Unsere Nieren

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Nieren brauchen Flüssigkeit
Immer gut durchspülen
Das erste Gebot für alle nierenkranken Menschen lautet:
trinken, trinken, trinken.
Denn die Nieren filtern jeden Tag rund 1 .500 bis 1.700 Liter Blut.
Das ist mehr als ein Liter pro Minute.
Wichtigste Aufgabe dieser beiden Hochleistungsorgane ist die Ausscheidung von Abfallstoffen, die den Körper sonst allmählich vergiften würden.
Für den Abtransport der Stoffwechselabbauprodukte brauchen die Nieren genügend Flüssigkeit.

Bei einem teilweisen oder kompletten Ausfall der Nieren muss diese lebenswichtige Funktion durch Dialyseverfahren oder die Organtransplantation einer Spenderniere ausgeglichen werden.
Übrigens:
In diesem Fall wird das unbedingte Trinkgebot wieder außer Kraft gesetzt.
Geeignete Maßnahmen können aber das Nachlassen der Nierenfunktion verhindern oder wenigstens hinauszögern.
Diese Seite soll Ihnen zeigen, wie Sie Nierenerkrankungen (Nephropathien) frühzeitig erkennen und sich auch im Falle eines Falles Ihre Lebensqualität erhalten können.

Eine körpereigene Filteranlage

Das Blut durchströmt die Nieren und wird dabei von Stoffwechselabfällen befreit.
Ohne die Arbeit der Nieren wäre der Körper innerhalb kurzer Zeit tödlich vergiftet.


In unserem Körper spielt sich in jedem Augenblick eine Vielzahl chemischer Prozesse ab.
Wir nehmen Nahrung auf und verdauen sie.
Die dadurch gewonnenen Nährstoffe werden im Blut zu den Organen und jeder einzelnen Körperzelle transportiert und dort verwertet.
Wie in einer richtigen Fabrik fällt bei diesem Vorgang - dem Stoffwechsel - auch jede Menge Abfall an.
Diese Abfallstoffe werden von den Körperzellen wieder zurück ins Blut gegeben.

Die Nieren sind die mit Abstand wichtigsten Reinigungsanlagen des Organismus.
Aufgrund ihrer anatomischen Feinstruktur können sie die sehr komplizierte und lebenswichtige Funktion übernehmen, das Blut von körpereigenen Stoffwechselabbauprodukten und wasserlöslichen Umweltgiften zu reinigen.
Damit dienen sie dem Körper sozusagen als "Kläranlage".
Die Nieren sind echte Hochleistungsorgane.
Und weil sie Tag und Nacht Schwerstarbeit zu verrichten haben, sind sie relativ krankheitsanfällig.

Die Aufgaben der Niere
Ausscheidung von Abfallstoffen wie Harnstoff, Kreatinin und Harnsäure
Ausscheidung von überschüssigen Salzen wie Natrium, Kalium und Phosphat
Abbau von Giften und Medikamenten
Feinsteuerung des Wasser- und Elektrolythaushaltes:
Ausscheidung von Überflüssigem Wasser aus Nahrungsmitteln bzw. Konzentration des Urins bei fehlender Flüssigkeitszufuhr
Blutdruckregulierung durch Bildung des Eiweißkörpers Renin
Hormonbildung, z. B. von Erythropoetin, das knochenmark-
stimulierend wirkt und damit die Bildung roter Blutkörperchen anregt
Bildung von Vitamin-D-Hormonen, die für den Knochenstoffwechsel und die Kalziumaufnahme im Darm wichtig sind
Die Nieren - klein, aber oho!
Fakten
Länge ca. 12 cm
Breite 5-7 cm
Dicke 3-4 cm
Gewicht 120-200g
Oberfläche beider Nieren 1,5m2
Primärharnbildung 180L/Tag
Urinmenge ca. 1,5L/ Tag
Blutdurchfluss 1.500-1.700L/ Tag
Zwei sind besser als eine

Die beiden Nieren (griechisch = nephros) liegen rechts und links der Wirbelsäule an der hinteren Körperwand und sind mit je einer kleinen Drüse, der Nebenniere, ausgestattet.
Die Nieren haben eine bohnenartige Form, wobei die innere Krümmung eine Ausbuchtung bildet, die Nierenpforte.
In dieser Region liegen die Übergangsbereiche in die Harnleiter, die eine Verbindung zur Harnblase herstellen.

