnenenden wird dadurch so weit verringert, dass sie schnell wieder zusammenwachsen können.

Wenn die Rissenden zu weit auseinander liegen, ist eine Operation unvermeidlich
Anders liegt der Fall, wenn sich in der Untersuchung zeigt, dass die Sehnenenden sehr weit voneinander entfernt sind.
Dann ist eine Operation erforderlich, um sie wieder zusammenzunähen.
Anschließend wird das Bein zur Entlastung der Naht mit Hilfe eines Unterschenkelgipses in Spitzfußstellung (etwa 30° bis 40°) ruhig gestellt.

Nun muss sich der Patient für eine gewisse Zeit darauf einstellen, dass die Belastbarkeit eingeschränkt ist.
Im Abstand von 14 Tagen wird der Gipsverband zweimal ausgewechselt und dabei die Beugung sukzessiv reduziert, so dass schließlich die normale Fußstellung erreicht wird.
Nach weiteren zwei Wochen wird der Gips ganz entfernt.
Ab jetzt lässt sich die Belastung kontinuierlich erhöhen, bis der Patient am Ende wieder mit seinem vollen Gewicht auftreten kann.
Insgesamt dauert der gesamte Heilungsprozess sowohl bei der konservativen als auch der operativen Therapieform etwa 12 bis 16 Wochen.
Voraussetzung ist allerdings eine aktive Mitarbeit des Patienten, die vor allem eine mobilisierende Krankengymnastik einschließt.

Ohne Prophylaxe
geht es nicht
Die Chance, sich nach einem Achillessehnenriss in gewohnter Weise bewegen zu können, ist verhältnismäßig groß.
Allerdings sollte man sich als Leistungssportler auf eine gewisse "Schonfrist" einstellen.
So ist ein aktives Wettkampftraining erst nach ungefähr einem halben Jahr möglich.

Wieweit die betroffenen Athleten in der Lage sind, zu alten Spitzenleistungen zurückzufinden, hängt von den Besonderheiten des Heilungsprozesses ab.
Auf jeden Fall sind bestimmte prophylaktische Vorsichtsregeln unverzichtbar.
Zu vermeiden sind insbesondere abrupte und starke Belastungen.
Außerdem sollte man sich vor dem Sport ordentlich aufwärmen.

Auch wenn dies keine Garantie dafür ist, die körperlichen Höchstleistungen eines Achilles zu erzielen, so dürfte zumindest die Gefahr, noch einmal an dessen schwacher Stelle zu laborieren, weitgehend ausgeschaltet sein.

Welche Risikofaktoren begünstigen einen Achillessehnenriss?
Neben den Verschleiß- und Abnutzungsfaktoren gibt es weitere Risiken für einen Achillessehnenriss.
Gefährdet sind besonders Patienten, die bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Kortison oder Zytostatika einnehmen.
Zu den Risikogruppen zählen außerdem Menschen, die an Diabetes, chronischen Erkrankungen des Bindegewebes wie Rheuma und Gicht oder allgemeinen Durchblutungsstörungen leiden.
Auch gewisse Infektionskrankheiten spielen manchmal eine Rolle.

Darüber hinaus kann eine Achillessehnenruptur jedoch auch bei guten physiologischen Voraussetzungen auftreten, vor allem dann, wenn die Sehnenfasern vor dem Sport nicht genügend aufgewärmt werden.



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