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Unterschiedliche Sichtweisen der Depression
Wie äußert sich die Depression?
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Niemand wird, wenn er realistisch ist, erwarten, dass alle Menschen immer fröhlich sind. Selbst Kinder, die diesem Naturell meist noch sehr nahe stehen, sind nicht ständig fröhlich. Trotzdem hat der im allgemeinen etwas gedrückte Zustand eines "ernsthaften Erwachsenen" wohl nichts mit einer Depression zu tun. Der Gesunde fühlt sich bei dem, was er tut, im Gegensatz zum Kranken "wohl". Gelegentlich kann sich dieses "Wohlfühlen" zur Freude steigern, häufig empfindet man aber auch Unlust, Traurigkeit und Enttäuschung.
Das ist normal.
Um den Unterschied zwischen diesem Normalzustand und einer Depression klarzumachen, kann man den Menschen mit einem Musikinstrument, z.B. mit einer Geige, vergleichen. Wenn die Saiten richtig gestimmt sind, vibrieren sie und klingen. Man kann dann unterschiedliche Lieder darauf spielen, frohe und traurige Lieder. Wenn sie überhaupt nicht mehr gespannt sind, kommt auch kein Klang mehr zustande.
Das Instrument ist dann "stumm", es kann nicht mehr reagieren. Das ist auch der Zustand eines an einer Depression erkrankten Menschen. Er kann nicht mehr froh und nicht mehr traurig sein.
Der Zustand der Depression unterscheidet sich von allen anderen Gemütszuständen durch die Unfähigkeit, zu reagieren. Ein Entmutigter fasst wieder Mut, wenn sich die Situation ändert, die ihn bedrückt hat. Das Gesicht eines düster Gestimmten hellt sich auf, wenn eine Aussicht auf Vergnügen besteht. Aber dem Depressiven entlockt nichts eine Reaktion; oft dient eine Freude sogar dazu, seine Depression noch zu vertiefen.
Bei Menschen, die an einer schweren Depression erkrankt sind, ist das Fehlen der Fähigkeit, auf die Welt zu reagieren, deutlich zu erkennen. Sie können stundenlang vor sich hin brüten und ins Nichts starren. Sie verbringen oft den größeren Teil des Tages im Bett und finden nicht den Mut, sich dem Strom des Lebens anzuvertrauen.
Glücklicherweise sind die meisten Fälle nicht so extrem. Meist sind die Erkrankten in der Lage, ihre Alltagsroutine fortzuführen. Sie tun, was notwendig ist, und erscheinen dem flüchtigen Betrachter als normal. Aber die Menschen, die mit ihnen zusammenleben und die sie gut kennen, wissen, wie es um sie steht.
Trotzdem ist die Situation des Depressiven, vor allem, wenn die Krankheit länger andauert, sehr schwierig. Selbst Partner, Verwandte und Freunde können dann über die Gefühlsebene kaum noch mit ihm in Beziehung treten. Man kann ihm von außen nicht ansehen, wie es in seinem Inneren aussieht.
Der Kranke fühlt sich häufig in einer Situation gefangen, die durch Schwäche, Energieverlust, totale Erschöpfung und verminderte Konzentrationsfähigkeit gekennzeichnet ist. Er hat das quälende Gefühl, unzulänglich und nutzlos zu sein und leidet dabei unter Schuldempfinden und einem herabgesetzten Selbstwertgefühl.
Er grübelt über den Tod und darüber, dass das Leben nicht länger lebenswert ist. Ein innerer Zustand nicht erklärbarer Spannung, Angst oder Hilflosigkeit äußert sich als Unruhe, Rastlosigkeit- oder häufig auch als auffallende Bewegungslosigkeit und Ausdruckslähmung.
Schlafstörungen wie z.B. Probleme beim Einschlafen, zu frühes Erwachen - manchmal aber auch ein übermäßig starkes Schlafbedürfnis - sind häufig.
Körperliche Beschwerden, z.B. Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen, Herzbeschwerden, eine allgemeine Kraftlosigkeit, eine Abnahme der sexuellen Bedürfnisse - all das sind Anzeichen für eine depressive Erkrankung. Sie können von Fall zu Fall verschieden sein und treten nur selten gleichzeitig und gehäuft auf.
Im Gegensatz zu körperlich Kranken werden psychisch Kranke weniger ernst genommen. Sie haben bei der Arbeit, besonders in wirtschaftlich schweren Zeiten, häufiger Schwierigkeiten als diejenigen, die durch offensichtliche Symptome den allgemeinen Vorstellungen von Krankheit besser entsprechen.
Diese Schwierigkeiten werden oft noch zusätzlich durch eine für depressiv kranke Menschen typische Einstellung verstärkt. Sie glauben, dass die durch Depression ausgelöste Leistungsunfähigkeit ihr Fehler sei. Sie suchen die "Schuld" bei sich, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Situation als Krankheit zu akzeptieren.g.