Pro Tag produziert jedes der Millionen Nierenkörperchen (Glomerulum) nur einen einzigen Tropfen Primärharn - insgesamt summiert sich das auf etwa 180 Liter täglich.
Diese Filterarbeit ist aber nur der "erste Waschgang".
Der Primärharn muss erheblich konzentriert werden, denn rund 99 Prozent dieser Flüssigkeit mit körperwichtigen Substanzen wie Aminosäuren, Elektrolyten, Wasser und Zucker sollen dem Körper erhalten bleiben und wieder in den Kreislauf zurückgelangen.
Dagegen werden Giftstoffe endgültig in den Harn ausgeschieden.
Schließlich gelangen pro Tag etwa 1,5 Liter Endharn (Sekundärharn) über die Harnleiter in die Harnblase.

Das Frühwarnsystem
Ernsthafte Nierenerkrankungen lassen sich durch rechtzeitige Maßnahmen vermeiden.
Weil Funktionsstörungen in der Anfangsphase häufig ohne Beschwerden verlaufen, sollten Sie regelmäßig einen Harntest durchführen.

Unser Harn ist sozusagen ein Spiegel der "inneren" Situation unseres Organismus.
Neben der Blutuntersuchung ist deshalb der klassische Harntest die wichtigste Methode, Erkrankungen der Harnwege - Nieren, Harnleiter, Blase oder Harnröhre - frühzeitig festzustellen.
Mit einem Teststreifen aus der Apotheke, den Sie in Ihren Harn tauchen, lassen sich - sichtbar durch die Verfärbung des entsprechenden Feldes - gleich vier verschiedene Werte, die ein Warnsignal sein können, bestimmen:

Säuregrad (pH-Wert)

Eiweißgehalt

Zuckergehalt

Zuckergehalt

Wichtig für die Genauigkeit des Tests:
Tauchen Sie, nachdem Sie schon etwas Wasser gelassen haben, die Blase aber noch nicht geleert ist, den Streifen in den so genannten "Mittelharn".
Weicht auch nur einer der gemessenen Werte vom Normalbereich ab, sollten Sie zur Klärung und für weitere, genauere Tests Ihren Hausarzt oder Urologen aufsuchen!

Wichtig:

Achten Sie darauf, dass Sie sich vor einem Harntest nicht übermäßig körperlich anstrengen - zum Beispiel durch Sport - oder extremer Kälte aussetzen.
Beides kann dazu führen, dass unsere "Filteranlage" nachlässig arbeitet und vermehrt Stoffe durchlässt, die dann den Teststreifen verfärben und das Ergebnis verfälschen.


Harntest gibt Aufschluss
Säure im Harn

Bei Übersäuerung des Körpers werden vermehrt saure Stoffe mit dem Harn ausgeschieden (nicht zu verwechseln mit der Harnsäure!).
Beim Gesunden liegt der Säuregrad des Harns - der so genannte pH-Wert - zwischen 5,0 und 6,0. Je niedriger der Wert, desto saurer der Harn.
Liegt der Wert allerdings sehr hoch, also im stark basischen Bereich, deutet dies auf eine akute oder chronische Funktionsstörung der Nieren hin.
Sie sind dann nicht mehr in der Lage, den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren.
Eiweiß im Harn

Gesunde Nieren schaffen es, dass nur ganz wenige der für den Körper kostbaren Eiweißstoffe verloren gehen, indem sie diese aus dem Blut herausfiltern und zurückhalten.
Funktioniert diese Sicherung nicht, spricht der Mediziner von einer Proteinurie.
Geschädigt sind entweder Nierenkörperchen oder -kanälchen.
Zucker im Harn

Steigt der Zuckerspiegel im Blut über die so genannte "Nierenschwelle" von 180 mg/dl, dann schaffen es die Nieren nicht mehr, alle Zuckermoleküle herauszufiltern, und der Zucker lässt sich im Harn nachweisen - ein dringender Verdacht auf Diabetes mellitus (griechisch = honigsüßer Harn).
Zucker im Harn kann aber auch auf eine Nierenerkrankung hinweisen.
Blut im Harn

Blut im Harn ist ein ernst zu nehmendes Warnsignal für eine Störung der Harnwege.
Ausnahme:
Bei Frauen ist der Harn während der Menstruation meist mit etwas Blut versetzt.
Deshalb sollte ein Test nur außerhalb dieser Zeit durchgeführt werden!
Der Arzt sollte sofort in weiter gehenden Tests feststellen, ob das Blut aus Niere, Harnleiter, Blase, Harnröhre oder - beim Mann - Prostata stammt und eine geeignete Behandlung einleiten.
Was kann ich sonst noch tun?

