Die MBST® KernspinResonanz-Therapie

Wirbelsäulen-Implantate
Quellenangabe beider Berichte:
01/01/2004


Fachzeitschrift ORTHOpress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln


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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf.



Lebensfreude und Lebensqualität sind bedroht
Arthrose und Osteoporose sollten deshalb möglichst frühzeitig behandelt werden
Die Menschen werden immer älter; von daher leiden heutzutage immer mehr unter Verschleißerscheinungen der Gelenke, an Arthrose oder Osteoporose.
Die MBST®-
Kernspin-ResonanzTherapie kann abgenutzte Gelenke wieder belastbar machen und weichen Knochen wieder festigen.

Die Arthrose, der vorzeitige Gelenkverschleiß, ist der häufigste orthopädische Grund für Schmerzen.
15 Millionen Menschen leiden zeitweise und 5 Millionen ständig unter Arthrose.
Bei einem Fortschreiten der Krankheit kommt es neben den zunehmenden Schmerzen, die bis zur Unerträglichkeit führen können, zu einer Einschränkung der Belastbarkeit, zum Beispiel der Gehstrecke.
Die Arthrose kann alle Gelenke betreffen, beispielsweise Knie, Hüfte, Hand- und Fingergelenke.
Die Arthrose der Wirbelgelenke ist viel häufiger für Rückenschmerzen verantwortlich als der Bandscheibenvorfall.

Die Osteoporose (Knochenentkalkung) ist nicht nur eine Erkrankung von alten Menschen, sondern entwickelt sich immer mehr zu einer Volkskrankheit, von der bundesweit circa 7 Millionen Menschen betroffen sind - auch immer mehr Männer.
Ungefähr jede fünfte Frau entwickelt in den Wechseljahren innerhalb weniger Jahre eine Osteoporose.
Zu Anfang bleibt sie oft unbemerkt, kann aber später bis zu Knochenbrüchen, besonders an der Wirbelsäule und am Oberschenkelhals, führen.
Auch längerfristige Cortisoneinnahme verursacht schon bei jungen Menschen Osteoporose.
Circa 400.000 Knochenbrüche jährlich werden auf Osteoporose zurückgeführt.

Arthrose und Osteoporose ist gemeinsam, dass beide Erkrankungen, wenn sie erst mal zu Beschwerden geführt haben, meist zunehmend rasch fortschreiten und damit die Lebensfreude und Lebensqualität stark einschränken oder gänzlich nehmen können.
Dies kann im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankungen bis zur Pflegebedürftigkeit führen.
Das zu verhindern, ist Aufgabe der modernen Orthopädie.

Was ist die MBST®-
KernspinResonanzTherapie?
Der Wirkmechanismus der MBST®-KernspinResonanzTherapie wurde direkt von der Kernspintomografie, dem zurzeit genauesten, aufwändigsten und teuersten Untersuchungsverfahren, abgeleitet.
Die Behandlungsgeräte der Firma MedTec Medizintechnik GmbH in Wetzlar arbeiten nach dem neuartigen MBS-Therapieprinzip, das mit Kernspinresonanz die Protonen der Wasserstoffatome - circa 80 Prozent des menschlichen Körpers bestehen aus Wasser - gezielt nutzt und Regenerationsinformationen in die gestörten Knorpel- oder Knochenzellen des zu behandelnden Körperteils überträgt.

Über eine abgestimmte Behandlungssoftware, die vor Therapiebeginn über eine Chipkarte in das Behandlungsgerät eingelesen wird, ist eine präzise, abgestimmte Dosierung möglich.
Da die Wirkung über den Kernspinresonanzeffekt erfolgt, sind die eingestrahlten Radio- und Behandlungsfrequenzen sowie das notwendige Permanentmagnetfeld der MBST® circa 10.000-fach schwächer im Vergleich zur Kernspintomografie und damit völlig unschädlich.
Durch diesen ausgeklügelten und zielgerechten MBST®-Steuermechanismus können sehr kurze Therapiezeiten von drei, fünf, neun oder zehn Behandlungsstunden pro Behandlungsserie, je nach Schwere der Erkrankung, mit einer Behandlungsstunde pro Tag, realisiert werden.

