Schauen sie doch mal rein

* Lanzarote 2002 Teil 4 *
Rundreise auf den Spuren von César Manrique
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* Auf der Fahrt zum Monumento al Campesino *

Nach einem beeindruckenden Sonnenaufgang hatten wir uns nach einem guten Frühstück auf den Weg Richtung Tias gemacht.

Hatte eine ......eigenartig schöne Lichtstimmung

Traumhaft schöner Eindruck

Von dort fuhren wir nach San Bartolomé.
Schon bald sah man die gemeindeeigenen Windräder von San Bartolomé auf dem 444 m hohen Hausberg, der Montana Mina.
Nur 7 km sind es von Zentrum zu Zentrum, wobei man sich erst einmal durch San Bartolomé schlängeln muss, um zum sehenswerten alten Kern an der Plaza Léon y Castillo vorzudringen.
Aber bereits am Ortsrand kann man das Centro Cultural Ajei entdecken, ein schön restauriertes, sandfarbenes Landgut, dessen Ecken durch dunkle Schmuckquader aus Vulkangestein betont sind.
Leider wird dieses Kulturzentrum nur selten seinem Zweck entsprechend für Folkloreveranstaltungen und Kunsthandwerksausstellungen genutzt.
Ein Stopp lohnt sich, um einen Blick in den Patio zu werfen, wo Treppen und Balkon aus schwarzem Holz mit den gelben Mauern Kontraste schaffen.

Der ungewöhnliche, minarettartige Glockenturm des Rathauses im palmengeschmückten Komplex der Pfarrkirche an der Plaza Léon y Castillo ragt schon von weitem sichtbar aus dem Häusergewirr.
So kann man sich trotz fehlender Beschilderung kaum verfahren, und für den Wagen findet sich nebenan ein Parkplatz.
Die Iglesia de San Martín (Mo-Sa 19.30, So 12 Uhr) von 1798 wirkt recht schmalbrüstig mit den betonten dunklen Ecken, deren rechte von einem Glockenturm bekrönt wird, während die linke nur eine weiße Haube trägt.
Das Innere der einschiffigen Pfarrkirche ist ausgestattet mit einer Kassettendecke im Mudéjar-Stil.
Besonders raffiniert wirkt das Flechtmuster in der Mitte der Vierungsdecke.
Die Altäre präsentieren sich im bäuerlich-schlichten Neoklassizismus.
Pfeiler und Fußboden der Kirche sind aus hellgrauen Vulkansteinen gemeißelt.
Das Rathaus erinnert mit seiner gemauerten Veranda und dem Bogengang darunter ein wenig an ein Herrenhaus in den amerikanischen Südstaaten.
Direkt unterhalb der Plaza Léon y Castillo breitet sich jenseits der Straße Richtung Küste eine schattige, mit Bänken versehene Parkanlage aus, in der man gut eine Erholungspause einlegen kann.

Von dort aus fuhren wir zum


* Monumento al Campesino *

An einer wichtigen Verkehrskreuzung in der Inselmitte, kurz vor dem eher unscheinbaren Weindorf Mozaga, erhebt sich weithin sichtbar das berühmte, weißleuchtende Monumento al Campesino (1968).

Die Menschen waren......sehr fröhlich und sangen

Dieses mehr als 15 m hohe, recht abstrakte Denkmal aus ausrangierten und weiß lackierten Trinkwasserkanistern alter Fischerboote stammt von César Manrique und ist den schwer arbeitenden Bauern der Insel gewidmet.
Es soll darüber hinaus die Fruchtbarkeit (span. fecundidad) symbolisieren.
Zu erkennen sind mit viel Phantasie ein Bauer mit seinen traditionellen "Helfern" Dromedar und Esel.

Da wir am 15. September dort waren, sahen wir die Bevölkerung in Ihren Trachten, die das Fest zu Ehren der Virgen de los Volcanes feierten.
Unmittelbar neben dem Monumento steht ein gut restauriertes und erweitertes traditionelles kanarisches Gehöft, welches das Casa-Museo dei Campesino (tgl. 10-18Uhr) beherbergt.
Auf der rechten Seite des Komplexes, hat der Künstler Juan Brito ein Heimatmuseum eingerichtet.
Es enthält neben einer Sammlung von Handmühlen, traditionellen Möbeln und landwirtschaftlichen Geräten von Brito modellierte Tonfiguren, die wichtige Persönlichkeiten aus der Geschichte der Insel darstellen.
Außerdem wird anhand von Exponaten die Entwicklung vom einfachen Mörser zur Getreidemühle, von der Ziegenfell-Mütze zum modernen Hut recht anschaulich demonstriert.

