Schauen sie doch mal rein

* Lanzarote 2002 Teil 5 *
Rundreise auf den Spuren von César Manrique
ärztl. Hilfe nötig?
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Nach dem Nationalpark Timanfaya führte uns unser Hunger nach Yaiza,

Auch hier findet man Kunst

wo wir im bekannten "Jardines La Era" unser verdientes Mittagessen einnehmen wollen.
"Jardines La Era" ist ein typisch kanarisches Restaurant mit Bodega im zauberhaften Garten eines alten, von Manrique umgebauten Bauernhaus.

was für eine Farbenprachtsehr beeindruckend

Das Essen in diesem einmalig schönen gastlichen Ort war erster Güte.
Eine sehr auserlesene Speise- und Getränkekarte gab denen Recht, die uns diesen Ort der kanarischen Gastlichkeit empfohlen haben.
Wir können hier an dieser Stelle nur empfehlen:
Wer nicht gerade auf billige Massenverpflegung wert legt, darf diesen Hochgenuss nicht versäumen.
Von der einmaligen Schönheit dieses Anwesens mal ganz abgesehen.

Charly bewacht den Eingangsehr idyllisch


Gut gestärkt machten wir uns nun auf den Weg nach


* El Golfo *
Schöne Lagune am Atlantik und ein kleines Nest voller Fischrestaurantes


Am südlichen Rand der Feuerberge führt die Straße durch raues, schwarzes Malpaís und weiter durch erodierte, rötlich-gelbe Lavalandschaft mit hoch aufragendem Blaugrünen Tabak (Bobós) und Wolfsmilchbüschen, die im heißen Sommer ihre Blätter abwerfen, um Feuchtigkeit zu sparen.

Dann folgt wieder ein Stück Ödland, auf dem rotblühende Sukkulenten wachsen.
Bald darauf fällt die Straße fast steil zum Meer ab, wo ein großer Parkplatz liegt.
Man sieht die wegen ihrer Farbe auch einfach Lago Verde genannte Lagune El Golfo nicht gleich, weil sie sich linker Hand hinter dem wie eine Abraumhalde wirkenden Rand einer abgebrochenen Caldera versteckt.

Inzwischen......etwas kümmerlich geworden

Erst von oben hat man dann einen atemberaubenden Blick auf die unglaublich grün schimmernde, langgezogene Lagune.
Rechts trennt sie ein schmaler schwarzer Sand- und Kiesstrand vom Meer, auf den beiden anderen Seiten ist sie von höheren Caldera-Wänden aus Lava und Tuff umgeben, die wie aus Knetmasse geformt wirken und in den Farben Gelb und Ocker, Braun und Schwarz, Grün und Orange schimmern.
Ein Trampelpfad führt hinab zum Strandsee, der allerdings, weil seine Ränder abgetreten wurden, von einem häßlichen weißen Seil umgeben ist.
An Sommerwochenenden wird hier noch wild gecampt.
Das einzigartige Naturschauspiel ist durch diese beiden Faktoren inzwischen leider sehr beeinträchtigt.
Ursprünglich war an dieser Stelle nach dem Vulkanausbruch von 1793 ein Krater entstanden, dessen Wände relativ weich waren, so dass sich das stürmische Meer seine Hälfte holte.
Später bildete sich zu Füßen dieses Halbkraters der kleine, aber großartige See, dessen smaragdgrüne Farbe durch Algen verursacht wird.

Fisch ist hier Trumpf

Zu Fuß geht es zurück zum Parkplatz und auf der anderen Seite in den kleinen Ort namens Casas de El Golfo, der praktisch nur aus spitzen Fischrestaurants besteht.
So hat man die Qual der Wahl!
Aber eines sollte man sich keinesfalls entgehen lassen:
den phantastischen Sonnenuntergang z.B. von der Terrasse des Restaurants El Golfo aus zu beobachten.
Das nördliche Ende des Dorfes wurde inzwischen durch einen laternengesäumten Weg erschlossen, an dem noch mehr Kneipen und natürlich Souvenirläden wie Pilze aus dem Boden geschossen sind.
Schließlich hat sich El Golfo zu einem der beliebtesten Ausflugsziele von einheimischen wie ausländischen Touristen entwickelt.

Unsere Tour führte uns weiter zu den


* Los Hervideros *
Gewaltiges Naturschauspiel an der wilden Lavaküste im Inselsüden


Der Name Los Hervideros bedeutet "die Brodelnden", und tatsächlich meint man beim Blick vom großen Parkplatz aus in den tiefen Fjord einen brodelnden Dampfkessel unter sich zu haben.
So kräftig schlagen hier, 4 km südlich von El Golfo, die meterhohen Wogen des Atlantik in die schwarzen Vulkangrotten, pressen die weißgischtenden Wellen in eine Öffnung und drücken sie spritzend aus der anderen wieder hinaus.

