Leben mit einer chronischen Krankheit
Multiple Sklerose

Alternative Therapien
Heilende Hände



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Quellenangabe: Berichte


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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf.


Frühe Diagnose, erfolgreiche Behandlung
Rund 120.000 Menschen leiden in Deutschland an multipler Sklerose.
Wird sie frühzeitig erkannt, können verschiedene Therapien den Verlauf dieser chronischen Krankheit positiv beeinflussen.


Warum gerade ich?
Warum gerade jetzt?, schoss es Claudia K. durch den Kopf, als der Arzt bei ihr multiple Sklerose (MS) feststellte.
"Dieses Gefühl: Alles ist aus, das Leben vorbei.
Das ist niederschmetternd.
Denn beim Wort multiple Sklerose dachte ich sofort an Rollstuhl und schwerste Behinderung", erinnert sich die 33-Jährige aus München noch ganz genau an diesen Moment.
Heute weiß sie es besser, denn keine MS ist wie die andere.
Dazu gibt es zu viele unterschiedliche Verlaufsformen.

Das macht es für die Betroffenen einerseits schwer, ihre Krankheit richtig einzuschätzen.
Sie beobachten sich genau und bringen häufig körperliche Veränderungen, die eine ganz andere Ursache haben können, mit ihrer MS in Zusammenhang.
Andererseits bergen individuelle Krankheitsverläufe die Chance, sie frühzeitig positiv zu beeinflussen und damit das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Denn viele Erkrankte haben trotz einer MS ein erfülltes Leben mit viel Freude und Wohlbefinden.


Nur nicht aufgeben!
Claudia K., 33 Jahre
Es war in der Disco.
Ich stolperte und hatte ein butterweiches Gefühl in den Beinen.
Kommt schon mal vor, dachte ich.
War wohl das wilde Tanzen.
Das seltsame Gefühl verschwand nach kurzer Zeit, und ich machte mir weiter keine Gedanken mehr darüber:
Das war vor rund zehn Jahren.
Ich hatte auch gar keine Zeit, mich mit "Wehwehchen" dieser Art zu beschäftigen, denn ich arbeitete damals in drei Jobs gleichzeitig.
Neben meiner regulären Arbeit im Kindergarten half ich bei einem Partyservice aus und oft abends bei Bekannten in einem Szene-Lokal.

Als zwei Jahre später meine Beine beim Gehen unvermittelt wegknickten und ich ein kribbeliges, pelziges Gefühl in den Händen hatte, ging ich dann doch zum Arzt.
Der schickte mich gleich zum Neurologen.
Ich bekam Kortison, die Symptome verschwanden, und alles war wieder gut.
Bis zu jenem schrecklichen Tag letzte Weihnachten.
Schlagartig überfiel mich eine beklemmende Enge in der Brust, ja im ganzen Rumpf, und meine Hände konnten nichts mehr greifen.

Was war nur los mit mir?
Mir war übel, ich fühlte mich elend und schlapp, und mein Körper gehorchte mir nicht mehr:
Das ist ein schlimmes Gefühl, so ausgeliefert zu sein und nicht zu wissen, warum.
Nach den Feiertagen machte mein Neurologe eine Kernspintomographie mit anschließender Nervenwasserpunktion.

Seine Diagnose:
multiple Sklerose.
Was war das überhaupt?
Ich las alles, was mir darüber in die Hände fiel.
Und dann wurde mir klar; das Wichtigste ist:
nur nicht aufgeben!

Jetzt arbeite ich halbtags, ruhe mich aus, wenn ich mich matt fühle, lese oder höre Musik.
Meinen Speiseplan habe ich auch umgekrempelt:
Es gibt viel Gemüse und Obst, Vor allem Papaya, Ananas und Mango.
Schon bald möchte ich wieder mit Tennis anfangen und unbedingt noch Tae Bo lernen.
Täglich trainiere ich meine Finger.
Das beginnt bereits beim Zuknöpfen meiner Bluse.
Sicher, nichts ist mehr wie früher.
Doch auch so lässt es sich gut leben.