Was bewirkt die MBST®?
Die MBST® bewirkt im Gelenk eine gezielte Stoffwechselsteigerung in den Zellen, die für Reparaturvorgänge im Knorpel zuständig sind.
Eine wissenschaftliche Untersuchung an der Sporthochschule Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse mittels bildhafter Darstellungen der Knorpelstrukturen im Kniegelenk über MRT-Aufnahmen zeigten zehn Wochen nach der MBS-Therapie eine deutliche Zunahme der Knorpelmasse von 20 bis 30 Prozent.

Eine weitere Untersuchung unter Leitung von Prof. Dr. Christian Melzer in der Orthopädie des Waldkrankenhauses Bad Düben mit 60 behandelten Arthrose-Patienten zeigten sechs Monate nach der durchgeführten MBS-Therapie hochsignifikante Verbesserungen der Untersuchungsergebnisse.
Auch bei der Osteoporose bewirkt die MBST®-BehandIung nicht nur eine rasche Schmerzlinderung, sondern zeigt in den ersten noch kleinen wissenschaftlichen Untersuchungen Steigerungen der Knochendichte von circa 4,5 Prozent pro Monat.

Das Therapiespektrum erstreckt sich von Unfall- und Sportverletzungen, Arthrosen aller Gebiete und Schweregrade und Knochenerkrankungen bis hin zu Osteoporosen.
Bei weit über 70 Prozent der behandelten Patienten wurde eine deutliche Verbesserung der Beweglichkeit, eine erhebliche Schmerzminderung bis hin zu einer vollständigen Schmerzfreiheit erreicht.
Die Behandlung ist eingriffs- und schmerzfrei und hat keine bekannten Nebenwirkungen.
Die Patienten spüren während der Behandlung allenfalls ein leichtes angenehmes Kribbeln und Wärmegefühle.
Kurzzeitig ist eine Schmerzverstärkung möglich, die aber als positive Reaktion auf die MBST®-Behandlung gewertet werden soll.

Die MBST®-KernspinResonanzTherapie ist bei Arthrosen aller Schweregrade sowie für Patienten nach Unfall- und Sportverletzungen, bei denen häufig ein Knorpelschaden entsteht, der in der Folge zur Arthrose führt, ideal geeignet.
Das Ergebnis, das mit der MBST® zu erreichen ist, unterscheidet sich je nach Schweregrad der Arthrose.
Die besten Ergebnisse, das heißt volle Belastbarkeit und Beschwerdefreiheit für mehrere Jahre, erreicht man bei beginnender Arthrose und nach Sportverletzungen.

Bei mittelschweren Arthrosen ist das Ziel eine starke Verbesserung der Belastbarkeit bei nur geringen oder keinen Restbeschwerden, wobei auch bei dieser Patientengruppe oft volle Belastbarkeit über Jahre erreicht werden kann.
Bei schwerer Arthrose kann der Knorpel oft nicht mehr vollständig nachwachsen und vollständig regeneriert werden.
Dennoch kann in vielen Fällen eine Schmerzlinderung für ein bis zwei Jahre erzielt und damit ein künstliches Gelenk aufgeschoben oder verhindert werden.

Bei der Osteoporose ist die MBST®-KernspinResonanzTherapie zur Ganzkörper- Osteoporosebehandlung (Kernspinbehandlungszonen über 180 cm Länge) vor allem für zwei Patientengruppen geeignet.
Bei Patienten mit osteoporosebedingten Schmerzen, zum Beispiel nach Wirbelbruch, wird in den meisten Fällen eine starke Schmerzlinderung schon innerhalb der zweiwöchigen Behandlung erreicht.
Die oft erforderlichen starken Schmerzmittel können reduziert oder abgesetzt werden.
Bei Patienten mit niedriger Knochendichte, aber noch ohne Knochenbrüche, kann dem weiteren Verlust an Knochensubstanz entgegengewirkt werden - ohne das Risiko von bekannten Nebenwirkungen, wie dies bei den Osteoporosemedikamenten der Fall ist.

Hier einige Fallbeispiele:
1. Patient, männlich, 74 Jahre
Beschwerden:
Maximale Gehstrecke circa 200 Meter, nächtlicher Ruheschmerz.
Diagnose:
Schwere Arthrose der Wirbelgelenke.
Ergebnis:
Drei Monate nach der MBST®-Behandlung berichtet der Patient, nachts durchzuschlafen.
Der Ruheschmerz ist verschwunden.
Die Gehstrecke ist unbegrenzt.
Er mache täglich Spaziergänge von 3 Kilometern und mehr.

