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* Einführung *


Begriffsdefinition * Sucht *
Was umgangssprachlich Sucht meint, wird in der wissenschaftlichen Literatur heute durch den Begriff Abhängigkeit umschrieben.
Suchtmittel wie Alkohol, Drogen, Medikamente, Nikotin und andere Rauschmittel können zu einer Abhängigkeit führen.
Vorstufe der Abhängigkeit ist der schädliche Gebrauch, auch Missbrauch (Abusus) genannt.
Stofflicher Missbrauch ist nach Dilling (1991) ein gesundheitsschädigendes Konsumverhalten, durch welches ein körperlicher oder seelischer Schaden bereits entstanden ist.

Abhängigkeit liegt vor, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien erfüllt sind:
  • starker Wunsch zum Substanzkonsum
  • verminderte Kontrolle bezogen auf Anfang, Ende und Menge des Konsums
  • Konsum zur Linderung von Entzugsbeschwerden
  • Steigerung der Dosis ist notwendig, um eine bestimmte Wirkung erhalten zu können
  • eingeengtes Verhaltensmuster
  • Vernachlässigung andererInteressen
  • anhaltender Konsum trotz bereits eingetretener Folgen

    * Typische süchtige Verhaltensmuster *

    Da nicht nur der Substanzmittelkonsum abhängig macht, wird hier auch anderes häufig vorkommendes süchtiges Verhalten aufgezählt:

    Abhängigkeit liegt vor, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien erfüllt sind:
  • starker Wunsch zum Substanzkonsum
  • verminderte Kontrolle bezogen auf Anfang, Ende und Menge des Konsums
  • Konsum zur Linderung von Entzugsbeschwerden
  • Steigerung der Dosis ist notwendig, um eine be-
  • Entlastungstrinken in Krisensituationen (entspricht Missbrauch)
  • Rauchen gegen Stress trotz Raucherbronchitis oder Krebserkrankung
  • Dauereinnahme von Beruhigungsmitteln über Monate oder Jahre
  • Essstörungen wie z.B. Anorexie, Bulimie oder Essattacken bei Übergewicht
  • Spiegeltrinken (nicht jeder Alkoholabhängige ist Spiegeltrinker)
  • Kaufsucht
  • Spielsucht
  • Computer-Abhängigkeit (siehe o.g. Kriterien)
  • Co-Abhängigkeit meint das auf die Sucht des süchtigen Partners konzentrierte Verhalten von Partnern.

    * Häufigkeit *

    Abhängigkeitserkrankungen zählen zu den bedeutsamen Faktoren der Kostenexplosion im deutschen Gesundheitswesen.
    Große Bevölkerungsgruppen sind von Alkoholabhängigkeit, den vorwiegend körperlichen Folgen des Rauchens und den vorwiegend psychischen Schäden der Dauereinnahme von Beruhigungs- und Schlafmitteln betroffen.
    Laut Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung gibt es in Deutschland:
  • 3,2 Mio. Alkoholabhängige
  • 17 Mio. Raucher
  • 1,4 Mio. Medikamentenabhängige (davon > 1 Mio. Benzodiazepine)
  • ca. 100-150Tsd. Drogenabhängige.

    * Ursachen/ Hintergründe *

    Substanzmittel werden missbraucht, um unangenehme Gefühle wie Trauer, Schmerz, Angst oder Wut sowie ungelöste Konflikte loszuwerden.
    Das gelingt nur kurze Zeit und wird vom Gehirn wie eine Belohnung verarbeitet.
    Dieser Prozess führt dann zur Gewohnheit und später zur Abhängigkeit.
    Süchtige leiden fast immer unter heftigen Scham- und Schuldgefühlen.
    Diese erklären, weshalb Suchtkranke die Erkrankung lange bagatellisieren oder verleugnen.
    (Quelle: Klinik Schwedenstein)



  • * Heroin *
    Konsumformen * Überdosierung/Entzug * Geschichte
    Heroin ("Sugar") wird aus dem eingetrockneten Milchsaft von Schlafmohn hergestellt.

    Es wird in Form von weißem bis beigem Pulver oder als Kristalle auf dem Schwarzmarkt gehandelt und enthält in der Regel neben dem Heroin verschiedene andere Substanzen, zum Beispiel Traubenzucker, Aspirin, aber auch Strychnin.
    Es werden auch gefährliche Mischungen mit anderen Drogen wie etwa Kokain ("Speedball") verkauft.

    * Konsumformen *


    Heroin wird entweder intravenös gespritzt ("fixen"), inhaliert (Folienrauchen), gegessen oder geschnupft.
    Die Stärke der Wirkung und auch die Risiken variieren je nach Konsumform.
    Intravenös gespritzt wirkt Heroin stärker und birgt unter anderem das Risiko von Abszessen, Blutvergiftungen, Embolien und Infektionen mit HIV oder Hepatitis-Viren.

    * Hochgefühl mit verheerend Konsequenzen *

    Die unmittelbare Wirkung - der "Flash" oder "Rush" oder "Kick" - vor allem von gespritztem Heroin ist ein überwältigendes, kurz anhaltendes Hochgefühl.
    Diese ersten Gefühle von Euphorie, Lust und Sorglosigkeit werden nach kurzer Zeit abgelöst von einer dösigen, der Umwelt gegenüber gleichgültigen, in sich versunkenen Stimmung.

    Die Wirkung einer Dosis Heroin fällt nach 5 bis 8 Stunden deutlich ab.
    Deswegen konsumieren viele Heroinabhängige etwa drei Mal am Tag.
    Oft kann das dafür nötige Geld nur noch über Beschaffungskriminalität und Prostitution aufgetrieben werden.
    Der damit verbundene soziale Abstieg gehört mit zu den gravierenden Folgen einer Heroinabhängigkeit.

    * Risiken und Nebenwirkungen *

  • Verlangsamung der Atmung, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Blutdruckabfall, Pulsverlangsamung, Pupillenverengung und Harnverhaltung können auftreten.
  • Weitere oft beobachtete Nebenwirkungen bei regelmäßigem Konsum von Heroin: Verwirrung, Desorientierung, Erinnerungslücken, undeutliche und verwaschene Sprache sowie Koordinationsstörungen, extreme Verstopfung, Verringerung der sexuellen Lust und eine potenziell lebensbedrohliche Reduktion der Atemfrequenz auf 2-4 Atemzüge pro Minute (durch die Dämpfung des Husten- und Atemzentrums).
  • Eine Überdosis Heroin kann tödlich sein!
  • Langzeitrisiken: Die Gefahr psychischer und physischer Abhängigkeit ist groß. Sobald sich eine Toleranz entwickelt hat und dem Körper nicht die notwendige Substanzmenge zugeführt wird, treten 8-12 Stunden nach der letzten Heroineinnahme Entzugserscheinungen ein (physische Abhängigkeit).
  • Entzugssymptome sind Schweißausbrüche und Kälteschauer, Augen- und Nasenrinnen, Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Gereiztheit, Schwäche, Angst, depressive Zustände, schmerzhafte Krämpfe, Schlaflosigkeit und seltener auch Halluzinationen, psychotische Phasen und Krampfanfälle.
  • Spezifische Risiken nach Konsumform:
    Sniffen: Schädigung der Nasenscheidewände und Schleimhäute.
    Rauchen: Schädigung von Bronchien und Lunge (die Lunge verklebt bei täglichem Konsum).
    Spritzen: Venenentzündungen und Gefahr von Infektionskrankheiten (Hepatitis G, HIV/AIDS, Pilze).
  • Durch die Verunreinigungen im Heroin können Organschädigungen auftreten.

    * Schwere Abhängigkeit *

    Heroin kann schwer psychisch und körperlich abhängig machen.
    Es ist einer der am stärksten abhängig machenden Stoffe.
    Das Verlangen nach dieser Droge wird schnell so groß, dass das Erlebnis zwanghaft wiederholt werden muss und die Kontrolle über den Konsum erstaunlich schnell verloren geht.

    Mit der Gewöhnung an den Stoff muss die Dosis erhöht werden, damit die Wirkung gleich bleibt (Toleranzbildung).
    Bei regelmäßigem Konsum schwächt sich die Wirkung immer mehr ab.

    * Überdosierung *

    Je nach Dosishöhe, Stoffgemisch und persönlicher Verfassung kann es zu einergefährlichen, manchmal gartödlichen Vergiftung kommen.
    Weil oft nicht klar ist, wie viel Heroin tatsächlich im Stoff ist, den jemand kauft, ist die Gefahr einer Überdosierung groß.
    Auch die Mischungen mit anderen giftigen Stoffen bergen unkalkulierbare Risiken.
    Eine Überdosis führt zu Bewusstlosigkeit und ins Koma.
    Es gilt dann, sofort den Notarzt zu rufen.

    * Entzug * Auf dem Affen sein *

    Zittern und Schwitzen, Muskelschmerzen, Schlafstörungen und Fieber gehören zu den beschwerlichen und gefürchteten körperlichen Entzugserscheinungen, die oft mit einer sehr schweren Grippeerkrankung verglichen werden.
    Sie dauern bei einem "kalten" Entzug (ohne medikamentöse Hilfe) 7 bis 10 Tage.

    * Heroinprobleme? *

    Es gibt immer eine Möglichkeit, mit einer schwierigen Situation umzugehen.
    Sich bei Problemen zu verkriechen bringt allerdings nichts.
    Und Drogen sind auch keine Problemlöser.
    Weiterhelfen kann jedoch ein Gespräch mit einem Menschen, dem du vertraust.
    Du kannst unter Garantierung der beruflichen Schweigepflicht auch das Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt suchen, eine Jugend- und Drogenberatungsstelle kontaktieren.

    Zur Geschichte von Heroin oder
    * 101Jahre Hustensaft *

    1998 war es genau ein Jahrhundert her, dass die deutsche Pharma-Firma BAYER das Patent für ein neues sehr wirksames Hustenmittel anmeldete - Heroin.
    Hinter diesem Produktnamen verbirgt sich der Stoff Diacetylmorphin, welcher aus Morphin synthetisiert wird.

    Erstmals gelang dies 1874 in England.
    Es wurden Versuche durchgeführt und nach kurzer Erprobungsphase brachte BAYER 1898 das Diacetylmorphin unter dem Markennamen Heroin auf den Markt und verbreitete es gezielt und massiv mit einer weltweiten Werbekampagne in 12 Sprachen.