Hinter dem Begriff multiple Sklerose (vielfache Verhärtung) verbirgt sich eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems.
Autoimmun heißt:
Das eigene fehlgesteuerte Abwehrsystem greift gesunde Zellen im Körper an und zerstört sie schließlich.
Im Fall von MS attackiert das Immunsystem im Gehirn, dem Rückenmark und/oder an den Sehnerven die schützende Myelinschicht, die dort um die Nervenfasern (Axone) liegt.
Diese Schutzschicht ist notwendig, um die elektrischen Impulse der Nervenfasern und damit Informationen rasch weiterzuleiten.


Abwehrsystem verursacht eine Art Kurzschluss
Ist die Schutzschicht entzündet und geschädigt, verlangsamen sich die Informationen oder fallen bei Vernarbung und Verhärtung der äußeren Schicht sogar völlig aus.
Schreitet die Entzündung fort, können auch die Enden der Nervenfasern verkümmern.
Es kommt zu einer Art Kurzschluss.
Die Leitung ist lahm gelegt, und die Informationen erreichen nicht mehr ihr Ziel.

Forscher haben erkannt, dass dieser Verlust der Nervenfasern nicht erst eine Spätfolge ist, sondern früh auftreten kann.
In der Anfangsphase der MS ist der Körper aber oft fähig, diesen Verlust noch auszugleichen.
All diese Veränderungen im Nervensystem führen irgendwann zu Beschwerden, etwa zu einem tauben Gefühl in Armen und Beinen.

Manche Betroffene sehen plötzlich wie durch Milchglas oder leiden unter ständiger Müdigkeit.
In Deutschland sind rund 120.000 Menschen von multipler Sklerose betroffen.
Meist bricht die Krankheit im Alter zwischen 20 und 40 Jahren aus.
Kinder und Ältere bekommen sie wesentlich seltener.

Frauen erkranken deutlich häufiger daran als Männer (1,6:1).
Sicher ist es eine belastende Erkrankung.
Doch haben MS-Patienten heute gute Chancen, noch Jahrzehnte lang in ihrem Beruf zu arbeiten, ihren Hobbys nachzugehen und fast genauso alt zu werden wie die übrige Bevölkerung.


Wissenschaftler rätseln noch über die Ursachen
Die Ursachen der chronisch-entzündlichen Erkrankung sind noch nicht bekannt.
Wissenschaftler vermuten auch eine genetische Komponente.
Das heißt jedoch nicht, dass ein Kind an multipler Sklerose erkrankt, wenn Vater oder Mutter MS haben.
Fest steht nur:
Entwickelt ein eineiiger Zwilling eine multiple Sklerose, ist in über einem Drittel aller Fälle auch der andere Zwilling davon betroffen.

Umwelteinflüsse, etwa verschiedene virale oder bakterielle Infektionen, werden ebenfalls als Auslöser diskutiert.
Überraschend ist auch:
Je gemäßigter die Klimazone, desto häufiger taucht die Erkrankung auf.
In den kalten Regionen der Erde oder in den Tropen ist sie kaum bekannt, in Europa und Nordamerika kommt die multiple Sklerose dagegen häufig vor.

Mediziner unterscheiden zwei Verlaufsformen.
"Beim Gros der Betroffenen tritt die MS zunächst in Schüben auf", so Prof. Peter Rieckmann von der Neurologischen Klinik der Universität Würzburg.
Dabei treten plötzlich unerklärliche Beschwerden auf wie z.B. Sehstörungen.
Ist der Verlauf "sekundär progredient", verschlechtert sich der Zustand des Patienten schleichend.

Aber auch die schubförmige MS geht später in der Hälfte aller Fälle in einen schleichenden Verlauf über.
Eine kernspintomographische Untersuchung kann über die genaue Verteilung der Entzündung Gewissheit geben.
Für den Nachweis der Entzündung ist auch eine Lumbalpunktion von Bedeutung.
Dabei nimmt der Arzt mit einer Hohlnadel Nervenwasser aus dem Rückenmarkkanal.


