Wachstumsstörungen bei Kindern

Das Knie



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Quellenangabe beider Berichte:
Fachzeitschrift Orthopress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln

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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf

Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen weitgehendst verzichten.
Kleiner Knirps oder langer Lulatsch
Kaum ein Lebensbereich, der bei uns nicht genormt wäre.
Ob Farbe, Möbel oder ganze Einrichtungen wie Küchen oder Krankenhäuser, alles wird über einen Kamm gezogen und nach festgelegten Kriterien beurteilt.
Und wehe, diese Kriterien werden nicht erfüllt.
Auch unser Aussehen unterliegt solchen Normen, die zwar nicht schriftlich fixiert sind, nichtsdestotrotz aber ihre Wirkung zeigen.

Schön, schlank, sportlich, gesund, mobil, belastbar und vor allem groß muss der Mensch von heute sein.
Und die Größe eines Menschen wird in Zentimetern gemessen und nicht etwa in Charakterstärke oder Persönlichkeit.
Aber was ist, wenn diese Normen nicht erfüllt werden, wenn sich schon bei Kindern Abweichungen nach oben oder unten bemerkbar machen?

Hochgewachsene, in der Länge über dem Altersdurchschnitt liegende Kinder erfüllen die Eltern heute eher mit Stolz denn mit Sorge.
Bei Mädchen macht man sich schon mal Gedanken ob der späteren Partnerwahl, in der Regel ist aber Hochwuchs heute nur relativ selten der Anlass für eine diagnostische oder gar therapeutische Intervention.
In den meisten Fällen ist er konstitutionell verursacht, krankheitsbedingte Formen, wie z.B. das Marfan-Syndrom, gibt es aber auch.
Sie sind häufig mit anderen organischen Störungen kombiniert, wie etwa Skelettveränderungen, Störungen am Auge und Veränderungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Liegen Kinder bei der Vorsorgeuntersuchung aber unterhalb der Altersnorm, bereitet dies den Eltern in der Regel viel mehr Kummer.
Schon bei der ersten Messung, die unterhalb der Normkurve bleibt, werden sie nervös.
Dabei haben nur mehrere Messungen über einen längeren Zeitraum hinweg eine Aussagekraft.
Warnzeichen ist allerdings ein plötzliches Abknicken der Wachstumskurve.
Die Vermutung, dass eine Wachstumsstörung vorliegen könnte, kommt meist frühestens im zweiten bis vierten Lebensjahr auf.

Kleinwuchs kann viele Ursachen haben
Von Kleinwuchs spricht man, wenn die Erwachsenengröße zwischen 70 und 150 cm liegt.
In Deutschland sind davon ungefähr 100.000 Menschen betroffen.
Früher glaubte man, dass kleingewachsene Menschen eine eigene Rasse darstellten.
Diese "Liliputaner" sind aber eine Erfindung von Jonathan Swift aus seinem Buch "Gullivers Reisen".
Inzwischen kennt man etwa 450 verschiedene Diagnosen, die mit Kleinwuchs verbunden sind.
Eine große Gruppe stellt der so genannte familiäre Kleinwuchs dar, bei dem es sich aber nicht um eine Krankheit handelt, sondern genetisch festgelegt werden die Menschen einfach nicht größer.
Ein Kleinwuchs kann aber auch durch eine hormonelle Störung hervorgerufen sein.
Sowohl Schilddrüsen- und Nebennierenrindenerkrankungen als auch Störungen bei der Produktion von Wachstumshormon kommen als Ursache in Frage.

Bei diesen konstitutionellen und hormonellen Wachstumsstörungen handelt es sich in aller Regel um einen proportionierten Kleinwuchs.
Bei den Kleinwuchsformen, die durch Störungen im Knorpel- oder Knochenstoffwechsel verursacht sind, den so genannten Skelettdysplasien, sind vielfach Arme und Beine im Verhältnis zu Kopf und Körper zu kurz, und damit sind die Proportionen verändert.
Von sekundärem Kleinwuchs spricht man, wenn das Wachstum der Kinder auf Grund von Fehlernährung oder schweren chronischen Erkrankungen wie z.B. Morbus Crohn, Polyarthritis, Diabetes oder schweren Herzfehlern, aber auch durch psychischen Stress verzögert ist.

Eine Behandlung ist nur selten möglich
Vielfach lässt sich im Einzelfall die Ursache für den Kleinwuchs nicht bestimmen.
Und eine Therapie ist auch meistens nicht möglich.
Bei einigen wenigen Formen kann man allerdings therapeutisch eingreifen und das Längenwachstum beeinflussen.
Das geht z.B. durch die Zufuhr von Wachstumshormon, wenn ein Mangel daran die Ursache für den Kleinwuchs ist.
Da die Therapie mit biotechnologisch hergestelltem Wachstumshormon sehr teuer ist, wird sie nur nach strengen Maßstäben von den Krankenkassen bezahlt.