    Heroin wurde nicht nur als Hustenmittel (Atmungssedativum) eingesetzt, sondern fand auch Anwendung bei Herzerkrankungen, zur Geburts- und Narkoseeinleitung, bei Lungenerkrankungen, aber auch bei Bluthochdruck etc.
    Die Nebenwirkungen erschienen so gering wie bei kaum einem anderen Medikament:
    lediglich Verstopfung und leichte sexuelle Lustlosigkeit wurden beschrieben.

    Zunächst vermutete man, dass Heroin, im Gegensatz zu Morphin, keine Abhängigkeit hervorruft - weshalb es auch als "Ersatzmedikament" bei Morphinabhängigkeit ein- gesetzt wurde.
    Aber auch beim Heroin wurde immer häufiger vor einer Abhängigkeit gewarnt - ein Effekt, der bei Arzneimitteln aber nichts Ungewöhnliches war bzw. ist.

    Bereits ein Jahr nach der Patentierung lieferten die BAYER-Werke das Produkt Heroin in 23 Länder und bis 1913 betrug die Jahresproduktion eine Tonne reines Heroin!
    Bis 1926 stiegen die Zahlen weiter an, in Deutschland auf 1,8 Tonnen und in der Schweiz sogar auf 3,9 Tonnen Heroin!
    Heroin wurde jedoch nicht nur für medizinische Zwecke produziert, was sich an der Überproduktion erkennen lässt.
    Der Weltbedarf an Opium für rein medizinische Zwecke betrug 500 bis 600 Tonnen.
    Die Produktion überschritt aber mehr als das Zehnfache des legitimen Bedarfes.

    So fanden Konferenzen zu dieser Thematik statt und es wurden auf internationaler Ebene Abkommen bezüglich der Reglementierung des Konsums und Handels mit Opium, Morphium, Heroin, Kokain und später auch mit THC-haltigem Hanf getroffen.
    Jedoch traten einzelne Staaten diesen Abkommen nur zögerlich bei, da die wirtschaftlichen Interessen, die sie mit den Drogen verbanden, zu groß waren.

    Das änderte sich, nachdem auf Druck der USA im Versailler Friedensvertrag ein Paragraph aufgenommen wurde, der die vertragschließenden Teile verpflichtete, das Opiumabkommen von 1912 zu unterzeichnen und anzuerkennen.
    Aufgrund dessen traten 1920 insgesamt 43 Staaten diesem Abkommen bei.

    Eines der bis dahin wichtigsten Abkommen war die bis heute gültige "Single Convention on Narcotic Drugs" von 1961.
    Seit Verabschiedung dieser Konvention ist nicht nur, wie bisher, der Konsum von Opiumprodukten, sondern auch von Kokain- und Cannabisprodukten zu anderen als wissenschaftlichen und medizinischen Zwecken verboten.
    Dieses Abkommen wurde 1971 durch ein Übereinkommen über psychotrope Stoffe (Halluzinogene, Stimulantien, Hypnotika und Tranquillantien, die synthetisch hergestellt werden können) ergänzt.
    Es folgten weitere Zusätze und Ergänzungen dieses Übereinkommens.

    In Deutschland ist das Betäubungsmittelgesetz seit 1971 die Grundlage zum juristischen Umgang mit Betäubungsmitteln, also auch mit Heroin.



  • * Strategien gegen das Rauchen *
    Auslöser für die Lust am Rauchen:
    Nervosität und Stress

    !! Üben Sie !!

    Wenn Sie gewöhnlich bei Nervosität oder in Stresssituationen zur Zigarette greifen, stärken Sie die automatische Assoziation Stress = Zigarette.
    Üben Sie, um diesen Automatismus zu durchbrechen, sich bei Auftreten von Nervosität oder Stress von Zigaretten fernzuhalten.
    Die Zigarette ist selbst ein Verursacher von Nervosität und Stress.
    Das Nikotin wird schnell aus dem Körper ausgeschieden, so dass Sie kurz nach dem Genuss einer Zigarette bereits wieder unter Entzugserscheinungen leiden.
    Dieser Entzug macht sich in Form eines Gefühls der Nervosität, inneren Unruhe oder Stress bemerkbar.
    Der Eindruck von Ruhe, den man nach dem Rauchen verspürt, beruht auf der Tatsache, dass Rauchen die Entzugserscheinungen lindert.
    Wenn Sie aufhören zu rauchen, wird die durch den Nikotinentzug hervorgerufene Nervosität verschwinden.
    Die Zigarette als Mittel gegen Stress? * Was für eine Illusion!
    Fest steht, dass Rauchen in keinster Weise Ihre Sorgen löst.
    Ganz im Gegenteil, Rauchen ist ein weiterer Anlass zur Sorge.
    Entspannen Sie sich
    Planen Sie ein Entspannungsprogramm, um "Ihre Batterien aufzuladen" (wie ein Besuch bei nichtrauchenden Freunden, ein gutes Buch lesen usw.).
    Machen Sie Entspannungsübungen
    (Yoga, Sophrologie).
    Treiben Sie mehr Sport.
    Sportliche Betätigung ist ein probates Mittel, um Spannungen abzubauen.
    Wenn Sie nicht sportlich sind, gehen Sie spazieren.
    Bei den Aufhörwilligen, die Sport treiben, sind die Erfolgsaussichten größer.

    Nehmen Sie ein pflanzliches Beruhigungsmittel.
    Diese Präparate haben eine beruhigende Wirkung und helfen bei nervösen Spannungszuständen, wie Unruhe, erhöhte Reizbarkeit usw.
    Sie sind rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich.
    Wenn man das dringende Bedürfnis zu rauchen verspürt.
    Das dringende Bedürfnis zu rauchen geht auf jeden Fall nach 3 bis 5 Minuten vorüber, ob Sie rauchen oder nicht.
    Das Beste, das Sie tun können, ist also abzuwarten, bis das Bedürfnis zu rauchen vorübergeht.
    Ein Nikotinersatz
    (Nikotinpflaster, Kaugummi, Lutschtablette) schwächt das dringende Bedürfnis nach einer Zigarette ab oder beseitigt es ganz.

    Setzen Sie dem dringenden Bedürfnis nach einer Zigarette Aktivitäten zur Zerstreuung, entgegen, wie: Trinken Sie etwas, lutschen Sie ein Bonbon oder kauen Kaugummi, essen Sie einen Apfel.
    Putzen Sie sich die Zähne oder spülen Sie sich den Mund.
    Verlassen Sie das Zimmer, in dem Sie sich gerade aufhalten und gehen Sie einige Schritte, machen Sie etwas anderes.
    Atmen Sie mehrmals tief und langsam ein und aus.
    Schnuppern Sie an einem Gefäß, in das Sie zuvor einige Zigarettenstummel und etwas Wasser gegeben haben (sehr wirksam!).
    Machen Sie Ihre negativen, automatisch auftretenden Gedanken ausfindig und bekämpfen Sie sie.
    Statt zu sagen:
    "Ich schaffe es nicht", sagen Sie sich:
    "Ich bin durchaus in der Lage, dem Bedürfnis zu rauchen, zu widerstehen."
    Schreiben Sie auf, was Sie unternehmen wollen, um gegen das dringende Bedürfnis zu rauchen anzugehen.

    * In Begleitung anderer *

    In den meisten Fällen wird man nach einem Aufhörversuch im Beisein anderer Raucher/innen wieder rückfällig.
    Hier einige Ratschläge:
    Bereiten Sie sich geistig vor, bevor Sie an einen Ort gehen, an dem Sie Raucher/innen treffen (Abendeinladung, Arbeitssitzung usw.).
    Stellen Sie sich die Situation im Vorhinein vor, und arbeiten Sie eine Strategie aus, um dem Griff zur Zigarette zu widerstehen.
    Proben Sie diese Szene wie ein Schauspieler.
    Spielen Sie die Szene durch, wie Sie eine Zigarette ablehnen und ebenso die Situation, in der Sie jemandem antworten, der Ihre Fähigkeit, mit dem Rauchen aufzuhören, anzweifelt.
    Nehmen Sie es mit Humor, das löst angespannte Situationen.
    Trinken Sie nicht zuviel Alkohol.
    Denn Alkohol verringert Ihre Selbstkontrolle, wodurch Sie sich zum Rauchen verleiten lassen könnten.
    Vermeiden Sie Risikosituationen.
    Die erste Zeit nach dem Aufhören ist es besser, Orte zu meiden, von denen Sie wissen, dass Sie dort auf Raucher/innen treffen werden.
    * Wenn Sie nicht in Stimmung sind *

    Nikotin ist ein Stimulans.
    Es ist daher durchaus möglich, dass Rauchen Ihnen hilft, wenn Sie in schlechter Verfassung sind.
    Hier einige auf Ihre Situation zugeschnittene Ratschläge:
    Seien Sie aktiv:
    Nehmen Sie sich immer etwas vor, um Momente der Langeweile zu vermeiden, in denen sich die Lust auf eine Zigarette einstellen könnte.
    Treffen Sie sich mit anderen:
    Sprechen Sie mit Freunden.
    Das ist eine gute Möglichkeit, depressive Stimmungen zu überwinden.
    Vermeiden Sie die Einsamkeit.
    Denken Sie an etwas Positives:
    Vermeiden Sie die negativen, automatisch auftretenden Gedanken.
    Lernen Sie, sie zu relativieren und zu verwerten.
    Denken Sie an etwas Positives:
    Vermeiden Sie die negativen, automatisch auftretenden Gedanken.
    Lernen Sie, sie zu relativieren und zu verwerten.
    Nehmen Sie einen Nikotinersatz:
    Die depressive Stimmung wird zum Teil durch die Beschwerden infolge des Nikotinentzugs verursacht.
    Diese Produkte (Nikotinpflaster, Kaugummi, Lutschtablette) mildern die Beschwerden.
    Lassen Sie sich helfen:
    Wenn trotz aller Bemühungen Ihre depressive Stimmung nicht vorübergeht, nehmen Sie die Sache ernst.
    Zögern Sie nicht, einen Arzt oder Psychologen aufzusuchen.
    Sie können Ihnen helfen.