Alarmzeichen: plötzliches Kribbeln, Taubheitsgefühl
Das Fatale an der Erkrankung:
Es können manchmal bereits große Entzündungsherde im Nervensystem bestehen, ohne dass es der Betroffene selbst merkt.
Unerklärliche Müdigkeit, plötzliches Kribbeln, Pulsieren und Taubheitsgefühle in Händen und Beinen und Unsicherheit beim Gehen sind Alarmzeichen, die unbedingt ein Arzt abklären sollte.
"Jegliche Gefühlsstörungen, die sich nicht innerhalb von zwei Tagen zurückbilden und nicht klar einem peripheren Nerv oder einer Nervenwurzel zuzuordnen sind, sollten weiter untersucht werden", betont Prof. Rieckmann.
Denn es könnte sich um Erstsymptome einer multiplen Sklerose handeln.
Weitere Anzeichen sind plötzlicher Schwindel und Sehstörungen, etwa wenn der Betroffene verschwommen sieht und das Auge beim Umherschauen weh tut.
Blasenprobleme können ebenfalls auftreten.
Über die Hälfte aller Betroffenen klagen mit der Zeit über sexuelle Funktionsstörungen.
Manchmal treten Depressionen auf.
Die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis können in Mitleidenschaft gezogen werden.


Früh erkannt, kann MS positiv beeinflusst werden
Neu ist:
Je früher die eindeutige Diagnose feststeht, desto eher kann medikamentös behandelt und der Verlauf der MS positiv beeinflusst werden.
Denn heute stehen mit den Beta-Interferonen und weiteren wirksamen Präparaten, die das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht bringen, gute Arzneimittel zur Verfügung (s. Interview).
Sie sollen den entzündlichen Prozess vermindern, weitere Schübe und damit verbundene Behinderungen verhindern oder zumindest hinauszögern.

Die Erfahrungen mit Beta-Interferonen sind sehr gut, auch wenn sie für 25 Prozent der Erkrankten wegen ihrer Nebenwirkungen oder fehlenden Wirkung nicht in Frage kommen.
Die Weiterentwicklung eines Medikaments aus einem Aminosäurengemisch soll ebenfalls bestimmte Immunzellen beeinflussen, die bei der MS eine bedeutende Rolle spielen.
Dieses Mittel wird bereits in Studien erprobt.
Neben den genannten Medikamenten hat auch das entzündungshemmende Kortison seinen berechtigten Platz in der akuten Behandlung eines Schubes.

Krankengymnastik, Training beim Neuropsychologen, Beschäftigungs- und Arbeitstherapie (Ergotherapie) unterstützen den Heilprozess.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Bewegung den erkrankten Menschen auffallend gut tut.
"Denn gerade durch die Bewegungen werden auch neurologische Abläufe in Gang gesetzt, die sich durchaus positiv auf Entzündungen auswirken", so Prof. Rieckmann.

Wichtig ist, so früh wie möglich in den entzündlichen Prozess, der bei einer MS abläuft, einzugreifen.
Denn werden in der Frühphase der Erkrankung Entzündungen eingegrenzt, ist der Körper fähig, sich in gewisser Weise zu regenerieren.
Vielleicht braucht dann eines Tages niemand mehr mit MS Angst vor dem Rollstuhl zu haben.


