Botulinum-Toxin

Der eingebildete Kranke



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Die neue Therapie gegen verspannungsbedingte Rücken-, Kopf- und Nackenschmerzen

Ein plötzlicher Krampf im Fuß, in der Wade oder ein Schreibkrampf in der Hand - starke Muskelverspannungen können besonders schmerzhaft sein.
Viele Menschen leiden aber auch unter lang andauernden Muskelverspannungen im Rücken oder in der Nackengegend - das führt oft zu quälenden Rückenschmerzen, die jedoch nichts mit der Wirbelsäule oder den Bandscheiben zu tun haben.


Häufige Ursache für diese Verspannungen sind langes Sitzen vor dem Computer oder im Auto, eine schlechte Matratze im Bett, falsche Körperhaltung oder einfach nur zu wenig Schlaf.
Was viele Patienten auch nicht wissen:
Sogar psychische Probleme am Arbeitsplatz oder in der Partnerschaft können oft zu starken Muskelverspannungen führen.
Nach dem Motto:
Wer Sorgen hat, dem tut der Rücken weh.

Bisher verschrieben die Ärzte dagegen Gymnastik, Massagen und muskelentspannende Medikamente.
Diese Tabletten haben allerdings eine unangenehme Nebenwirkung:
Sie machen ziemlich müde.
An konzentrierte Arbeit oder Autofahren ist dann oft nicht mehr zu denken.
Und manche dieser Tabletten dürfen nur kurzfristig eingenommen werden, weil die Substanzen abhängig machen können.

Doch jetzt gibt es eine ganz neue und nebenwirkungsarme Behandlungsmethode, die in den USA schon seit längerer Zeit erfolgreich eingesetzt wird:
Eine Spritze mit dem Wirkstoff Botulinum-Toxin (Handelsname: Dysport).
"Wir injizieren kleinste Mengen dieser Substanz direkt in den verspannten Muskel", sagtOrthopädin Dr. Harriet Hauser von der Praxisklinik Dr. Schneiderhan in München.
Damit es nicht weh tut, benutzt Frau Dr. Hauser dazu extrem dünne Kanülen, wie sie normalerweise von Diabetikern für Insulininjektionen verwendet werden.
"Botulinum-Toxin ist eigentlich ein Gift, das von bestimmten Bakterien gebildet wird.
In geringer Dosierung unterbricht es die Übertragung der Impulse von den Nervenfasern auf die Muskeln", erklärt Dr. Harriet Hauser die Wirkung.
Folge: "Die Muskeln entspannen sich, weil sie von den Nerven keinen Befehl mehr erhalten, sich zusammenzuziehen.
Durch diese leichte Lähmung wird der Muskel geschwächt und ruhig gestellt.
Beste Voraussetzung dafür, dass der spannungsbedingte Rückenschmerz verschwindet.
DerTeufelskreis von Muskelverspannungen und Schmerzen wird unterbrochen."

Eine spürbare Wirkung tritt nicht sofort, sondern erst nach fünf bis sieben Tagen ein.
Nach zwei Wochen ist der maximale Effekt erreicht.
Er hält für etwa drei bis sechs Monate an.
Dann kann die Behandlung wiederholt werden.
Nach weiteren Injektionen wirkt das Botulinum-Toxin sogar bis zu einem Jahr.

Vor der Therapie kommt jedoch erst eine exakte Diagnose.
Schließlich muss der Arzt wissen, ob die Rückenschmerzen tatsächlich durch Verspannungen ausgelöst werden.
Deshalb sind eine Röntgenuntersuchung und ein Computer oder Kernspintomogramm der Wirbelsäule nötig, um andere Ursachen auszuschließen.

Mit Hilfe eines Elektromyogramms (EMG) kann der Arzt auch eine normale Muskelanspannung von einer krankhaften unterscheiden.

Der Einsatz gegen Rückenschmerzen ist für Botulinum-Toxin noch ganz neu.
Deshalb sind die Dysport-Injektionen noch nicht offiziell zugelassen und werden von Frau Dr. Hauser im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie durchgeführt.
Die Patienten müssen dafür eine Einverständniserklärung unterschreiben.

Keineswegs neu und seit vielen Jahren längst zugelassen ist Botulinum-Toxin jedoch bei anderen Krankheiten:
Gegen Schielen, Verkrampfungen der Augenlider und bei Schiefhals haben sich die Injektionen bestens bewährt.
Sie sind allgemein gut verträglich und effektiv.
Viele Frauen lassen sich übrigens mit Botulinum-Toxin von Schönheitschirurgen auch gegen Falten im Gesicht spritzen.
Neurologen setzen das Mittel seit kurzem erfolgreich gegen Spannungskopfschmerz und Migräne ein.

Die Krankenkassen übernehmen manchmal die Kosten der Behandlung auf Antrag.