Sinnvoll ist die Behandlung mit Wachstumshormon allerdings nur dann, wenn sie nicht zu spät - am besten im Grundschulalter - durchgeführt wird.
Für die Kinder bedeutet das, dass sie jeden Tag eine Spritze bekommen müssen.
Um die Spritzenangst zu überwinden, sind inzwischen kinderfreundliche Spritzensysteme entwickelt worden, bei denen die Nadel nicht sichtbar ist und die fast schmerzfrei verabreicht werden können.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann auch eine operative Beinverlängerung einen Zugewinn an Körperlänge bringen, allerdings nur bis maximal zehn Zentimeter.

Gemeinsam ist man stark
Kleinwüchsige haben es oft schon als Kinder nicht leicht in unserer Gesellschaft.
Oft werden sie von Klassenkameraden gehänselt und haben es schwer, ihrem wahren Alter entsprechend behandelt zu werden.
Da tut es gut - auch den betroffenen Eltern -, Unterstützung, Rat und Zuspruch in einer Selbsthilfevereinigung zu finden.
Die Kinder können dort erleben, dass sie nicht allein sind, sondern es viele andere nette Menschen gibt, die auch nicht länger sind.

Denn Körperlänge hat nun wirklich nichts mit wahrer Größe, Intelligenz und Entscheidungskraft zu tun, wie nicht nur Napoleon oder Alexander der Große bewiesen haben.



Größtes Gelenk unseres Körpers
Auf kaum einem Gelenk lastet Tag für Tag eine solche Belastung wie auf unserem Knie.
Dabei ist die komplizierte und dennoch "wartungsfreie" Konstruktion der Traum eines jeden Ingenieurs - nur in der Natur gibt es bislang solche Lösungen, die ohne besondere Pflege ein Leben lang halten.
Grund genug, sich einmal näher mit dem Aufbau des Kniegelenks zu beschäftigen.


Aufbau und Funktion
Unser Kniegelenk ist beileibe kein einfaches Scharnier:
Eine komplexe Roll/Gleitbewegung gewährleistet gleichzeitig ein Höchstmaß an Flexibilität, aber auch Stabilität.
Die dazu notwendigen beweglichen Verbindungen verschiedenster Knochen werden durch das Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen und Bändern unterstützt.
Gelenkkopf, Gelenkpfanne und der Gelenkspalt sind von der Gelenkkapsel umgeben und bilden so das eigentliche Kniegelenk, die bewegliche Verbindung zwischen Ober- und Unterschenkel.

In seiner Bewegung stabilisiert wird das Gelenk von allen Seiten durch Bänder, als Stoßdämpfer zwischen Ober- und Unterschenkel fungieren die Menisken.
Im Gelenk selbst sorgt die in der Gelenkinnenhaut (Synovialis) ständig nachproduzierte Gelenkflüssigkeit zusammen mit dem Gelenkknorpel dafür, dass eine optimale Gleitfähigkeit stets erhalten bleibt.

Oberschenkel
Der Oberschenkelknochen mündet in zwei Walzen (Kondylen), welche den Gelenkkopf bilden.
Beim Beugen und Strecken gleiten sie in der Gelenkpfanne, welche vom Schienbeinplateau gebildet wird.
Damit diese Gleitbewegung möglichst reibungslos verläuft, sind die Kondylen gleichmäßig mit Knorpel überzogen.
Bei einer Arthrose ist dieser Knorpel abgenutzt, im fortgeschrittenen Stadium reibt Knochen auf Knochen, was bei fast jeder Bewegung zu unerträglichen Schmerzen führt.

Bis heute gibt es noch keine Möglichkeit, einmal verschlissenen Knorpel wieder nachwachsen zu lassen.
Fehlt er weitflächig, so muss über einen Oberflächenersatz (Prothese) nachgedacht werden.
Kleinere Knorpeldefekte können inzwischen jedoch durch verschiedene Maßnahmen (Mosaikplastik, Knorpeltransplantation) erfolgreich behandelt werden.

Schienbein
Das Schienbein (Tibia) besteht aus zwei Gelenkflächen, welche das Lager für die Gelenkrollen des Oberschenkels bilden.
Dabei ist die Außenseite des Tibiaplateaus mit dem Wadenbein (Fibula) verbunden.

Kniescheibe
Die knöcherne Kniescheibe (Patella) sitzt vor den Gelenkrollen, um diese vor einer Gewalteinwirkung von vorn zu schützen.
Wie die Gelenkflächen selbst ist sie an ihrer Rückseite von einer Knorpelschicht überzogen.
Darüber hinaus erhöht sie die Stabilität des Kniegelenks und sorgt für den Kraftschluss der vorderen Oberschenkelmuskulatur mit dem Unterschenkel.
Durch einseitige Belastung oder Überbeanspruchung bei bestimmten Sportarten kann es zu einer chronischen Reizung des Sehnenansatzes der Kniescheibe kommen, dem so genannten Patellaspitzensyndrom, welches in schweren Fällen operiert werden muss.

