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Die Höflichkeit der Könige

Das, finde ich, gehört zum Schwierigsten: pünktlich zu sein.
Es ist anstrengend, technisch kompliziert, braucht manchmal sogar Grips.
Überfordert uns also das Verlangen nach Pünktlichkeit?
Na ja, Tausende Schulkinder und Lehrer, Busfahrer und Eisenbahner, Ladenbesitzer und Fabrikarbeiter sind täglich der Diktatur der Uhr unterworfen und kommen damit klar - meistens wenigstens.

Pünktlichkeit - so heißt es - sei die Höflichkeit der Könige.
Pünktlichkeit, das bedeutet in diesem Fall aber auch warten.
Wenn ich die Queen in ihrer goldenen Kutsche durch London fahren sehe, denke ich daran, wie lange sie wohl geschmückt und gestylt ausgeharrt haben mag, bis der Zeremonienmeister das Signal zum Abfahren gegeben hat.
Auch die Queen: ein Stech-Uhr-Sklave.

Einige Ältere von uns haben Ähnliches erlebt:
die Warterei, bevor die großen Aufmärsche begannen, wie sie in Diktaturen so üblich sind, um dann mit heiterer Miene "jubelnde Massen" zu spielen.
Auch mit dem Blumenstrauß vor dem Haus auf und ab zu gehen, bis die Zeit da ist für die Einladung - das kennen wir alle.
Der Zug soll zwar pünktlich abfahren - doch bei Einladungen und Rendezvous gelten andere Regeln.

Pünktlichkeit kann da auch heißen:
vielleicht ein bisschen zu spät, jedenfalls nicht zu früh.
Das Mädchen lässt ihn gern warten - unter der Normaluhr, im Lokal, vor dem Haus.
Weil die Kleiderwahl so mühsam war, das Schminken so aufwendig - und weil Warten die Spannung erhöht, angeblich.
Wenn jemand zu früh kommt, kann es unangenehm werden.
Es gibt solch überpünktliche Menschen.
Wenn sie sich unter der Normaluhr die Beine in den Bauch stehen - bitte sehr.
Wenn sie zu früh zum Essen kommen - weniger schön für den Gastgeber.
Ist es die beste Freundin, muss sie halt den Kaffeetisch selbst decken, die Sahne selbst schlagen.

Richtig:
Pünktlichkeit ist auch ein technisches Problem.
Wer zu Fuß geht und die Strecke kennt, hat gut lachen.
Aber beeilen Sie sich einmal mit dem Auto, wenn Sie im Stau stehen.
Oder an der Haltestelle, wenn Sie vorher zwar den Fahrplan studiert haben - der Bus sich aber nicht daran hält.
Rasen kann man nur zu Fuß oder mit dem Rad.
Wie die unvergleichliche Freundin Erika, die im eleganten Dress auf dem Drahtesel durch die Stadt braust von einem Termin zum anderen - immer unpünktlich.
Hier geht sie vorzeitig weg, dort kommt sie zu spät an.
"Zaubern" nennt sie das und hat jedenfalls immer alle Verpflichtungen erledigt.

In der schlimmen Zeit nach dem Krieg, als es keine Schuluhr gab, hat ein Junge aus der obersten Klasse (der eine funktionierende Armbanduhr besaß) mit einer Handglocke für die ganze Schule die Stunden ein- und ausgeläutet.
War die Stunde langweilig, ging er früher zum Klingeln auf den Gang;
gab es eine Arbeit zu schreiben, ein bisschen später.

So war das in der "guten alten Zeit".
Heute herrscht die Digitaluhr.
Ob wir damit glücklicher sind?
Pünktlichkeit gehört zum Schwersten.

"Pünktlich zu sein ist anstrengend, technisch oft kompliziert und erfordert manchmal sogar Grips".

Es gehört zum Schwersten.

Quellenangabe dieses Berichtes


© 2001 Wort & Bild Verlag
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