    * Nach dem Essen *

    Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, kann es nach dem Essen einen kritischen Moment für Sie geben, wo Sie Gefahr laufen, wieder rückfällig zu werden.
    Hier einige Ratschläge, um diese Situation zu meistern:
    Verlassen Sie sofort nach Beendigung Ihrer Mahlzeit den Tisch, und putzen Sie sich die Zähne.
    Lenken Sie sich ab, machen Sie beispielsweise einen Spaziergang oder waschen Sie das Geschirr ab.
    Wenn Sie bei Ihrer Tasse Kaffee Lust auf eine Zigarette verspüren, ersetzen Sie den Kaffee durch ein anderes Getränk (Fruchtsaft).
    Sagen Sie sich, dass Zigaretten eine Mahlzeit nicht besser machen.
    Ganz im Gegenteil, indem Ihr Geruchs- und Geschmacksempfinden gedämpft wird, können Sie Ihre Mahlzeit nicht in vollen Zügen genießen.
    Wenn Sie die Gewohnheit haben, nach dem Essen eine Zigarette zu rauchen, hat sich bei Ihnen die automatische Assoziation "Mahlzeit = Zigarette" gefestigt.
    Diesen Automatismus gilt es zu durchbrechen.
    Versuchen Sie, diese Gewohnheit abzulegen.

    Aufhören zu rauchen ist nicht nur eine Frage des Willens, sondern ebenfalls des Know-how.
    Auf dieses "gewusst wie" soll in den folgenden Abschnitten eingegangen werden.

    Bitten Sie Ihre Angehörigen um Unterstützung
    Sagen Sie Ihren Angehörigen, dass Sie ihre Unterstützung bei Ihrem Aufhörversuch begrüßen, und sagen Sie ihnen, wie sie Ihnen helfen können.
    Nehmen Sie sich dagegen vor Raucher/innen in acht, die Sie demotivieren könnten.
    Suchen Sie ebenfalls Unterstützung bei Spezialisten:
    Informieren Sie sich über Spezialprogramme zur Raucherentwöhnung.
    Nehmen Sie an Diskussionen im Internet teil Ihr/e Partner/in raucht gelegentlich.
    Folgendes ist ratsam:
    Bestehen Sie darauf, dass er/sie in Ihrer Gegenwart nicht raucht.
    Bitten Sie ihn/sie, keine Zigaretten in der Wohnung herumliegen zu lassen.
    Stellen Sie ein Rauchverbot für Wohnung und Auto auf.

    Nachdem Sie sich in bestimmten Situationen tausende Male eine Zigarette angesteckt haben, ist Rauchen für Sie zu einem bedingten Reflex, zu einem Automatismus geworden.
    Diesen Automatismus gilt es zu durchbrechen.
    Ändern Sie Ihre Rauchgewohnheiten.
    Kontrollieren Sie Ihren Tabakkonsum und üben Sie folgendes:

    Zögern Sie die erste Zigarette des Tages so lange wie möglich hinaus.
    Trinken Sie Ihre Tasse Kaffee oder Tee, Ihr Glas Wein oder Bier, ohne dabei eine Zigarette zu rauchen.
    Halten Sie sich an öffentlichen Orten in der Nichtraucherzone auf.
    Vermeiden Sie, in Gegenwart von Kindern zu rauchen.
    Rauchen Sie auch nicht in Ihrem Auto oder in Ihrer Wohnung usw.
    Verbringen Sie einen ganzen Abend ohne zu rauchen.
    Kauen Sie stattdessen einen Nikotinkaugummi oder lutschen Sie einen Nikotin-Lutschtablette.
    Rauchen Sie nicht das letzte Drittel ihrer Zigarette (ist am stärksten schadstoffbelastet).
    Verzichten Sie auf die für Sie unwichtigsten Zigaretten, indem Sie 5 Minuten warten, bis das Bedürfnis zu rauchen vorübergegangen ist (dieses Bedürfnis geht auf jeden Fall nach einigen Minuten vorüber, ob Sie nun rauchen oder nicht).
    Rauchen Sie nicht in Gegenwart von Nichtraucher/ innen.
    Selbst wenn sie Sie nicht darauf hinweisen, fühlen sie sich durch Ihr Rauchen oft gestört.
    Kleine Erfolge dieser Art steigern das Zutrauen in Ihre Fähigkeit, Ihre Rauchgewohnheiten zu kontrollieren.

    * Haben Sie das gewusst? *

    Die Zigarettenhersteller setzen dem Tabak Ammoniak zu, um die Nikotinaufnahme zu beschleunigen (freebase) und so die Abhängigkeit der Raucher/innen zu erhöhen.
    Zigaretten sind hochentwickelte industriell hergestellte Produkte, die den Raucher/innen die Nikotindosis liefern sollen, die nach Ansicht der Hersteller "optimal" ist, eine Abhängigkeit auszulösen bzw. diese zu festigen.
    Die Zigaretten sind so entwickelt, dass sie einen "Nikotinstoß" verabreichen.
    Die Hälfte der gleichzeitig Heroin- und Nikotinabhängigen fanden es schwieriger, mit dem Rauchen aufzuhören als das Heroin abzusetzen.
    Der Hauptgrund für das Weiterrauchen ist die Abhängigkeit.
    Der auf den Zigarettenpackungen angegebene Nikotin- und Kondensatgehalt (Teer) wird maschinell errechnet und entspricht nicht der tatsächlich aufgenommenen Menge.
    Wird auf der Packung 1 mg Kondensat (Teer) und 0,1 mg Nikotin angegeben, nehmen viele Raucher/innen tatsächlich 15 mg Kondensat und 1 mg Nikotin auf, das heißt 10 bis 15 Mal soviel.
    Beim Rauchen gelangt ein giftiges Gas, das Kohlenmonoxid (CO), in den Körper.
    Das CO setzt sich anstelle des Sauerstoffs am Hämoglobin fest und reduziert die Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff zu transportieren, um etwa 15%.
    Muskeln und Gehirn arbeiten langsamer, und das Risiko eines Herzinfarkts oder einer Herzattacke nimmt zu.

    Das letzte Drittel einer Zigarette ist stark mit giftigen Substanzen belastet, die sich bei der Verbrennung der ersten beiden Drittel anhäufen.
    Drücken Sie Ihre Zigarette nach den ersten beiden Dritteln aus.

    Das im Tabakrauch enthaltene Benzpyren verändert das Protein P53.
    Diese erst kürzlich entdeckte Mutation liefert den genetischen Nachweis, dass Tabakrauch krebserregend ist (biologische und statistische Nachweise existieren bereits seit langem).

    Rauchen führt zu Impotenz.
    Und das zusammensein mit einem Nichtraucher (einer Nichtraucherin) ist doch viel schöner!

    Beim Rauchen gefährden Sie die Gesundheit Ihrer Mitmenschen.
    Bei Nichtraucher/innen, die mit Raucher/innen zusammenleben, ist das Lungenkrebsrisiko 26% und das Infarktrisiko 23% höher als bei Nichtraucher/innen, die mit Nichtraucher/innen zusammenleben.

    * Ihre Kinder und das Rauchen *

    Die Kinder von Raucher/innen fangen häufiger selbst an zu rauchen, als Kinder von Nichtraucher/innen.
    Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, schränken Sie das Risiko ein, dass Ihre Kinder selbst anfangen zu rauchen.
    Die Kinder von Raucher/innen leiden häufiger unter Atemwegserkrankungen, Asthma oder chronischem Husten als Kinder von Nichtraucher/innen.
    "Rauchereltern - Hustenkinder."

    * Ex-Raucher/innen über die Vorteile
    * des Aufhören *

    "Im Gegensatz zu dem, was ich bisher immer geglaubt habe, habe ich festgestellt, dass es durchaus möglich ist, mit dem Rauchen aufzuhören."
    "Ich bin sehr stolz darauf, dass ich aufgehört habe. Das hat mir gezeigt, dass ich willens war, eine große Hürde zu überwinden."
    "Meine Familie ist sehr froh."
    "Ich habe keinen Mundgeruch mehr."
    "Der Geruch aus meinen Kleidern ist verschwunden."
    "Schluss mit dem Schmutz überall: Kippen, Asche, Brandflecken, volle Aschenbecher."
    "Ich verliere keine Zeit mehr damit, mir Zigaretten kaufen zu gehen und mich von Zigaretten ablenken zu lassen."
    "Ich brauche mir keine Sorgen mehr zu machen, ob ich meine Zigaretten eingesteckt habe oder ob ich andere um Zigaretten bitten muss."
    Quelle: Novartis Consumer Health,
    Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Genf




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    * Rauschgiftkriminalität *
    Zur Beschaffung der Drogen rutschen viele
    Abhängige in die Kriminalität ab.
    Die in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) bezeichneten Rauschgiftdelikte betreffen im Wesentlichen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), wobei die Täter hauptsächlich Kleinsthändler und Konsumenten sind, die im Besitz kleinerer Drogenmengen gefasst worden sind.

    Schwieriger gestaltet sich immer noch die Überführung der wichtigen "Hintermänner", die meist nur durch den Einsatz von so genannten V-Männern, die sich in die Szene einschleusen, gefasst werden können.

    * Beschaffungskriminalität *

    Die sonstige Kriminalität der durchschnittlichen Drogenkonsumenten zeigt sich überwiegend in Formen der so genannten Beschaffungskriminalität.
    Dabei stehen insbesondere Rezepterschleichung, Rezeptfälschung und - Diebstahl und verstärkt auch der Apothekeneinbruch im Vordergrund.

    Bei den von harten Drogen Abhängigen (z.B. Heroin- oder Crackabhängigen) entsteht die Gefahr, dass sie für die Drogen Raub und andere Gewalt- und Vermögensdelikte begehen, da die Finanzierung der erforderlichen täglichen Drogenration auf legalem Wege in diesen Fällen meist nicht mehr zu erreichen ist.

    * Folgekriminalität *

    Als Folgekriminalität werden Straftaten zusammengefasst, bei denen die Süchtigen solche Straftaten begehen, die durch ihren Rauschzustand oder die sich ergebenden psychischen Folgen oder Begleitumstände ihrer Sucht verursacht werden.
    Darunter fallen beispielsweise Gewaltdelikte gegen Angehörige, die im Zustand unkontrollierter Verfassung im Rauschzustand begangen werden.

    Die Süchtigen sollen durch die Darstellung der Rauschgiftkriminalität aber nicht stigmatisiert und ausgegrenzt werden.
    Vielmehr soll der Blick geschärft werden für die Gefahren, die mit dem Rauschgiftkonsum verbunden sind, um gerade junge Menschen vor dem Konsum von Drogen und seinen Folgen zu warnen.
    Es müssen Wege gefunden werden, um das Drogenproblem insgesamt zu reduzieren, damit die Süchtigen nicht weiter in die Kriminalität gedrängt werden.

    Andererseits ist die mit dem Rauschgift verbundene Kriminalität eine Tatsache, die in zunehmendem Maße auch Ängste in der Bevölkerung auslöst und aus diesem Grunde nicht verschwiegen werden darf.