Beobachten Sie die Farbe Ihres Harns.
Jede extreme Verfärbung kann auf eine Erkrankung der Harnwege hindeuten, und dann gilt:
bitte sofort zum Arzt!
Blasenentzündung
Unangenehm, aber ungefährlich
Wird eine Entzündung der Blase früh genug behandelt, ist sie schnell unter Kontrolle zu bringen.
Oft ist eine Erkältung die Ursache für eine Blasenentzündung.
Eine Unterkühlung mindert die Abwehrkräfte, so dass eingedrungene Krankheitskeime sich relativ ungestört vermehren können.
Deutliche Hinweise auf eine Blasenentzündung (Zystitis) sind:

unangenehmes Brennen beim Wasserlassen

häufiges Aufsuchen der Toilette mit wenig Entleerung trotz des Gefühls, die Blase scheine zu "platzen"
Wesentlich häufiger als Männer leiden Frauen an Blasenentzündungen.
Bei ihnen liegt die Harnröhrenöffnung nahe an Scheide und After, die beide ständig von Bakterien besiedelt sind.
Außerdem ist ihre Harnröhre viel kürzer als die des Mannes.
Deshalb haben es Bakterien bei Frauen leichter, den kurzen Weg von nur drei bis vier Zentimetern in die Blase aufzusteigen und sich dort in der Schleimhaut festzusetzen.

Was tun bei einer Blasenentzündung?

Trinken Sie viel, um die Bakterien auszuschwemmen
Meiden Sie Kaffee, schwarzen Tee und "harte Sachen";
ein gelegentliches Bier dagegen wirkt harntreibend
Halten Sie den Unterleib durch geeignete Unterwäsche warm;
nachts fördert eine Wärmflasche die Heilung
Achten Sie auf besondere Sauberkeit.
Frauen sollten ihre Intimregion stets von vorne nach hinten reinigen, um zu verhindern, dass Bakterien in die Harnröhre eindringen.
Dies gilt auch für die Anwendung von Toilettenpapier.
Nierenbecken-
entzündung
Unangenehm und gefährlich

Bleibt eine Blasenentzündung unbehandelt oder kehrt sie immer wieder zurück, kann es zu einer ernsten Nierenbeckenentzündung kommen.

Steigt eine Infektion der Blase in den Harnwegen nach oben, ist schnell die gesamte Nierenbeckenregion betroffen.
Die Erkrankung verläuft in Schüben, mit Fieber und Schmerzen im Rücken und beim Wasserlassen sowie Übelkeit und Erbrechen.
Der Harn kann wolkig oder leicht getrübt sein.

Bei rascher fachärztlicher Behandlung sind Komplikationen selten, bei Nichtbehandlung wird die Niere durch die chronische Entzündung langsam, aber zunehmend geschädigt und kann schließlich ihre Funktion nicht mehr erfüllen - der Patient wird dialysepflichtig.
Selbsthilfe ist sowohl bei akuter als auch bei chronischer bakterieller Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) nicht mehr zu empfehlen.

Begünstigt wird die Krankheit durch Nierensteine, weil diese die Harnwege einengen und den Harnfluss behindern.
Auch eine akute Überempfindlichkeit gegen ein Medikament oder die langjährige Einnahme größerer Mengen Schmerzmittel kann eine Nierenbeckenentzündung verursachen ("Phenacetin-Niere").

Nieren- und Blasentee-Mischung

Blasentees durchspülen die Harnwege und hemmen die Besiedelung der Harnröhre mit Bakterien.
Sie eignen sich gut zur Vorbeugung - im akuten Fall wirken sie nicht.
Die Zutaten für unser Rezept erhalten Sie in jeder Apotheke, wo Sie auch Blasentee-Fertigmischungen bekommen können - leider allerdings oft mit reichlich Zuckerzusatz.
Rezept:
20 g Birkenblätter,
20 g Querwurzelstock,
20 g Riesengoldrutenkraut,
20 g Süßholzwurzel (alternativ 1 TL Honig) miteinander vermischen.
Einen Esslöffel der Mischung mit einer Tasse heißen Wassers übergießen, zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
Mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten eine Tasse frisch zubereiteten Tee trinken.