Was können MS-Patienten selbst tun?
Was tun? Empfehlungen
Stecken Sie nicht den Kopf in den Sand Vermeiden Sie aber ebenso hektische Betriebsamkeit.
Setzen Sie sich in Ruhe mit Ihrer Diagnose auseinander.
Eine Frühberentung, wie sie noch in den 8Oer Jahren üblich war, ist heute überholt und meist nicht notwendig.
Strukturieren Sie Ihren Tagesablauf, lassen Sie Zeitpuffer übrig. So vermindern Sie überflüssigen Stress, der MS-Schübe begünstigt.
Schaffen Sie sich täglich Ruhe-Oasen, und entwickeln Sie mit der Zeit Gespür für eigene Bedürfnisse. Vielleicht lesen Sie ja gern.
Suchen Sie Wege zu mehr Gelassenheit. Tai Chi, Qi Gong oder auch Meditation können Ihnen dabei helfen.
Trainieren Sie täglich sanft Ihre Muskeln: Muskelrelaxation nach Jacobson und Yoga sind dazu ideal.
Sauerstoff tut Ihrem Körper gut. Gehen Sie deshalb täglich an die frische Luft. Bewegung und auch Sport verbessern das Wohlbefinden.
Verzichten Sie weitgehend auf Zigaretten und Alkohol. Genussmittel belasten Ihren Körper nur unnötig und können zu einer Verschlechterung der Symptome führen
Bestimmte Kneipp-Anwendungen wirken oft stabilisierend. Versuchen Sie einige in Ihren Tagesablauf zu integrieren, etwa kalte Waschungen. Bürstenmassagen verbessern die Hautdurchblutung und stabilisieren den Kreislauf.
Ernähren Sie sich vollwertig und fettarm, verzichten Sie auf tierische Fette. Bevorzugen Sie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie z.B. in Sonnenblumenöl stecken. Denken Sie aber auch an die verborgenen Fette, etwa in Schokolade. Viel frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sind gesund. Kasteien Sie sich aber keinesfalls, und machen Sie auch keine extremen Diäten.
Gehen Sie nicht in die pralle Sonne. Lässt es sich nicht vermeiden, dann tragen Sie unbedingt einen Hut.
Intensive kurzzeitige Wärme oder bei einem Vollbad kann Symptome verschlechtern. Deshalb vorsichtig einsetzen oder darauf verzichten.
Info über die Deutsche Multiple Sklerose
Gesellschaft e.V.,
Vahrenwalder Str. 205-207,
30165 Hannover,
Tel.: 0511/96 83 40,
Fax: 0511/96 83 50,
Internet:
http://www.ms-infotreff.de




Osteopathie und Chirotherapie gegen Rückenschmerzen, Shiatsu bei Stress, Rolfing gegen Verspannungen und Kopfschmerzen, Lymphdrainage bei Schwellungen.
Geschulte Hände können Schmerzen lösen und das Wohlbefinden steigern.
Wir stellen bekannte und weniger bekannte Therapien vor und erklären Ihnen die Vor- und Nachteile
Wir vergessen in unserer hoch technisierten Welt voller medizinischer Geräte oft die Kraft der Berührungen, das Wohltuende und Heilende fremder Hände.
Dabei ist die Haut mit ihren knapp zwei Quadratmetern unser größtes Sinnesorgan:

Millionen von Nervenenden melden dem Gehirn selbst den flüchtigsten Kontakt, setzen Reaktionen im gesamten Körper in Gang.
Doch nicht nur das:
Wer die Haut berührt, streichelt auch die Seele.
Eine gute Ausgangsbasis also, um ganzheitlich den unterschiedlichen Ursachen von Schmerzen auf den Grund zu gehen und Beschwerden zu lindern oder gar zu beheben.

Die Hände des Therapeuten sind dabei fast sein einziges Werkzeug.
Mit ihnen macht er sich ein Bild von dem Körper, der vor ihm liegt, sitzt oder steht.
Und je nachdem, welche Methode er anwendet, kann er dann mit gezielten Griffen dem Körper Gutes tun.

Unter den Händen eines Therapeuten verändern sich Körperfunktionen:
Stresshormone werden abgebaut und hormonelle Abläufe harmonisiert, Herz und Kreislauf angeregt oder beruhigt.
Mit speziellen Bewegungen wirkt der erfahrene Therapeut auf den gesamten Körper und erfühlt beispielsweise Blockaden.