Sogar wiederholt an einer Depression erkrankte Menschen erleben sich, wenn sie einen Rückfall erleiden, immer wieder als "Versager". Sie können es nur schwer akzeptieren, dass sie krank sind. Aber ihnen könnte besser geholfen werden, wenn sie verstehen würden, dass sie in ihrer Depression hilfs- und behandlungsbedürftig sind.
Partner und Angehörige depressiv kranker Menschen sind oft in einer schwierigen Situation. Sie können es nicht verstehen, wenn der Kranke auf liebevolle Zuwendung kaum oder gar nicht reagiert. Sie wissen nicht, dass er kaum emotional reagieren kann, weil ihm vielleicht die Verbindung zu seinen eigenen Gefühlen fehlt.
Vielleicht können Sie es jetzt verstehen, dass es sich, wenn Sie keine Reaktion auf Ihre Zuwendung bekommen, nicht um einen absichtlichen emotionalen Rückzug, sondern um eine Störung durch die Depression handelt. Wenn Sie akzeptieren, dass das Nichtkönnen oder besser das "Nichtwollenkönnen" zu den wesentlichen und typischen Anzeichen der Depression gehört, dann werden Sie sich auch nicht - wie es sonst schnell passieren kann - von einem "undankbaren Kranken" zurückziehen, sondern ihn immer wieder einbeziehen und so eine die Heilung erschwerende, zusätzliche Isolation erst gar nicht entstehen lassen.
Dabei ist es für Sie sehr wichtig, sich nicht von der Hoffnungslosigkeit, die vor allem von sehr schwer depressiv Kranken ausstrahlt, anstecken zu lassen. Ganz im Gegenteil, Sie sollten immer wieder versuchen, den Kranken durch kleinere Anforderungen in die täglichen Abläufe einzubeziehen und zu aktivieren. Dabei sollten Sie aber - vor allem, wenn es sich um eine schwere Form der Depression handelt, bei der der Kranke kaum noch über einen eigenen Antrieb verfügt - nicht zuviel Eigeninitiative erwarten.
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Rat und Hilfe im Gesundheitsarchiv
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möchte ich Sie gerne auf zwei Schriftsteller, Frau Dr. Wolf und Herrn Dr. Merkle aufmerksam machen, die beide "Psychologie" studiert haben. Ihr exzellenter Ruf der weit über deutsche Lande hinaus geht, ist sicher dadurch begründet, dass Sie Ihre therapeutische Qualifikation durch Studien in den vereinigten Staaten vervollständigt haben.
Herr Dr. Rolf Merkle hat z.B. dort an der Universität von Kentucky studiert.
Dieser Hinweis würde hier nicht stehen, wenn ich selbst nicht schon einige Werke gelesen hätte und viel für mich daraus schöpfen konnte. Es wird da auf einfach verständliche Art geschrieben und es ist mir dadurch nicht schwer gefallen "anzunehmen"!!!
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Depression als "Zeitkrankheit"
Die Depression ist eine psychische Krankheit.
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Sie ist keine Geisteskrankheit. Ein Mensch, der an einer Depression erkrankt, wird nicht "irre" oder "verrückt". Er leidet an einer Gemütskrankheit.
Neuere wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass eine in ihren Grundlagen intakte Hirnfunktion und ein "normales" soziales Umfeld geradezu die Voraussetzungen zur Entwicklung einer Depression sind.
Man weiß heute, dass die Depression sogar als Fähigkeit gewertet werden muss. Sie stellt eine Möglichkeit dar, auf belastende Situationen zu reagieren und kann als eine elementare menschliche Schutzreaktion verstanden werden, die dann eine Bremswirkung ausübt und zur Sicherung beiträgt, wenn äußerer Schutz verlorengeht.
Der Depressive nimmt schon die kleinste Lebensanforderung als Bedrohung wahr. Er ist mit seinen Kräften so am Ende, dass er sich nur noch abschotten kann. So gesehen ist die Depression eine Schutzreaktion gegen alles, was bedrohlich ist, oder als bedrohlich empfunden wird.
Der Schweizer Psychiater Raymond Bartegay sieht in Angst, Panik und Depression drei abgestuft wirksame Reaktionen, um auf existentielle Bedrohung zu reagieren (siehe Grafik). Nach seiner Erfahrung wird eine Depression erst dann ausgelöst, wenn Angst- und Panikreaktionen nicht mehr ausreichen.