Steine des Anstoßes

Nierensteine kann man aus dem Weg räumen.
Manchmal dürfen sie aber auch bleiben, wo sie sind.

Wenn Nierensteine zu groß sind, um von der Niere in die Harnröhre zu gelangen, treten meist überhaupt keine Beschwerden auf.
Schmerzhaft wird es erst, wenn Steine auf Wanderschaft gehen und auf ihrem Weg zur Blase den ableitenden, engen Harnleiter verstopfen.

Die so genannten Nierenkoliken gehören zu den heftigsten Schmerzen, die der Mensch kennt.

Meist beginnen die Beschwerden auf der Rückenseite unterhalb der Rippen und wandern innerhalb von Stunden oder Tagen langsam in Richtung Leiste.

Die Schmerzen können mit Übelkeit verbunden sein, und manchmal finden sich im Urin Blutspuren.
Hat der Stein die Blase erreicht, legt er seinen restlichen Weg durch die Harnröhre meist zurück, ohne weitere Schmerzen zu bereiten.
Obwohl Nierensteinleiden trotz der auftretenden Schmerzen meist harmlos verlaufen, bergen sie auch die Gefahr einer ernsten Nierenschwäche (Niereninsuffizienz).

Das Risiko einer Bildung von Nierensteinen steigt bei heißem Sommerwetter, weil ein großer Teil der getrunkenen Flüssigkeit nicht von den Nieren, sondern über die Haut ausgeschieden wird.
Dadurch steigt die Salzkonzentration im Urin und damit die Gefahr der Steinbildung.
Viel trinken ist die beste Vorbeugung.






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Nierensteine kann man aus dem Weg räumen
Diagnose ...
Fast 350.000-mal im Jahr werden Ärzte in Deutschland wegen Nierensteinen aufgesucht.
Der Arzt sichert die Diagnose durch ein Röntgenverfahren, bei dem ein Kontrastmittel die Harnwege und eventuelle Abflusshindernisse wie Steine sichtbar macht.

...und Therapie
Die akute Nierenkolik behandelt der Arzt mit Schmerzmitteln und krampflösenden Medikamenten.
Manche Nierensteine können durch Medikamente aufgelöst werden.
Eine moderne Behandlungsmethode ist die zielgenaue Steinzertrümmerung durch Ultraschall (Lithotripsie).


Vorbeugende Maßnahmen
Nach der Entfernung des Steins muss seine chemische Zusammensetzung analysiert werden, um durch eine entsprechende Ernährung die Bildung weiterer Steine zu verhindern.
In rund 70 Prozent der Fälle handelt es sich um Kalziumoxalatsteine, zehn Prozent der Steine bestehen aus Harnsäure.
Ernährungsfehler sind das Hauptrisiko für immer wiederkehrende Steinbildung (Rezidivsteinbildung).
Ernährungs-
empfehlungen

Bei Kalziumoxalatsteinen:
Meiden Sie oxalsäure- und kalziumreiche Lebensmittel, etwa Rhabarber, Rote Beete, Spinat, Mangold, aber auch Milch und Milchprodukte


Bei Harnsäuresteinen:
Meiden Sie purinreiche Lebensmittel, z.B. Innereien wie Leber, Herz und Bries sowie Schalentiere, Sardellen und Sprotten.
Verzehren Sie täglich höchstens eine kleine, magere Fleisch- oder Wurstportion von 100 bis 150 Gramm Rohgewicht.