Seine Aufgabe ist es dann, diese auf seine Weise zu lösen, ebenso wie er Muskeln und Gewebe lockert und stärkt und Sehnen elastischer macht.
Diese Behandlungen beeinflussen Körper, Seele und Geist und bringen somit auch die Psyche ins Gleichgewicht.
Weil Menschen ebenso verschieden sind wie die gezielten Griffe der Therapeuten, stellen wir Ihnen hier fünf unterschiedliche Behandlungen vor.


Osteopathie:
Den Rhythmus des Körpers erspüren
Der Name Osteopathie setzt sich aus dem griechischen "osteo" für Knochen und "pathie" für Leiden zusammen.
Ein Osteopath ist jedoch nicht nur auf die Knochen spezialisiert, sondern behandelt den ganzen Menschen.
Meistens arbeitet er auch eng mit Schulmedizinern zusammen.

Dass unser Körper niemals still steht, wissen wir alle.
Wussten Sie aber, dass unabhängig vom Atem und unabhängig vom Herzschlag auch unsere Schädelknochen, das Kreuzbein, die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit und sogar unsere inneren Organe in ihrem jeweils eigenen Rhythmus schwingen?
Diese Erkenntnis ist sozusagen die Basis für den Osteopathen.
Wie funktioniert die Methode?

Der Osteopath kann mit seinen geschulten Händen die unterschiedlichen Rhythmen des Körpers erspüren.
Fühlt er an einer Stelle eine veränderte oder fehlende Eigenbewegung, ist er dem Problem bereits auf der Spur.
"Ein Mangel an Beweglichkeit im Schultergürtel etwa kann zu ganz unterschiedlichen Krankheitserscheinungen führen", weiß der diplomierte Osteopath Rüdiger Krause aus Erfahrung.
"Der eine Mensch reagiert dann mit Kopfweh, ein anderer mit Atemschwierigkeiten und ein dritter mit Schmerzen, die in die Arme ausstrahlen."

Und nicht nur das:
Möglicherweise sind die faszialen Systeme blockiert, jene fein glänzenden Häutchen an Muskeln und Organen.
Blockaden oder ein falscher Zug an den Faszien des Schultergürtels können sich bis zu den unteren Rippen, zu Magen und Leber oder bis hinauf zum Hals auswirken und dann zum Beispiel Magenbeschwerden oder Kopfschmerzen auslösen.

Die Aufgabe des Osteopathen ist es also, in wahrer Detektivarbeit Bewegungseinschränkungen auf ihren Ursprung zurückzuverfolgen und sie dann zu lösen.
Das macht er gezielt an den Schädelknochen, mit sanften und manchmal festeren Handgriffen am ganzen Körper.
So hilft der Osteopath dem Körper, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.


Wann hilft Osteopathie?
Verspannte Muskeln, Verkrampfungen des Gewebes, Rückenschmerzen, Fehlhaltungen, Schulter- und Nackenprobleme oder die Folgen von Unfällen können gelindert oder behoben werden, ebenso Kiefergelenkprobleme, schmerzende Narben, Schwindelzustände, Verwachsungen, Kopfschmerzen und stressbedingte Störungen.
Manche Unterleibsbeschwerden lassen sich ebenfalls auf eine funktionelle Störung zurückführen und dann osteopathisch behandeln.


Risiken der Osteopathie:
Akute Entzündungen haben in den Händen von Osteopathen nichts zu suchen, ebenso wenig wie Krebs- und Stoffwechselerkrankungen, etwa Gicht.
Beim geringsten Zweifel besteht ein guter Osteopath auf einem medizinischen Check-up, bevor er mit seiner Behandlung beginnt.
Was kostet die Behandlung?
Eine Therapiesitzung von bis zu einer Stunde kostet 50 bis 75 Euro.
Ob Ihre Krankenkasse bezahlt, sollten Sie vorher abklären.