2. Patient, männlich, 46 Jahre
Beschwerden:
Ständig starke Schmerzen und Schwellneigung im Sprunggelenk regelmäßig nach 5 bis 10 Kilometern Jogging.
Die Schmerzen verschwinden nach zwei Tagen, gerade rechtzeitig zum nächsten Training.
Diagnose:
Mittelschwere Sprunggelenksarthrose.
Ergebnis:
8 Wochen nach der MBST® ist eine deutliche Besserung zu verzeichnen, nur manchmal noch leichte Schmerzen morgens nach dem Joggen.
Nach 18 Monaten keine Schmerzen und keine Schwellneigung mehr nach dem Jogging.

3. Patient, weiblich, 74 Jahre
Beschwerden:
Patientin leidet seit zehn Jahren an einer nachgewiesenen Osteoporose.
Seit circa zwei Jahren nahmen die Schmerzen ständig und deutlich zu.
Das Gehen wurde unerträglich.
Erst konnte sie ihre Wohnung nur noch selten und nur in Begleitung verlassen, nach einiger Zeitwaren ihre Schmerzen nur noch im Sitzen, in einem bequemen Sessel, zu ertragen.
Die geliebten Spaziergänge wurden unmöglich, Lebensfreude und Lebensqualität waren kaum mehr vorhanden.
Diagnose:
Die erste DXA-Knochendichtemessung ergab die Werte einer stark ausgeprägten Osteoporose.
In der Wirbelsäule waren erste Brüche vorhanden.
Ergebnis:
Zu Beginn der MBS-Therapie zur Ganzkörper-Osteoporose-Behandlung hatte sie noch andauernde Schmerzen, die sich bis zur dritten Behandlungsstunde noch leicht verstärkten.
Danach nahmen die Beschwerden deutlich ab, dass sie auf schmerzstillende Medikamente weitestgehend verzichten konnte.

Nach der siebten Behandlungsstunde stellten sich angenehme entspannende Körpergefühle ein, das aufrechte Stehen und Laufen fiel bedeutend leichter.
Ausflüge von zwei Stunden waren wieder möglich.
Nach der zehnten Behandlungsstunde war sie fast beschwerdefrei.

Die zweite DXA-Knochendichtemessung nach drei Monaten zeigte eine deutliche Erhöhung der Knochendichte von circa 10 Prozent.
Auch die Schmerzen traten nur noch ganz selten auf, so dass sie gänzlich auf die Einnahme von Schmerzmitteln verzichten konnte.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Arthrose und Osteoporose die orthopädischen Erkrankungen sind, die am häufigsten und nachhaltigsten die Lebensqualität und Lebensfreude beeinträchtigen.
Beide Erkrankungen machen in der Frühphase keine Beschwerden.
Sind erst einmal Beschwerden aufgetreten, so nehmen die Schmerzen und die Behinderung rasch zu, wenn nicht in den Krankheitsprozess eingegriffen wird.
Die Einnahme von Schmerzmitteln unterdrückt nur den Schmerz, verhindert aber nicht das Fortschreiten der Erkrankung.

Die MBST®-KernspinResonanzTherapie greift direkt, ursächlich in den Krankheitsprozess ein.
Die körpereigenen Regenerations- und Reparaturvorgänge, die zur Zellneubildung führen können, werden auf natürliche Weise unterstützt.
Das erklärt die hohe Wirksamkeit.

Die wesentlichen Wirkungen und Vorteile sind:
Deutliche Knochendichtezunahme bei Osteoporosen


Neubildung von Gelenkknorpel


Steigerung der Belastbarkeit


Steigerung der Haltbarkeit des Gelenkes


Ein künstliches Gelenk wird aufgeschoben oder verhindert


Nachlassen oder Verschwinden vorhandener Schmerzen


Keine bislang bekannten Nebenwirkungen


Die meisten Patienten kommen erst, wenn die Beschwerden sie bereits erheblich in ihren gewohnten Aktivitäten behindern, doch dann liegt bereits eine mittelschwere Arthrose vor.
Bei diesen Patienten gelingt es in der Regel, die gewohnte Aktivität wieder schmerzfrei zu ermöglichen und die Arthrose aufzuhalten.
Aber auch bei Patienten mit beginnender Arthrose und noch geringen Beschwerden oder nach Sportverletzungen ist es sehr sinnvoll, frühzeitig mit der MBST®-KernspinResonanzTherapie in den Arthroseprozess einzugreifen.