Hier wirkte Lava sogar eigenartig schönSpatzl war auch sehr beeindruckt

Wer dem Schauspiel noch näher sein möchte, sich damit aber auch der Gefahr aussetzt, nass zu werden, kann im Scheitelpunkt des Fjordes über die natürlichen Lavabrücken gehen, die teilweise durch Geländer abgesichert sind.
Im Sommerhalbjahr muss man allerdings damit rechnen, enttäuscht zu werden:
Dann kann es vorkommen, dass die Hervideros nur träge vor sich hin dümpeln, statt ein aufregendes Naturschauspiel zu liefern.
Den grünen Olivinschmuck, der auf dem Parkplatz angeboten wird, sollte nur erstehen, wem es gleichgültig ist, ob er von der Insel stammt oder nicht.
Denn Lanzarotes Olivin ist brüchig, der für Schmuck geeignete harte Edelstein kommt aus Südamerika.

Fährt man weiter nach Süden, immer noch oberhalb der scharfkantigen, steil abfallenden Vulkanküste, die der Timanfaya und seine "Nebenbuhler" im 18. Jh. schufen, öffnet sich bald ein großer Vulkanbogen über dem Wasser, viele kleine schwarze Buchten folgen, dann wieder ein Steinbogen.
Das Malpaís ist hier besonders porös und brüchig.

Ein Erlebnis besonderer Art

Für diesen Tag war unser Erlebnisdurst gestillt, sodass zum Abschluss unseres Lanzarote-Serie nur noch der Ort


* Teguise *
Die unter Denkmalschutz stehende Altstadt zählt zu den Schmuckstücken der Insel


übrig bleibt.
Und so präsentiert sich Teguise:
Türme aus dunklem Basalt oder weiße Türme mit Basaltecken und -aufsätzen ragen aus einem scheinbar ungeordneten Gewirr strahlendweißer Häuser heraus, die geschmückt sind mit braunen oder grünen Holzbalkonen und bis zum Boden reichenden Fenstern, oft mit dem typischen Guillotine-System, bei dem der untere Teil von innen nach oben geschoben und festgeklemmt wird.

Tolle Lichtstimmunggar nicht so groß als man denkt

Auch die breiten, unregelmäßig gepflasterten Hauptstraßen und Gassen bestimmen das Bild der einstigen Hauptstadt Lanzarotes.
Die sicherlich schönste, von einem imposanten Kastell bewachte Stadt war Lanzarotes erster Regierungssitz, der in piratensicherer Entfernung vom Meer errichtet wurde.
Glücklicherweise hat Teguise viele seiner historischen Bauten, vor allem die stattlichen Adelspaläste und die schmucken weißen Kirchen an einladenden Plätzen, bewahren können.

Spatzl auf Schnäppchenfangin jeder Gasse Ständchen

Im Rahmen der üblichen Inselrundfahrten werden Besucher lediglich kurz durch Teguise geschleust, sonntags gar nur schnell zum Hauptplatz geführt, auf dem dann der große, wenig attraktive Markt stattfindet.
Viel Kitsch und afrikanisches Kunsthandwerk, doch wenig Inseltypisches ist im Angebot, auch wenn ein paar einheimische Künstler hier ihre Werke anbieten.

Upps, immer noch nichts gefundenIn einem Innenhof

Um so lohnender ist es, die Stadt bei einem längeren Besuch richtig kennenzulernen.
Von den max. 20 km entfernt liegenden Hotels in Costa Teguise, Arrecife und Puerto del Carmen aus ist das auch abends kein Problem.
Übrigens steht die ganze Altstadt von Teguise seit den 80er Jahren unter Denkmalschutz.
Dadurch wurde das Zentrum einer der bedeutendsten Städte des Kanarischen Archipels gerettet.

Was für ein Himmelganz toller Eindruck

Abends hatte uns dann ein ganz toller Himmel für den erlebnisreichen Tag belohnt!!



* Geschichte *


Teguise ist nach Betancuria (1404) auf Fuerteventura die älteste spanische Siedlung der Kanaren (1414).
Die Eroberer gaben dem Ort zunächst den Namen Aldea Grande, großes Dorf.
Stadtgründer Maciot de Béthencourt, Neffe des Eindringlings Jean de Béthencourt, benannte seine Neugründung, für die er portugiesische und spanische Architekten auf die Insel holte, nach der Prinzessin Teguise, jener einheimischen Königstochter, die er zur Frau genommen hatte.

Von Anfang an war der Ort wohlhabend und blieb es trotz zahlreicher Piratenüberfälle.
Das 1455 zur Villa Real, zur "königlichen Stadt", erhobene Teguise wurde bald auch Bischofssitz.
In der Folge entstanden viele bedeutende Sakralbauten, u. a. San Miguel, San Francisco und Santo Domingo.
1852 musste Teguise seine Hauptstadtrolle an das Hafenstädtchen Arrecife abgeben, worunter manch ein Teguiser noch heute bitter leidet.



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