Diese Erklärung der Depression als Abwehrmechanismus in hoffnungsloser Situation wird durch die Erfahrung des amerikanischen Arztes und Psychotherapeuten Alexander Lowen sehr gut ergänzt. Er stellte fest, dass seine depressiven Patienten die Tendenz hatten, in ihren Gedanken immer wieder in die Vergangenheit zu gehen. Er beschreibt Patienten, die z.B. in ihrer Kindheit von einem Elternteil Ablehnung erfahren hatten und das Erlebnis der Ablehnung dadurch lebendig erhielten, dass sie sich selbst ständig ablehnten.
So, sagt der Psychotherapeut AIexander Lowen, wurde die Verletzung der Vergangenheit fortgesetzt, und die Bedrohung hielt weiter an und konnte auch nicht abgewehrt werden, weil die Patienten die Verletzung der Vergangenheit in der Gegenwart immer wieder durchspielten. Diese Menschen hatten kein Bewusstsein für das innere Drama, in das sie verstrickt waren. Sie merkten nicht, dass sie in der Vergangenheit lebten, denn sie lebten, wie Lowen feststellte, gleichzeitig in einer Zukunft, die in Bezug auf ihre tatsächliche Gegenwart völlig unrealistisch war.
Alexander Lowen analysiert diesen Zustand folgendermaßen: Wenn ein Mensch in der Vergangenheit eine Verletzung erlebt hat, die sein Gefühl der Selbstsicherheit
untergräbt, projiziert er in seine Vorstellung von der Zukunft die Forderung hinein, sie solle das Erleben seiner Vergangenheit umkehren. So stellt sich ein Mensch, der als Kind Ablehnung erlebt hat, die Zukunft als etwas vor, das Angenommenwerden und Billigung verspricht. Wenn er als Kind mit einem Gefühl der Hilflosigkeit und der Ohnmacht kämpfen musste, gleicht sein Geist diese Kränkung durch eine Vorstellung von der Zukunft aus, in der er mächtig und beherrschend ist. In seinen Phantasien und Tagträumen versucht er, seine ungünstige und unannehmbare Vergangenheit dadurch umzukehren, dass er sich eine Zukunft schafft, die ihn erhebt und aufwertet. Diese Träume können aber vor allem deshalb nicht in Erfüllung gehen, weil er die Vergangenheit, in der er diese Verletzung erlitten hat, fortsetzt, indem er sich selbst ablehnt und sich als unwert erachtet.
Alexander Lowen beschreibt seine depressiven Patienten als Menschen, die in einer Falle aus Vergangenheit und Zukunft sitzen und einen Weg in die Wirklichkeit finden müssen.
Die Depression erscheint hier als Zeitkrankheit im wörtlichen Sinne. Der Depressive krankt an einer Wahrnehmung, in der es nur noch Vergangenheit und Zukunft gibt. Seine Depression äußert sich als erstarrtes Verweilen zwischen der Zeit, das ihn zu einer inneren Suche nach seinem Wert und nach seiner persönlichen Lebensorientierung zwingt. Er kann sich seiner Umgebung erst wieder öffnen, nachdem er für sich und sein Leben einen eigenen Wert und Sinn hat und so seine Verletzung und die mit ihr noch immer verbundene Bedrohung in der Gegenwart wirklich überwinden kann.
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Depression wächst aus dem Unbewussten
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"Die Depression ist gleich einer Dame in Schwarz. Tritt sie auf, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie als Gast zu Tisch und höre, was sie zu sagen hat." Dieser C.G. Jung zugeschriebene Ausspruch macht durchaus Sinn, wenn man die Depression als einen Schutzmechanismus akzeptieren kann, der aus dem Unterbewussten heraus in ein Leben eingreift, in dem der Betroffene über seine eigenen Bedürfnisse hinweggeht und so seine Gesundheit und seine Integrität aufs Spiel setzt. Das Unbewusste duldet es nicht, dass wir fern von der Wirklichkeit Dingen nachlaufen, die durch ihre Unerreichbarkeit unsere ganze Energie absorbieren und so unsere Gesundheit gefährden.
Wir leben mehr für Illusionen, als wir uns eingestehen wollen. Dabei liegt die Illusion meist nicht in den Zielen, die wir uns setzen, sondern in der Belohnung, die wir uns dafür erhoffen, dass wir sie erreichen. Zu den am häufigsten und hartnäckigsten verfolgten Zielen gehören Reichtum, Erfolg und Ruhm. Unsere Kultur wird geradezu durch den Mythos vom Reichsein bestimmt. Wir unterscheiden zwischen "Besitzenden" und "Besitzlosen". Wir glauben, die Reichen seien glücklich, weil sie das Geld besitzen, um sich durch die Erfüllung ihrer Wünsche selbst zu verwirklichen. Leider stimmt das nicht.
Die Reichen werden ebenso depressiv wie die Armen. Finanzieller Reichtum kann nur wenig zu der Art von Selbstverwirklichung beitragen, die das Leben mit Sinn erfüllt. Viel zu häufig lenkt uns der Drang, Reichtum zu erwerben, von Tätigkeiten ab, die schöpferischer sind und mehr zur Selbstverwirklichung beitragen als Geld zu verdienen.