Wo finden Sie einen Therapeuten?
Informationen über die Methode und über Therapeuten in Ihrer Nähe erhalten Sie beim:
Verband der
Osteopathen Deutschland e. V.

Untere Albrechtstr. 5
65185 Wiesbaden
(mit 0,56 Euro frankierten Rückumschlag beilegen).

Shiatsu:
Mit sanften Druck entspannen und beleben
Die asiatische Medizin lehrt, dass jede Krankheit ihren Ausgangspunkt in einem Ungleichgewicht zwischen überschießender und mangelnder Energie - dem Qi - hat.
Ist das Qi (sprich Tschi) blockiert oder an bestimmten Körperstellen im Übermaß vorhanden, kann das zu Unwohlsein und Unausgeglichenheit führen und schließlich in eine Krankheit münden.

Aus dieser Vorstellung heraus entwickelte sich vor rund 100 Jahren in Japan die spezielle Technik des Shiatsu.
"Shi" heißt zu Deutsch Finger, das Wort "atsu" , wird mit Druck übersetzt.

"Im Grunde genommen geht es bei Shiatsu darum, den Klienten zu ermuntern, sich in seinen stärken und Schwächen wahrzunehmen und ihm zu einem feineren Gespür für sich zu verhelfen", übersetzt Klaus Metzner, Shiatsu- Therapeut und Ausbilder am Europäischen Shiatsu Institut in München, das fernöstliche Denken in unsere Sprache.

Wie funktioniert die Methode?
Während der Behandlung liegt der Patient bequem und warm gekleidet auf einer weichen Matte am Boden.
Ältere Menschen können auf einem Stuhl sitzen oder es sich auf einer Liege bequem machen.
"Handflächen und Daumen sind die häufigsten ,Werkzeuge', mit denen Druck ausgeübt wird", sagt Klaus Metzner.
"Mal ist er punktuell, mal flächig, mal statisch, mal dynamisch.
Hin und wieder setze ich auch den Ellenbogen und manchmal sogar das Knie ein."

Es wird weder geklopft noch massiert.
Und während der Behandlung wird kaum gesprochen.
Der erfahrene Behandler spürt, ob der unterschiedliche Druck dem Klienten gut tut, z.B. an seinem tiefer werdenden Atem.
Herzfrequenz, Atmung und Muskeltonus lassen sich so beeinflussen.

Shiatsu stimuliert auch das Nervensystem.
Und letztlich, so Metzner, lernt der Klient durch die Berührungen des Therapeuten, sich selbst wahrzunehmen und damit mehr Gefühl für sich als ganze Person zu entwickeln.
Weil das eine gewisse Intimität birgt, braucht es gegenseitige Offenheit und Vertrauen.

Wann hilft Shiatsu?
Diese Therapie kann man einfach nutzen, um sich insgesamt wohler zu fühlen, weil sie harmonisierend auf den Körper und die Psyche wirkt.
Die eigenen Kräfte werden gestärkt.
Die Technik ist vor allem eine vorbeugende Maßnahme, zum Beispiel gegen stressbedingte Erkrankungen und Unbeweglichkeit, körperliche wie geistige.

Sie hilft aber auch bei Alltagsbeschwerden wie Verspannungen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Störungen des vegetativen Nervensystems, Menstruationsbeschwerden und Kreislaufproblemen.
Auch bei chronischen Schmerzen kann Shiatsu Erleichterung bringen.
Um Beschwerden zu lindern, ist aber ein längerer Behandlungszeitraum nötig.

Risiken der Therapie.
Ein erfahrener Therapeut wird immer den Austausch mit seinem Klienten suchen und Überforderung vermeiden.
Vorsicht ist geboten bei starker Osteoporose und bei Bluthochdruck.

Akute Erkrankungen gehören in die Hand eines Arztes.
Was kostet die Behandlung?
Eine Sitzung von 45 oder 60 Minuten kostet 35 bis 60 Euro.
Fragen Sie Ihre Kasse, ob Sie zuzahlt.