    * Persönlichkeitsveränderung *
    und gesundheitliche Schäden durch Drogenkonsum

    * Drogenkonsum bei Kindern und Jugendlichen *
    Immer wieder fragen Eltern, Erzieher, Pädagogen, wie man die Gefahr des Drogenkonsums bei Kindern und Jugendlichen erkennen kann.

    * Hier einige Anhaltspunkte: *
    Sichere Anzeichen gibt es nicht.
    Kinder und Jugendliche haben zwangsläufig Probleme und Schwierigkeiten, sich mit der Umwelt, den Reifungsprozessen auseinander zusetzen.
    Wenn man sich nicht "wohl" fühlt, Probleme hat, sollten sie aufmerken:
    Es kann sein, daß dann Drogen benutzt werden, aber es ist nicht sicher, daß es so ist.
    Auf jeden Fall sollten die Eltern aufmerksam sein wenn sie folgendes feststellen:
    Aufmerksamkeit bei:

    Leistungsabfall in der Schule oder Ausbildung,

    abrupte Beendigung bisheriger Freundschaften, häufig wechselnde Bekanntschaften,

    Aufgabe bisheriger Hobbys - ohne neue zu finden

    Pessimismus, Null Bock,

    psychische oder körperliche Störungen:
    Mißtrauen, Angstzustände, Interesselosigkeit, Apathie, Kopfschmerz, Neigung zu Schwindel oder Ohnmachten, Herz-, Magen- und Darmbeschwerden.

    Natürlich können diese Erscheinungen auch andere
    Gründe haben:
    Das gilt besonders dann, wenn es sich um Überwindung von Pubertätsschwierigkeiten handelt.


    "Alle Rauschgifte wirken auf das menschliche Gehirn ein", erklärt der Psychiater Dr. Florian Ricklin, "und zwar an Schaltstellen, die für das bewusste Denkvermögen und die Erlebnisverarbeitung verantwortlich sind, und in den Gehirnregionen, in denen wir Gefühle, Emotionen und Stimmungen lokalisieren können".
    Im Drogenrausch geschieht vereinfacht gesagt folgendes:
    Das menschliche Gehirn wird überschwemmt mit Substanzen, die große Ähnlichkeit mit körpereigenen Stoffen haben.

    Diese Substanzen beeinflussen Stimmungen und Gefühle, aber auch Denkabläufe, die Wahrnehmung, die Auffassung und die Verarbeitung von Erlebtem und das Gedächtnis.
    Logischerweise hat Dauerkonsum auch dauerhafte Folgen.
    Eine Persönlichkeitsveränderung nimmt ihren Lauf.
    Ricklin weiter: Mit dem Thema der Persönlichkeitsveränderungen bei Drogensucht dringen wir ins Zentrum des Rauschgiftproblems ein.

    Es sind nämlich diese Persönlichkeitsveränderungen, die die Gefährlichkeit der Drogen ausmachen - neben einigen körperlichen Folgen, die es natürlich auch gibt.

    Aber selbst wenn wir Drogen kennen würden, die keine körperlichen Gefahren in sich trügen, so müssten wir dennoch aufs eindringlichste vor ihnen warnen, denn jedes Rauschgift erzeugt Veränderungen der Persönlichkeit, das heißt Veränderungen des Menschen in seiner Individualität.
    Oder wie es die Genfer Philosophin, Professor Jeanne Hersch, ausgedrückt hat:
    "Drogensucht ist ein Verrat am Wesentlichen des Menschseins."

    Wenn man berücksichtigt, dass gerade Jugendliche durch Drogen gefährdet sind, dann gewinnt dieser Sachverhalt noch eine schwerwiegendere Bedeutung:
    "Junge Menschen sind in besonderem Maße anfällig für die persönlichkeitsschädigenden Einflüsse der Drogen, denn ihre Persönlichkeit ist noch in Entwicklung begriffen.

    Der junge Mensch ist eben erst daran, seine Stellung und seinen Platz in der Welt und in der menschlichen Gemeinschaft zu finden.
    Die Gehirnforschung zeigt uns, dass in der Phase der Adoleszenz auch wichtige neurophysiologische Reifungsprozesse stattfinden.
    Drogenkonsum in dieser Phase zerstört die Entwicklungschancen der Jugend."

    Neben der Persönlichkeitsveränderung müssen auch weitere medizinische Schäden berücksichtigt werden.
    Der Lehrbeauftragte für Drogenabhängigkeit und Suchtkrankheit an der Universität Karlsruhe, Dr. Lothar Hans Schreiber, beschreibt Verschlechterungen der Sehkraft, die eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer darstellen.
    Außerdem erwähnt er, dass Heroinkonsum Lungenödeme verursachen könne, was dann zu hochgradiger Atemnot führe.

    Die Sterblichkeitsrate sei hoch, tauche aber in Statistiken nicht auf, weil der Heroinkonsum als eigentliche Todesursache nicht genannt werde.
    Und der Leiter der Abteilung für klinische Forschung über Alkoholismus und Drogensucht am Karolinska-Institut von Stockholm, Professor Ulf Rydberg, weist auf den Zusammenhang von Cannabiskonsum und der Ausbildung von Schizophrenie hin.



    * Die Sucht im Alter *
    bricht sich schleichend Bahn
    Alkohol bei Männern - "Valium & Co" bei Frauen: schmaler Grat zur Abhängigkeit
    "Nicht jeder ist ein Goethe oder ein Sartre."
    Beide haben bis ins hohe Alter viel Alkohol getrunken. Täglich.

    Der alte Geheimrat Goethe habe sich sogar damit gebrüstet, zwei Flaschen Rotwein pro Tag zu trinken, erzählt Dr. Dirk Wolter, Chefarzt der Gerontopsychiatrie in der Westfälischen Klinik Münster des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

    Ob der deutsche Dichter und der französische Philosoph ihr tägliches Quantum Alkohol zwingend brauchten, ist nicht überliefert.
    "Sucht im Alter" jedenfalls war bis vor wenigen Jahren noch kein Thema - auch nicht fürs Gesundheitswesen.
    Süchtig waren eher die jungen Menschen.
    Nach Alkohol, nach Heroin oder Kokain.
    Aber alte Menschen, süchtig nach Alkohol, Medikamenten, gar nach illegalen Drogen?
    Darauf sind die Mediziner erst vor gut zwei Jahrzehnten gestoßen worden, berichtet Wolter.
    Alt gewordene Junkies sind für sie noch ein ziemlich neues Phänomen.
    Bislang galt: Alte Menschen hören irgendwann einfach auf Alkohol zu trinken.
    Oder sie sterben, bevor die Sucht zum Problem für sie oder ihre Mitmenschen wird.

    Um zu viel Alkohol geht es meist bei Männern.
    Frauen werden im Alter häufiger süchtig nach "Valium und Co.", nach Tabletten.
    Bei Frauen wie Männern bricht sich die Sucht meist versteckt und schleichend Bahn.

    * Ursache zugedeckt *

    "Einen Schnaps am Abend - und man wird 100 Jahre alt."
    Diese oft zu hörende Lebensweisheit von alten Jubilaren will auch Dr. Wolter nicht per se in Frage stellen:
    "Wenn es dabei bleibt, geht das in Ordnung." Nur bleibt es immer dabei?
    Da ist es mit den Tabletten ähnlich wie mit dem Alkohol:
    Viele Menschen neigen dazu, die Menge langsam zu steigern.
    "Aber im Alter verträgt man halt weniger", warnt Wolter.

    Etwa jeder zehnte Mensch über 60 Jahre hat ein "problematisches Trinkverhalten", besagen neue Studien.
    "Die Menschen leben länger und trinken mehr", haben Wolter und seine Kollegin UIrike Kordt festgestellt.

    Veränderte Lebensstile, veränderte Konsummuster führen dazu, dass die Senioren heute und "in noch stärkerem Ausmaß künftige Seniorengenerationen mehr Alkohol konsumieren als früher".
    Kordt ist Sozialarbeiterin und betreut in der münsterischen LWL-Klinikabteilung suchtkranke Menschen.

    Gleichwohl: In der Öffentlichkeit ist "Sucht im Alter" immer noch ein kaum diskutiertes Thema.
    Häufige Stürze, blaue Flecken, ungenügende Ernährung oder gar der späte Führerscheinentzug werden oft als Alterserscheinung an sich abgetan.
    Die Sucht als Ursache dahinter bleibt zugedeckt, hat Kordt häufig bei ihrer Arbeit mit 60- bis 75-Jährigen bemerkt.

    * Arme Schlucker *

    Die Sucht nach "Valium und Co.", nach Benzodiazepinen und ähnlichen Stoffen etwa in den oft verschriebenen Schlaftabletten, entsteht sogar nicht selten unter den Augen von Hausärzten oder beginnt während eines Krankenhausaufenthaltes, beklagt Wolter:
    "In Studien wird immer wieder ein hoher Anteil nicht sachgerechter Verordnungen festgestellt."

    Sogar Fachleute unterschätzen laut Wolter oft die Langzeitwirkung solcher Medikamente.
    Bei älteren Menschen baut die Leber diese Stoffe vergleichsweise langsam ab.
    Es dauert drei bis fünf Mal so lang wie in jungen Jahren, bis die Wirkung verschwunden ist.
    Aber dann ist oft bereits die nächste Tablette genommen.
    Überdosierung, mangelnde Abbauprozesse und die tendenzielle Wirkungslosigkeit der in immer kürzeren Abständen eingenommenen Pillen schaukeln sich aneinander hoch.

    Irgendwann kommen die armen Tabletten-Schlucker buchstäblich ins Trudeln, sind phasenweise benommen, stürzen oder sind etwa in Verkehrsunfälle verstrickt.
    Und was dann vielleicht als Verwirrtheit, als "normales" Altersgebrechen mißverstanden wird, das hat in Wahrheit die Tablettenabhängigkeit zum Hintergrund.
    "Doch die Alarmlampen bleiben allzu oft aus", resümiert Kordt ihre Erfahrungen.

    Andererseits: Wann aus dem bloßen Alkoholgenuss eine veritable Sucht wird, hängt auch davon ab, wo man lebt, wie alt man ist und was man in seinem Leben vorher schon an Alkoholika heruntergespült hat.
    Kordts Erfahrung aus ihren Gesprächskreisenmit suchtkranken alten Menschen ist:
    "Es gibt einen extrem schmalen Grat zwischen Gewohnheit und Abhängigkeit."

    * Mit Hausarzt sprechen *

    Wenn es schließlich bei Rentnern keine Arbeitskollegen mehr gibt, die auf zu viel Alkohol hinweisen, oder wenn alte Freunde und Bekannte sterben, dann fällt vielleicht erst recht niemandem mehr auf, wenn ein vereinsamter älterer Mensch süchtig nach legalen Drogen wird.