Deutschlandweit gibt es inzwischen über 80 MBST®-Behandlungszentren.
Meist wird die MBS-Therapie in orthopädischen Arztpraxen, Kliniken oder in Gesundheitszentren unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt.
Für eine wirkungsvolle Arthrose- oder Osteoporosetherapie ist es also (fast) nie zu spät.

von Dr. Volker Stolzenbach


Kontaktadresse
Orthopädische Gemeinschaftspraxis
Dr. Volker Stolzenbach
Bahnhofstr. 43
D-75417 Mühlacker
Tel. 07141 - 81 10-0
Fax 07141 - 81 10-10





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Für Schmerzfreiheit und Beweglichkeit
Neue Wirbelsäulen-Implantate versprechen minimalinvasive Hilfe bei Bandscheibenvorfällen

Vielen Patienten mit starken Rückenschmerzen durch einen Bandscheibenvorfall kann heute mit minimalinvasiven Behandlungsmethoden oder auch durch eine mikrochirurgische Operation zufrieden stellend geholfen werden.
Ungefähr 20 Prozent der Patienten erfahren durch solch druckentlastenden Maßnahmen vielleicht eine momentane Besserung ihrer Beschwerden, das Hauptproblem bleibt allerdings ungelöst.
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Gelenkfunktion in diesem Segment erkrankt ist und so - im Gegensatz zum eingeklemmten Nerv, der ja hauptsächlich ausstrahlende Schmerzen hervorruft - die Wirbelsäule selbst schmerzt.
Dies ist zum Beispiel bei degenerativen Instabilitäten, Aufhebung der Lordose oder anderen Einschränkungen der Gelenkfunktion der Fall.

Die Einschränkungen im Berufs- und Alltagsleben sind hier nicht selten so schwerwiegend, dass eine geregelte Tätigkeit kaum noch aufrecht erhalten werden kann.
Ein solcher Zustand ist auch heute noch häufig Indikation für eine so genannte Spondylodese (Versteifung).
Bei dieser Operation werden die Wirbelkörper mit Schrauben, Platten oder Stangen fest untereinander verbunden und die Bandscheiben durch Knochenspäne oder Metallinterponate ersetzt.

Eine solche Versteifung stellt allerdings immer eine Aufhebung der Gelenkfunktion dar.
Insbesondere die benachbarten Wirbeletagen sind nach einer Versteifung einem erhöhten Bewegungsstress ausgeliefert.
Seit vielen Jahren arbeiten Forscher daher daran, dem Patienten nicht nur Schmerzfreiheit, sondern auch die Beweglichkeit zurückzugeben.
Mit den neueren Generationen der Wirbelsäulen-Implantate scheint dies nun auf lange Sicht erfolgreich erreicht worden zu sein.
ORTHOpress sprach in Stuttgart mit dem Neurochirurgen Dr. Franz Copf, der weltweit zu den erfahrensten Spezialisten im Umgang mit der "künstlichen Bandscheiben" gehört.

Herr Dr. Copf, wann führt man eine Versteifung durch?
Dr. Copf:
Sinn dieser Operation ist, die schmerzhafte Gelenkfunktion auszuschalten und die Geometrie der Wirbelsäule in den betroffenen Segmenten so weit wieder herzustellen und zu stabilisieren, dass keine Irritation durch Einklemmung der Nervenwurzeln mehr auftreten kann.
In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass die so geschaffene feste Verbindung zwischen den Wirbelkörpern langfristig Probleme aufwerfen kann.
Darüber hinaus sind die gesetzten Verletzungen und Zugangsschäden beim Patienten, die während eines solchen Eingriffs entstehen können, nicht zu vernachlässigen.

Worin bestehen diese Probleme?
Dr. Copf:
Wenn die natürliche gelenkige Verbindung zwischen den Wirbelkörpern nicht mehr besteht, müssen die benachbarten Wirbeletagen die bei der Bewegung auftretenden Kräfte mitverarbeiten.
Diese Situation führt nachgewiesenermaßen zu einer überproportional starken Belastung dieser Abschnitte.
Die Folge ist, dass auch diese einem höheren Verschleiß ausgesetzt sind, was möglicherweise erneute Eingriffe notwendig macht und in vielen Fällen konsequenterweise zu einer langstreckigen Versteifung der Wirbelsäule führt, insbesondere dann, wenn auch die anderen Etagen bereits unter einer gewissen Degeneration leiden.