Wo finden Sie einen Therapeuten?
Eine Liste von gut ausgebildeten Therapeuten verschickt die:

Gesellschaft für Shiatsu
in Deutschland (GSD)
c/o Martina Friedmann
Bahrenfelder Kirchenweg 53
22761 Hamburg
oder
Institut für
Aquatische Körperarbeit
Christhahlenweg 27
79112 Freiburg
Tel.07665/ 94 23 10
Fax 07665/ 94 23 11

Rolfing: Den aufrechten Gang üben
Wer traurig ist, lässt den Kopf hängen, wer angestrengt arbeitet, verspannt oft im Schulterbereich und macht den Rücken krumm. Unsere Körperhaltung sagt viel über unsere momentane körperliche und seelische Verfassung.

Die Biochemikerin Ida Rolf (1896-1979) entwickelte aufgrund ihrer Beobachtungen eine Körpertherapie, mit der sie verhärtete, verkrampfte und verkürzte Muskeln, Sehnen und Bänder wieder lockerte und löste.
Im Zentrum der Behandlung steht das Bindegewebe, vor allem die Muskelfaszien.
"Diese dünnen festen Häute umhüllen jeden unserer Muskeln wie eine eng anliegende Plastiktüte.
Sie setzen sich mit den Sehnen fort und verbinden sich mit der Knochenhaut", erklärt der Rolfer Dr. Peter Schwind aus München.

Gesunde Faszien sind dünn und elastisch.
"Fehlt es dem Körper an Bewegung, verlieren die Faszien ihre Elastizität und verkleben miteinander", so Schwind weiter.
Und das führt mit der Zeit zu Beschwerden.
Ein Rolfer versucht nun durch seine Behandlung, den Menschen wieder ins Lot zu bringen, ihn aufzurichten.

Wie funktioniert die Methode?
Zu Beginn einer Behandlung analysiert der Rolfer zunächst einmal Gang und Haltung des Patienten genauestens.
Oft kann er schon daran erkennen, wo das Problem vermutlich liegt.
In zehn Sitzungen, die jeweils bis zu eineinhalb Stunden dauern können, arbeitet der Rolfer mit unterschiedlichem Druck der Finger und Fingerknöchel, der Handflächen und des Ellenbogens bestimmte Körperbereiche durch.

Behutsam wird in den Rolfing-Stunden auf das Bindegewebe eingewirkt.
Der Klient unterstützt die Behandlung, indem er bewusst atmet und versucht, den Sauerstoff in bestimmte Körperabschnitte zu lenken.
Nach erfolgreicher Therapie ist dann nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche wieder im Lot.
Diese Methode regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an.

Wann hilft RoIfing?
Rolfing tut allen stressgeplagten Menschen gut, kann Bandscheibenprobleme, Haltungsschäden, Spannungskopfschmerzen und Schleudertraumen lindern.
Sportler, Tänzer und Schauspieler schätzen diese Gesundheitsvorsorge als Weg zu einer besseren Körperbeherrschung.

Risiken der Therapie:
Bei entzündlichem Rheuma, degenerativen Muskelerkrankungen und Lähmungen sollte Rolfing nicht angewandt werden.
Genauso wenig dürfen Menschen mit Tumorerkrankungen damit therapiert werden oder noch nicht verheilte Wunden.
Schmerzen während der Behandlung sollten sofort dem Rolfer mitgeteilt werden.
Außerdem lernen die Klienten spezielle Übungen, mit denen sie falsche Bewegungsmuster auch im Alltag vermeiden können.