    Da schauen selbst Kinder verschämt weg, wenn die alten Eltern plötzlich mehr als ein Schnäpschen trinken, sich in ihrer Wohnung Tabletten-Depots häufen, kein Abend mehr ohne Alkohol abgeht und der Tag immer mit zitternden Händen beginnt.

    Der Ausweg aus dem Sucht- Teufelskreis beginnt zumeist beim Hausarzt, betont Wolter.
    Mit ihm sollten Menschen sprechen, schon wenn sie spüren, dass sie selbst oder ihre Angehörigen ein Suchtproblem haben - auch wenn sie eine körperliche oder mentale Abhängigkeit noch nicht recht eingestehen wollen.

    Über den Hausarzt kann auch die Sucht im Alter behandelt werden.
    Sie mündet nach der meist nur wenige Tage dauernden körperlichen Entzugs-/Entgiftungsphase in eine längere Entwöhnungstherapie.

    * Q uelle LWL *

    Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 12.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region.
    Mit seinen 35 Förderschulen, 19 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten deutschen Hilfezahler für behinderte Menschen erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden.

    Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL.
    Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 100 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.



    * Auch Alkohol ist eine Droge *
    * Substanz: *

    Ethanol, Ethylalkohol.
    Alkohol wird in Dosierungen bis zu 80% in verschiedenen Getränken angeboten.

    * Wirkung: *

    Die Aufnahme von Alkohol über den Magen bzw. den Dünndarm ins Blut dauert ungefähr 30-60 Minuten und ist abhängig von der Alkoholkonzentration und vom Kohlensäuregehalt des Getränks sowie vom Füllungszustand des Magens.
    Alkohol verursacht allgemeines Wohlbefinden, gehobene Stimmung (Euphorie), Selbstkritikunfähigkeit, Wärmegefühl.
    Er kann anregend, entspannend, enthemmend und stark betäubend wirken.

    Die Wirkung hängt stark von persönlichen Erwartungen und den äußeren Umständen des Trinkens ab.

    * Kurzzeitnebenwirkungen: *

    Verminderte Sehleistung, Hörfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit sind eingeschränkt, Bewegungskoordination wird mit Erhöhung der Dosis schlechter, verlängerte Reaktionszeit, Fahruntüchtigkeit!

    Alkohol ist ein Zellgift!
    Zerstörerisch wirkt er ab einer täglichen Menge von ca. 20-60g reinen Alkohols (entspricht etwa 1 Liter Bier bzw. 0,5 Liter Wein).
    "Kater" am Morgen danach kann auftreten!

    Es kommt zur Erweiterung der Blutgefäße in der Haut, Absinken der Körpertemperatur und verstärktem Harndrang.
    Die Atmung wird bei steigender Dosierung gehemmt, was bei sehr hohem Blutalkoholgehalt zur Atemlähmung und damit zum Tod (Alkoholvergiftung - etwa ab 3,0 Promille) führen kann!

    * Langzeitnebenwirkungen: *

    Anhaltender Alkoholmissbrauch schädigt die Leber, schädigt das Nervensystem, schädigt den Magen-Darm-Trakt, schädigt das Herz und schädigt die Bauchspeicheldrüse.

    Die geistige Leistungsfähigkeit sinkt.
    Hinzu können Hautveränderungen, vorzeitiges Altern, Depressionen und die Zerstörung von Gehirnzellen kommen.
    Gefahr einer sich langsam entwickelnden körperlichen und psychischen Abhängigkeit!

    * Wechselwirkungen: *

    Beim gleichzeitigen Konsum von Alkohol und anderen Substanzen, z.B. Cannabis, Ecstasy, Medikamente etc. kann es zu sehr gefährlichen und nicht abzuschätzenden Wechselwirkungen (z.B.: starke Herabsetzung der Herz- und Atemfunktion) kommen!

    * Konsum: *

    Beim Konsum von Alkohol sollte auf den gleichzeitigen Gebrauch von Medikamenten und jeglichen Drogen verzichtet werden, da sich sonst das Risiko gesundheitlicher Schäden erhöht!
    Alkohol nicht auf leeren Magen trinken!
    Kein Mischkonsum verschiedener alkoholischer Getränke!
    Alkohol immer in geringen Mengen konsumieren!
    Schwangere sollten kein Alkohol trinken!
    Die Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit ist zu bedenken!



    * Wenn die Arbeit zur Sucht wird *
    Der Arbeitszwang gehört
    zur Gruppe der Sucht.
    Aus verschiedenen Gründen hat sich ein Mensch in diese Sucht hineinmanövriert und kommt allein nicht mehr heraus.

    Wahrscheinlich erkennt er oder sie gar nicht, dass sie in einem Zwang stecken und es gar nicht notwendig ist, dass sie Tag und Nacht arbeiten.
    Sie erkennen nicht, dass sie einen Nutzen aus ihrer Arbeit erhalten, außer dass der Körper und die Seele immer mehr verkümmert.

    Arbeitssucht gehört in die Gruppe der stoffungebundenen Süchte und ist ein zwanghaftes Verhalten, bei dem die Arbeit als Flucht vor persönlichen Problemen und innerer Leere benutzt wird.

    Arbeitssucht ist ein weit verbreitetes Phänomen in unserer Gesellschaft.
    Unter dem Einfluss der Massenmedien, kulturellen und historischen Trends verdecken jedoch verschiedene Mythen das Problem und tragen dazu bei, dass es missverstanden oder geleugnet wird.

    Mit der Arbeitssucht kann man in der westlichen Gesellschaft prahlen und Anerkennung ernten.
    Die Verleugnung der Sucht abzulegen ist für die Auseinandersetzung mit der Suchtproblematik unumgänglich.

    Die Arbeitssucht ist in einem frühen Stadium besonders schwierig zu erkennen, weil die Symptome sowohl vom Betroffenen wie auch von seiner Umgebung überwiegend als Zeichen für ein überdurchschnittliches Engagement gewertet werden.
    Der Arbeitssüchtige wirkt aktiv, lebenstüchtig und mit dem Leben zufrieden.
    Wenn wir seine Lebensweise betrachten, können wir jedoch eine große Einseitigkeit feststellen.

    Sämtliche Aktivitäten des Arbeitssüchtigen beziehen sich auf seine Arbeit.
    Alles fängt harmlos an: Ein wichtiges Projekt, eine Prüfung, ein ehrgeiziges Ziel... und plötzlich beziehen sich sämtliche Aktivitäten nur noch auf die Arbeit.

    Obwohl wir immer wieder feststellen, dass irgend etwas nicht stimmt und nicht aufgehen kann, obwohl wir immer wieder den so genannten Ausgleich zur Arbeit suchen, ändert sich wenig.
    Hinter der Getriebenheit und Hetze des Alltags verbirgt sich der Antlitz der Einsamkeit.

    * Typische Merkmale der Arbeitssucht *

    Die meisten Symptome der Arbeitssüchtigen sind uns allen gut bekannt.
    Anhand dieser Symptome lässt sich erkennen, ob jemand von der Arbeitssucht betroffen ist.

    * Verleugnung *

    Jede Sucht beruht eindeutig auf Verleugnung.
    Verleugnung ist die primäre Verteidigungsstrategie im Suchtverlauf.
    Das Verleugnen bei Arbeitssüchtigen hat mehrere Dimensionen.
    Einige halten an der Verleugnung fest indem sie behaupten, dass Arbeitssucht eine positive Sucht ist.

    Andere geben sich der Illusion hin, dass ihnen die Arbeitssucht viele Vorteile bringt.
    Manche geben ihre Sucht zu, betrachten sie aber als nicht gefährlich.
    Oft werden die Arbeitssüchtige in ihrem Bestreben nach Verleugnen von ihren Familien oder im Arbeitsumfeld unterstützt.
    Mit der Arbeitssucht kann man in der westlichen Gesellschaft prahlen und Anerkennung ernten.

    Diese Umstände machen es Arbeitssüchtigen nicht einfacher, ihre Sucht zu anerkennen und zuzugeben.
    Die Verleugnung der Sucht abzulegen ist für die Auseinandersetzung mit der Suchtproblematik unumgänglich.

    * Zwanghaftigkeit *

    Zwanghaft heißt von innen heraus getrieben zu sein.
    Arbeitssüchtige reagieren oft nicht so, wie sie wollen, sondern aus einem inneren Zwang heraus.
    Sie sind hilflos und fühlen sich unfähig, ihr Leben zu ändern.
    Für den Arbeitssüchtigen ist der Stress eine zwingende Voraussetzung, um Erfolg zu haben und gelobt zu werden.

    * Mangelnde Selbsteinschätzung *

    Arbeitssüchtige wechseln ständig zwischen Über- und Unterschätzung.
    Mal sehen sie sich als perfekt und äußerst fähig, dann wieder als absolut unfähig.
    Sie machen Versprechungen, die sie nicht einhalten können und schämen sich dann darüber.
    Schwierigkeiten mit der Selbsteinschätzung führen zwangsläufig zu Unaufrichtigkeit.

    Aus Angst, von den anderen nicht respektiert zu werden, geben sie sich anders als sie sind.
    Deswegen versuchen sie, sich als tadellos zu verkaufen, übertreiben bei der Darstellung ihrer Leistungen und geben die Fehler nur selten zu.

    Weil sie eigene Fähigkeiten nicht richtig einschätzen können, setzen sie sich unrealistische Ziele.
    Sie streben nach großartigen Leistungen, die ihnen und ihrer Umgebung beweisen sollen, wie wertvoll sie sind.
    Die Angst vor dem Versagen treibt sie dazu, immer härter zu arbeiten, um Ansprüche an sich zu erfüllen, die niemand erfüllen kann.

    * Außenorientierung *

    Süchtige suchen in der Regel außerhalb ihrer eigenen Person nach Hinweisen, wie sie sich zu verhalten haben und was sie zu fühlen haben.
    Arbeitssüchtige brauchen greifbare Erfolge, sie wollen beweisen können, was sie erreicht haben.
    Die Arbeit definiert die Identität des Arbeitssüchtigen, gibt seinem Leben einen Sinn und verschafft ihm Anerkennung.
    In der Arbeit sieht er die einzige Möglichkeit, seinen Wert als Mensch zu beweisen.
    Arbeitssüchtige beurteilen ihr Wohlbefinden nach den Leistungen, die sie erbracht haben.
    Sie sind ständig bestrebt, etwas Lohnendes und von außen Sichtbares zu tun, um ein gutes Gefühl zu haben.