Auch hinter dem Drang nach Erfolg und Ruhm steht eine Illusion. Wir glauben, wir könnten unsere Selbstachtung und natürlich auch die Achtung anderer vor uns durch äußere Erfolge steigern. Erfolg verschafft uns die Geltung und Billigung, die wir zu brauchen meinen. Wenn das wirklich so wäre, hätten nicht schon so viele erfolgreiche Leute auf dem Gipfel ihrer Karriere Selbstmord begangen. Wer hat durch seinen Ruhm je wirklich wahre Liebe gefunden? Wer hat durch äußere Erfolge das Gefühl der inneren Einsamkeit überwunden?
Geld, Ruhm und Erfolg werden in den Medien der Massengesellschaft glorifiziert, aber das wirkliche Leben wird immer noch auf eine ganz persönliche Weise gelebt.
Die Idole, die die Medien aufbauen, um von ihnen zu leben, sind gefährliche Leitbilder. Sie haben dazu beigetragen, dass jemand, der arm und unbekannt ist, zu einem "Niemand" wird, der es nicht wert ist, geliebt zu werden. Der "Erfolg-Reiche" mag wie ein "Jemand" wirken, weil er sich mit den äußeren Anzeichen der Wichtigkeit umgibt - Kleidung, Autos, ein großes Haus und die Aura der Berühmtheit geben einen blendenden Anschein. Aber der Anschein ist außen und hat vielleicht keinen Bezug zum inneren, wirklichen Leben dieses Menschen. Tatsächlich weist der Umstand, dass jemand den Anschein erwecken muss, "jemand zu sein", daraufhin, dass er in seinem Inneren das Gefühl hat, "niemand" zu sein.
Wir sind anfällig für Depressionen, wenn wir den Sinn unseres Lebens an äußeren Werten orientieren. Solange wir unsere Erfüllung und Befriedigung von Quellen außerhalb von uns selbst erwarten, werden wir immer wieder enttäuscht werden. Wenn wir, müde und erschöpft durch das fruchtlose Verfolgen illusionärer Ziele, unsere Enttäuschung nicht wahr haben wollen, fallen wir in Depressionen.
So kann man die Depression als den Weg ansehen, den das Unbewusste wählt, um einer sinnlosen Vergeudung von Lebenskraft und -zeit ein Ende zu setzen.
Welchen Wert hat Depression?
Die Frage nach dem Warum - nach den Ursachen depressiver Erkrankungen - ist hinlänglich beantwortet: Depressionen gründen sich psychologisch und sozial in schädlichen Kindheitsverhältnissen oder werden durch ständige Überforderungen oder schwerwiegende Verluste begründet. Biologisch kann man sie sich auch als eine Stoffwechselstörung des Nervensystems erklären; Botenstoffe (Neurotransmitter), die für die Kommunikation der einzelnen Nervenzellen untereinander benötigt werden, sind nicht in ausreichender Menge vorhanden oder werden zu schnell in unwirksame Substanzen umgewandelt.
Die Frage nach dem Wozu - nach dem Ziel der Depression - ist viel interessanter.
Welche Botschaft enthält eine Depression? Welchen Sinn, welchen Wert hat sie?
Diese Fragen finden eine Antwort, wenn Sie sich vorzustellen versuchen, wie dieser unter einer Depression leidende Mensch in seiner mit der Depression verbunden persönlichen Situation ohne Depression zurecht kommen könnte.
Hat die Depression nicht möglicherweise eine Schutzfunktion, die vor Schlimmerem bewahrt?
Ist es in diesem Zusammenhang nicht sogar wichtig, Mut zur Depression zu machen?
Dadurch, dass Depressionen mit Schmerzen und Leiden verbunden sind, fällt es schwer, diese Fragen überhaupt richtig zu verstehen. Aber es liegt kein Zynismus darin, die Depression, mit der Sie sich jetzt als Angehöriger auseinandersetzen, auch unter positiven Aspekten zu betrachten. Die Depression ist mehr als ein Defekt, der vom Funktionieren im Alltag abhält - in ihr will auch die persönliche, tief innere Auseinandersetzung eines Menschen mit einer in beängstigender Veränderung begriffenen Welt gewürdigt werden.
Menschen, die eine schwere Depression überstanden haben, sind nicht mehr verbittert oder resigniert. Sie zeichnen sich oft nicht nur durch eine tiefe Ernsthaftigkeit, sondern auch durch einen ebenso tiefen Humor aus.
Sie nehmen eine wartend offene Haltung dem Leben gegenüber ein und sind kaum der Gefahr ausgesetzt, sich selbst etwas vorzumachen. Sie nehmen tief wahr, was andere oberflächlich ausblenden.
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