Mit den heute zur Verfügung stehenden Implantaten soll dies nun der Vergangenheit angehören.
Warum gibt es erst jetzt solche Prothesen?
Dr. Copf:
Bis eine optimale prothetische Versorgung gewährleistet ist, sind immer zahlreiche Hürden zu bewältigen.
Die zur Verfügung stehenden Werkstoffe und insbesondere die Operationstechnik müssen den individuellen Erfordernissen Rechnung tragen, die beispielsweise die anatomische Streuung innerhalb des Patientenguts mit sich bringt.
Erst die heutigen, erweiterten Kenntnisse über die Gelenksfunktion und die minimalinvasiven Zugangsmöglichkeiten der letzten Jahre haben dazu geführt, dass solche Eingriffe heute in Bezug zur Indikation zufrieden stellend durchzuführen sind, ohne gleichzeitig eine erhebliche Traumatisierung des Patienten in Kauf nehmen zu müssen.

Wie erfolgt ein solcher Eingriff, und was ist der Unterschied zur früheren Vorgehensweise?
Bei einem Einsatz an der Lendenwirbelsäule wählen wir heute den Zugang mittig von vorne, aber nicht durch den Darmsack.
Dieser wird insgesamt "stumpf", das heißt, ohne ihn in irgend einer Weise zu verletzen, zur Seite geschoben.
Das Vordringen in die Tiefe wird mikrochirurgisch über einen kleinen Schnitt von etwa vier Zentimetern Länge durchgeführt.
Unter Mikroskopsicht können dann die Strukturen schonend und sicher umgangen werden.
Durch eine Art Rohr, das bis zur Wirbelsäule vorgeschoben wird, lässt sich dann mit dem geeigneten Instrumentarium der Eingriff vornehmen.

Anders als beim rückwärtigen Zugang müssen wir hier nicht knöcherne Anteile des Wirbelbogens entfernen oder erhebliche Weichteilverletzungen schaffen, um an den Ort des Geschehens zu gelangen.
Dies beschleunigt einerseits die Rehabilitation nach dem Eingriff, andererseits stellt sich auch sozusagen nie die von der klassischen "offenen" Wirbelsäulenoperation her bekannte Problematik von auftretenden Instabilitäten oder überschießendem Narbengewebe.
Später erinnert nur eine kleine Narbe unterhalb der Gürtellinie daran, dass überhaupt eine Operation stattgefunden hat.

Viele Patienten verbinden mit einem solchen Eingriff automatisch die Furcht vor einer möglichen Querschnittslähmung durch eine Verletzung des Rückenmarks.
Wie hoch ist dieses Risiko tatsächlich?
Dr. Copf:
Auch das ist ein großer Vorteil des vorderen Zugangs über den Bauchraum, denn die Nervstrukturen liegen von dort aus gesehen hinter dem OP-Feld.
Dadurch ist das Risiko der Verletzung beim mikrochirurgischen Zugang sehr gering und ein versehentliches Eindringen in den Markraum extrem unwahrscheinlich.
Wird dagegen von der Rückenseite aus operiert, so muss der Rückenmarkskanal regelrecht "umschifft" werden.
Dennoch muss man darauf hinweisen, dass auch bei dem herkömmlichen Zugang eine Verletzung der im Spinalkanal verlaufenden Nerven heute nur noch außerordentlich selten zu beklagen ist.

Welche Patienten kommen für eine solche Bandscheibenprothese in Frage?
Dr. Copf:
Zunächst muss man sagen, dass der Begriff "Bandscheibenprothese" nicht ganz richtig ist, denn dadurch könnte der Eindruck entstehen, dass hier nur der Puffer zwischen den einzelnen Wirbeln ersetzt wird.
Implantate wie die Prodisc bestehen aus zwei Titanplatten, die jeweils mit dem oberen und dem unteren Wirbel in Pressfit-Technik verbunden werden.
Zusammen mit einem elastischen oder festen Zwischenelement mit fixem Bewegungszentrum kommt so eine gelenkige Verbindung zwischen zwei Wirbeln zustande, die die ursprüngliche Funktion im Rahmen des Möglichen nachbilden.
Welches Implantat gewählt wird, hängt im Wesentlichen von der Qualität des Bandapparates ab, der die Bewegung selbst begrenzen muss.
Es muss auch gewährleistet sein, dass der Operateur die Beweglichkeit des Segmentes so wieder herstellt (man spricht hier von einem Release), dass diese in vollem Ausmaß an die Prothese weitergeleitet werden kann, damit es nicht trotzdem zu Einsteifung kommt.
Sogar Patienten, bei denen bereits eine Versteifungsoperation fehlgeschlagen ist oder durchgeführt worden ist, können mit dieser Technik im Einzelfall ihre Beweglichkeit wiedererlangen.