Nebenan arbeitet der Töpfer Marcial de Leon nach Guanchen-Art, also ohne Töpferscheibe.
Er führt damit die Arbeit seiner Großmutter fort, der 1997 im Alter von 98 Jahren verstorbenen Dorotea aus Munique.
Sie hatte ihr Leben der Guanchen-Töpferei gewidmet;
eine Besonderheit dieses Kunsthandwerks waren übrigens Figuren mit ausgeprägten Genitalien, die zur Brautwerbung dienten.

Unser weiterer Weg führte dann über Tiagua nach Tinajo.

Naturlandschaften PUR

So näherten wir uns über Mancha Blanca dem


* Nationalpark Timanfaya *

Natürlich auch hier ausführlichste Infos über Lanzarote * Ruta de Los Volcanes * weil es eben die eigentliche Geschichte der Insel Lanzarote und ihrer Eigenschaften darstellt.

Die 805 km2 große Insel Lanzarote ist vulkanischen Ursprungs, sie ist das Produkt einer aus Unzahlen von Schloten ausgeworfenen Magmas.
Noch heute kann man über 100 dieser Schlote in Form von Kegeln oder Kraterbergen erkennen.
Das Gebiet, was wir jetzt besuchen und dessen orographischer Hauptkern die Feuerberge sind, liegt im zentral westlichen Teil der Insel und hat eine vollständige mit Magmanitgestein bedeckte Fläche von ca. 200 km2.

Wir liessen uns ......überraschen

Diese Lavamassen, Schlacken und Aschen wurden aus ungeheuren Kratern, die zuerst in der Timanfaya Ebene aufbrachen, ausgeworfen.
Insgesamt sind noch ungefähr 30 Hauptvulkankegel vorhanden, die ein tragisches Zeugnis dieses unvorstellbaren Ereignisses ablegen.
Dieser eindrucksvolle Ausbruch, der Lanzarote im 18. Jahrhundert heimsuchte, war einer der Wichtigsten in der Geschichte des Vulkanismus, nicht nur wegen der Riesenmengen ausgeworfenen Materials, sondern auch seiner langen Dauer wegen Laut dokumentarischen Quellen des Pfarrers von Yaiza begann der Ausbruch am 1. September 1730 und endete am 16. April 1736.

Dieser Augenzeuge der Katastrophe, André Lorenzo Curbelo, hält handschriftlich fest "Am 1. September 1730, zwischen neun und zehn Uhr am Abend, öffnete sich plötzlich die Erde in der Nähe von Timanfaya.
2 Meilen (ca. 11 km) von Yaiza entfernt.
In der ersten Nacht erhob sich ein riesiger Berg aus dem Schoß der Erde und aus seiner Spitze drangen Flammen, die neunzehn Tage lang brannten".
Das war der Auftakt zu einer Anzahl von Ausbrüchen, die mit einigen Ruhepausen länger als 5 1/2 Jahre dauern sollten.

Tote Landschaft? ......wir meinen nein

Von dem 350 m hochgelegenen Aussichtspunkt Montana Rajada können wir eines der eindrucksvollsten Gebiete dieser Landschaft betrachten.
Ein unermessliches Lavameer, das den größten Teil des Timanfaya Nationalparks einnimmt und sich bis hin zum Meer ausdehnt.
Daraus erheben sich nicht nur mit grotesken Kratern gekrönte Vulkankegel, es ist auch von langen und tiefen Höhlen durchzogen, die durch das Einstürzen der Dächer der Vulkantunnel entstanden sind und sich im Inneren des Lavameers gebildet haben.
Die aus den Kratern und den Erdspalten hervorgeschleuderten Auswürfe füllten die Vertiefungen und glichen damit die Unebenheiten des Geländes aus.

Beim Kontakt des glühenden Magmas mit dem Meer entstanden ungeheure Wasserdampfsäulen und durch das Einfließen in das Wasser wurde die Fläche der Insel wahrscheinlich erheblich vergrößert.