Die Kontaktadresse von
Dr. Harriet Hauser

Praxisklinik Dr. Schneiderhan
Dr. Harriet Hauser
Eschenstr. 2
D-82024 München-Taufkirchen
Tel: 089/ 61 45 10-0
Fax: 089/ 61 45 10-12





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Der Magen knurrt grimmig: Magenkrebs, Schwindelgefühle?
Eindeutig Creutzfeld-Jakob-Krankheit.
Dann auch noch Kopfweh: Gehimtumor.
Und gestern der Abschiedskuss der neuen Bekannten: Tuberkulose.
Doch der Hausarzt kann nichts finden.
Keine Krankheit - "kein körperlicher Befund", wie es so schön heißt.
Trotzdem klagt der Patient weiterhin über Schmerzen.
Er traut seinem Arzt nicht.
Vielleicht hat er eine neue, unbekannte Krankheit?
Schnell zum nächsten Doktor:
Wieder ohne Erfolg.


Aber der Patient leidet weiter, seelische und körperliche Qualen.
Er leidet an einer Krankheit der Seele, die sich in körperlichen Symptomen ausdrückt.
An Hypochondrie. Einem Krankheitswahn, einem Zustand übertriebener Besorgnis um die eigene Gesundheit, einer Furcht vor Krankheiten, so erklärt das Hexal-Lexikon der Neurologie die Hypochondrie.

Im Volksmund ist diese so genannte somatoforme Störung auch unter dem Begriff "der eingebildete Kranke" bekannt - nach dem Lustspiel "Le Malade Imaginaire" vom französischen Komödiendichter Moliere,
uraufgeführt vor 328 Jahren.

Der eingebildete Kranke gilt als lästig und unangenehm, bei Ärzten als schwieriger Kandidat.
Doch Hypochonder werden zu Unrecht belächelt und als Simulanten abgetan.
Schließlich durchlaufen sie mit der Kraft ihrer Gedanken eine schlimme Krankheit.
Und auch psychosomatisch bedingte Schmerzen gelten in der Medizin als "echte" Schmerzen, die auf Grund des Zusammenspiels von Seele (Psyche) und Körper (Soma) entstehen.

Was also ist ein "Hypochonder"?
Sorgen um die eigene Gesundheit und auch gewisse Krankheitsängste seien etwas ganz Normales, sagt Professor Winfried Rief, Leiter des Instituts für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Marburg.
Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt.
Bis Lappalien zur gesundheitlichen Katastrophe werden - der Schubs in der Trambahn zum Rippenbruch und der Schnitt in den Finger zur Blutvergiftung.
Mit dem Schnupfen ins Krankenhaus?

Wenn die Ängste vor körperlichen Krankheiten überhand nehmen, wenn sich alles nur noch um den eigenen Gesundheitszustand dreht, dann spricht man in der Psychologie von einer leichten Form der Hypochondrie.
Nach Schätzungen von Professor Rief plagen sich mehr als sechs Millionen Deutsche mit hypochondrischen Ängsten herum.
Und leiden schmerzhaft an der Kraft ihrer Einbildung.

Als selteneres Phänomen gilt die reine Form der Hypochondrie, die beklemmende Angst von einer tödlichen Krankheit befallen zu sein.
Etwa ein Prozent der Bevölkerung, also rund 820 000 Frauen und Männer meist ab einem Alter von rund 20 Jahren, behauptet an Krebs erkrankt zu sein.
Und das, obwohl ihr Arzt das Gegenteil diagnostiziert hat.
Magenkrebs und Gehirntumore stehen nach Erfahrungen von Riefan an erster Stelle der Hitliste der eingebildeten Krankheiten.

Aber auch der harmlose Abschiedskuss auf die Wange kann den Hypochonder zum "Schwindsüchtigen" machen, weiß der Marburger Psychologe zu berichten.
Doch damit nicht genug.
Eine neue Phobie liegt in der Luft, so seine Mutmaßung:
Die übertriebene Angst vor BSE, dem Rinderwahnsinn.
Pfeffersteaks und Sauerbraten werden eine neue Generation von Hypochondern hervorrufen - nicht nur in Deutschland.

Die Hypochondrie tritt in allen Kulturen der Welt auf.
"In den Industriestaaten ist es die Angst vor Krebs, in außereuropäischen Kulturen wie in Sri Lanka ist es die Angst, vom Teufel besessen zu sein", meint Professor Rief.
Hypochondrie, ein universales psychosomatisches Phänomen?
Doch wo stecken die Wurzeln?

Wo liegen die Ursachen?
In dem, was für eine Gesellschaft wichtig ist, lautet die Anwort von Psychologe Rief.
Bei uns nimmt die Gesundheit einen Spitzenplatz ein.
Der Mensch will immer perfekter werden, immer weniger Schwächen haben.
Nur der Gesunde und Schöne wird geachter.
Auch die Tendenz, wegen jedem kleinen Zipperlein zum Arzt zu rennen, habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen, meint der Verhaltenstherapeut und Psychologe Daniel Nischk, der bei der Christoph-Dornier-Stiftung in Münster auf dem Gebiet der somatoformen Störungen forscht.

Rücken- oder Kopfschmerzen hätten früher einfach zum Leben gehört.
Sie seien als etwas ganz Normales, Unbedenkliches aufgefasst worden.
Ganz anders heute:
Körperliches Unwohlsein oder Missempfinden?
Nichts wie zum Arzt, heißt es in unserer Gesellschaft.