Trinkempfehlungen

Trinken Sie 2,5 bis 3 Liter Flüssigkeit täglich, um den Steinabgang zu beschleunigen

Empfehlenswert:
pH-neutrale oder leicht ansäuernde Getränke wie Nieren- und Blasentee, Früchtetees, Säfte (Apfel, Grapefruit), mineralstoff- und bicarbonatarme Mineralwässer


Ungeeignet:
koffeinhaltiger Kaffee, schwarzer Tee, zuckerhaltige Limonaden, Alkoholika


Vermeiden Sie extreme Flüssigkeitsverluste (Sauna, Abführmittel, Sonnenbaden)

Verteilen Sie Ihre Flüssigkeitsaufnahme gleichmäßig über den Tag, und passen Sie die Menge an Tätigkeit und Umgebungstemperatur an

Zucker ist nicht süß
Diabetiker tragen ein besonders hohes Risiko, an der Niere zu erkranken.
Die beste Vorbeugung ist ein dauerhaft gut eingestellter Blutzucker.


Fast jeder zweite Patient, der an die Dialyse muss, ist Diabetiker.
Als Folge eines schlecht eingestellten Diabetes kommt es zu Veränderungen der Blutgefäße im gesamten Körper, also auch der Nierengefäße.
In den Nierenkörperchen bilden sich Ablagerungen, und allmählich sterben Bereiche des Nierengewebes ab.
Das könnte verhindert werden, wenn Diabetiker konsequent geschult und behandelt würden.

Eine diabetische Funktionsstörung der Niere (diabetische Nephropathie) entwickelt sich nicht über Nacht, sondern über Jahre.
Das Risiko, eine Nierenschädigung infolge der Zuckerkrankheit zu erleiden, wächst mit der Dauer des Diabetes.
Diabetische Nierenerkrankungen können heute jedoch so früh entdeckt werden, dass ein weiteres Fortschreiten durch


eine gute Blutzuckereinstellung
die Behandlung des Bluthochdrucks
regelmäßige Urinuntersuchungen
eine eiweißreduzierte Kost
Nikotinverzicht

zumindest hinausgezögert, häufig aber sogar gestoppt werden kann.

Regelmäßig testen
Als Diabetiker sollten Sie alle drei Monate einen Urintest durchführen, um über den Eiweißnachweis den Funktionszustand Ihrer Nieren zu überprüfen.
Auch alle anderen Untersuchungen, die im Diabetes-Pass aufgeführt sind, sollten Sie unbedingt wahrnehmen - sie dienen Ihrer Gesundheit und schützen Ihre Nieren.

So entsteht die diabetische Nierenerkrankung
Durch einen langfristig erhöhten Blutzucker werden alle Eiweiße im Körper verstärkt verzuckert - auch jene Eiweißstoffe, die das Filter-Maschenwerk der feinen Nierenkörperchen bilden.
Dadurch quillt das Maschenwerk auf, die Maschen vergrößern sich und der Filter wird undicht.
Größere Eiweißmoleküle, die eigentlich im Blutkreislauf verbleiben sollen, gelangen in den Urin und können hier nachgewiesen werden.
Gleichzeitig dehnt sich das gelockerte Maschenwerk wuchernd aus und verschließt nach und nach die durchlässigen Wände der Nierenkörperchen.
So verlieren die Nieren über einen Zeitraum von zehn bis 20 Jahren schleichend ihre Funktionsfähigkeit.

Bluthochdruck beschleunigt den Verlauf einer diabetischen Nierenerkrankung und wird für diese Krankheit mit der Zeit zu einem wichtigeren Faktor als die Blutzuckererhöhung.

Checkliste
Sechs Fragen, die Sie als Diabetiker Ihrem Arzt stellen sollten:

  • Ist mein Blutzucker zu hoch?

  • Sind meine Füße gesund?

  • Sollte ich meine Augen untersuchen lassen?

  • Ist mein Blutdruck in Ordnung?

  • Ist mein Gesundheits-Pass Diabetes ausgefüllt?


  • Dialyse: gesund leben
    ohne Einschränkungen
    Bei Nierenversagen kann jeder Patient trotz Dialyse auch weiterhin eine hohe Lebensqualität genießen.

    Die Hämodialyse
    Die am weitesten verbreitete Nierenersatz-Therapie zur Blutreinigung ist die Blutwäsche (Hämodialyse).
    Bei diesem Verfahren werden die Schadstoffe des Körpers durch ein externes Gerät aus dem Organismus entfernt.
    Dazu leitet ein Schlauchsystem das Blut des Patienten in die künstliche Niere.
    Dort wird es durch ein kompliziertes System dünner Filterhäutchen gepresst.
    Ein weiteres Schlauchsystem leitet das so gereinigte Blut in den Körper zurück.
    Die Dialyse eröffnet Patienten die Möglichkeit, bis auf den Zeitaufwand der Dialyse einen ungestörten Tagesablauf zu haben und als Nierenkranker relativ gut in ihrem bisherigen Berufsleben integriert zu bleiben.