    * Unfähigkeit zur Entspannung *

    Arbeitssüchtige werden vom hohen Adrenalinausstoß angetrieben.
    Dieser behindert jedoch die Fähigkeit sich zu entspannen.
    Das Stoffwechselsystem kann nicht abschalten, selbst wenn der Schlaf dringend gebraucht wird.
    Viele Arbeitssüchtigen empfinden Entspannung als beängstigend.
    Es könnte ja sein, dass sie während der Entspannung Gefühle wahrnehmen, denen sie aus dem Weg gehen möchten.
    Arbeitssüchtige fürchten sich vor der inneren Leere.
    Arbeit hält diese Gefühle von ihnen fern.

    Viele Arbeitssüchtige verschaffen sich Entspannung durch den Griff zu Medikamenten, Alkohol, Drogen, Essen und entwickeln dadurch zunehmend sekundäre Süchte.

    * Ursachen der Arbeitssucht *

    Obwohl die Ursache der Arbeitssucht in der Persönlichkeit liegt, gibt es im Leben jedes Menschen Risikofaktoren, die Arbeitssucht begünstigen oder es schwierig machen, sie zu überwinden.
    Sobald der Auftritt dieser Risikofaktoren von einer Abnahme der gesundheitsfördernden Aktivitäten begleitet wird, senkt sich das allgemeine Aktivitäts- und Energieniveau.
    Dadurch wird die Aktivierung der Suchtproblematik begünstigt.

    Hier einige mögliche Beispiele aus dem täglichen Arbeitsumfeld:
    mehr leisten müssen aus der Angst vor Entlassung
    zu viel arbeiten um finanzielle Ansprüche der Familie zu erfüllen
    chaotische Familienverhältnisse
    schlecht bezahlte und/ oder sehr anstrengende Arbeit
    Chef mit unrealistischen Forderungen
    Verzicht auf freie Tage und Ferien, weil das die Firma verlangt
    Home Work (keine räumliche Trennung zwischen Arbeit und Wohnen)
    gleitende Arbeitszeit (man darf immer arbeiten)
    gleitende Arbeitszeit (man darf immer arbeiten)

    Die Hintergründe der Arbeitssucht sind so vielfältig wie die Menschen die darunter leiden.
    Die meisten Therapeuten sind der Meinung, dass die Arbeitssucht eine Folge des gestörten Familienlebens in der Kindheit ist und zu Störungen in der eigenen Familie beiträgt.

    Mögliche Prädispositionen für die Entwicklung der Arbeitssucht sind:
    Elterliche Zuwendung musste durch Leistung verdient werden
    psychische oder physische Abwesenheit eines Elternteils, in Folge dessen emotioneller Missbrauch seitens des anderen Elternteils (Kind als Ersatzpartne
    fehlende Sicherheit, fehlendes Vertrauen in andere Menschen (haben sich auf die Unterstützung der Eltern nicht verlassen können)
    Identifikation mit einem arbeitssüchtigen Elternteil

    Wie alle Suchtformen entwickelt sich die Arbeitssucht allmählich.
    Es ist wichtig zu erwähnen, dass gestörte Verhältnisse in der Kindheit nicht zwingend zum Suchtverhalten im Erwachsenenalter führen müssen.

    * Wie die Arbeitswelt die Arbeitsucht unterstützt *

    Obwohl die Rahmenbedingungen und Funktionsweise der Arbeitswelt nicht die Ursache der Arbeitssucht sind, kann der Arbeitsgeber die Arbeitssucht seiner Mitarbeiter initiieren oder fördern:
    künstliches Erzeugen von Krisensituationen, um Mitarbeiter zu Höchstleistungen anzuspornen
    kein Respekt vor dem Privatleben der Angestellten
    Mangel an Grenzen (Angestellte sollen die Arbeit nach Hause nehmen; technische Infrastruktur ist vorhanden, um jederzeit und überall für die Arbeit verfügbar oder zumindest erreichbar zu sein)
    unrealistische Abgabetermine, um den Leistungsdruck zu erhöhen
    übermäßige Kontrolle und perfektionistische Ansprüche
    Profit um jeden Preis
    Arbeitssüchtiges Verhalten wird durch Bonus oder Beförderung belohnt
    * Stadien der Arbeitsucht *

    Werner Gross (1990, S. 119) unterscheidet vier Phasen der Arbeitssucht: Einleitungsphase
    (psychovegetativ): heimlich arbeiten, Symptome der Erschöpfung überspielen (mit mehr Arbeit), durch Hast und Hektik nach Rauscherlebnissen suchen, zunehmend mehr Zeit für die Arbeit brauchen
    Kritische Phase
    (psychosomatisch): Missbrauch der Arbeit wird zum nicht mehr kontrollierbaren Zwang; zwanghaftes Arbeiten bis es nicht mehr geht, unduldsam und aggressiv, "Selbstbehandlung" misslingt, Vorräte an Arbeit schaffen, Erschöpfung, Depressionen, Bluthochdruck, Magengeschwüre treten auf, dadurch erzwungen Erholungspausen und Arbeitsunfähigkeit
    Chronische Phase:
    arbeiten ständig, übernehmen zusätzliche Arbeiten, stellen hohe Ansprüche an sich selbst und ihre Umgebung, Müdigkeit und Lustlosigkeit für alles außer Arbeit, organische Krankheiten, zunehmend andere Süchte
    Endphase (Burn-Out):
    chronisch gewordene organische Krankheiten, ein nicht mehr reparierbarer Bruch in der Leistungsfähigkeit, verlangsamte Wahrnehmung, Denkschwäche, starke Konzentrationsstörungen, schwere Depressionen, Selbstmordversuche
    * Wie kann geholfen werden? *

    Gemäß der 3-Phasen-Theorie von Yvonne Maurer (1990, S. 94) kommt der Klient mit der Arbeitssuchtproblematik frühestens in der zweite Phase während der Entwicklung von primären Symptomen in die Therapie.
    Dass die Verleugnung der Sucht einer der wichtigsten Merkmale der Arbeitssucht ist, erscheinen die meisten Klienten erst in der Phase der erfolgten Umstrukturierung in der Therapie.
    Öfters kommen sie mit verschiedenen persönlichen Schwierigkeiten, die auf einen ausgesprochenen Energiemangel hinweisen.

    Dass sie an Arbeitssucht leiden, ist ihnen zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst.
    Einer der wichtigsten Schritte in der Behandlung der Arbeitssucht ist das Aufgeben der Verleugnung der Sucht.
    Aus diesem Grund ist es wichtig, die betroffenen Klienten mit der Hypothese zu konfrontieren, dass sie arbeitssüchtig sind.
    Jede Symptom-Fixierung ist dabei zu vermeiden.

    Helfen können dem Betroffenen nahe stehende Menschen, welche zu seinem ICH, seiner Seele Zugang finden.
    Diese Menschen brauchen sehr viel Geduld und Diplomatie.
    Durch Ablenkung versuchen, diesen Menschen von der Arbeit abhalten.

    Der nächste Schritt ist, dass man den Arbeitswütigen zum Arzt bringt, welcher den Körper wieder ins Lot bringt.
    Vielleicht rebelliert der Körper bereits und zeigt Symptome auf, dass etwas nicht mehr stimmt.
    Die Normalisierung der Arbeitszeit muss in kleinen Schritten gehen.


    * Sucht-Journal *
    Ausländische Drogenabhängige * Familientherapie
    * Internetsucht * Gegen Drogen im Straßenverkehr *
    * Konsumformen * Haaranalyse *
    * Neurobiologie * Rauschtrinken *
    Ausländische Drogenabhängige werden vernachlässigt

    Der Anteil ausländischer Drogenabhängiger beträgt in Deutschland etwa 15 Prozent.
    Angehörige dieser Gruppe sind mit ganz spezifischen Problemen konfrontiert.
    Die meisten von ihnen weisen einen sehr viel längeren Abhängigkeitsverlauf auf als deutsche Drogenabhängige.
    Der Ausstieg aus der Droge stellt sich hier sehr viel schwieriger dar.

    Woran liegt das?
    Besonders auffällig ist, dass die meisten Drogenabhängigen ausländischer Herkunft selten bis gar nicht die Hilfe von Drogenberatungsstellen aufsuchen.
    Teilweise fürchten die Ausländerinnen, dass sie aufgrund des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ausgewiesen werden könnten.

    Die ausländischen Abhängigen haben außerdem eine noch höhere Hemmschwelle, die schon bei den betroffenen Deutschen sehr hoch ist, zu überwinden, wenn sie eine Hilfseinrichtung aufsuchen möchten.
    Es bedeutet immer ein Maß an Überwindung, sich der eigenen Suchtproblematik zu stellen und Hilfe zu suchen.

    Bei Ausländerinnen aber ist zunächst einmal die sprachliche Barriere zu überwinden.
    Hinzu kommt, dass die wenigsten Einrichtungen über die Probleme, die sich im Zusammenhang mit den kulturellen Besonderheiten ergeben, ausreichend informiert sind.

    Es müssen also Einrichtungen gefördert werden, die den kulturellen Hintergrund der Klienten mit einbeziehen, um diese überhaupt zu erreichen.

    Will man einer Diskriminierung auf dem Gebiet der Drogenhilfe entgegenwirken, so darf man die besondere Problematik hier nicht weiter ignorieren.

    Mit Familientherapie Drogenabhängigkeit
    von Jugendlichen verhindern

    Drogenmissbrauch bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist ein drängendes
    gesellschaftliches Problem.
    Doch trotz steigenden Konsums sind frühzeitige Behandlungen junger Suchtkranker einschließlich ihrer Familien in Deutschland noch immer die Ausnahme.
    Ein vielversprechender Ansatz ist die Familientherapie.
    Damit kann das "Abrutschen" der Jugendlichen in eine schwere Drogenkarriere verhindert werden.

    Der Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung liefert alarmierende Zahlen:
    Über ein Viertel der Jugendlichen hat Erfahrung mit illegalen Drogen, 15 Prozent sind Alkoholsucht gefährdet.

    Oft mündet der frühe Konsum in Abhängigkeit:
    Das Risiko eines beginnenden Drogenmissbrauchs ist im Alter von 14 bis 15 Jahren in Europa und Nordamerika am höchsten.
    Die Folge: 5,3 Prozent der 18- bis 24-Jährigen sind süchtig nach illegalen Drogen, außerdem sind 4,8 Prozent der jungen Männer alkoholabhängig.