Tote Landschaft? ......wir meinen nein

In den geschichtlichen Aufzeichnungen des Pfarrers von Yaiza lesen wir folgenden Bericht.
"Am 18. Oktober entstanden 3 neue Öffnungen über Santa Catalina.
Aus ihren Schloten drangen schwere Rauchmassen, die über die ganze Insel zogen, sowie Unmengen von Schlacken, Sand und Asche, die sich auf die ganze Umgebung verteilten.
Die Explosionen, die dieses Phänomen begleiteten, die durch die Aschenmassen hervorgerufene Dunkelheit und der Rauch, der die Insel bedeckte, zwangen die Bewohner von Yaiza mehr als einmal zur Flucht."

Ein Großteil dieses heute von Lava bedeckten Gebietes war vor dem Ausbruch einer der fruchtbarsten Landstriche der Insel.
Er bestand aus großen Lehmbodenebenen, die von Getreidefeldern durchzogen waren.
Die ganze Gegend war mit nur kleinen Ortschaften und Bauernhäusern besiedelt;
es wurden ca. 420 Häuser zerstört Die wichtigsten Dörfer waren Timanfaya, Los Rodeos, Mancha Blanca, Santa Catalina, Mazo, Jarreta, Tingafa, Pena Palomas, Testeina, La Geria, Macintafe, Mozaga, Guagara, Masdache und Iguadén, sowie die Landhäuser von Maretas und Chupadero und die Johannes der Täufer Kapelle.

Die Vulkane, die den Timanfaya Nationalpark bilden, warfen während ihrer größten Aktivitätsphasen riesige Säulen von Vulkanasche aus und bedeckten damit, vom Wind getragen, ausgedehnte Flächen sowie die Abhänge und Krater vieler alter Berge.
Ein Beispiel für diesen schweren Vulkanascheregen ist der Ort mit dem ausdrucksvollen Namen das "Tal der Ruhe".
Die letzten Ausbrüche, die Lanzarote heimsuchten, fanden im Jahre 1824 statt und folgten nach einer langen Vorbereitungsperiode, die sich über mehrere Jahre hinzog und während auf der Insel zahlreiche Erdbeben mittlerer Stärke registriert wurden.
Dieser erneute Ausbruch zeichnete sich besonders durch die großen Lavamengen und die riesigen Fontänen kochenden Salzwassers aus, die aus dem Tinguaton Vulkan hervorschossen.

Puff, dampf dampf

Diese chaotischen Berge, eindrucksvollen Krater und tiefen Calder vermitteln den Eindruck absoluter Einsamkeit und Ruhe.
Die zahlreichen Flechten der unterschiedlichsten Arten und Farben, die einen Großteil der Felsen und Schlacken wie einen Teppich bedecken, vollenden diese eindrucksvolle Landschaft In einem so jungfräulichen Boden sind natürlich höhere Pflanzen sehr selten Nennenswert ist hier die Binse.
Es erscheint paradox, hier diese Pflanze zu sehen, die normalerweise einen sehr feuchten Boden für ihren Wachstum benötigt.

Zum Abschluß dieser fesselnden Rundfahrt kommen wir wieder zum Islote de Hilario.
Diese Stelle wird geprägt durch die intensive geothermische Energie, die sich schon in wenigen Zentimetern Tiefe durch hohe Temperaturen zeigt und nach 10 Metern die 600°C überschreitet.
Dieser Hügel erhielt seine Namen von dem Lanzaroteaner Hilario, der hier die Blätter einiger am Fuße des Hügels wachsender Feigenbäume anhäufte, um damit sein Kamel zu füttern.
Die Einzigartigkeit und der repräsentative Charakter für mit dem rezenten Vulkanismus verbundene Ökosysteme, die landschaftliche Schönheit sowie die geologischen und botanischen Schätze dieser Gegend führten dazu, das der Timanfaya im Jahre 1974 zum Nationalpark erklärt wurde.

Puff, dampf dampf

Damit wurde die juristische Grundlage für dessen Schutz geschaffen, die seine Erhaltung und die Nutzniessung kommender Generationen garantiert.
Das beginnende pflanzliche und tierische Leben ist extrem zart, genauso wie die geomorphologischen Strukturen, weshalb jegliche unkontrollierte menschliche Einwirkung auf den Timanfaya- so unbedeutend sie auch sein mag- schwere, nicht wiedergutzumachende Umweltschäden verursachen kann.

Für heute belassen wir es mal mit meinen Berichterstattungen
Im letzten Teil 5 führt uns unser Weg dann von "Yaiza" nach "El Golfo" weiter zu "Los Hervideros".
Natürlich darf der Markt in "Teguise" nicht fehlen.
Bis dann. Eben immer mal wieder reinschauen.


Ärztliche Versorgung

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