Die Folge:
Arzt-Shopping oder auch Arzt-Hopping - das Wandern von einem Arzt zum nächsten.
Das kostet richtig Geld.
Fünf- bis 14fache Kosten verursacht ein Hypochonder mit seinen ständigen Arztbesuchen, Aufenthalten in Fachkrankenhäusern und Unikliniken, schätzt Nischk.
Die Krankenkassen stöhnen:
Unnötige Untersuchungen, Therapien, Medikamente, Fehltage und Frührenten.
Doch die psychische Komponente wird oft erst spät berücksichtigt.
Denn bis ein Hypochonder endlich den Fachmann aufsucht, den er braucht, nämlich einen Verhaltenstherapeuten, vergehen oft mehr als fünf Jahre.
So lange verbringt seine Seele in Wartezimmern.

Denn der Patient steht sich selbst im Weg.
Eine seelische Ursache seines Leidens steht für ihn nicht zur Debatte - alles rein körperlicher Natur.
Die Empfehlung des Arztes, doch endlich zum Psychologen zu gehen, bringt den Hypochonder zur Weißglut.
"Nie und nimmer, lautet die trotzige Reaktion der eingebildeten Kranken", berichtet Nischk, sie seien doch nicht verrückt.

Kann man Hypochondern helfen?
Psychotherapeuten und Verhaltenstherapeuten kramen jedoch nicht in der Seele der Hypochonder herum.
Sie versuchen dem Patienten die Körperfunktionen zu erklären.
Das komplizierte Ineinandergreifen von Körper und Psyche.
Zum Beispiel den Zusammenhang von Stress und körperlichem Befinden.
Mit Entspannungstechniken ebnen die Therapeuten den Ausstieg aus dem Teufelskreis der Einbildung:
Wegen seiner Gewissheit krank zu sein muss sich der "Kranke" meist nicht mit Konflikten auseinander setzen.

Wünsche werden ihm erfüllt, vermisste Aufmerksamkeit ist plötzlich da, Mitleid und Anteilnahme sind Balsam für seine geschundene Seele.
Zudem nimmt der "Kranke" eine Schonhaltung ein, die wiederum zu Herzklopfen, Schwitzen oder Erschöpfung führen kann - der nächste Arztbesuch ist vorprogrammiert.

Mit einem psychotherapeutischen Crash-Kurs sind innere Konflikte, Schuldgefühle und Ängste jedoch nicht wie weggeblasen, wie Professor Rief aus seinen Verhaltenstherapien mit jährlich rund 100 Hypochondern weiß.
Auch Sport und Fitnesstraining können helfen, dem Patienten ein neues Körpergefühl und positive Denkmuster zu geben.
Wer den Schritt zum Verhaltenstherapeuten geschafft hat, für den stehen die Chancen gut.

Damit der Gesundete in Zukunft nach einem Besuch im Feinschmeckerlokal genüsslich lächelt und auch das Gute-Nacht-Bussi der neuen Bekannten mit Schmetterlingen im Bauch statt im Krankenhaus endet.

Wie Sie sicher bemerkt haben, bin ich von organischen Krankheitsbildern abgeschwenkt zur Psychotherapie.

So möchte ich da weiterfahren oder vertiefen wo ich schon mal angefangen habe.

Wenn Sie Hier klicken, dann kommen Sie in meinem Gesundheitsarchiv zu dem Bericht * Das Leben ist nicht freudlos *,
den ich nächste Woche fortsetzen werde.

Wie an anderer Stelle schon mal erwähnt, gibt es in Ludwigsburg (BW) eine über weite Strecken des Landes bekannte Klinik, die sämtliche Bereiche in der Psychotherapie zu behandeln weiß.
Wenn Sie Hier klicken, erfahren Sie näheres über diese Private Fachklinik für Psychotherapie,
psychogene Erkrankungen,
Psychosomatik, Neurologie und Psychiatrie.

Besuchen Sie doch mal mein reichhaltiges
* "Gesundheits-Archiv" *
Dort finden Sie noch viele Infos über andere Krankheitsbilder oder vielleicht auch zu den Themen dieser Seite!!





* HIER... *
möchte ich Sie gerne auf zwei Schriftsteller, Frau Dr. Wolf und Herrn Dr. Merkle aufmerksam machen, die beide "Psychologie" studiert haben.
Ihr exzellenter Ruf der weit über deutsche Lande hinaus geht, ist sicher dadurch begründet, dass Sie Ihre therapeutische Qualifikation durch Studien in den vereinigten Staaten vervollständigt haben.
Herr Dr. Rolf Merkle hat z.B. dort an der Universität von Kentucky studiert.


Dieser Hinweis würde hier nicht stehen, wenn ich selbst nicht schon einige Werke gelesen hätte und viel für mich daraus schöpfen konnte.
Es wird da auf einfach verständliche Art geschrieben und es ist mir dadurch nicht schwer gefallen "anzunehmen"!!!



 
© 2004 by Hubert Wissler created by Hubert Wissler, Ludwigsburg-Poppenweiler