    Die Sucht eines Angehörigen erschüttert meist die gesamte Familie.
    Die familiäre Struktur, die Beziehungen und der Zusammenhalt drohen zu zerbrechen.
    Im Unterschied zu Europa ist daher in den USA die Familientherapie bereits der empfohlene Standard für die erfolgreiche Behandlung von Jugendlichen und Heranwachsenden.

    Die erste europäische Studie, die an der Hamburger Uniklinik in Eppendorf durchgeführt wurde, macht Hoffnung, dass sich auch hierzulande die Therapie von jungen Suchtkranken verbessern wird.
    Mit einer Behandlung, die das soziale Umfeld mit einschließt, kann den Betroffenen effektiv geholfen werden.

    "Es hat sich gezeigt, dass die Familientherapie einen entscheidenden Beitrag leisten kann, familiäre Ressourcen so zu stärken, dass der Drogenmissbrauch der Jugendlichen bereits in einem sehr frühen Stadium abgewendet werden kann", fasst Professor Dr. Rainer Thomasius aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, die Erfolge des "Eppendorfer Modells" zusammen.

    Die reguläre Beendigung der Therapie - die so genannte Haltequote - liegt bei Familientherapien mit jugendlichen Drogenpatienten bei 70 bis 90 Prozent.
    Das ist weit über dem internationalen Durchschnitt:
    Bei anderen Therapien mit jugendlichen Drogenpatienten beträgt die Haltequote zwischen 60 bis 65 Prozent.

    Auch die Ergebnisse zu längerfristigen Erfolgen sind vielversprechend:
    Nach zwei Jahren nähern sich die Werte der erreichten Familien denen von "unauffälligen" Referenzfamilien.

    Die Ergebnisse und ihre Einordnung in den internationalen Forschungszusammenhang wurden von Rainer Thomasius publiziert (R. Thomasius, Hrsg.: Familientherapeutische Frühbehandlung des Drogenmissbrauchs.
    Eine Studie zu Therapieeffekten und -prozessen, Hamburg)
    (Quelle: DGSF)


    * Internetsucht * Forscher warnen vor Entzug *

    Die Zahl der Internetsüchtigen ist weiter im Steigen begriffen.
    Italienische Experten warnen vor den Folgen eines "Online-Entzugs", der in den Sommerwochen zahlreiche Web-Fans ergreift.
    1,5 Mio. Italiener haben laut einer Studie der römischen Universität La Sapienza im Urlaub keinen Zugang zu ihren Geräten.
    "Aus unserer Studie geht hervor, dass sich viele unserer Patienten, die sich während des Sommerurlaubs vom PC trennen müssen, verloren fühlen.
    Viele suchen sich sogar Urlaubsorte aus, wo sie sicher sind, online gehen zu können", so der PsychiaterTonino Cantelmi.

    Wie beginnt die Sucht?
    Die "Suchtkarriere" beginnt nach Angaben des Psychiaters wie andere Abhängigkeiten auch:
    Die Kranken wenden dem Internet immer mehr Zeit und Energie zu, ohne jedoch eine wirkliche Befriedigung zu erreichen.
    Die Patienten verlieren nach und nach die Kontrolle über ihr Verhalten.
    Laut Cantelmi gibt es u.a. "Informationssüchtige", die stets über die Weltgeschehnisse informiert werden wollen.
    "Sie brauchen das Internet, um im Detail über die Ereignisse in der Welt Bescheid zu wissen".

    Männer stärker betroffen
    Der Internet-Süchtige ist statistisch gesehen ein Mann um die 30 mit hohem Ausbildungsniveau.
    Oft sei die Sucht gekoppelt mit einem schwachen Selbstwertgefühl und Persönlichkeitsstörungen, betonte Catelmi.

    Auch Frauen werden "angesteckt":
    Sie suchen im Internet den Märchenprinzen oder einfach nur einen Freund.
    "In der Zukunft wird die Zahl der Internet-Süchtigen steigen.
    Mehr Menschen werden vom Internet abhängig sein als von Drogen wie Heroin", so der Psychiater.
    Häufiges Verlangen, sich ins Internet einzuloggen, längeres "Online-Sein" als beabsichtigt sowie ein Nachlassen der Arbeitsfähigkeit sind dem Experten zufolge ein Zeichen der Internet-Sucht.

    * Gegen Drogen im Straßenverkehr *
    "don't drug and drive"

    Innenminister Dr. Albrecht Buttolo und der Staatssekretär des Kultusministeriums Hansjörg König haben heute die Präventionskampagne "don't drug and drive" in Sachsen gestartet.
    Mit der Kampagne sollen Jugendliche mit dem Thema "Drogen im Straßenverkehr" im Unterricht konfrontiert werden.
    Gleichzeitig führt die Polizei Drogenkontrollen im Straßenverkehr durch.
    Die Schüler der Klassen 10 sind die Zielgruppe der Aktion.
    Vor allem im Hinblick auf den früheren Erwerb der Fahrerlaubnis mit 17 Jahren.
    Vorerst soll die Präventionskampagne deshalb in den 10. Klassen der Gymnasien starten.

    Innenminister Albrecht Buttolo:
    "Jugendliche und junge Erwachsene sind sowohl im Bereich der Rauschgiftkriminalität als auch im Verkehrsunfallgeschehen seit Jahren deutlich überrepräsentiert.
    Offensichtlich werden die Gefahren der Drogen sowie die verkehrsrechtlichen Konsequenzen vielfach unterschätzt oder sind nicht ausreichend bekannt."
    "Suchtprävention ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen und damit auch eine wichtige Aufgabe der Schule.
    Die Kampagne soll die bisherigen Projekte des Kultusministeriums unterstützen und reagiert gleichzeitig auf die Zunahme von Drogenmissbrauch im Straßenverkehr", sagte der Staatssekretär des Kultusministeriums Hansjörg König.

    Für die Arbeit im Unterricht gibt es einen Unterrichtsleitfaden und Infohefte, die unter anderem zur Gesetzeslage, über die Wirkung von Drogen, die Beeinflussung der Fahrtüchtigkeit und die Erkennung von Drogen durch moderne Testgeräte informieren.
    Polizeibeamte, Lehrer und Fahrlehrer werden dafür fortgebildet.
    Die Lehrer werden als Moderatoren vor allem den theoretischen Anteil der Veranstaltungen übernehmen.

    Parallel erfolgen durch die Polizei Drogenkontrollen im Straßenverkehr, um die präventive Wirkung der Kampagne zu verstärken bzw. die Glaubwürdigkeit der angekündigten Folgemaßnahmen durch den unmittelbar eintretenden Überwachungsdruck zu erhöhen.
    Die Kampagne "don't drug and drive" hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft initiiert, um die Zahl der drogenbedingten Verkehrsunfälle zu reduzieren.
    Auch die Materialien stellt der Verband zur Verfügung.
    Bisher haben sich die Länder Bremen, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen an der Präventionskampagne beteiligt.

    Zahlen und Hintergründe
    Wurden im Jahr 2000 noch 624 Fahrzeugführer unter Einfluss von Drogen festgestellt, hat sich diese Zahl bis zum Jahr 2005 mit 2.745 Feststellungen mehr als vervierfacht.
    Der Anstieg der polizeilichen Feststellungen ist insbesondere auf die Ausbildung sowie die Sensibilisierung der sächsischen Polizeibeamten und die Intensivierung der diesbezüglichen Kontrollen zurückzuführen.

    Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache "Drogen" verzeichnete einen Anstieg von 25 Unfälle im Jahr 2000 auf 73 Unfälle im Jahr 2005.
    Unter Betrachtung der Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens und der Rauschgiftkriminalität ist die Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowohl im Bereich der Rauschgiftkriminalität als auch im Verkehrsunfallgeschehen deutlich überrepräsentiert.
    Offensichtlich werden die Gefahren der Drogen sowie die verkehrsrechtlichen Konsequenzen insbesondere durch Jugendliche und junge Erwachsene vielfach unterschätzt oder sind nicht ausreichend bekannt.

    Bei Personen, die illegal Betäubungsmittel besitzen und/oder konsumieren, bestehen erhebliche Zweifel an der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen.
    Dementsprechend werden die Fahrerlaubnisbehörden durch die Polizei informiert die ihrerseits Prüfmaßnahmen einleiten.
    (Sächsisches Staatsministerium)


    * Konsumformen *
    Experimentierkonsum * Freizeitgebrauch
    * Starker Gebrauch * Missbrauch

    Es gibt Drogen, die besonders schnell und stark abhängig machen können oder besonders große gesundheitliche Probleme mit sich bringen.
    Wichtig ist aber auch die Frage, wie konsumiert wird:
    Manche Konsumformen bergen geringere Risiken, manche können zu schweren Problemen führen oder sind bereits Ausdruck eines schweren Problems.

    Experimentierkonsum
    Die Motive für einen Experimentierkonsum sind vor allem Neugierde, der Wunsch nach neuen Erfahrungen, die Suche nach Vergnügen, eine Anpassung an Gruppennormen oder der Druck aus der Gleichaltrigengruppe.
    "Diese Woche habe ich zum ersten Mal mit einem Freund einen Joint geraucht.
    Ich habe es übrigens getan, um mich ihm gegenüber besser zu fühlen."

    Freizeitgebrauch
    Gelegentlicher Freizeitkonsum hat seinen Grund z.B. in der Suche nach Vergnügen, im Gemeinschaftserleben, in der Suche nach Rausch oder "Ausflippen".
    "Ich konsumiere ab und zu an Wochenenden Cannabis." - "Ich trinke zum Abendessen gerne mal ein Glas Wein und sonst ab und zu mal ein Bier."

    Starker Gebrauch, Missbrauch
    Einem Missbrauch liegen oft schwerer wiegende Motive zugrunde, zum Beispiel Langeweile, der Wunsch nach Vergessen oder Realitätsflucht.
    "Ich brauche abends im Ausgang so meine drei Bier, um vom Tagesstress runterzukommen."

    * Mit Haaranalyse zum *
    Drogen-Abstinenz-Nachweis

    * DC Drogencheck * ist das erste unabhängig geführte und anerkannte Labor für Haaranalysen in Deutschland und leistet derzeit auch in Sachen Aufklärung Pionierarbeit.
    In Deutschland steigt die Zahl der Unfälle unter Drogeneinfluss kontinuierlich an.
    Wer unter Einfluss von legalen oder illegalen Drogen steht und ein Fahrzeug führt, handelt grundsätzlich rechtswidrig.
    Die Folge: Entzug der Fahrerlaubnis, die erst wieder mit einer positiven MPU erteilt wird.
    Ein Bestandteil der MPU ist der Drogenabstinenznachweis, den man entweder per Urin oder Haaranalyse erbringen kann.