Bänder
Für die Stabilität unseres Kniegelenkes sind neben der Muskelführung insbesondere die Bänder verantwortlich.
Sie bestehen aus elastischen Kollagenfasern und definieren die maximal mögliche Auslenkung und Torsion bei der Bewegung.
Besonders die Seiten- und Kreuzbänder sorgen dafür, dass unser Knie sich nicht unphysiologisch verdrehen kann:
So werden Schäden vom Gelenk fern gehalten.
Dass unser Körper nicht nur aus Knochen und Muskeln besteht, merken wir selbst bei sportlicher Betätigung eher selten.

Zwar kennen wir alle den "Muskelkater" nach größeren körperlichen Anstrengungen, unsere Bänder aber spüren wir im Allgemeinen nicht.
Wenn doch, dann steckt zumeist eine chronische Erkrankung durch Überbeanspruchung oder ein Bänderriss (zum Beispiel nach einem unglücklich umgeknickten Fuß) dahinter.
Das Auftreten eines Kreuzbandrisses am Knie galt dabei bis vor wenigen Jahren noch als das Aus für sportlich aktive Menschen.
Mittlerweile wird beinahe überall das Kreuzband durch eine Konstruktion aus körpereigenem Sehnenmaterial ersetzt, welches heute meist der Semitendinosussehne entnommen wird.
Das Entnehmen der Sehne beeinträchtigt die Stabilität dabei in der Regel nicht.

Menisken
Zwischen Oberschenkel und Schienbeinplateau sorgen zwei halbmondförmige Scheiben aus Faserknorpel dafür, dass die Gelenkoberflächen bei Belastung ausreichend abgepuffert werden:
die Menisken.
Diese flexiblen Scheiben verteilen den bei jedem Schritt auftretenden Druck so, dass er in eine möglichst große Fläche eingeleitet wird.
Sind die Menisken beschädigt oder fehlen sie ganz, so sind diese wichtigen Funktionen nicht mehr gewährleistet.

Die Folge ist, dass die unphysiologische Bewegung zu einem Abrieb des Gelenkknorpels führt:
eine Arthrose entsteht.
Man versucht daher heute, Menisken auch dann zu erhalten, wenn sie beschädigt sind, um so viel Schutz wie irgend möglich zu gewährleisten.
Mittlerweile gibt es auch Implantate, mit denen der Meniskus wieder aufgebaut werden kann:
Dies funktioniert jedoch nur, wenn noch ein Teil des Meniskus erhalten ist.

Arthrose
Verschleißerscheinungen der Gelenke mindern Tag für Tag die Lebensqualität selbst junger Menschen in hohem Maße.
Durch die starken Schmerzen können sich Patienten, die unter fortschreitendem Verlust des Gelenkknorpels leiden, fast kaum noch bewegen.
Nur wenige Therapien scheinen erfolgversprechend, wenn es darum geht, die weitere Zerstörung der Knorpelmasse aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen.
Wichtig ist eine abwechslungsreiche Belastung aller Gelenke, die nicht auf einen einseitigen, wiederkehrenden Bewegungsablauf abzielt.

Insbesondere bei den Kniegelenken gilt es, eine Krafteinwirkung zu vermeiden, die nicht der natürlich vorgegebenen Bewegung des Gelenks folgt.
Torsionskräfte zum Beispiel, wie sie durch ein Verdrehen des Gelenks etwa bei ungeübten Skifahrern auftreten, sind dabei den Kniegelenken ganz besonders abträglich.
Mit fortschreitender Erkrankung werden die Schmerzen immer schlimmer:
Das kommt daher, das die sich von der Knorpeloberfläche ablösenden Teilchen durch das Gelenk wandern.
Zudem produziert die Gelenkinnenhaut mehr Gelenkflüssigkeit, als auch wieder abtransportiert werden kann.
Die Schmierung des Gelenks funktioniert dann nicht mehr richtig, und es kommt zu einer Schmerzempfindung, die oftmals mit der eines beschädigten Meniskus verwechselt wird.

Knieprothetik
Noch bis vor wenigen Jahren war der Ersatz eines Kniegelenks eine heikle Angelegenheit, und anders als bei der Hüfte handelt es sich bei der Implantation einer Knieprothese immer noch nicht um einen Standardeingriff.
Der Grund dafür liegt darin, dass im Knie nicht nur Stabilität, sondern gleichzeitig maximale Beweglichkeit gefordert sind.
Beides kann aber nur gewährleistet werden, wenn der Kraftfluss im Gelenk möglichst optimal ist.

Um dies zu erreichen, muss das neue Kniegelenk millimetergenau implantiert werden - eine Aufgabe, die nur Spezialisten "von Hand" meistern können.
Mit den neuen computergestützten Operationsverfahren soll diesem Missstand jetzt endlich abgeholfen werden:
Durch die ausgeklügelte Technik weiß der Operateur immer, wo er sich gerade befindet und kann die Prothese gradgenau einsetzen.
Dem Patienten kommt dies nicht nur rein funktionell zugute:
Sitzt das Gelenk optimal, sind die Auslockerungsraten viel geringer, was die zu erwartende Lebensdauer der Prothese deutlich erhöht.

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