    Vor Beginn der in der Regel lebenslang notwendigen Dialysebehandlung wird am Unterarm meist ein Gefäßzugang angelegt.
    Über diesen so genannten Shunt wird eine Vene mit einer Arterie kurzgeschlossen.
    Eine Dialyse dauert etwa vier bis fünf Stunden und wird drei- bis viermal pro Woche in einem Dialysezentrum durchgeführt.

    Die Dialyse zu Hause
    Inzwischen kann die Blutwäsche zu Hause als Heimdialyse durchgeführt werden.
    Dazu muss eine vom Patienten bestimmte Hilfsperson über einige Wochen in einem Dialysezentrum die technischen Abläufe der Dialyse erlernen.

    Moderne Dialyseverfahren garantieren Lebensqualität
    Eiweißreduzierte Kost
    Vor Eintreten der Dialysepflichtigkeit:
    Durch eine eiweißarme Kost versucht man, das Fortschreiten einer Nierenerkrankung zu bremsen.
    Eine radikal eiweißreduzierte Diät ist heute allerdings umstritten, da sie sehr kalorienarm ist und zu einer Mangelernährung führen kann.
    In jedem Fall sollten Sie die Reduktion von Eiweiß in der Nahrung nur in Abstimmung mit Ihrem Arzt durchführen.
    Auch die Ernährungsfachkräfte der örtlichen AOK beraten Sie gerne.

    Bei Dialysepatienten:
    Während der Dialyse findet eine "Auswaschung" von Eiweiß aus dem Körper statt.
    Deshalb müssen Sie als Dialysepatient wieder in ausreichendem Maße biologisch hochwertiges Eiweiß zu sich nehmen.
    Am besten kombinieren Sie tierische und pflanzliche Eiweiße bei den Mahlzeiten miteinander - zum Beispiel:
  • Brot mit Quark oder Käse

  • Müsli mit Milch

  • Kartoffeln mit Quark

  • Omelett mit Bohnen


  • Urlaub trotz Dialyse

    Auch als Dialysepatient können Sie in Urlaub gehen.
    Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Möglichkeit zur Dialyse gegeben ist.
    Die Kosten dafür übernimmt z.B. Ihre AOK bis zu der in Deutschland üblichen Höhe.
    Informationen zu Urlaubsmöglichkeiten für Dialysepatienten erhalten Sie bei

    Dialysepatienten Deutschlands e. V. (DD)
    Weberstraße 2
    55130 Mainz
    Tel.: (061 31) 851 52
    Fax: (061 31) 8351 98
    E-Mail: Geschäftsstelle@DDeV.de

    Ein neues Organ kann Wunder bewirken
    Nierenversagen:
    und dann?
    Für viele Patienten ist eine neue Niere von einem Spender die beste Behandlungsmöglichkeit.


    Ein nur akutes Nierenversagen kann rückgängig gemacht werden.
    Eine chronisch fortschreitende Nierenschwäche mündet dagegen früher oder später in die Nierenersatztherapie:
    Dialyse, also die "Blutwäsche", oder Nierenverpflanzung (Transplantation).

    Bei der Transplantation wird im Unterbauch ein neues, gesundes (Spender-)Organ eingesetzt.
    Die funktionsunfähigen Nieren verbleiben an ihrem angestammten Ort im Körper.

    Allerdings lässt sich nicht jede beliebige Spenderniere auch jedem Patienten mit Nierenversagen übertragen:
    Bestimmte Gewebemerkmale von Empfänger und Spender müssen übereinstimmen, damit der Körper das fremde Organ "akzeptiert" und nicht abstößt.
    Selbst bei guter Übereinstimmung müssen Nierenempfänger langfristig Medikamente einnehmen, um ihre körpereigene Abwehr (Immunsystem) zu hemmen.
    Im Idealfall arbeitet die Spenderniere wie die eigenen Nieren und ermöglicht eine vollständige Rehabilitation sowie weitgehende Unabhängigkeit von Krankenhaus und Dialyse.