    Viele Institute bieten nur die bisher üblichen Urin-Laboruntersuchungen an.
    Da die meisten Drogen in Urin nur kurze Zeit (1-3 Tage) nach Konsum nachweisbar sind, müssen die betroffenen Personen über einen Zeitraum von einem Jahr alle zwei Monate unvermittelt zu einer Urin-Abgabe unter Aufsicht erscheinen.
    Flexibler, diskreter und vor allem sicherer ist die Haaranalyse.
    DG Drogencheck hat sich auf dieses zuverlässige Verfahren spezialisiert.
    Das Team führt in Ulm Haaranalysen nach Drogendelikten durch.

    "Haare speichern Fremdstoffe wie z.B. Drogen im Laufe des Wachstums wie ein Fahrtenschreiber und sind deshalb derzeit das Mittel der Wahl für den Beleg der Abstinenz.
    Wir merken aber, dass vielen betroffenen Personen im Vorfeld der MPU bezüglich der Nachweis-Möglichkeiten vertrauensbildende Aufklärung fehlt", so Dr. Silke Süße, Geschäftsführerin von DG Drogencheck.
    Mit einem anschaulichen Faltblatt schließt das junge Unternehmen bundesweit nun diese Lücke.
    Das Informationsmaterial wird bei den jeweiligen Führerscheinstellen kostenfrei ausgelegt.
    (DG Drogencheck)
    * Die Neurobiologie *
    von Sucht und Abhängigkeit

    Abhängigkeit und Suchtverhalten ist ein Zustand, in dem die Balance zwischen zwei neuronalen Systemen aus dem Gleichgewicht geraten ist.
    Diese Störung führt dazu, dass Drogensüchtige angesichts der kurzfristigen Belohnung durch die Droge quasi blind werden für die langfristigen Konsequenzen des Missbrauchs.
    Hirnforscher untersuchen seit einiger Zeit, was sich im Gehirn abspielt, wenn Menschen Entscheidungen treffen.
    Bedeutsam sind solche Untersuchungen auch für ein besseres Verständnis der Drogenabhängigkeit.
    Denn bei vielen Abhängigen sind diese Prozesse gestört.

    Wenn sie sich für eine Handlung entscheiden können, die mit einer sofortigen Belohnung verbunden ist, blenden sie die in der Zukunft liegenden negativen Folgen dieser Handlung aus.
    Der kurzfristige Kick wiegt mehr als der Verlust des Arbeitsplatzes oder Probleme in der Familie sowie andere negative Folgen des Drogenmissbrauchs.

    "Die Fähigkeit, zukünftige Folgen einer Handlung angemessen bei einer Entscheidung zu berücksichtigen, ist bei Drogenabhängigen zu schwach ausgebildet," erklärt der amerikanische Suchtforscher Professor Antoine Bechara, der an der Universität von Südkalifornien in Los Angeles und an der Universität von Iowa in Iowa City forscht.
    Die Hypothese, die Bechara auf dem Kongress der Hirnforscher in Wien präsentiert, lautet: Sucht ist ein Zustand, in dem ein Mensch wenn es um den Gebrauch einer Droge geht, blind wird für die langfristigen Folgen seiner Entscheidung.
    Eine gestörte Balance zwischen zwei neuronalen Systemen sei dafür die Ursache.

    Bei diesen zwei Systemen handelt es sich zum einen um das "impulsive System", das vom Mandelkern (Amygdala) gesteuert wird, der bei der Verarbeitung von Emotionen eine Rolle spielt.
    Dieses System vermittelt die unmittelbare Erfahrung von Schmerz oder Belohnung bei einer Handlung.
    Bei dem anderen System handelt es sich um ein reflektives System, gesteuert vom Vorderhirn, das die positiven oder negativen Folgen einer Handlung in der Zukunft antizipiert.
    Normalerweise behält dieses reflektive System die Oberhand.
    Gleichwohl ist diese Kontrolle nicht absolut:
    Eine Überaktivität im impulsiven System kann das reflektive System überrennen.
    Drogen könnten dabei eine Rolle spielen, indem sie die Selbstregulationsfähigkeit dieser Balance stören.

    Ähnliche Entscheidungsdefizite wie Drogenabhängige haben auch Patienten, bei denen ein bestimmter Teil des Vorderhirns, der so genannte ventromediale prefrontale Cortex (VMPC), geschädigt wurde.
    Die Patienten erholen sich zwar wieder, Intelligenz, Gedächtnis, Sprache und Bewegungsfähigkeit sind unbeeinträchtigt, aber ihr Verhalten ändert sich.
    Sie können ihren Tag nicht mehr effektiv planen und haben Probleme, sich richtig zu entscheiden.
    Ihre Entscheidungen haben für sie langfristig daher oft nachteilige Folgen.
    Außerdem verlieren die Betroffenen die Fähigkeit aus Fehlern zu lernen.

    Untersuchen können Experten diese Beeinträchtigungen bei Entscheidungsprozessen seit einiger Zeit mit einem speziellen Test, dem "Iowa-Gambling-Task".
    Die Testpersonen müssen sich dabei entscheiden, Karten aus vier Kartenstapeln (engl. "Deck") zu nehmen, die jeweils mit einem unterschiedlich hohen Gewinn verknüpft sind.
    Nach jeder Entscheidung erfahren die Spieler, wie viel sie gewonnen oder verloren haben.
    Gesunde Menschen lernen dabei sehr schnell jene Kartenstapel zu meiden, die mit kurzfristigen Gewinnen, aber größeren Verlusten in der Zukunft verbunden sind.
    Anders die Patienten mit einer Störung ihrer Entscheidungsfähigkeit:
    Ihnen gelingt es zumeist nicht, die für sie vorteilhafte Entscheidung zu treffen.

    Wenn Drogenabhängige diesen Test machen, sind die Ergebnisse zumeist ähnlich.
    Dies könnte unter anderem daran liegen, vermuten Bechara und seine Kollegen, dass VMPC-Patienten und Drogenabhängige jenen Zustand verstärkter emotionaler Anspannung nicht empfinden, der bei gesunden Menschen eine riskante Entscheidung begleitet.
    Diese "somatischen Marker" bilden sich durch frühere Erfahrungen mit Belohnung und Bestrafung heraus.
    Sie müssen nicht unbedingt bewusst wahrgenommen werden, sondern können ihre Wirkung auch im Unterbewusstsein entfalten.
    Allerdings gibt es auch Drogenabhängige, deren Verhaltensprofil im Test nur teilweise mit dem der VMPC-Patienten übereinstimmt.
    "Drogenabhängige, deren Profil mit dem von VMPC-Patienten übereinstimmt, dürften es schwerer haben, von ihrer Sucht loszukommen, als jene, deren Profil nur teilweise mit dem der Patienten übereinstimmt", vermutet Pechara.

    Darüber hinaus belegen die Untersuchungen der Forscher, dass nicht bei allen Drogenabhängigen die Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigt ist.
    Und es gibt auch gesunde Menschen, die im Text Verhaltensprofile zeigen, die denen von VMPC-Patienten ähneln.
    Diese könnten, vermuten Sechara und seine Kollegen, besonders anfällig für Drogenmissbrauch sein.

    Vor allem betonen die Wissenschaftler, dass das Vorderhirn, der Sitz des reflektiven neuronalen Systems, erst im Laufe des Erwachsenwerdens bis zum 21. Lebensjahr ausreift.
    Darum könnte ein früher Drogenkonsum das Risiko für Defizite bei der Impulskontrolle erhöhen.
    Allerdings kann Drogenkonsum alleine solche Defizite nicht auslösen, möglicherweise aber verstärken.
    "Unsere Hypothese lautet", so die Forscher, "dass Schwächen der Entscheidungsfindung bei Drogenabhängigen nicht das Produkt des Drogenkonsums sind, sondern dass diese Defizite den Weg zur Abhängigkeit bahnen."

    Die FENS (Federation of European Neuroscience Societies) wurde 1998 gegründet mit dem Ziel, Forschung und Ausbildung in den Neurowissenschaften zu fördern sowie die Neurowissenschaften gegenüber der Europäischen Kommission und anderen Drittmittelgebern zu vertreten.
    FENS ist der Europäische Partner der Amerikanischen Gesellschaft für Neurowissenschaften (American Society for Neuroscience).
    Die FENS vertritt eine große Zahl europäischer neurowissenschaftlicher Gesellschaften und hat rund 16.000 Mitglieder.
    (Ritzert, idw)


    * Jugendliches Rauschtrinken *

    Konsum, Missbrauch und sogar Abhängigkeit von Alkohol bei Kindern und Jugendlichen nehmen deutlich zu, obwohl in der Gesamtbevölkerung der Pro-Kopf-Verbrauch von Alkohol in den letzten Jahren rückläufig war.
    Nach neuesten Untersuchungen nehmen 12- bis 25-Jährige pro Woche durchschnittlich etwa 69 Gramm reinen Alkohol zu sich.
    Das entspricht einer Menge von knapp 3,5 Litern Bier.
    Im Jahr 2001 waren dies noch 54 Gramm.

    Außerdem: Mehr als ein Drittel der Jugendlichen verhält sich riskant im Sinne von "Rauschtrinken", 34 Prozent haben in den letzten 30 Tagen mindestens einmal fünf oder mehr alkoholische Getränke hintereinander konsumiert, was im internationalen Sprachgebrauch als "binge drinking" bezeichnet wird.
    Dementsprechend hatten knapp 40 Prozent in den letzten zwölf Monaten ein- oder mehrmals einen Alkoholrausch.
    Das Durchschnittsalter für den ersten Alkoholrausch liegt mittlerweile bei 15,5 Jahren.

    Der Trend zu gezieltem Rauschtrinken, die dabei konsumierten "Alkopops" und die alarmierende Zunahme kindlicher Alkoholvergiftungen werden inzwischen gesellschaftlich breit diskutiert.
    Dies führte bereits 2003 zur Novellierung des Jugendschutzgesetzes und 2004 zur gezielten Besteuerung von Alkopops.
    Seither ging der Konsum dieses "Einstiegsgetränkes" bei den Jugendlichen deutlich zurück.
    Das Ausmaß dieses Problems wurde inzwischen in mehreren epidemiologischen Querschnittserhebungen ausführlich beschrieben.
    Jedoch weiß man noch wenig darüber, welche Bedeutung kindlicher und jugendlicher Alkoholmissbrauch für das spätere Leben hat.
    (Quelle: DGPN)



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