Was kostet die Behandlung?
Für eine Sitzung müssen Sie mit 70 bis 90 Euro rechnen.
Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen diese Therapieform nicht.
Wo finden Sie einen Therapeuten?
Eine ausführliche Liste von Rolfern in Deutschland erhalten Sie bei der:

European Rolfing Association
Kapuzinerstr. 25
80337 München
Tel.089/ 54 37 09 40
Fax 089/ 54 37 09 42
E-Mail:
rolfingeurope@compuserve.com

Chirotherapie:
Menschen in die Hände nehmen
Ein kurzer Ruck - und alles ist wieder gut.
So stellt sich der Laie den Besuch beim Chirotherapeuten vor.
Leider ist es nicht ganz so einfach.
Denn die chirotherapeutischen Handgriffe - cheiros heißt griechisch Hand - sind nur der Einstieg in ein ganzheitliches Behandlungskonzept, mit dem blockierte Gelenke, Wirbel und dadurch verspannte Muskeln und Sehnen wieder gelöst werden.

Vor jeder chirotherapeutischen Behandlung sollte eine sorgfältige ärztliche Diagnose stehen, bei Problemen an der Halswirbelsäule stets auch eine Röntgenaufnahme.

Wie funktioniert die Methode?
Mit einer speziellen Diagnostik, bei der Gelenke und Wirbelsäule durch Tasten und Drehen auf ihre Beweglichkeit hin überprüft werden, stellen Chirotherapeuten bestehende Störungen fest.
Wenn er ein blockiertes Gelenk behandelt, führt der Therapeut es in die freie Richtung und baut eine Spannung auf.
Diese Spannung hält er zunächst und löst sie dann durch eine kurze Bewegung auf.
Oft ist dabei ein Knacken zu hören, was jedoch weder auf Erfolg noch auf Misserfolg der Behandlung schließen lässt.

Bei schmerzenden Muskeln setzt der Behandler gezielte Dehnungen ein und löst dadurch die Blockierung eines Gelenks.

Ein wichtiger Teil der Behandlung sind spezielle Übungen, die der Patient regelmäßig zu Hause trainiert.
Und nicht zuletzt wird sich jeder Betroffene eine passende Sportart suchen müssen, um wiederkehrenden Beschwerden vorzubeugen und so seine Gesundheit ein Stück weit selbst in die Hand zu nehmen.

Wann hilft Chirotherapie?
Bei Problemen an der Wirbelsäule, an den Gelenken, Muskeln und Sehnen, ist der Chirotherapeut oft erfolgreich.
Auch Schwindelgefühle, Seh- und Hörstörungen, Kopfschmerz oder Magen-Darm-Probleme kann er beheben, sofern sie wirklich auf blockierten Gelenken beruhen.

Risiken der Chirotherapie:
Bei akuten Verletzungen an den Gelenken wie Bänderzerrungen oder -rissen, bei einem Bandscheibenvorfall, bei Gelenkrheuma und akuten Entzündungen ist diese Therapie genauso ungeeignet wie bei Osteoporose, Tumoren und Bindegewebserkrankungen.
Komplikationen treten bei der Chirotherapie nur sehr selten auf.
Dennoch: Ein falscher Handgriff kann Schwindelanfälle oder Lähmungen hervorrufen.
Sogar Todesfälle sind dokumentiert.
Deshalb sollten Sie Blockierungen an den Gelenken nur von einem ausgebildeten Arzt mit der Zusatzbezeichnung "Chirotherapie" behandeln lassen.

Was kostet die Behandlung?
Eine Voruntersuchung und die einmalige Behandlung kosten etwa 100 Euro.
Gesetzliche Krankenkassen zahlen die Behandlung durch einen Arzt.
Einige private Versicherungen erstatten auch die Kosten für einen Heilpraktiker oder Chiropraktor.

Wo finden Sie einen Therapeuten?
Eine Adressenliste mit Chirotherapeuten verschickt die:
Deutsche Gesellschaft
für Chirotherapie (DGCh)
Max-Brod-Weg 14
70437 Stuttgart-Freiberg
Tel./Fax 0711/ 84 17 66
oder die
Deutsche Gesellschaft
für manuelle Medizin e.V.
Riedstraße 5
88316 Isny-Neutrauchburg
Tel.07562/ 97 18-0
Fax 07562/ 97 18-22


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