    Nahe Verwandte als Nierenspender
    Bei einem sehr seltenen Gewebetyp des Nierenkranken sinken dessen Chancen, eine passende Spenderniere zu finden.
    In diesen Fällen kann auch einem gesunden nahen Verwandten des Patienten eine Niere entnommen und übertragen werden, wenn dadurch die Verträglichkeit gesichert ist.
    Das ist möglich, weil eine Niere auch allein die Funktion beider Nieren vollständig übernehmen kann.

    1997 sorgte eine spektakuläre Organspende für Schlagzeilen:
    Ein Medizinprofessor spendete einem seiner Patienten eine völlig gesunde eigene Niere.
    Diese so genannte Lebendspende einer Niere von einem gesunden, lebenden Organspender ist in Deutschland jedoch die Ausnahme:
    Nur fünf Prozent aller transplantierten Nieren stammen von Lebendspendern.

    Organspender gesucht!!
    Ein großes Problem ist die in der Bevölkerung immer noch zu geringe Bereitschaft zur Organspende und damit der Mangel an Spenderorganen.
    Ein Organspender muss diese Bereitschaft vor seinem Tod ganz eindeutig im Organspender -Ausweis dokumentiert haben.
    In Deutschland stehen Nierenempfänger abhängig von Blutgruppe und Gewebemerkmalen sechs Monate bis vier Jahre lang auf der Warteliste, bis ein passendes Organ für sie zur Verfügung steht.

    Weitere Informationen zur Organspende sowie zum Organspender-Ausweis erhalten Sie beim
    INFOSERVICE Organspende
    Tel.: (01 30) 91 4040
    Montags bis freitags
    9°° bis 18°° Uhr - Bundesweit kostenlos

    Schwerbehinderten-
    ausweis beantragen
    Als Nierenkranker gelten Sie abeinem bestimmten Grad der Erkrankung als schwer behindert.
    Eine Beratung beim zuständigen Versorgungsamt schafft Klarheit.
    Dialysepatienten gelten als 100 Prozent schwer behindert.


    Sie wollen mehr über Nierenerkrankungen wissen?
    Verbände und Selbsthilfegruppen
    Diese Gruppen werden ehrenamtlich von Betroffenen oder deren Angehörigen geleitet.
    Vorteil:
    reger Austausch von Informationen und Kontakten auf der Basis eigener Erfahrungen.
    Gleichzeitig treten diese Gruppen aber auch als Sprachrohr und Interessenvertretung der Nierenkranken auf.

    Dialysepatienten Deutschlands e.V. (DD)
    Weberstraße 2
    55130 Mainz
    Tel.: (06131) 8 51 52
    Fax: (06131) 83 51 98
    E-Mail: Geschäftsstelle@DDeV.de


    Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V.
    Kuratorium für Heimdialyse e.V. (KfH)
    Eberhardt-Finkh-Straße 39
    89075 Ulm

    INFOSERVICE Organspende
    Für alle Fragen rund um Organspende und Transplantation.
    Ein Service von Arbeitskreis Organspende und Deutsche Stiftung Organtransplantation
    Tel.: (0130) 91 40 40

    Deutscher Diabetiker Bund e.V.
    Bundesgeschäftsstelle
    Danziger Weg 1
    58511 Lüdenscheid
    Tel.: (02351) 98 91 53
    Fax: (02351) 98 91 50

    Literatur:
    "Dialyse"
    Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige
    Heide Sperschneider
    ISBN 383 040 9168

    "Nierenerkrankungen und Dialyse"
    Klaus F. Kopp, Hanne Keller
    ISBN 331 000 1873

    "Bessere Ernährung für Dialysepatienten"
    Punkt für Punkt leicht gemacht Huberta Eder, Henning Schott
    ISBN 387 409 2267

    Diabetes Journal
    Günter Nuber
    ISBN 387 409 2631

    Internet
    Adressen, Bibliothek, Foren (Urlaub, Kontakte, Medizin ...)
    Internet: http://www.Dialyse-Online.de

    Adressen für Feriendialysen bundesweit
    Internet: http://www.dialysenet.de

    Internetseite des Dachverbandes Dialysepatienten Deutschlands e.V. (DD)
    Internet: http://www.Dialysepatienten-Deutschlands.de

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