Ein weiterer Vorteil:
Es können bis zu zwei oder drei Wirbeletagen übereinander mit einer solchen Prothese versorgt werden, ohne dass schwer zu kalkulierende Wechselwirkungen auftreten.
So können auch komplexe Krankheitsbilder an der Wirbelsäule optimal behandelt werden, für die früher praktisch keine befriedigende Lösung zur Verfügung stand.

Was sind Ausschlussgründe für einen solchen Eingriff?
Dr. Copf:
Nicht angeraten ist ein solcher Eingriff bei Patienten mit erheblicher Schädigung der Knochenmasse (z.B. Osteoporose), weil sich die Titanplatten möglicherweise nicht stabil im Knochen verankern lassen.
Auch bei chronischen entzündlichen Erkrankungen der Wirbelkörper und/oder der Weichteile wie Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) ist eine prothetische Versorgung der Wirbelsäule nicht angezeigt - ebenso wie bei einem Wirbelgleiten mit ausgedehnten Defekten an der hinteren Wirbelsäule, starken Verschiebungen oder durch Voroperation an ausgedehnten Destruktionen und/oder Vernarbungen von der Rückenseite her.

Kann das Implantat in jedem Stadium der Wirbelsäulenerkrankung eingesetzt werden?
Dr. Copf:
Wichtig ist, mit dem Eingriff nicht zu lange zu warten, denn die degenerativen Gewebsveränderungen an der Wirbelsäule sollten nicht zu weit fortgeschritten sein, sonst stellen sich möglicherweise erhebliche Release-Schwierigkeiten ein.
Dies könnte zum Beispiel bei ausgeprägter Spondylarthrose oder starken Verschiebungen der Fall sein.
Ist die Degeneration zu weit fortgeschritten, bleibt möglicherweise als einziger Ausweg wirklich nur noch die Spinalfusion.

Ist mit den Implantaten nur die Versorgung an der Lendenwirbelsäule möglich, oder können diese beispielsweise auch an der Halswirbelsäule eingesetzt werden?
Dr. Copf:
Die Halswirbelsäule ist neben der Lendenwirbelsäule ein Haupteinsatzgebiet der Wirbelsäulen-Implantate, denn hier sind die funktionellen Auswirkungen einer Versteifungsoperation besonders unangenehm.
Häufig finden sich gerade hier Bandscheibenvorfälle und Abnutzungserscheinungen in mehreren Etagen übereinander, so dass eine Versteifung eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen würde.

Gerade für solche Patienten ist die Entwicklung der neuen Implantate eine ernsthafte Alternative zu den früheren Vorgehensweisen.
Insbesondere versorgt sollen Etagen sein, die an den Schnittstellen zwischen beweglichen und unbeweglichen Abschnitten der Wirbelsäule (z.B. Lende/Kreuzbein oder im mittleren und oberen Halsbereich) sitzen.
In den ohnehin relativ wenig beweglichen Segmenten der Brustwirbelsäule ist der Einsatz solcher Zwischenwirbel-Endoprothesen in der Regel nicht erforderlich.

Welcher Arzt kann einen solchen Eingriff durchführen?
Dr. Copf:
Die Zwischenwirbel-Endoprothetik ist in jedem Fall ein Gebiet für einen echten Wirbelsäulenchirurgen.
Ob Orthopäde oder Neurochirurg, wichtig ist, dass er über langjährige Erfahrung im Bereich der stabilisierenden Operationen mit Beherrschen der ventralen Zugänge und mikrochirurgischen Techniken sowie Erfahrung im Umgang mit Gefäßen verfügt.
Durch diesen für den erfolgreichen Eingriff erforderlichen hohen Spezialisierungsgrad reduziert sich naturgemäß die Anzahl der Ärzte, die ihn sicher und mit höchstmöglicher Erfolgsquote durchführen können.

Kontaktadresse:

Galenus-Fachklinik für Wirbelsäulenchirurgie

Dr. Franz Copf
Neurochirurg
Hohenheimerstr. 91
D-70184 Stuttgart
Tel.: 0711- 6 66 29 -30(-38)
Fax. 0711- 6 66 29 -99(-92)


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